Faksimile 0199 | Seite 191
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bösen
Bȫſen, intr. (haben), mundartl.: böſe, ſchlecht,
ſchlechter werden: Wo lange verſtocktes Böſe iſt, da beſſert
es nie, da böſet es alle Tage. Gotthelf G. 190; Mit der Zeit
böſet es ihnen freilich auch [werden ſie ſchlecht]. 227; Sch.
48; 122; 310 u. v. Stalder 1, 207. Ahnlich: bö-
ſern, tr., refl. und intr.: Ggſtz. von beſſern: Wie ſie
ſich nach dir gebeſſert, oder ſollte ich ſagen, geböſert? haben.
Simpliciſſimus 1, 230 ꝛc. Zſſtzg. z. B.: Ob wir ſelbſt ſo
grundverböſte Zeiten | verböſern, oder ob die Zeiten
uns verleiten. Logau. Der Satan verböſt die Leut. BWaldis
Eſ. 4, 83; Teufliſche, verböſete, verlogene Gedanken. Luther
8, 90a. Die gern ihre Ahnen nach ihrem eigenen Zerr-
bilde verböſern möchten. Jahn M. 2; Wenn dein rechtes Auge
dich verböſert [ärgert]. Zwingli 1, 21; 15; Verböſerung der
Sprach. Stumpf 508a ꝛc. Ferner: Das Unglück muß
man überböſen. Sprchw. Schottel 1123a; L. 11, 682
[durch unverdroßnen Sinn überwinden]. In Ägypten
Land | da ſie war’n überböſet. Waldis Pſ. 78, 19.