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Gut
II. Gūt, n., –(e)s; Güter; Gütchen, lein (Mz.
Güterchen, lein); –s-, Güter-: 1) ohne Mz. ꝛc.: das
Gutſein, vgl. L. 5, 300: Von der Wirkung auf das G.
oder Schlimme der Urſache ſchließen. Voigts H. 48.
2) (ſ. 1): Gott, das höchſte G. . . in demſelben Sinne, in
welchem man ihn auch das vollkommenſte Weſen nennt, weil
nämlich alles Gute und Nichts als Gutes in ihm geſetzt ſein
kann. Schleiermacher 3, 2, 457. 3) allgemein, Alles,
deſſen Beſitz fördernd und darum wünſchenswerth er-
ſcheint: Wahre, wirkliche, ſcheinbare; irdiſche, weltliche,
zeitliche, äußere, geiſtige, innre, ewige Güter ꝛc.; Über
den Begriff des höchſten G–es. Schleiermacher 3, 2, 446 ff.;
Armuth iſt die größte Plage, | Reichthum iſt das höchſte G.
G. 1, 159; Wir bäueriſch treues Blut | ſind dennoch immer
euer [des Fürſten] beſtes G. 6, 43; Ungleich vertheilt ſind
des Lebens Güter. Sch. 491b; Nicht an die Güter hänge das
Herz, | die das Leben vergänglich zieren. 510b ꝛc.
4) (ſ. 3) in beſtimmter Anwendung, von einzelnen Ge-
genſtänden, die als das geiſtige oder leibliche Wohl för-
dernd beſonders werth gehalten werden: Das hochwür-
dige G., vor welchem jeder Katholik niederkniet. Hebel 3, 353
= die geweihte Hoſtie (ſ. Venerabile). Ferner:
Das liebe G.! [die liebe Gottesgabe, Brot ꝛc.] Man muß
es nun wegwerfen, es kann’s kein ehrlicher Menſch genießen.
G. 10, 150. 5) (ſ. 3 und 4) Vermögen, Beſitzthum
an Geld oder Geldeswerth: G. und Blut [Vermögen u.
Leben] für Einen hingeben, laſſen, opfern; Der nimmt euch
mehr als G. und Leib. Werner Febr. 86 ꝛc.; G. macht Muth;
Unrecht G. gedeihet nicht; Sein Gütlein verzehren; Gieb mir
die Leute, die Güter behalte dir [von der Beute]. 1. Moſ.
14, 21; Darnach ſollen ſie ausziehen mit großem G. 15,
14 ꝛc.; Das [das Schwein] iſt geſtohlnes G. Chamiſſo 3,
204; Der Andrer G. durch ſeine Gurgel jagt. Lichtwer 255;
Weisheit iſt das Erbtheil Gottgeſandter, | G. das Erbtheil
Gottverbannter. Rückert Morg. 1, 111; Die Scheiter mit
G. zu umhäufen. V. Od. 11, 31; So ihr ſelber verſchlängt
mein liegendes G. und was weidet. 2, 75 ꝛc. Oft neben
andern Ausdrücken für Arten des Beſitzthums, um da-
von verſchiedne zu bezeichnen: Eſau nahm ſeine Habe und
alles Vieh mit allen Gütern, ſo er erworben hatte. 1. Moſ.
36, 6; Was frag’ ich Viel nach Geld und G.; Eh ich dieſen
Rain entbehre, | ſo meid’ ich lieber G. und Land. Gellert 1,
41 ꝛc., namentl. oft: Hab’ und G., wo dann Jenes
meiſt die beweglichen oder fahrenden, Dies die unbe-
weglichen oder liegenden Güter bezeichnet. Zu beachten
iſt, daß bei dieſem zuſammenfaſſenden Ausdruck neben
dem gw. ſächlichen auch das an Habe (ſ. d. u. Kreuz 4c)
ſich anſchließende weibl. Geſchlecht und demgemäß
auch der uv. Genit. vorkommt: Mit Aufopfrung ſei-
ner Hab’ und G. Chamiſſo 5, 178; Mein Hab’ und G. an
Möbeln und dgl. 186; Sein Hab’ und G. Muſäus M. 2,
54; 5, 143; Sein ganzes Hab’ und G. W. 10, 274 ꝛc.
