däuchten
Dǟūchten, intr. (haben):
Nbnf. v. dünken (s. d.).
Anm. Wie zu bringen das Impf. brachte, Part. gebracht, zu denken — dachte, gedacht, gehört zu dünken — däuchte, (dauchte), gedäucht (gedaucht), s. 1, 359; das Streben aber, solche Formen zu selbständigen Wörtern auszubilden (vgl. beugen neben biegen, du beugst etc.; wiegen neben wägen, wiegst) hat einerseits zu dünken die schwachen (regelm.) Formen: dünkte, gedünkt erzeugt, andrerseits zu däuchte etc. das heute sehr gew. Präs.: Wie es ihn [Acc.] gut däucht. 33, 14 und dazu — neben dem veralt. und mundartl. däuchen bei im 16. Jahrh., s. 2, 835 und daher Konj. des Präs.: es düche. G. 163; 264; Sch. 119 etc. — den Inf. däuchten. 4, 37; 295; 6, 245; 40, 70; 13, 260); 12, 258; Char. 1, 136; Himm. 13; 1, 136; 143; 144; 161; Weish. 4, 209; 534b etc. mit dem neuen Präs.: So es dir [Dat.] gut däuchtet. 3. 8, 95; 1, 143; 2, 180; 188; Ehe 139; 9, 17; 77; 1, 251 und dem Impf.: däuchtete. 4, 481; 2, 379 etc. — Die Formen: es daucht 733), dauchte, gedaucht, sind veralt., obgleich bei etc. gew. und auch noch in den ersten Ausg. von z. B. Mess. 11, 385; 12, 46; bei Od. 10, 415; Th. 6, 37; Mosch. 4, 94; 110; bei 2, 11; 50; 110; 3, 11; 33 etc.; 33a; 2, 33; 1, 17 etc. sich findend. — Zw. den versch. Wörtern dünken und däuchten (wovon doch außer der 3. Pers. der Ez. die Formen des Präs. im Allgem. wegen ihres Zusammenfalls mit denen des Impf. vermieden werden) nun auch wirklich einen Unterschied der Bed. auf- und festzustellen, hat man sich mehrfach, doch bisher ohne durchdringenden Erfolg bemüht; Gottsched’s Regel, wonach „es däucht mir“ von dem Urtheil der äußern Sinne, „es dünkt mich“ von der innern Meinung gelten soll, ist schon in Bezug auf die Rektion nicht stichhaltig, da sich ebenso: es däucht mich (in der ältern Sprache grosa als das Gewöhnlichere) und es dünkt (s. d.) mir findet, vgl.: „Mich dünkt, Das habe ich schon einmal gesagt“. — „Mir däucht, schon sehr oft“. GsNov. 1, 21; Ebendieselbe Zeit .., die dem Einen eine Stunde däucht, dünkt dem Andern ein Augenblick. 22, 142, wozu der Herausgeber 24, 300 auf den nach von angegebnen Unterschied hinweist. Den raschen Wechsel in der Rektion zeigt oft: Däucht mich. 13, 34; Mir däucht, die Rede war etc. 35; Zu kämpfen länger, däucht ihn weder möglich. 11, 140; Je öfter er sie ansah, desto schöner däucht sie ihm. Den Dat. hat er z. B. 11, 7; 211; 242; 12, 25; 37; 48; 99; 20, 75; 157; 158; 271 etc.; den Acc.: 11, 72; 117; 158; 219; 225; 227; 12, 29; 20, 146 etc. — Ähnlicher Wechsel auch bei z. B.: Däucht mir. 5, 3; 6, 245; 1, 206; Dem däucht heute Das Recht, was der Andere morgen mißbilliget. 9, 31; 34, 30 etc.; Mich däucht. 10, 137; 12, 250; Die Das vollenden, was in ihrem Sinn sie däucht. 166; Schicke mir, was dich däucht [dir gut scheint]. Lav. 103; Schreibe mir, was dir däucht. Bettina 2, 118 (vgl. für die Bed.: Und was dem Einen deucht, gefällt nicht jedem Gliede. 2, 33 etc.); Ihm daucht’ es, als ob sie in Thränen zerflössen. Mess. 11, 385; Doch dauchte sie. 1246 etc. Einzelne Schriftsteller ziehn einen oder den andern Kasus vor, z. B. den Acc. 2, 10; 55; 42; 203; 340; 347, doch’auch: Frei, fröhlich, ungequält hab’ ich dir sonst gedäucht. 3, 333, dagegen den im Ganzen jetzt fast überwiegenderen Dat., z. B. 534b; 760a; 765b; G. 1, 113; 192; 2, 113; 128 etc., doch z. B. im Karlos neben: Mir däucht, ich weiß, wer Sie dazu berechtigt. 278b; 248b; auch: „Mich däucht ja doch, daß ich ihn selbst verschloß“. Das däucht Sie nur, däucht Sie. 260b u. ä. m. — In Bezug auf die Fügung beachte man auch den veralt. Infin. ohne „zu“, z.B. 2. 3, 22; 15, 22; 25 etc., wo der heutige Gebrauch das „zu“ verlangt.
Zsstzg. veralt., vgl. „dünken“, z. B.: Daß mich bedeucht, es rührt mich an der Pickelhauben. Berlichingen 65; 186; Die Steig und Weg gedäuchten ihn, scharf und schropfig sein Schaidenraißer 56a (13, 195) etc.
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