Faksimile 0272 | Seite 264
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dankbar Dankbarkeit
Dánkbar, a. (~keit, f.; en): Dank tragend,
empfindend; ſich für erwieſenes Gute verpflichtet be-
kennend; namentl. auch, geneigt und bereit, erwieſenes
Gute anzuerkennen und zu vergelten; auch übertr. auf
Sachen: Einem d. ſein für eine Sache (veralt. Gen.
Keiſersberg Sünd. 84a; Schwarzenberg 159); ſich d. bezeigen,
beweiſen, finden laſſen ꝛc.; Hier .. iſt er gegen ſeine Vor-
gänger nicht d. G. 39, 158; Mit .. einem d–n Blick | gen
Himmel. Alxinger D. 72; Ein Werdender wird immer d.
ſein. G. 11, 10; D. für den heil’gen Chriſt. 115; Ohne
Zweifel werden ſie [die Bäume] .. ſich durch neue Triebe
wieder d. hervorthun. 15, 25; Glaubte, ſeine D–keit nicht
überzeugender ausdrücken zu können. 22; „So verpflichtete
mein Herz ſich ihm“. Ich lobe dich und deine D–keit; ſie iſt
ein ſchön Geſetz für edle Herzen. 35, 214; Rückert Weish.
1, 184; 2, 239; Führte einen d–en [lohnenden] Handel
damit. Keller gH. 2, 153; Schwerlich ein d–es, wenn auch
dankenswerthes Unternehmen. Gervinus Lit. 3, 145; Eine d–e
Arbeit ꝛc. Ggſtz.: Un-d., verſch. „nicht-d.“: Wer für
erwieſenes Gute ſich nicht verpflichtet fühlt, es nicht zu erwi-
dern ſtrebt, iſt nicht-d.; wer aber das Gegentheil des Danks
hegt, Liebe und Wohlthat mit Haß und Übelthat erwidert, iſt
un-d., ſ. G. 21, 242: „Unterſchied ... zwiſchen Nicht-D–keit,
Undank und Widerwillen gegen den Dank“; doch fließen
beide Begriffe leicht in einander über: So darf ich dich
auch wohl un-d. nennen. | „Dank habt ihr ſtets“. Doch nicht
den reinen D. G. 13, 6; 139; Eine der u–ſten [Arbei-
ten] ꝛc. Gellert 1, 255.
Anm. Auch Dankbarlich z.B. als adv. G. 31, 342;
H. 8, 382; Hagedorn 2, 265; Ramler F. 1, 11; W. 12,
44; 46; 20, 29; und als Ew.: Mit d–em Leben. 268.