Faksimile 0932 | Seite 924
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Klatsch
II. Klátſch, m., –(e)s; –e: das Klatſchen und
etwas Klatſchendes, z. B.: 1) ein Klapp, Klaps,
ſchallender Schlag. 2) Peitſchenknall u. ä. m.
Namentl. aber: 3) geſchwätzig-waſchhaftes Afterreden
(Fraubaſerei) und derartiges Gerede: Daß der K. der
Nachbarinnen Friedemann den „Hausfreund“ nannte. Brach-
vogel FB. 3, 112; Wir haben dir K. auf Geklatſche gemacht
.... Und red ich dagegen, ſo wird nur der K. | verſchlimmert.
G. 3, 119; Das wäre doch nur der alte Patſch; | droben
gäb’s nur verklärten K. 126; Wir wollten ein für allemal
den K. des Tages auf unſerer Bühne nicht dulden. 27, 104;
Damit nicht böswillige Mißurtheile oder verunglimpfender K.
einen bedenklichen Vorſprung gewinnen. Heine Lut. 1, 40;
Alles dieſes Zeug, dieſer Waſch und K. wird geglaubt und
ſanftſelig weiter verbreitet. Immermann M. 2, 343; Seiner
Familie einen K. [Stoff zum K., Makel ꝛc.] anhängen.
Stilling 1, 10 ꝛc.
Zſſtzg. nam. zu 3(unbez.), z. B.: Áb-: ein durch
Abklatſchen (ſ. d.) genommener Abdruck: Von der Zei-
tung einen A. für die Cenſur, Cenſur-A. nehmen ꝛc.
Übertr. ein mattes, ſchwaches Abbild von Etwas: Der
traurigſte A. der Pariſer Geſellſchaft. ALewald 1, 73; Nur
ein ſchwacher A. vergangener unerreichbarer Meiſter. Stahr J.
1, 117; Muſterkarte, welche nur einen A., nicht aber den
Mann, wie er iſt, darſtellt. Vogt Oc. 1, 218 ꝛc. Káffe-:
Bevor .. 30 Dutzend K.-Geſellſchaften die eben erſt begon-
nene Brautſchaft zwiſchen ihren alten wackeligen Zähnen zer-
malmt. Hackländer Stillf. 1, 102. Klítſch-: 1) Beim
K. der Theelöffel-Jmagination. Gutzkow R. 2, 191; Thee-
klitſcheklatſch, Salongeſchwätz, pikante Anekdötchen. Prutz
Woch. 117. 2) [1; 2] Miſchend das Echogelach mit
dem reinabſchmetternden K. [der Peitſche]. Baggeſen 1, 18.
Stádt-. Thēē-. Wēīber-: Alt-W. ꝛc.
Wīēder-: Ein Echo, das im W. | boshaft verfälſchte
alle Worte. Heine Verm. 1, 145 u. ä. m.