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Gezücht Zuchtel gezüchten Züch-Gezücht Zuchter Gezüchterei Gezüchterthum gezüchtig gezüchtigen Gezüchtling Gezüchtner
Gezücht, n., –(e)s; –e:
1) s. Ge-, Inzicht. 2) (selten) die Zucht (s. d. 1) von Pflanzen und deren Erzeugnis (vgl. 3): Ein Baum neuer G–e und junger Frucht. Görres H. 1, 68; Weil darin gepflanzet ward| mancher Baum voller Früchte, | G–e, | Pomeranzen, Muskat. APuschmann (Wackern. 2, 172¹⁰). 3) (s. 2 und Zucht 5) lebende Wesen nach dem in ihrer Herstammung und Erzeugung begründeten Wesen:
a) selten in tadellosem oder lobendem Sinn, z. B. von Pers.: Ihr seid ein kühn G. [Geschlecht], stark, ritterlich etc. Fouqué Dr. 1, 15; Wer ihn sieht, Der glaubt wohl dem Gerüchte, | weil von dem Stamme weit nicht fallen dessen Früchte, | er scheint mit solcher Zucht von Rostem ein G–e; | wenigstens mutterhalb ist Suhrab edel schon. Rückert Rost. 16b etc.; von Thieren: Das G–e dieser Fische. Reusch Grönländ. Fisch. 149; Ihr Böcke, . . ihr Märzen-G–e! Birken (Wackern. 2, 415³) etc., vgl. ohne Uml.: Doch lasset die Mor [s. d. 1 = Sau] kein Fremdes, denn ihr eigen „gezucht“ [ihre Jungen] mit ihr [sich] essen. Ryff Th. 6 etc. c) gw. wie Brut (s. d. 4; 5; vgl. Geschmeiß etc.) zur Bez. schlimmer oder verächtlicher Wesen, und zwar zunächst lebender, dann aber auch zuw. mehr oder minder belebt gedachter, z. B.: Ob es Räuber sind, ob sonst schädliches G. Fouqué Dr. 1, 306; Steh, G.! Freiligrath 2, 201; G. 3, 112; 12, 37; Ich vergaß die großen Kritiker der Literatur, l’Avantcoureur etc. . ., das ganze G. der Blätter |nach Campe’s Anführung: Blättler]. 29, 267; Sch. 5, 88; Bänkelsänger .. und wer sonst noch dieses Gelichters, Geschmeißes und G–s sein mag. Kl. Gel. 64; Des Teufels „Gezichte“. Luther 1, 539b; Platen 4, 31; Ramler F. 1, 12; Kein Bündnis ist mit dem G. der Schlangen. Sch. 428a; Tas verworfene G. der Angeber. 1046a; W. 3, 48; 12, 19; Ein heuchlerisch G. 20, 47 etc. und Zsstzg. z. B.: Ein auf bösen Wegen aufgegriffnes Buhl-G. Langbein L. 415; Von dem Esels-G. der Pfassen. V. Ländl. 4, 829; Höll’n-G., | du scheust dich .. nicht, | der Ehr und Treu so schändlich zu vergessen? W. 20, 169; Das Hyänen-G. Sch. 110b; Das Inquisitor-G. Kl. Gel. 367; Das wunderliche Koulissen-G. [Komödiantenvolk etc.]. Seydelmann 114; Jenes verschriene Krähen-G–e um Regensburg. JvMüller 6, 248; Kommt ihr, Nattern- G., .. mir Hohn zu sprechen? Pyrker 495; Jhr Schlangen-, ihr Ottern[-] Gezichte [,,Schlangen- und Natternbrut. Eß]. Matth. 23, 33; 3, 7; 12, 34; Wo ist das Ottern-G–e? JMRLenz Hofm. 104; Mit solchem Pöbel-G–e. Kretsch– mann 5, 289; Nicht Fliegen erblickst du noch Raupen-G. Platen 6, 243; Das häßliche, giftige Schlangen-G. Börne 2, 368; KLessing RFr. 62; Wie er das kleine Schlangen G. [die kleine Schlange, s. a] auffaßte. W. Luc. 3, 182 etc.; Ihr seid „Schlangengezicht“ und Teufelskinder. Luther 8, 96a; 50b; 1, 549b; Maulwurf, Erdfloh, Wespe, die Würmer, das Teufels- G–e. G. 1, 301 etc.; Dies Ungeziefer eines langen Friedens, dies Un- G. eines durch und durch verderbten Zustandes. Pröhle J. 273 etc.; Dieses Wanzen-G. Platen 6, 273; Von eklem Wurm-G. Heine Lied. 103.
