Zucht
Zúcht, f.; (–en, s. 5, Schluß; Züchte, s. 3b; 6):
1) das Ziehen (s. d. 1v) von Pflanzen und Thieren zu wirthschaftlichen Zwecken, namentl. ihre nutzbare und gewinnbringende Fortpflanzung und Vermehrung:
a) Stiere, Hengste, Eber, Böcke zur Z. [Begattung, Fortpflanzung] halten (s. Z.-Stier etc.); Nach zwei Jahren sind sie [die Schweine] reif, nach sieben Jahren aber zur Z. nicht mehr tauglich. 7, 1133; Die Perser fangen die wilden Esel lebendig .. und verkaufen sie .. in die Stutereien, wo man sie zähmt und die prächtigen Esel zieht, welche etc. . . Die Thiere dieser Z. [vgl. 5] halten viel länger aus als die Pferde etc. 1229; Mehr als die Stuten müssen die Hengste zur Z. mit Sorgfalt schon frühe erzogen werden. Ländl. 4, 544 etc.; selten (vgl.
2) ausgedehnt auf Erzielung von Nachkommenschaft bei Menschen, z. B.: Jugend dient zur Z., 412, d. h. „Jung müssen sie sein, um Mütter werden zu können.“ 5, 350; 355. — b) Woman die Z. der [Seiden-] Würmer sehr sorgfältig betrieb. 20, 143; 3, 229 (s. Seiden-Z., -Bau) etc. — c) Tragbarer Bäume Z. Die Z. aller zur Erhaltung und Verannehmlichung des Lebens dienlichen Pflanzen und Thiere. 1, 377 etc. — 2) das Ziehen (s. d.) oder Erziehen von Personen; die Erziehung etc.:
a) Mein Kind, gehorche der Z. deines Vaters! 1, 8; Mein Kind, verwirf die Z. des Herrn nicht und sei nicht ungeduldig über seine(r) Strafe. 3, 11; Die Furcht des Herrn ist Z. zur Weisheit. 15, 33; Thorheit steckt dem Knaben im Herzen, aber die Ruthe der Z. wird sie ferne von ihm treiben. 22, 15 etc.; Darum strafest du säuberlich Die, so da fallen, und erinnerst sie mit Z., woran sie sündigen. 12, 2, 22 etc.; Du bist noch jung genug, daß gute Z. | dich eines bessern Wegs belehren kann. 13, 145; Daß eine gewisse mir angeborene Sorglosigkeit ..der Z. eines strengen Freundes bedarf. 22, 146. —
b) zuw. auch: Schlechte, böse, falsche Z. etc., z. B.: Laß ab zu hören die Z., die da abführet von vernünftiger Lehre. 19, 27; 16, 22; Das ist eine böse Z., den Weg verlassen. 15, 10; Verzüge falscher Z., der wahren Keuschheit Affen. 29 etc. —
3) (s. 2a) die Wohlgezogenheit, Wohlerzogenheit, die sich streng in den Schranken der Sittlichkeit, Sittsamkeit, Sitte, Keuschheit, Ehrbarkeit, des Anstands etc. hält, im Ggstz. nam. zu roher Ungebundenheit und wilder Zügellosigkeit, z. B.:
a) Fasse die Z., laß nicht davon. 4, 13; Ein schönes Weib ohne Z. 11, 22 etc.; Daß sie [die Weiber] .. mit Scham und Z. sich schmücken. 1. 2, 9; 15; Um der Z. willen böre du [bei Tisch] am ersten auf und sei nicht ein unsättiger Fcaß. 31, 20 etc.; Sie wandelten still und züchtig. . . Welche in gleicher Z. und Sitte dahinwandelten. 24, 269; In euch, Gänse, ist keine Z. zu bringen! ihr gehört, wenn’s Abend ist, ins Haus! 3, 167; Wenn das wilde Wesen aufhört und die Z. und die Liebe zerreißt. H. 2, 44; 5, 31; 5, 355); Keine Z., Ehrbarkeit, Furcht noch Strafe mehr 5, 531b; Ein Ausbund aller Z. 2, 29; Die verwilderte Kunst zu Gesetz und Ordnung, Z. und Sitte zurückzugewöhnen. GschTh. 225; In Z. und Eingezogenheit erzogen. Mak. 2, 173; 1, 55; Die gute Z. | und die Scham. 325a; Der bringt durch Nothzwang . . ein Weib um ihre Z. [weibl. Ehre, Keuschheit]. R. 166; Seine Zunge in strenger Z. [im Zaum etc.] zu halten. 9, 228; Ein Weib ohne alle Scham und Z. Luc. 5, 136 etc. —
