beichten
Beichter
Beichterin
Bēīchten, tr.:
1) Einem, vor Einem, Etwas b. Beichte thun, seine Sünden gestehn: Niemand beichtet gern in Prosa. Kein katholischer Christ, der gebeichtet u. die Sakramente empfangen hat. Einem Baum b. 23, 135; „Seit ich neulich vor dem Vater gebeichtet habe.“ Gebeichtet? — „Laß dich nicht irren durch das Wort: Es ist etwas Befreiendes in dem Aussprechen Dessen, was uns drückt, vor einem Menschen, den wir höher achten als uns selbst. —
2) seltner = Beichte hören: Da wohnt zu Hoff im Kloster | ein Mann, der ganz vortrefflich b. soll. F. 3, 90. — In meiner Sünden Blüthe hingerafft, | ohne Nachtmahl, ungebeichtet, ohne Ölung. Haml. 1, 5. —
3) Dazu in beiden Bed.:
Bēīchter(inBēīchter(in), meist mit eingeschobnem ig (s. mhd. bîhtic = beichtend u. bîhtigere der Bekenner u. Beichtvater). — a) Beichtkind. Er legte der Beichterin zur Buße Manches auf. Ramler F. 3, 96; s. Beichte, die Stelle aus Luther. — b) Beichtvater. Die schweigsamste aller Frauen ... die Vertraute, der Beichtiger aller bedrängten Seelen. G. 18, 271; Liebe Beichtigerin! G. Stein 2, 126; Die Nonnen mit ihren Beichtigern. Platen 3, 8; Sie bedarf des Beicht’gers mehr noch als des Arztes. Schlegel etc. Zsstzg. z. B.: Áb-: Mancher beichtet seine Sünden ab, gleichsam um aufzuräumen u. Platz für neue zu gewinnen. —
Āūs-: beichtend aussagen: Hättest du vor 40 Jahren ausgebeichtet. Musäus M. 5, 108; auch = zu Ende beichten. — Herúnter:- Ich freue mich ..., daß ich die Geschichte von Herzen heruntergebeichtet habe. Immermann M. 1, 340; 323 u. ä. m.
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