Zúcht~el, f.; –n:
(mundartl., s. Schm. 4, 247): Zuchtsau (oder „Zucht“); verächtlich: Weibsstück: Die „Zuchtl“ von Kammermädchen. Rank SchM. 123.
~en, intr. (haben):
(selten)
1) als Gezücht (s. d. 3c) sein Wesen treiben und sich fortpflanzen etc.: Drunter zuchtet Natternbrut. Kosegarten, vgl.: [Diese Schlangen] leben, züchten, nähren sich auf dem Trocknen. Linck Schl. 42.
2) s. züchten 1b.
Züch~ ten:
1) (veralt.) intr. (haben):
a) Wohlgezogenheit zeigen (s. Benecke 3, 941b; Spate 2629; Frisch 2, 483b), z. B. sich streng nach der „Tischzucht“ (s. d.) benehmen, s. L. 5, 355.
b) Zucht in strenger Enthaltsamkeit zeigen, z.B.: Kein Fasten noch Z. Luther 4, 278b etc., vgl. ohne Uml. (als ältre Randgl. zu 4. Mos. 6, 2): Auf Deutsch sagen wir von solchen Leuten: Er zuchtet also theuer. SW. 64, 32.
c) s. zuchten 1. Ferner tr., so:
2) für das Erzeugen und Großziehn, das Wachsthum von Etwas Sorge tragen und es bewirken (vgl. Zucht 1; zügeln 2; züchtigen 1), z. B.:
a) von Thieren, die der Mensch für seinen Bedarf zieht, s. Falke Th. 2, 459; Im Fach der Schafzucht werden eine aus sächsischen und schlesischen Merinos herangebildete hochfeine Herde .. und eine reichwollige gröbere Merinoherde .. gezüchtet. Augsb. Z. (61) 5485; Pflanzen wollen wir | und baun und Thiere z. aller Sorten. Laube DW. 8, 57; Die gewöhnliche Beschäftigung des vieh-z–den Wenden. Monatbl. (45) 440b; Den im nördlichen Himmelsstrich gezüchteten Vögeln. Spindler V. 2, 10; [Rindvieh] wird weniger gezüchtet als gekauft. Tschudi Th. 584; Vogt Köhl. XXVIII etc.; auch (vgl. Menschenvieh): Die sklaven-z–den Südstaaten etc., s. Züchter; ferner: Wie der Mensch bei der Züchtung seiner Hausthiere die besten Thiere auswählt. Gartenl. 9, 93a.
b) von Pflanzen: Letzterer züchtet davon auf 2 Morgen etwa 180—200000 Pflanzen. Nat.–Z. 18, 281, vgl.: Als neue Züchtungen .. waren prämiert die Pelargoniensämlinge etc. ebd.
c) (veralt., vgl. zeugen 4c; zügeln 2c); Lang krause[n] Haar züchteten sie mit Fleiß. Stumpf 59a etc.
3) in Zucht (s. d. 2) nehmen, halten; disciplinieren etc.: Das Publikum wird wie Rekruten geschult und gezüchtet. Ense T. 3, 78; Vernunft und Liebe heilt und züchtet | uns Kinder, groß und klein. V. 2, 29; Durch Musik und Gymnastik gebändigt und gezüchtigt. W. 24, 105 etc. Zsstzg. z. B.: Āūs- [2]: erzeugend hervorbringen. SClara Jud. 1, 109. Be-: s. bezichtigen. Dúrch- [2]: durch fortgesetzte Züchtung eine bestimmt ausgeprägte und sich so fortpflanzende Art erzeugen: Dann kann man sich in dem Stamme die verschiedenen Formen (Schläge) er-z., welche man benöthigt ist; mit einem nicht durchgezüchteten oder nicht ausgeglichenen Stamme kann man Das nicht. Landw. Z. (57) 889. Er- [2]: durch Züchtung erzielen, s. durch-z. Nōth-: nothzüchtigen (s. d.): Der deutsche Soldat dürfe in Frankreich allenfalls n. Arndt Ber. 346 etc.