b) hier auch Mz. (vgl. 3, 938a), bes. insofern es sich um die äußern Formen feinerer Lebensart und Beobachtung der Ehrbarkeit, des Anstands handelt, so: Mit Züchten (zu reden), als Entschuldigung vor Ausdrücken etc., die die feinere Lebensart nicht ohne Weiteres zu erwähnen gestattet, z. B.: Aristotelis (mit Züchten) Bruch [s. d. I, vgl. unaussprechlich, Schluß] oder Latz (s. d. 2). B. 57a; Und (mit Züchten zu reden) den Hintern drangewischt. SW. 61, 113; Mit Züchten zu melden. Jak. 68; So wohl genährt, so üppig und (mit Züchten) | so nackt. 12, 164 etc.; seltner verallgemeint, wie: Mit Verlaub (s. d.), z. B.: Mit Züchten, | so seid denn Ihr der Ritter, den etc.? 4, 242 etc.; ferner, z. B.: In Züchten, wie sich’s ziemt, |.. meld’ ich nur kurz verblümt: | Hier that mit seiner Schöne | der Herr sich trefflich bene. 23b, züchtig den unverblümten Ausdruck vermeidend; ferner: Ausbund aller Huld und Züchten [Sittsamkeit etc.]. Rom. 231; In Züchten und in Ehren. 5, 355; Sie lachten in Züchten | beim nächtlichen Schmaus. L. 16); Verneigte sich in Züchten. 60; An Schönheit, Sinn und Züchten .. kam Denen Keine gleich. 62; In ritterlichen Züchten thaten die Herren Das. N. 360; Gudrun, die edle, mit Züchten sprach sie da. Gudr. 1300 etc. —
4) (s. 2b) zuw. mit tadelndem Beiwort, von einem zu tadelnden Benehmen: Lärmt und tobt nicht so! Das ist ja eine wilde (tolle) Z. etc.; so auch: Was ist Das für eine Z.! Solche Z. ist nicht auszuhalten. etc.; auch: Das ist eine Hunde-Z., Schweine-Z. etc. —
5) konkret, von lebenden Wesen, insofern sie groß- oder aufgezogen werden oder worden etc. (vgl. Brut 2—5; Race; Zügel; Gezücht 3); z. B.: Des Zebra’s bunte Z. erging sich am Gestade. SW. 1, 259; Der Schafe Z. | drängt [= die Schafe drängen] sich aus Stall und Hürde. 3, 164; Der Brüderschaft ergrimmte Z. [= die ergrimmte Brüderschaft] häuft täglich die gewohnten Tücken. 2, 47; Verführung schwacher Z. [solcher Pers., die der Verführung zu widerstehn nicht stark genug sind]. 156; Man spricht etwan zu einem bösen Menschen: Du böse Z.! Post. 44; Im weichen Morgenland | gleicht weder Roß noch Reiter unsrer harten Z. [unsern hart gezognen, gewöhnten Rossen und Reitern]. 7, 26; In Strenge | für Bakens hinterlaßne Z. [Kinder]. 6, 224; Schon nahn sich der Mauren Brut. | .. Ihm sei der Mauren Z. | so dicht und häufig auf der Haube. 8, 250; Sieh da, die schöne Z.! [iron.: das Weibsstück]. 4, 8; Beherzt und unverzagt, wie eine junge Z. [ein Junges] des Löwens. 2, 151; Wie ein edler Leue | fich .. sehnt nach der Jungen Z., | die man ihm aufgefangen. 2, 332³); Mit seinen Eltern grau, mit seiner lieben Frauen | und unerzognen Z. [Kindern] das bitter Elend bauen. 307²3; Der Rinder Scharen, | der glatten Pferde wohlgenährte Z. 519a; Wie stattlich schreitet dort nach Haus | der Rinde und der Schafe Z.! Deutsch. Leseb. 2, 382); Eine Z. von Priestern aus seiner Schule hervorgehen zu sehen, dergleichen die Welt nur selten gesehen. 8, 208 etc.: auch Mz.: Besprechung der Züchter über den Ausfall der diesjährigen Kokons-Ernte. .. Daß die Zuchten gänzlich misrathen seien. 18, 323 (s. 1b). —
