Zweig
zweigen
zweighast
zweigicht)
Zweigig
Zwēig: I, m., –(e)s; –e; –chen, lein, elchen; -:
(s. zwei, Anm. 2o):
1) die durch sich gabelnde Zertheilung des Stamms von Pflanzen, nam. von Sträuchen und Bäumen, entstehnden dünnern Fortsetzungen und Ausläufer:
a) s. (auch für die leicht zu mehrenden Belege) Ast 1 und Reis II und z. B.: Gew. bekommen die Äste wieder Äste, welche man Z–e nennt, und die Theilung der letztern Z–lein. 2, 29; Der stärkste Ast ist vormals ein schwacher Z. gewesen. B. 107; Jedes Blatt eines Baums ist .. zugleich ein kleines Ganzes und Theil eines größern, des Z–es, sowie dieser einem Ast, der Ast (an Stärke der Fülle und Z–e oft selbst ein Baum) dem Hauptstamm einverleibt ist. 24, 212; Daß diese starren Äste, diese zackigen Z–e .. wieder grünen etc. 18, 178 etc.; ferner z. B.: Ein höchst zusammengesetztes mit einem Z–e wett- eiferndes Blatt. 36, 23; Nun will der Z. der Myrte | sich biegen zum bräutlichen Kranz. 3, 48; Mit des Lorbeers muntern Z–en | bekränze dir dein göttlich Haar. 57a etc.; verkl.: Ein Z–elchen des Ölbaums. 2, 98; Die Stiele und Z–elchen. gH. 2, 216 etc. —
b) insofern Flehnde mit Z–en nahen; Statt eines Z–s der Flehenden, leg’ ich | mich selbst zu deinen Füßen. 229b etc. und bildl.: Die schöne Bitte, den anmuth’gen Z., | in einer Frauen Hand gewaltiger | als Schwert und Waffen stößest du zurück. 13, 77 etc. —
c) sprchw.: Auf keinen grünen (s. d. 1, Schluß, vgl. Rede-Z.) Z. kommen, z. B.: N. 83²; 3, 337; E. 425; 1, 2, 523 u. o., vielleicht urspr. nicht von Pers., sondern von den Pflanzen, die, wachsend und gedeihnd, es bis zu grünen Z–en bringen, vgl. Br. 370b, der aus anführt: Sie mögen nimmer begrünen oder auf grünen Z. kommen (s. 2: 13). —
2) bildl.:
a) (s. 1; Ast 2, auch Belege; und Baum
3) Sprößling etc.: 11, 1 etc.; Mein alter Stamm (s. d. 3b) treibt fürder keine Z–e, | nur eine Tochter schmückt noch seine Kron’. 4, 135; „Von altem Heldenstamme grünt er auf.“ | Die Kraft entgeht vielleicht dem späten Z–e. 13, 249; 19, 108; Der ich einen neuen Z. des fürstlichen Baumes .. hervorsprossen sah. 27, 257; 8, 248b: 2, 7; 1, 18 etc. — b) Lasst uns Die beklagen, die als fruchtbare Z–e auf einem dürren Aste stehen. Ph. 10, 382; Den Schmuck der Z–e habt ihr abgehauen; | da steh ich, ein entlaubter Stamm etc. 380b; Dankt mir’s, Franzosen, | daß ich den kranken Stamm mit reinem Z. | veredle. 455b; Jeder Z. [des Gedichts] konnte die Laubsprößlinge, wenn nicht Homer Überwucherung mied, in neues Gezweig entfalten. Ant. 2, 237 etc.; verkl.: Die Wurzel eines ungeheuren Baums, der seine Z–e und Z–lein über ganz Frankreich verbreitet hat. 101; Sogar an unsrer schönen Literatur hat sich manches Z–chen mit den lustigsten, duftigsten Blüthen bedeckt. 2, 225a. — 3) (s. 1 und Ast 3) zweigförmige Theile oder solche, worin Etwas, wie ein Baumast in Z–e, aus- einandergeht, z. B.:
a) Ließ ich los der Koralle umklammerten Z. 64a etc. —