6) (ſ. 5 u. vgl. 4) nach den verſchiednen Gewerben ꝛc.
bezeichnet G. Verſchiednes, doch immer nur etwas we-
ſentlich, nothwendig Erſcheinendes oder Etwas, wor-
aus etwas für das Gewerbe Nothwendiges gewonnen
wird: So „werden in Holſtein die Rinder vorzugsweiſe das
G. genannt“. V. Myth. 1, 112, vgl. Schm. 2, 86 ꝛc.
Ferner: a) Bienenz.: das von den Bienen Einge-
tragne. b) Eſſigbrauerei: G., Eſſig-G.: die in
Eſſig überzuführende Flüſſigkeit (ſ. e, h, Leim-G. ꝛc.).
c) Gießerei: die Speiſe, z. B. Glocken- od. Stück-
G., Glockenſpeiſe, inſofern Glocken od. Stücke (Kanonen)
draus gegoſſen werden, ſ. Klein-G. d) kaufm.:
allgemeine Bezeichnung für Waaren: Der Kaufmann,
Güter zu ſuchen | geht er. Sch. 82a, zuweilen nach ihrer
Güte (ſ. Mittel-G. und g), namentl. aber inſofern ſie
an einem Platz zum Verkauf lagern oder hingeſchafft
werden (ſ. Zſſtzg.): Dem Fuhrmann, dem Schiffer, der
Eiſenbahn die Güter übergeben, ſo auch in weitrem Sinn
von Nicht-Verkaufsgegenſtänden (ſ. Paſſagier-G. ꝛc.).
Daran knüpft ſich G. wie Ding, Zeug ꝛc. (mund-
artlich) als allgemeine Bezeichnung eines Gegenſtands
überhaupt. ſ. Brem. Wörterb. 2, 527, und z. B. Irdnes
G. [Geſchirr], vgl. Stein-G. e) Salzw.: die
Soole, woraus das Salz geſotten wird (vgl. b) und
der Antheil, den Einer an der Soole beſitzt.
f) Schiff.: ſ. d; ferner = Tauwerk: Stehendes, lau-
fendes G.; Lein- oder Lien-G., das dünne Tauwerk ꝛc.
g) Tabacksbau (ſ. d): Bezeichnung der verſchiednen
Sorten, z. B. Cigarren-, im Ggſtz. Pfeifen-G.; ferner:
Boden- oder Sand-G., die untern früher zeitigen und
deßhalb zuerſt abgenommenen Blätter; Beſt-G., Aus-
ſchuß, Sand-G. und Erd-G. Karmarſch 3, 442; Karotten-
und Schneide-G. ebd. ꝛc. h) Zuckerſied. (vgl. b):
der eingedampfte Saft: Kandis kann nie aus geklärtem und
gedecktem G. gemacht werden. Knapp 2, 183. 7) (ſ. 5
und vgl. 6) ländliche, d. h. nicht zu einer Stadt gehö-
rige Grundſtücke von größerem Umfange: Indem wir die
einzelnen Örter des Nationalreichthums, Grundſtücke, Berg-
werke, zum Erwerb beſtimmte Gebäude, Güter nennen.
Schleiermacher 3, 2, 456. S. die Zſſtzg.: Die [Bauer-]
Güter in dieſem Dorf ſind ſehr verſchuldet; Der Graf hat
ſich auf ſeine Güter zurückgezogen ꝛc., zuw. auch ſpeziell:
das Herrenhaus auf dem Gut.
Anm. Veralt., mundartl. Mz.: Gute. Berlichingen 268,
vgl. All-G. Für die Verkl. vgl. auch I. 19 u. Anm.
Zſſtzg. vielfach, z. B.: After-: falſches, Schein-
G.: Indeß geplündert dort ein Volk dem A–e | der Frevel-
freiheit flucht. Seume Gd. 209. All-: Pflanzenname,
Chenopodium bonus Henricus (ſ. Heinrich). Mz.:
Die Allgute. Allodiāl- [7]: das freies Eigenthum
iſt, Ggſtz. Lehens-G. Anſpänner- [7]: Bauer-
G., das dem Grundherrn mit Zugvieh zu Hofe dient.