Zǘcht~er, m., –s:
uv.:
1) Einer, der züchtet (s. d. 2): Weil dann der Z. seinen Überfluß an Gänsen nach der Stadt zum Verkauf bringt. Landw. Z. (55) 78b; Seinen Bedarf [an Vieh] von den Bauern und kleinen Z–n ankaufen. 182b; Die Z. spanischer Wollen. Nat.-Z. 15, 350; Natur 13, 138a; Die Aufgabe des [Seiden-] Z–s, die Raupen etc. Panorama 364b etc.; häufig in Zsstzg., auch mit Fortbild., z. B. (vgl. die von Zucht): Bienen-Z. Kirsten Kat. 3 etc.; Die Niederländer, die eifrigen Blumen- Z. Auerbach Gv. 140: Freytag Hdschr. 3, 64; Polko NN. 4, 101 etc.; Fisch-Z. Ausland 38, 191b; Gärten der Gemüse- und Kräuter-Z. Lewald Vat. 1, 141; Erfahrungen eines französischen Hybriden-Z–s. Ausland 38, 40a (vgl. Bastard 2; 3); Pferde-Z. DMus. 14, 2, 50; Schaf-Z. Karmarsch M. 2, 670; 674; Seiden-Z. werden .., Maulbeerbäume anpflanzen. Gutzkow R. 3, 238; Karmarsch M. 2, 766 etc.; dazu: In kleinen, besonders gut eingerichteten Seidenzüchtereien. 768; T. 3, 229 etc.; Die Sklaven-Z. in Nordamerika. Volksz. 13, 103, die dem System der Sklavenzucht huldigen, anhängen etc., dazu: Die .. Sprache der amerikanischen und europäischen Organe des Sklavenzüchterthums. 12, 238 etc.; Die Vieh-Z. Jahn V. 177; Virchow Tr. 48 etc., dazu: Große Viehzüchtereien betrieben. Ausland 38, 199b; Einer der eifrigsten Wein-Z. PHeyse Mer. 326 (s. Weinbauer) etc.
2) Einer, der züchtet (s. d. 3), z. B. in Zsstzg.: Pantoffelheld und Kinder-Z. zu werden. Mügge GsN. 2, 7 etc. und Fortbild.: Keine Schulzüchterei und Treibhausdressur. Stahr Weim. 437 etc. Zsstzg. s. 1; 2; ferner: Leib-Z., s. Leibzucht; Noth-Z., s. nothzüchten; Un-Z., s. Unzucht 1b.
~erēī, f.; –en:
z. B. Schul- Z. (s. Züchter 2); Seiden-, Vieh-Z., s. Züchter 1 etc.
~erthum, n., –(e)s; 0:
Sklaven-Z., s. Züchter 1.