b) Alle die Z–e und Z–lein, zu denen hier das Grobschmiedehandwerk ausgesponnen ist etc. E. 1, 16; Die äußern Spitzen [der menschlichen Erkenntnis] kommen in Sprößlingen zusammen; diese vereinigen sich in Z–en, die Z–e in Ästen. Morg. 7; Der wichtigste Z. der Gewalt. 800b; 30, 20; Jhre Arzneikunst war größtentheils ein Z. ihrer Magie und Theurgie. Diese letztere mit allen ihren Neben-Z–en. 22 etc., s. Branche; Z.-Bahn etc. —
c) bes. oft (Anat.), z. B.: Die Gehirnrückenmarksnerven verbreiten sich baumförmig, indem .. der Hauptstamm.. Äste abgiebt, welche sich in immer dünnere Z–e und Z–elchen spalten. An. 550; Mittlere Hirnhautarterie . ., in einen vordern und hintern Z. getheilt. .. Ein Z–elchen derselben etc. 401 etc., auch in sehr zahlreichen Zsstzgn, wovon wenige Bsp. genügen: Die Arteria augularis . . giebt allen in der Nähe liegenden Muskeln und den Augenliedern Z–e. Es sind: Nasenflügel-Z–e .., Nasenrücken-Z–e und Augenlieder- Z–e. 398. Die vorderen oder innern Brust-Z–e [des Nerven]. 602; Diese Darm-Z–e. 428; Luftröhren- und hintere Speiseröhren-Z–e. 410; Die arteria cruralis schickt nach allen Seiten Muskel-Z–e. 439; [Die Wirbel- arterie] schickt folgende Z–e ab: Rückenmarks-Z–e .., Rücken-Z–e. 409; Schlundkopfs-Z. 399; Verbindungs-Z. 407; 588; Nerven-Z–e des 2ten Astes. 36, 224 u. ä. m. — Zsstzgn, s. 3c; Baum-Z. und z. B.: Ab- [3b]: ein von Etwas aus- und abgehnder Zweig (Abzweigung): Ein großer Theil der A–e der typographischen Kunst. Bchdr. 259; Ein A. jener weit verbreiteten Propaganda. Kl. 1, 344. — s. Baum-Z. — Einen B. .. Es sind gewisse zarte Baumreiser, die, auf Barbaratag ins Wasser gestellt und täglich damit aufgefrischt, zu Christtag ins Blühen kommen. Saalf. 1, 235. — Bāūm- [1]: und so z. B.: Holet Ö l-Z–e [„Olezweige“], Harzbaum-Z–e, Myrten-Z–e und Zweige von dichten Bäumen. d, 15; Aschen- 36, 95) oder Eschen-; Buchen-; Cedern-; Eichen-; Fichten-; Pappel-; Zitterpappel-, vgl.: Pappelzitter- 12, 112, s. Pappel, Anm.); Tannen-Z–e u. ä. m. — Berūfs- [3b]: Allerdings können einzelne B–e überfüllt sein. 39, 15. — Blūmen- [1]: blumentragender: Ein hochzustickendes B–chen. (55) 92a etc., vergl. Rosen-Z., ähnlich: Blüthen-, Frucht- Z. etc. — Dīēnst- [3b]: Ausgabe für die übrigen D–e des Staates. (25) No. 3. — (ahd. distelziu, 5, 232; nach Vermuthung: distelzuî) ein Vogel: Der schön[e] D., Distelfink (s. d.) oder Stieglitz (s. d.). Th. 116; 106 (s. Distelvogel 1); Ein „Distelzwiglin“ .. sitzt auf einem „Zwiglen“ und kann so .. lieblich singen. Pilg. 28c; 121a; 129 (etwa: der Distelzwickende?). — Dórn- [1]: 26, 9; 19, 411. — Erwérbs- [3b]: In einer großen, reichen Stadt giebt es vielerlei E–e. 20, 198; Rev. 120; 2, 275; Buchm. 15; 36; Bei industriellen E– en. 20 etc., selten: Erwerbungs-Z. 12, 113. — Fabrikatiōns- [3b]: In einem ihrer wichtigsten F–e. 38, 6b; 8, 42. — Famīlien- [2]: Zwischen den beiden F–en des Kaiserhauses, den Juliern und den Klaudiern. 18, 429. — Félsen- [3a]: eine sich abzweigende Felspartie: Über Schlucht und F. 6, vgl. Gebirgs-, Land-Z. etc. — ein Zweig als Friedenszeichen (vgl. Öl-, Palm-, Sieges-Z.): Trag ihm entgegen F–e! — (s. Blumen-Z.): Der Stamm nährt mit demselben Safte eigne F–e und eingeimpfte. Lev. 626. — s. Felsen-Z. — Gípfel- [1]: Man kann die Zweige eintheilen in:
Aschen-: Bárbara-: Dīstel-: Frīēdens-: Frúcht-: Gebírgs-: a) G–e, die jährl. Verlängerung des Stengels;
b) Stengel-Z–e, die Seiten-Z–e und:
c) Wurzel-Z–e, die Ausläufer (Stolones), wie bei den Erdbeeren und vielen andern Pflanzen. 2, 29. — Hándels- [3b]: Ein weit nützlicherer H. war der Kornhandel. 1, 917; 918; Giaf. 260. — ein hauptsächlicher, Ggstz. Neben-Z.:
Hāūpt-: 1) [1]. —
2) [3b] Einen der H–e der Erziehung. 1, 284; 4, 748a; 31, 507; HB. 2, 44 etc. — Jmpf- [1]: den man auf einen Stamm impft, pfropft (Pelz-, Pfropf-Z., oder -Reis etc., vgl. zweigen). — Industrīē- [3b]: 13, 280a; 2, 349 etc. — Kúnst- [3b]: 20, 186; A. 1, 142 etc. — Lánd- (vgl. Felsen-Z.): Schöner L.! . . Berg Zion! Ps. 48, 3. — Literatūr- [3b]: 15, 1, 623. — Mútter- [1]: Zweig der Mutterpflanze. 37, 75a. — Nāhrungs- [3b]: 6, 440, M. 4, 20, vgl.: Weil Jeder am Nähr- Z–e des Andern nagt. 4, 950¹). — Nêben-: Gegensatz Haupt-Z. (s. d. und Seiten- Z.): 1) [1]. 13 (s. Ableiter 3). — 2) [3] (vergl. Felsen-Z. etc.): Auf N–en des Dammes. NN. 288. —
3) [3b] Die nationale Dichtung des Mittelalters mit Ausnahme gewisser N–e, die später zu Pfropfreisern der neuern Kunstbildung wurden. 118; 22, 19; 1, 702; 317a etc. — Hl-: (s. Baum-Z. und Ol 5) Deine Kinder wie „Olezweige“. 128, 3 (= „Oli-Zweige“. und als Friedens-Z. (s. d. und Ölblatt etc.): Seine Hand trägt einen O. über seinem Schwerte. 35, 173; 185; 2, 182. — Pálmen-: s. Baum-Z. und Palme 2a;b, z.B. bildl.: 22b etc. — Pélz- 328), Pfrópf-: s. Impf-Z., Pfropfreis. — Produktiōns- [3b]: 31. — Rêde-: z. B. bildl. — vgl. [1c] —: Alle grünen R–e brech ich ab, | Andre mögen dürre Reiser bringen. Mak. 2, 175. — Rōsen-: s. Blumen-Z., z. B.: Wenn Anakreon seine erhöhte Sinnlichkeit mit R–en zu schmücken unternahm. 27, 423; 5, 419; Ur. 3, 342; 292 etc. — Sēīten-: Neben-Z., z. B. [2]: Ein S. der fürstlichen Familie. 10, 24. — Sīēges-: (vgl. Friedens-, Palm-Z.). 31, 99 etc. — Sténgel-: s. Gipfel-Z. — Trāūer- [1]: trauerkündender (vgl. Trauerweide): Aus den T–en | auf Hehra’s [Grab-] Hügel. Ur. 6, 583. — Verbíndungs- [3]: z. B. [3c], vgl. [3b]: Das Erfahrene zusammenzustellen, fehlten mir Umsicht und wissenschaftliche Verknüpfungs-Z–e. 40, 312. — Verwáltungs- [3b]: 14, 1, 810; Am. 1, 606. — Völker- [2]: Der s. g. romanische V. 1, 549. — Wáld- [1]: von Waldbäumen. Hdschr. 1, 295. — Wíssens- [3b]: 30, 12 etc. — Wúrzel-: s. Gipfel-Z. u. ä. m. — II. n., –(e)s; –e: mundartlich = I (s. Zwei, Anm. 2o), hochd. in Zsstzg.: Ge-: eine Gesammtheit zusammengehöriger Zweige, — sehr gew.: Der Apfel fiel raschelnd durch das G–e nieder. Gv. 441; Jos. 10 (s. Wald 3); Das knospende G. 171a; 2, 103; Die kühlenden, | baum- deutsches Wörterb. II. schattenden G–e. 33, 31; Durch die G–e des .. Lauberhüttenfestes. Zelt. 5, 17; 21, 29; 500b; Od. 5, 481 etc.; bildl.: Ant. 2, 237 (s. Zweig 3b) und z. B.: Das ganze regelvolle G–e von Längenthälern, Querthälern, Seitenthälern etc. EE. 453 etc.; Baum-G. H. 1, 19; Buchen-G. 5; 4, 13etc.; Fiber-G. Par. 1, 30; Laub-G. D. 2, 189; Laub-Ast-G–e. N. 109; Öl-G. 3, 49; Soph. 1, 7; Rohr-G. 31, 168; Tamarisken-G. Jl. 10, 467; Weiden-G–e. Od. 10, 165 etc. —
