Faksimile 0987 | Seite 1809
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Zweiheit zweiheitlich zweiig ling entzweirig zweit Zweiheitel zweiheitens
Zwēīheit, f.; –en:
das Zwei-Sein (vgl. Dualismus, auch Dual, Zwiespaltigkeit etc. und als Ggstz. nam. Einheit, Mehrheit und Vielheit): In solcher Z. des Daseins. Ense D. 6, 271; Daß der König in Z. der Kammern gewilligt. T. 4, 7; Von der Einheit ausgehen und aus dieser die Z. abzuleiten. Fichte 7, 377; Die Z. in die Einheit zusammenzuheften. G. 36, 128; Gutzkow 3, 152; Herrig 24, 122; Jahn M. 86; Kriegk 1, 341; Diese glückl. Z. [des Liebespaars]. Mörike N. 481; Rückert W. 1, 18; Schelling 2, 2, 322; 506; Vischer Ästh. 2, 271; Die schroffe Z. seines Wesens. Waldau N. 2, 185.
~lich, a.:
der Zweiheit gemäß (dualistisch): Seine Weltseele ist echt z., von der Welt unterschieden. Oppenheim 8, 91; Herrig 30, 14 etc.
Zwēī~ig, a.:
uneins, entzweit: Mit dem Papst zerfallen und z. worden. Fischart B. 3b.
ling, m., –(e)s; –e:
s. Einling, Schluß.
Entzwēīrig, a.:
s. zwei 2.
Zwēīt, a.:
Ordnungszahl zu zwei (s. d., auch Anm. 1e; ferner ander und dritt etc.): 1) zur Bez. der Reihenfolge:
a) So ward Abend und ward Morgen, der z–e Tag. Mendelssohn (1. Mos. 1, 8) = der andere Tag. Luther etc.; Der erste, der z–e, der dritte Theil; Friedrich der Z–e etc.; Die z–e Stimme, selten: Den z–en (G. 8, 211) singen; Die z–e Geige, Rolle spielen etc.; auch m. unbest. Artikel und in Mz.: Eine z–e Liebhaberin. MMeyr Nov. 47; Mehrere z–e Liebhaberrollen. Devrient 3, 354; An z–en Talenten war das Personal reich genug. 139; Dgl. z–e Affekten, die bei Erblickung solcher Affekten an Andern in mir entstehen. . . Es ist kein z–er mitgetheilter Affekt. L. 12, 72 etc.; auch substant.: Reicht dem Monarchen die Hände, ihr wackern Bürger! Seid die Z–en 227 im Bunde! Die ausführende Gewalt, die das Ministerium vertritt, ist die dritte Gewalt. Gutzkow R. 7, 306 etc.
b) Zu z. (oder zu Zweien) = selbander (s. d., selten: selb-z.), z. B.: Allianzen zu z. . ., Allianzen zu dritt. Qppenheim 12, 260 etc. und scherzh.: „Wie kommst du daher?“ Zu z., erwiderte Eberhard, auf seine [2] Füße deutend. Auerbach Ab. 208 etc.
c) Das z.-edelste Metall. Lichtenberg 4, 199, in Bezug aufs Edelsein (den Werth) das z–e in der Reihe; Bringen ihre z.-geborenen Kinder in die guten Präbenden. König Kl. 1, 278 etc.
d) So geb ich .. 3 artige Nüsse zu knacken [Räthsel]. .. Zum ersten . .; zum z–en ..; zum dritten. B. 66b; 171b; 244 etc. = erstens .., zweitens etc. 2) insofern das Z–e als das Ab- und Ebenbild des Ersten erscheint, zur Hervorhebung der Ähnlichkeit und Übereinstimmung, ebenso ander (s. d. †); zuw. aber werden beide Ausdr. noch gegen- übergestellt, indem dann bei ander schärfer die Verschiedenheit im Einzelnen bei Übereinstimmung im Ganzen hervortritt: Mein z–es Jch (s. d. II), Du (s. d. 9), Selbst (s. d. 3) etc.; Der Vorspuk .., second sight oder z–es Gesicht (s. d. 4). Gartenl. 13, 636b etc.; Er sah zum ersten Mal sein Bild außer sich, zwar nicht wie im Spiegel ein z–es Selbst, sondern wie im Porträt ein andres Selbst .., man bekennt sich .. nicht zu allen Zügen. G. 17, 276; So kann Einem das Leben nach dem Tode doch immer wie ein z–es Leben vorkommen etc. 15, 163; Rette mich, die Du vom Tod errettet, | auch von dem Leben hier, dem z–en Tode. 13, 5; 34, 156, das mir wie der Tod ist; Den König, der mein z–er [mir wie ein] Vater ward. 13, 67; Der Mond leuchtete wie eine z–e Sonne. 24, 33; 23, 13; Den Z–en [Seinesgleichen] zeugt nicht Gäa wieder. 12, 118; Ein Fehler, dem man nicht den z–en finden kann. Rückert BE. 186; Solch ein z–er [gew.: ein z–er solcher] Ritt. Rost. 32a; W. 8, 120; Peregrin hieß ihnen ein z–er Sokrates. 16, 8; Luc. 5, 173 etc.
~el, n., –s; uv.:
s. Theil5b.
~ens, adv.:
s. zweit 1d.