~ig, a.:
der Zucht (s. d. 3) gemäß: Ein wohlgezogen Weib . ., ein z. Weib . ., ein keusches Weib. Sir. 26, 19; Tit. 2, 2; 4; 6 etc.; Betraurt’ ich ihn ein z. Jahr. G. 11, 128; [Die Knaben] wandelten still und z. 24, 269; Hebel 3, 147; Benahmen sich sehr z. und zimpferlich. Keler gH. 2, 369; Wenn ihr nun z. [bescheiden, mäßig etc.] wolltet [hinein]greifen und nicht geizig wolltet sein. Murner Ul. 134; [So] ehrst du, fromme Natur, z. das alte Gesetz. Sch. 77a; Mit z–en, verschämten Wangen. b; Ihre Wangen färbt die z–e Scham. 470a; W. 10, 36; 15, 199; HB. 2, 221 etc.; veralt.: Da ging’s kling! klang! [wir fochten] und wie ich also dahinten stehe und wollt z. sein [mich zurückhalten]. Berlichingen 31 etc.; in veraltender Verlängrung: Z–lich (s. Teller 196), z. B. noch Fouqué Dr. 115; G. 6, 69; Z–lich sein. Görres H. 1, 42; Er neigte sich z–lich gegen die .. Dame. Musäus M. 1, 19; W. 10, 121; 11, 111; 121; [Die] gar z–lich auf ihre Schürze sah. 165; 27, 158 etc. Dazu: Die oeμóτς, die Z–keit und Ehrbarkeit. Breitinger (Wackern. 4, 16³³, vgl. 17³): Die häusliche Z–keit. Jacobs Verm. 7, XV: Scherr Bl. 1, 44; Sch. 81b etc. Zsstzg. z. B.: Ehr-z–e Jünglinge! ehr- und tugendsame Frauen! Spindler V. 1, 59; Was eigentlich hinter der englischen Schein-Z–keit sei. Scherr Hofgsch. 317; Ihre Kleidung, ohne weder nachlässig, noch über-z. zu sein, war ein Muster des schicklichsten Anzugs für eine Matrone. W. 18, 76 etc.; Un-z–en Weibern (s. Unzucht 1b). Hes. 23, 44: Mit ihrem un-z–en Wandel. 2. Petr. 2, 7 etc.; Sehr oft sind das verschämteste Betragen und die un-z–sten Gedanken in einer Person. L. 1, 175; W. 9, 111; Luther 5, 269b; 8, 283a etc.; Der Vorwurf der Un-z–keit. Gruppe 1, 375; veralt. (s. Unzucht 1
a) = unbescheiden, unmanierlich etc.: Auf solche Unbescheidenheit hab ich ganz bescheiden .gesagt etc... Vermerk da Ew. Kurfürstl. Gn. . ., wer un-z–er gewesen sei. 1, 160 (Eck) etc. und mundartlich (in Ostreich) = unreif, unzeitig (von Früchten). Adelung, s. züchtigen 1.
~igen, tr.:
1) (veralt., vgl. züchten 2 und unzüchtig, Schluß) wachsen, reifen machen etc. und refl.: wachsen, z. B.: Wo er Wasser giebt, da nimmt’s Alles zu und zichtiget sich und trägt Früchte. Luther 6, 133b; SW. 64, 17 etc. 2) auf Entfernung des Zuchtwidrigen hinarbeiten und: sie bewirken (vgl. lat. castigare und daraus: kasteien, s. d.), z. B.:
a) in Bezug auf das Fortschaffen des dem Geschmack oder der Sitte Anstößigen (selten): Einige böse Reime .. können vorher wohl ein bischen gezüchtigt werden. KAugust 1, 287; Daß der Plutos uns in einer allzugezüchtigten Bearbeitung übrigblieb. Droysen A. 1, 124; Zwar alter Worte Rost | schliff Berni weg, doch blieb die Fabel ungezüchtigt. Nicolai 4, 3; Von Franzosen [können wir] die gezüchtigte und feine Sprache des Hofes lernen. Weiße (Danzel Gottsch. 270) etc.
b) (veralt.) züchtig, fromm, keusch machen etc.: Weise mir einen bösen Buben, den das Podagra nicht fromm gemacht habe; einen Unkeuschen, den es nicht gezüchtigt habe. Moscherosch Gsch. 4, 531 etc., vgl. (s. c) Tit. 2, 12; Ps. 2, 10 etc. Dazu: Ein Züchtiger der Thörichten, ein Lehrer der Einfältigen. Röm. 2, 20 etc.; Zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit. 2. Tim. 3, 16.
