Brudel
Brūdel, m., –s; uv. etc.:
1) s. Brodel. — 2) namentl. weidm.: Sumpf, Pfütze, worin sich das Wild sühlt: Kühlen sich in B. und Morast. J. 93b; Sühlen sich in Prudel oder Tümpel. 94b; Einen B., Dickicht oder Morast. 99b; Findet ihn [den Hirsch] im Prudel. 2, 51; s.
Anm. Schon in der Anm. zu „brennen“ ist hervorgehoben, wie sprachlich die Ausdrücke für das wallende und sprudelnde Wasser mit den die Wärme bezeichnenden zusammenhängen u. so scheinen — wie zu „sieden“ Sod, Sud, Sudel, sudeln, sühlen etc. — auch zu den Begriffen „braten, brühen“ (s. auch brüten), die urspr. Tonwörter „Brodel, Brudel, Prudel (Sprudel)“ mit entsprechender Bed. zu gehören. — So findet sich verbunden: Sudeln und prudeln in der Aschen. Fastn. 1336; 1436 [vgl. Aschenprödel; Einen Aschen- brüdel. SW. 61, 344 etc.]; Kochen und sudeln | in Häfen und in Kesseln prudeln. 1, 506a; 5, 275c; Die Stadt ... wimmelte und brudelte von Giftmischereietc. 13,247 u. o. — So bez. Prudel wie Sudel die Pfütze, in der das Wild sich sühlt. — In den roman. Sprachen entspricht unserm Sudel z. B. frz. souille (weidm. = Prudel), souiller, beschmutzen; ital. sugliardo (Schmutzfink); engl. soil (weidm. Prudel; besudeln) etc.; ebenso entspr. dem frz. brouillon (s. d. und vgl. z. B.: In meinem beiliegenden Sudel. 1, 178) unser Brudel, Prudel, das wie das ital. broglio, nach dem Begriff des Durcheinanderwallens und Siedens, Verwirrung etc. bezeichnet (vgl. frz. brouilliert sein; ein Brouillamini, Verwirrung, Wirrwar); so macht z.B. die Strickerin, die Maschen fallen lässt, einen Prudel (s. auch Pudel), prudelt (vgl. pudeln); Die klarsten Verhältnisse zu verprudeln. 3, 106 etc. — Wie dem Sudeln plattd. söhlen (sühlen) entspricht, so dem Prudel — Pröhl (ein Haufe werthloser, durcheinanderliegender Dinge; Pröhlkammer, Rumpelkammer u. ä. m.). S. auch Brühel.
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