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boshaft Boshaftigkeit
Bōshaft, a. (~igkeit, f.; –en):
voller Bosheit. 1) aus Neigung und Lust zu schaden, zu verletzen bestrebt, oft in der Bibel, wie böse, gottlos etc. Ggstz. von gut, fromm, z. B.: Ich hasse die Versammlung der B–igen und sitze nicht bei den Gottlosen. Ps. 26, 5 etc.; Die b–igsten Teufel. Klinger F. 395; Sei du ein Geist des Segens, sei ein Kobold, .. sei dein Beginnen. b. oder liebreich. Schlegel Haml. 1, 4 etc. Jhre Geschwister, die sonst nur B–igkeiten an ihr ausübten, waren heute freundlich. Auerbach Dorf 4, 297; Barf. 61; Gv. 343. In „böse“ tritt mehr die schädliche Wirkung, in b. die Absicht, das Wohlgefallen am Schaden hervor. Daher auch: 2) wie maliciös, von Etwas, das seiner Wirkung nach nicht als eigentl. böse bez. werden kann, sondern nur (vgl. ,maliciös“) z. B. an fremder Verlegenheit sich weidend, an beißendem Spott Gefallen findet, spottlustig, schelmischetc.: Beißender möchte das Eigenthümliche dieses Baues nicht angegeben werden, das Unschöne desselben nicht b–er hervorgehoben werden können. Burmeister gB. 2, 108; Voller b–er Schnurren. L. 7, 79; Prinz | o Das war b. Sch. 261a; Die sich b–erweise ins Mittel schlugen. W. 13, 45 u. o. 3) (s. bosen) voller Jngrimm, Wuth; dazu geneigt: Gereizt, wird auch der Gutmüthigste böse (s. d. 2), zürnt; Der B–e ist, auch ungereizt, leicht in Wuth, sucht zu verletzen.