c) Strafen als Mittel der Zucht anwenden; strafen: Der Herr züchtiget mich wohl, aber er giebt mich dem Tode nicht. Ps. 118, 18; Jud. 8, 22; Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich will euch mit Skorpionen z. 1. Kön. 12, 11 U. v.; Den Schüler sollte der Meister | etwa nicht z.? G. 5, 129; Von meiner Hand zur Unsterblichkeit gezüchtigt [durch meine Züchtigung unsterblich gemacht]. Heine 20, 52; Sie haben diesen eingebildeten Hausgötzen . ., als er ihnen seine Hilfe versagte, .. mit Schimpf und Verachtung gezüchtiget. Mendelssohn Ph. 1, 35; Heiligen möchte ich die Geißel, die einmal den Stil ihrer gerichtlichen Vorladungen .. züchtigte. Möser Ph. 3, 111; Ihn z. für sein Erfrechen. Rückert Mak. 1, 109; Euren Dünkel | . . zu z. Sch. 372a; V. Od. 24, 476 (ohne Obj.); W. HB. 1, 8; Luc. 4, 106 etc.; Nicht un gezüchtigt sagst du’s mir. HMüller Arist. 1, 384 etc. Dazu (s. b): Züchtiger. Hebr. 12, 9; Züchtigung. 7 ff. u. o.; Ich überlasse sie der Züchtigung der Gesetze [subjekt. Genit.]. Rabner 4, 245; Züchtigungen ausstehen. Sch. 834b; W. 9, 235; Die gegenwärtige Personalzüch- tigung eines Ungenannten [objekt. Genit.]. Luc. 6, 33 etc. Zsstzg. z. B.: Áb- [2c]: abstrafen: Das, wenn er ihn .. in der Bibliothek abgezüchtigt hätte, es mit so milden Geißelschlägen nicht abgethan gewesen wäre. Danzel 384; Um den Leib gefasst sie erheben und | hinwerfen und a. V. Ar. 1, 23 etc.; Diese Gelegenheit einer verdienten Abzüchtigung nicht vorübergehen zu lassen. Börne 4, 172 etc. s. bezichtigen. durch Züchtigung fortschaffen: Zeigt sich eine Kraft, .. gleich wird sie fortgeschmeichelt .. oder fortgezüchtigt. Börne Par. 5, 293. (s. Nothzucht, nothzwängen)
Be-: Fórt-: Nōth-:
1) mit Gewalt zu Etwas nöthigen, zwingen (mundartl.; hochd. selten wegen 2): Die Kollekteurs haben die Leute recht dazu genothzüchtigt. L. 13, 511 (KLesstng): Die Blendlaterne, die man dem Volk . . nicht bloß in die Hände gab, sondern es beinahe noch nothzüchtigte, sich damit zu zünden. Pestalozzi 4, 315 etc.; ferner = beschwerlich, zur Last fallen etc.: Nicht daß ich mit tausendmal schon gesagtem und wieder gesagtem Gezeuge Jhre Zeit n. wollte. Moll 1, 141; 2, 71 etc.
2) eine Person mit Gewalt zum Beischlaf zwingen: W. Luc. 5, 164; Zimmermann Eins. 52; Nat. 144 (auch nothzüchten; mundartlich nothzogen. Schm. 4, 235 etc.). Dazu: Nothzüchtiger; Nothzüchtigung. Gentz Rev. 139 etc.
~ling, m., –(e)s; –e:
–s-: Jemand, der und insofern er unter der Zucht steht, z. B.:
1) (mundartl.) Zögling: Gelehrte Schulmeister und andere Z–e der modernen Schule. Gotthelf U. 2, 287.
2) zuw.: Jemand, der von Einem gezüchtigt wird: In Lichtenberg’s Äußerungen herrscht ein Ton .., der selbst den Z–en seines Satyrs Wohlwollen abgewinnen müßte. Matthisson E. 1, 246; Dem Z. zwar dünkt stets die Peitsche grob. W. 12, 160.
3) (vgl. 2) Zuchthäusler (s. d.). Bahrdt 1, 119; Die weiblichen (s. d. 1a) Z–e. Niebuhr Nachg. 123; Jene alten Schulen waren Erziehungsschulen für Zöglinge [vergl. 1], die neuern müßten Korrektionshäuser für Z–e sein. Sch. G. 4, 251.
~ner: s. Leibzucht.