~en: 1) tr.: Impf-Zweige (-Reiser) einsetzen (s. pfropfen, impfen, auch in Bezug aufs Obj.): Die Schosse, so man z. will, müssen jung und tragbar sein. 326a; Ein Baum, wenn er gesetzt oder gezweigt wird, kostet . . Wenig. 3, 468; 2, 223; 54 etc.; schwzr.: Die sauern Früchte eines Baums der ungezweit (ungepfropft) in der Wildnis aufgewachsen. . . Man müsse bessere Früchte darauf impfen und zweien. 4, 253; „„zwyen“. 2, 486. — 2) intr. (haben) und refl.: Zweige treiben; sich in Zweige entfalten; allgemeiner von Gewächsen: sich ausbreiten (schwzr.: Die Gerste zwyet. ebd.): Ich pflanzt’ es [das Blümchen] wieder | am stillen Ort; | nun zweigt es immer | und blüht so fort. 1, 20; Das Lindenreis | zum stolzen Baume zweigt es sich. 143; Die Rippen und Leisten der Pfeiler, welche die Decke tragen, z. sich oben wie Palmbäume .. aus einander. E. 3, 162, vgl. äste(l)n. — 3) tr. (mundartl., mhd. zwîden, s. 3, 958b und das dort Angeführte, auch: bezweidigen. 167), willfahren, gewähren: Den nennet sie Samuel, weil sie Gott ihrer Bitt gezweiget. Pr. 22 (s. 1. 1, 20); So wollen Ihre K. Majest. seiner unterthänigsten Bitte gezweiget haben. 2, 37; 3, 3o6 etc. — Zsstzg. (vgl. ästen) z. B.: Áb-:
1) tr.: der Zweige berauben, ent-z.: Befahl, daß man den Baum abzweige. Jos. 26; D. 4, 150; Ed. 375; Eine hohe bis zur Krone abgezweigte Tanne. .. Man entzweigt sie [die Eschen] jährlich zu Ziegenfutter. 5 etc. —
2) als Zweig von einem Ganzen Etwas — oder sich — absondern, z. B.:
a) tr.: Diese ganze Masse der Geschäfte wird jetzt von dem alten Landrathsamt der Sheriffs abgezweigt. 15, 119); Wie andre Seelen von ihrer Mutterseele abgezweigt worden. 1, 85; 3, 382; 420; Gitter, welches die Kirchenbesitzungen gegen die Straße abzweigte. Th. 2, 381 (ugw.); In einem Hause, von dem später ein Theil abgezweigt worden. Leb. 1, 3 etc. —
b) refl.: Daß sie [die Komödianten] sich von einer wirklich englischen Truppe in den Niederlanden abgezweigt. GschDr. 30; Bei der Stadt zweigt sich rechts von der breiten Kunststraße ein .. Landweg ab. V. 229; Indem die Straße sich abermals in eine . . kleinere abzweigte. gH. 4, 272; Es zweigt sich hier ein andrer Tunnel ab. E. 1, 165; 100; Eine kleine Bai zweigt sich von der großen ab. Irl. 1, 324; E. 1, 3 etc. —
c) intr. = b: Die Hauptstraße, von der eben solche Seitenstraßen nach links und rechts abzweigten. 13, 370a; N. 2, 205 etc., vgl. im Partic.: Der die zelotische Verketzerung .. gegen die eigenen abgezweigten Genossen wendet. GschDr. 26. — Dazu:
d) Abzweigung, das A. und nam.: etwas sich A–des, Zweig, Abzweig: 485; In den Zeiten Cromwell’s habe die Abzweigung der jetzt deutschen Yorks begonnen. sen Y. 1, 5; D. 6, 326; Die Goldeyquellen flössen als Abzweigungen des Lombach’s etc. A. 1, 253; 2, 12; Eine Familie, die in W. in vielfachen Abzweigungen ansässig gewesen. 33, 295a. — ugw., s.: Kommt dann die schöne Anzweigung [das sich als Zweig ans Ganze Anschließende] und Verzweigung hinzu, dann entsteht ein Komödien-Ensemble. DW. 5, XLIV. —