Bánn- [7]: innerhalb eines gewiſſen Bannbezirks
liegend. Bāū- [5; 7]: Weil die Güter für den Bau-
unterhalt mit den Pfründegütern zuſammengeworfen waren
.., indeſſen andere Kirchen ihre Baugüter behalten .. haben.
G. 26, 256. Bāūer(n)- [7]: ein nicht zu einer ſtädti-
ſchen Feldmark gehörendes Gut, das nicht die Gerecht-
ſame von Rittergütern und andern privilegirten Gütern
hat (ſ. Eichhorn Priv. 607), namentl. ein ſolches, wor-
auf mindeſtens zwei Pferde zu halten ſind, ſ. Anſpän-
ner-G. Behä́ndigungs- [7]: ein nur auf Leb-
zeiten eingegebnes Erbzins-G. Bérg- [5]: berg-
männiſch gewonnenes Gut. Mattheſius Luth. 205b.
Bérge- [6d u. f]: geborgnes Strand-G. Béſt-,
Bōden- [6g]. Bráck- ſ6d]: Ausſchußwaaren.
igárren- [6g]. Domǟnen-, Doma-
niāl- [7]: ſ. Kammer-G. Eīgen-: Allodial-G.
Eīſenbahn- [6d]: Gut, das mit der Eiſenbahn
befördert wird. Erb-: 1) [5] das Erbe: Sein E.
nicht ſo unweislich zu vergeuden. Muſäus M. 4, 114; V.
Od. 1, 378; 22, 61 ꝛc. 2) Allodial-G. G. 15, 24ꝛc.
3) Erb-Zinsgut. Erd- [6g]. Erden- [3]:
irdiſches Gut. G. 13, 261. Eſſig- [6b]. Fāhr-
[5]: fahrende Habe. Fáll- [7]: das bei jedem
Todesfall dem Herrn wieder anheimfällt. Famī-
li-en- [7]: das unveräußerlich bei der Familie bleiben
muß, Fideīkommiß-G. Féld- [7]: Grundſtücke au-
ßer der Hofſtätte des Guts; mundartl. Land-G.
Frácht- [6d]. Frāūen- [5]: die Gerade ꝛc.
Frēī-: 1) [6d] zollfreie Waare. 2) Allodial-G.
3) ein freies Bauerngut. G. 10, 171. 4) ein
von Kriegs- u. andern Laſten freies Gut. Frémd-
[5]: Das F., das er mit dem Schwert erbeutet. Heine Verm.
1, 93. Gemēīn- [3]: Allen gehöriges Gut: Als
ſeien gerade ſolche Erlebniſſe G. Gotthelf G. 119; auch =
Almende (ſ. d.), Gemcindegut. Geſámmt-, Ge-
ſchléchts-: Familien-G. Glócken- [6c].
Glücks- [3]: äußre vom Glück abhängige Güter.
Gnāden-: jedes durch Gnade verliehne Gut, nam.
durch Gottes Gnade. Hāūpt-: ein hauptſächliches
Gut, z. B- [7] im Ggſtz. der Nebengüter, die von jenem
aus bewirthſchaftet werden; ferner [5] Kapital, im
Ggſtz. zu den Zinſen. ſ. L. 5, 323. Hêger-: ſ.
Heger 3. Hēīraths- [5]: Mitgift: Feſtſtellung des
H–s und der Gegenſteuer. Muſäus Ph. 2, 194. Hōf-
[7]: 1) zu einem fürſtlichen Hof gehöriges Gut, Kam-
mer-G. 2) zu einem herrſchaftlichen Hof gehöriges
Gut. 3) ein hofhörig Bauergut. 4) = Hufen-
G. Auerbach Gv. 327 ꝛc. Hūfen- Bauergut, wozu
eine ganze Hufe Ackers gehört. In- [5]: (mund-
artlich) Hausrath. Jȫkel-: (Bergb.) gediegner
Vitriol in Zapfen, ſ. Jökel. Kámmer- [7]: eig.
Gut, das zur Schatzkammer gehört. Simrock N. 1094
ꝛc.; jetzt = Domäne (ſ. d. und vgl. Schatullen-G.),
von der ſog. Finanzkammer verwaltet. Kämme-
rēī- [7]: ein einer Stadt gehörendes von der Kam-
merei verwaltetes Gut. Kanzlēī- [7]: unmittel-
bar unter einem Obergericht ſtehnd, ſ. kanzleiſäſſig.
