Folter
Fólter, f.; –n; -: ein früher in den Gerichten
übliches Marterwerkzeug, wodurch die Glieder gewalt-
ſam ausgereckt wurden, um von dem Jnquiſiten ein
Geſtändnis zu erpreſſen, dann allgem, = Tortur, ge-
richtliche Peinigung, die Anwendung und der Ort der-
ſelben; übertr.: Marter, Pein, heftig quälender und
beunruhigender Schmerz: Einen auf die F. ſpannen; Die
F. ausſtehn; Daß Ritter, wie es die Phyſiker manchmal thun,
die Natur auf die F. geſpannt und ihr Bekenntniſſe abgepei-
nigt, die ſie oft wieder zurücknimmt. Börne 2, 234; Die
Künſtler haben ſich die F. gegeben [ſich aufs Außerſte ge-
quält], um ſolche Armſeligkeiten bedeutend zu machen. G. 23,
46; Wenn ſie auf der F. ihn befragen. Sch. 361b; Ha! du
verſtehſt dich darauf, Seelen auf die F. zu ſchrauben. 200a;
Sein Leben war eine immerwährende F. und jeder Tag hatte
neue Martern für ihn. Stilling 4, 19; Ohren-F. B. 180bꝛc.
Anm. Bei den Römern hieß ein ähnliches Marterwerk-
zeug euuleus, Pferdchen, vgl.: In den Bock (ſ. d. 21) ſpan-
nen ꝛc.; ähnlich von pullus, Füllen, mlat. poledrus, woraus
ſpan. potro ꝛc. (ſ. Diez 269) und unſer F. ꝛc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.