Án-: Āūs-: 1) tr. (s. ab-z. 1): die Zweige ausbrechen, schneideln: Pappeln sind reihenweis auf den Feldern gepflanzt, hoch ausgezweigt und Wein hinangezogen. 23, 225 (vgl. Ländl. 3, 396). —
2) refl., intr. (s. ab-z. 2): in Zweige sich ausbreiten, auseinandergehn etc.: Hauen das Oberholz da, wo es zuerst auszweigt und nicht mehr bequem für Planken benutzt werden kann, ab. Miss. 3, 213; Die a–den Büsche. Äq. 3, 334 etc.; bildl. (s. Zweig 3b): Handelsstraßen, welche vom Lande des goldenen Fließes sich zum Euphrat hin a. 3, 378 etc. Dazu: Eine Art von Bayou, die in die Auszweigungen des Schilfbruchs mündet. 13, 385b; Eine Auszweigung [des Wegs] in die Weinberge. N. 1, 189. — Be-: mit Zweigen versehn, z. B. refl. und nam. pafs. Partic. (= zweigig): Auf einem bezweigten Baumstamm. 30, 478; Die Fichte ist ungleich mehr beästet und bezweigt als die Kiefer. B. 131 etc.; Ein goldbezweigter und silberbelaubter Ölbaum. Chr. 2, 165 etc. — Durch-, tr.: mit (oder wie mit) Zweigen durchflechten etc., vgl.: Ganz durchästet von Felsgebirgen. Ästh. 2, 233. — Eīn- [1]. — Ent-: s. ab-z. 1. — Fórt- [2]: Noch sehen wir .. diese Epoche f. 1, 2, 455. — Um-, tr. [2]: zweigend (oder mit Zweigen) umschlingen: Ein wilder Rosenbusch umzweigt | das Burgthor. 104. — Ver-:
1) ref.: in auslaufende Zweige — sich verbreiten und verschlingen, verflechten: Daß das Gedicht von Faust in die Kulturgänge der Natur rückwärts ebenso eingewurzelt ist, wie wir es vorwärts sich hinein-v. sehen. Lit. 5, 110; [Unsre Fehler] ver-z.. sich insgeheim ebenso’ stark und so mannigfaltig als jene [unsre Tugenden] im Lichte. 22, 160; Bis sich die Spitzen [des Asts] ganz zart verzweigten. 27, 274; 40, 16; Dieses Riesengebäude verzweigt sich mit mehrern Flügeln noch durch mehre benachbarte Straßen hin. Pet. 1, 111; Die Wurzeln, mit welchen der Aberglaube sich dem russischen Volksleben verzweigt hatte. heim 12, 282; Lev. 754; 2, 113; N. 1, 32 etc. —
2) (s. 1; 3) pass. Partic.: Das Herz mit seinem vielverzweigten Geäder. Dicht. 2, 67; Die uns so nah anwohnenden mit uns verzweigten Slawen. D. 5, 269; 30, 36; 11, 244; Die verzweigtesten Fäden. R. 2, 174; Gschl. 2, 213; Dieser weit verzweigte Baum. 15, 1, 572 etc. —
3) tr., faktit. zu 1: Da schon verzweigte sich unser Geschick und wir wollen es fürder so innig ver-z., daß es keine menschliche Gewalt zu trennen im Stande sein soll. 8, 86; Wie des Palmbaums Frucht |.. den Keim befruchtet, die Wurzel verzweigt. 3, 13 etc. —
4) (s. 1) Verzweigung. An. 550 U. .; Die Verzweigung einer Straße in mehrere. 40, 521; Bis zu den letzten Verzweigungen der Erkenntnis gelangen. 3, 314 etc. —
~hast, a.: 1) zweig- artig. — 2) mit Zweigen versehn: Sehnsuchtsvoll nach höhern Regionen | erhebt sich z. Baum gedrängt an Baum. 12, 205. —
(~icht), ~ig, a.: zweighaft, nam. 2 (vgl. bezweigt): 3, 27; Die zweigichte Fichte. 5, 14 etc.; Ein dick-z–er Baum. Wahrh. 1, 105; Dieviel-z–e Auseinanderbildung der verfeinerten Völker. 36, 38; DBr. 143 etc.; Weit-z–e Linden. K. 1, 428 etc.
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