Karmuſīēr-: kleine nur zum Karmuſieren (ſ. d.)
oder Einfaſſen größerer taugliche Edelſteine. Ka-
rótten- [6g]. Káſten- [5]: wovon der Staat
der Grundherr iſt, ſ. Kaſten 3. Kāūf- [6d]: Jeſ.
23, 18. Kāūfmanns- [6d]. Kínder- [6d]:
K., Schiffs-K. (veralt.) das Gut der Schiffskinder (ſ. d.).
Kírchen- [5]: einer Kirche gewidmetes, gehören-
des Gut. Klēīn-: Kanonen, die am Boden über
dem Zündloch nicht die gehörige Stärke haben, ge-
ſchwächt Gut. Klōſter- [5]: ſ. Kirchen-G.
Kȫr- [7]: ein dem Körrecht oder der Kurmede unter-
worfnes Gut. Krōn- [7]: Kammer-G. Lánd-
[7]: ländliche Beſitzung, namentl. eines nicht zum
Bauernſtande Gehörigen. Láß- [7]: ein Einem
gegen einen gewiſſen Zins unter verſchiednen Bedin-
gungen überlaſſenes Gut, z. B. eine Forſt- oder Wald-
hufe, namentl. aber das Beſitzthum eines Herrengünſt-
lers (ſ. d.). Lêbens- [3; 5]: Reichliche Lebensgüter
erfreuten ihn. V. Od. 14, 96. Lêh(e)n- [7]: im
Ggſtz. zum Allodial-G. Lēīb- [7]: Gut, wovon
Einem ein Leibgeding ausgeſetzt iſt. Lēīm- [vgl.
6b ꝛc.]: die Rohſtoffe, welche der Leimſieder verarbeitet,
das Leimleder. Knapp 2. 598. So: Sterz-G., das
Hintertheil des Walfiſches, woraus Leim und Thran
bereitet wird. Lēīn-, Līēn- [6f]. Māhl-
[vgl. 6b]: das zu mahlende Korn ꝛc., vgl. Mehl-G.:
Schleicht der Kontroleur dahin, um nachzuſehn, ob das ein-
geſtellte M. ſeine richtige Quittung am Hals der Fruchtſäcke
trägt. HKönig. Mánn- [7]: Mannlehne. Márkt-
[6d]: auf einen Markt zum Verkaufbeſtimmte Waaren.
Mêhl- [6d]: das durch Mahlen gewonnene Mehl.
Karmarſch 2, 702, vgl. Mahl-G. Méß-: ſ. Markt-
G. Míttel- [6d]: Waare von mittler Güte, auch
übertr. zur Bezeichnung von etwas Mittelmäßigem:
Der große Mann .. M. wie wir, | findt ſich hingegen überall
in Menge. L. Nath. 2, 5; Jenes abnorme M. gelehrter
Frauen. Raumer Päd. 3, 2, 204. Im Bergb.: gering-
haltiges zur Roharbeit genommenes Erz ꝛc. Ferner
auch [3] ein Gegenſtand, der je nach der Anwendung
gut oder ſchlecht iſt, z. B. vom Geld: Seltſames M.,
das Schmerz und Luſt gebiert. Lichtwer 253. Mútter-
[5]: mütterliches Erbe. Nêben-: ſ. Haupt-G.,
zuweilen auch Frauen-G. im Ggſtz. der Erbgüter.
Paſſagīēr- [6d]: das Gepäck, das der Paſſagier auf
der Poſt ꝛc. mit ſich führt. Pfáffen- [5]: Pf.,
Raffen-G. (Sprchw.). Mattheſius Lthr. 122a; Weidner 66.
Pfēīfen- [6g]. Pfêrde-: Anſpänner-G.
Pfrǘnde- [5; 7]: ſ. Pfründe und Bau-G.
Póſt- [6d]: mit der Poſt beförderte oder zu beför-
dernde Gegenſtände, ſ. Fracht-G. ꝛc. Ráff-,
Rāūb- [5]: ſ. Pfaffen-G. Rēīſe- [7]: Tochter-
lehen, das auch auf weibliche Erben übergeht oder
reiſt“; auch [6d]: Paſſagier-G. Ritter- [7]:
worauf keine Verpflichtungen haften als die dem Lehns-
herrn zu leiſtenden Ritterdienſte. Rōſen- [6d]:
eine Sorte Zinkvitriol. Sámmt-: Geſammt-G.
Sánd- [6g]. Sáttel- [7]: mit ſattelfreiem
Hof. Scháchtel- [6d]: „die ſtärkſte und längſte
Sorte Borſten, in Schachteln. Schatúllen- [7]:
Kammer-G., als Privateigenthum des Fürſten.
Schēīn- [3]: Daß .. die Jugend, | von Leidenſchaften
überraſcht, | ſtatt eines wahren Guts ein bloßes Sch. haſcht.
Alxinger D. 192. Schíffs- [6d]: ſ. Fracht-G.
Schíllings- [7]: Erbzinsgut, nach dem zu zahlen-
den „Zinsſchilling“. Schúpf-: Fall-G.
Spār-: erſpartes Gut oder Geld: Sehr verächtlich wird
von Horaz die rechnende Erwerbkunde, die alles Edle und
Schöne erſtickt, anroſtende Sorge des Sp–s genannt. V.
Ländl. 1, 28. Speditiōns- [6d]. Stāāts-
[5]: demeStaat gehörig. Stámm-: 1) ein Gut
[5; 7], inſofern es von einem Stammvater herrührt,
bei einem Stamm verbleiben muß (Familien-G.) ꝛc.
Thümmel 7, 14. 2) [7] Allodial-G. Stāpel-
[6d]: ſtapelbare Waare. Stēīn- [6d]: eine erdige
Thonwaare, aus einem ſich weißbrennenden Thon, mit
einem Zuſatz von feingemahlnem Feuerſtein (oder Kieſel-
erde), mit einer durchſichtigen farbloſen Bleiglaſur
überdeckt, zuweilen nach dem franz. faience italienne
auch Fayence genannt, nicht, wie oft geſchieht, zu
verwechſeln mit dem Steinzeug, welches eine glaſige
mit Kochſalz glaſierte Thonwaare iſt. Dazu das
Ew.: Steinguten: aus St. gefertigt, z. B. St–ne Pfei-
fenköpfe, Teller ꝛc. Stérz-: ſ. Leim-G. Stóck-:
1) Stamm-G. 1. 2) [7] ein durch Ausſtocken, Aus-
roden eines Waldes zu Acker umgeſchaffnes Grundſtück.
Stránd- [6d]: Gut, das von einem geſtrandeten
Schiff ans Ufer treibt. Stück- [6d]: aus einzeln
verpackten Stücken beſtehnde Frachtgüter, ſ. d. folg.
Stúrz- [6d]: Frachtgut, das ohne Verpackung
ins Schiff gebracht, „geſtürzt“ oder geſchaufelt wird,
wie Korn, Kohlen, Salz ꝛc. Stútz- [7]: lehn-
bares Bauergut, das „verſtutzt“, d. h. getheilt und
vertauſcht werden kann. Tāfel-: Kammergut zur
Beſtreitung der Tafel, des Hofſtaats ꝛc., z.B. Thümmel
6, 43. Thāl- [7]: ein im Thal gelegnes Grund-
ſtück, ſo namentl. früher beim halleſchen Salzwerk ꝛc.
Thēīl- [7]: theilbares, walzendes Gut. Töp-
fer- [6d]: Töpferwaare, ſ. Stein-G. Unter-
thanen- [7]: im Ggſtz. der Ritter- und Freigüter ꝛc.
Ǖr-: das urſprüngliche, ewige Gute: Dir ſtrahlt
der Wahrheit Urlicht, | dir glänzt das hohe Urſchön, | dich
tränkt des ew’gen U–s | goldener Becher. Koſegarten Rh. 1,
142. Vāter-: ſ. Mutter-G. Wêhr- [7]:
wehriges Gut, deſſen Eigenthümer mit zur gemeinen
Vertheidigung dienen mußte. Möſer Osn. 1, 43.
Wīdem-: ſ. Witthum. Wúnder- [3]: wunder-
bar köſtliches Gut: So ward auch mir ein W. beſchert. G.
13, 231. Zíns- [7]: wovon Grundzins an den
Grundbeſitzer zu zahlen iſt; Erb-Z. u. ä. m.