6) Landw.: die Pflug und Räder zusammenhaltende Kette, auch Mz.: Züchte. — Zsstzg. leicht zu verstehn nach folg. Bsp. (s. 2628): z. B.: Áb-:
1) [5] eine Zucht Thiere, die — und insofern sie — von einer gewissen Gattung abstammt: Die Pferde in Chili sind eine A. der spanischen. (selten). —
2) ein Kanal, durch den Etwas abzieht (s. a; b) oder (s. c) abgezogen wird, vgl. Abzug, z. B.:
a) Abzugsgraben etc.; Die gemeinen Abzüchte [Kloaken] .. scheinen mit viel Arbeit und Kosten angelegt zn sein etc. 30, 121 etc.; bei M. 162; 297 etc. Mz.: Abzuchten. —
b) Hüttenw.: Abzüchte: Kanäle in dem Gemäuer der Schmelzöfen . ., um der Feuchtigkeit und den Dämpfen einen freien Abzug zu ermöglichen. 7; Sar. 148; 1, 259; 3, 681 etc. (s. An- Z.). —
c) Drei Abzüchte zum Ausziehen des Kalkes. 2, 33 2 (vgl. b und: Die Zuglöcher dienen zugleichals Stichlöcher, d. h. zum Ausziehen des Kalks. 33o). — Áhren- [1c]: Er gab uns Land zur Ä. SW. 6, 286. —
Än-: 1) [1; 5] das Anziehen eines jungen Aufwuchses und dieser selbst, z.B.:
a) von Pflanzen: Zur A. dienen 24 Glashäuser etc. 17, 255; Herr Garteninspektor Bouché wird von den Bäumen und Sträuchern, die bei uns im Freien ausdauern, eine entsprechende Aussaat und A. vornehmen. 14, 73 etc. —
b) von lebenden Wesen: Die A. der Maulthiere. Es gehört zum Viehstande dieses Guts .. eine ansehnliche A. von Pferden. zuw. auch von Menschen. — 2) = Ab-Z. 2, nam. 2b, z. B.: A. am Treibherd. 61a; Darüber ist ein Abzugskanal (eine A.) angelegt, um die Feuchtigkeit des Bodens vom Ofen abzuleiten. Gestalt und Lage dieser A., welche mit ihren Verzweigungen oder Kreuzanzüchten ein dreifaches Kreuz bildet. . . Diese Anzüchte. 2, 343 etc.; auch Mz.: Anzuchten. —
Āūf-: 1) [1a] Wo uns die Weide bei A. des Jungviehes fehlt. (55) 109a; Und kostet so die Milch bei eigener A. . . 83 Thaler. 120a etc.; Das jedesmal todte Junge bringt und uns keine Hoffnung zur A. lässt. Th. 631 etc. —
2) [2] ver- altend: Kindererziehung. Chr. 136b; Weltb. 84b. — Āūster- [1b]: Bei der künstl. A. 38, 48b. — Bāūm- [1c]: Ein leidenschaftl. Freund von B. 27, 80; 25, 120 etc., vgl. Obst-Z.; Baumschule etc. — Bīēnen- [1b]: Ph. 3, 163; Katechismus der Bienenkunde und B. von Bei der eig. Wander-B. [wo die Stöcke in die Heide transportiert werden]. 67 etc. — Blūmen- [1c]: Die feinere Obst- und B. besorgend. 20, 41; 20, 282 etc., dazu: Rosen-, Tulpen-Z. etc. — Bǘrger- [2; 3]: z. B.: In Jrland deine Thaten, | da du zur B. sie hast gebracht. Sh. 8, 14, zu bürgerl. Gehorsam. — Dēēl- [5]: (niedrd.) die Anzahl Schweine, die einem Hof zu halten, in die Mast zu treiben gebührt, s. 5, 125 und bes. (1618) Kap. 52. — Dráchen- [5]: Drachenbrut. vgl.: Schlangen-, Löwen-, Tiger-Z. ebd.; Diebs-, Schelmen-, Huren-Z. [oder -Gezücht]. ebd. — Esel- [1; 5]: (vgl. Pferde-Z.) Zur Verbesserung der europäischen E. 7, 1227. — Fasānen- [1; 5]. — Físch- [1; 5]: 38, 91b, vgl.: Austern-, Karpfen-Z. — Fórt- [1]: vgl. Fortpflanzung: Zuchtthiere, Thiere, die zur F. der Gattung von Menschen bes. ausgewählt werden. Th. 2, 459a. — Gä́nse- [1; 5]. — Hāār- (scherzh.): Wo die Zone der natürlichen Vegetation endete und die künstl. H. [die Perücke] begann. Pel. 127. — Hāūs- [3]: häusliche Zucht; daher in manchen Gegenden: das Strafrecht des Hausherrn. — Hêêres-: Kriegs-Z. — Hélden-:
1) [3] s. Manns-Z. —
2) [5] Mit der Armada ging .. der Kern der spanischen H. [Helden] unter. 776b. — Hōf- [3]: die feine wohlgezogene Weise, sich bei Hofe zu betragen, s. Br. 461a; 148a; Unsre Prinzen klirren als armierte Müßiggänger einher; die alte H. ist verloren. Hdschr. 3, 215. — Hühner- [1; 5]. — Húnde-:
1) [1; 5]. —
2) [4]. — In-:
1) [1; 5] eine Zucht, bei der man immer nur Jndividuen derselben Race sich mit einander begatten lässt (vgl. Rein- Z.). Th. 2, 443a; (55) 120a; b; 578a; Th. 571 etc. —
2) s. Inzicht. — Jūgend- [2]. — Kárpfen-: s. Fisch-Z. und Karpfenteich. — Kínder- [2]: 3, 86; 844a; Grundsätze, deren Einführung in die K. herrliche Folgen haben müßte. 30, 301; 1, 172 etc., auch: Daß die Bienen vorzüglich während der K. Wasser eintragen. Ländl. 4, 750, während die Brut ausschlüpft und großgezogen wird. — Kírchen- [2; 3]: die Vorschriften über das Verhalten der zur Kirche Gehörigen und — das Wachen darüber, daß dagegen nicht verstoßen werde: Den traurigen Fall mit dem Schleier einer geheimen K. zu verdecken. 17, 374; Unter dem Namen der K. wurde das Leben der Christen einer Sittenrichterei unterworfen. 1, 473. — Klōster-: (vgl. Kirchen-Z.) Mitten in dieser K., da mich mein Unglück zwang, der Welt .. zu entsagen. 3, 175; Es erwachs’ in strenger K. Dr. — Krīēgs-: (s. Manns-, vgl. Kirchen-Z.) Die eiserne Strenge der K. waltete unbedingt. B. 3, 530; Soldaten-Z. .. K. 5. 115: 1, 339; 484; Ein feuriger Rittergeist verbindet sich mit zwangvollen Ordensregeln, K. mit Mönchs-Disciplin [oder -Zucht]. 1107a. — Lä́mmer-: vgl. Schaf-Z. — Lánd-: z. B. [5] die aus einem Lande stammende, dort erzeugte, gezogne Zucht (vgl. Landsmann etc.); bildl.: Ihre [der Limmat] L. 2, 144³⁷). — Lēīb-: Leibgeding (s. I Ding, Anm.), Altentheil (s. d., vgl. Lebsucht; Auszug etc.). Priv. 863; Die L. ist ein mit auf dem Hofe stehendes kleines Wohnhaus, in das sich die alten Bauern bei zunehmendem Alter zurückziehen. 12, 897 (vgl. Stock 16); Sie können die auf jedem Hofe sich befindende L. beziehen und sie sind dann Leibzüchtner im engern Sinne. 3, 83, vgl.: Häuser für die Leibzüchtner. 78; Klage eines Leibzüchters. .. Daß bei jedem Voll- oder Halbhofe eine L. sein . . müsse. Ph. 3, 141; 267; Die L. ist .. eine Nutzung auf Lebenszeit. 2, 3; 1, 102; 149; 246; 352; 4, 120; 216 etc.; übertr.: Das jetzige Gebäude, bloß von Lchm und Holz auf die L. gebaut. V. 88. — Mánns-: die Zucht der Mannen, nam. Kriegsmannen (s. Kriegs-Z.). 25, 21; Unter strenger M. führt Noircamps sein siegendes Heer ein. 846a; 921b; Dr. 1, 235 etc.; Wenn die strenge Helden-M. fehlt, | da ist’s .. mit den Siegen aus. 182 etc.; selten verallgemeint (ohne Bezug auf Soldaten) = Zucht, Disciplin, z. B.: Die rohen Unholde, die tausendfältig die jugendliche Schönheit tödten und zerstören mit ihrer kleinen, unvernünftigen M. H. 1, 17 etc. — Ménschen- [1; 5]: z. B.: Wie in Altägypten von einander abgeschauert bleiben zu einer besondern nachartenden M. V. 276. — Míst- [1c]: Zucht von Pflanzen auf Mistbeeten, z. B. bildl.: Das Ziergewächs der Ausländerei ist vornehme M. treibhäuserlicher Verbildung. M. 281. — Mönchs-: s. Kloster- und Kriegs-Z. — Mútter- [2]: Daß kein Geschöpf hilfloser auf die Welt kömmt, länger Vater- und M. nöthig hat [als der Mensch]. — Nāch- [1; 5]:
1) die Erzielung von Nachkommenschaft und diese selbst, bes. von gezüchteten Thieren: Th. 1, 116a; 2, 144b; Wie der Mensch bei der Züchtung seiner Hausthiere die besten .. Thiere auswählt und zur N. verwendet. 9, 93a; Bastarde zwischen Hunden und Wölfen, von denen man aber noch keine N. erhalten. 7, 1566; 1237; seltner von Pers.: Da ihr Beide erwarten lasst, eine gute N. zu bringen. Brautsch. 265. —
2) die letzten Jungen der Bienen vor dem Winter. — Nōth-: die Jemand angethane Gewalt, Nothzwang (s. d., vgl.: Gott wird uns keinen Gewalt anlegen, benöthigen, nothziehen, noch sein Gnad’ mit Löffeln eingießen. 3, 374²6 und 4, 235; Nothnunft. 2, 695 etc.); Jst aber die Noth und Gewalt so grimmig, der Druck so eisern, daß dennoch ein gebildetes Volk sich in ein andres hineinstampfen lassen muß, so werden die Früchte, wie alle Geburten der Völker-N. welk und herb. 39, 288), s. d. Folg., — heute gw. nur: gewaltthätiger Beischlaf. § 119 etc., auch Mz.: Neben versch. Gartenmorden, N–en. 18, 369. — Öbst- [1c]: Die O. in unsrem Norden. 37, 993betc.; Obstbaum-Z., s. Thier-Z. — Pfáffen-[2b; 4; 5]: Was willstdu hier? bei Pfaffen | und Pf. 263b, s. Pfaffengezücht. — Pfêrde- [1; 5]: Th. 2,201a; Gestüte, wodurch für eine bessere Pf. gesorgt wird. 7, 1237. — Rēīn- [1; 5]: die Zucht einer reinen unvermischten Race (vgl. In-Z.), s. Th. 2, 231b. — Rínder- [1; 5], vgl. Vieh-Z. — Rōsen-: s. Blumen-Z.: Des Herbstes reife Trauben, | des Frühlings R. Liebesfrühling 124. — Schāf-[1; 5]: (61) 5485; Th. 2,270; 1, 388 etc., s. Vieh- und Ziegen-Z. — Schūl-: (vgl. Kirchen-Z.) Katholische Universitäten, wo noch Sch. besteht. T. 2, 237; NB. 562. — Schwēīne-:
1) [1; 5]. —
2) [4] z. B.: wortspielend mit 1: Jagdbesuch: Heute besucht Majestät höchstihren durchlauchtigsten Vetter, | prüfend die Schweinzucht dort, ob sie so groß wie bei uns. 88. — Sēīden- [1b]: Die S. .. Der eig. Seidenbau. 5, 1537; M. 2, 765. — Sítten- |2; 3]: Das Familienleben und die S. 1,641. — Soldāten-. — Strāūßen- [1]: St. am Kap. 38, 215b. — Tāūben- [1; 5]. — Thīēr- [1]: Die Obstbaum-Z. und Vieh-Z. .. In der Obst- und Th. 2, 305. — Tisch- [2; 3]: vgl. Kirchen-Z., s. Br. 461a und als Ggstz.: Von Tisches Un-Z. 109a, von Ungezogenheit, Unmanier bei Tisch etc. — Trüffel- (vgl. Baum-Z.): An manchen Orten legt man eine T. an. 3, 111. — Túlpen-: s. Blumen- Z. — Ún-:
1) [3]:
a) (veralt.) Ungezogenheit, Unmanier, Unsitte etc., s. Tisch-Z. und Br. 461a etc. —
b) Unkeuschheit etc.: Um U. willen Weiber nehmen. 6, 18; Deine U. und Hurerei (s. d.). 23, 35; 49 etc.; SW. 26, 23; 61, 264; Den großen Unterschied von Lieb’ und U. Cymb. 5, 5; 33, 23 etc.; seltne Mz.: Mit dem Cölibat verschwanden jetzt auch die frommen Unzüchten und Mönchslaster. 5, 82. Dazu: Unzüchter [U. Treibende], Mörder etc. Ant. 1, 406. —
2) (s. 1a) auch wie Unart (s. d. 2): eine un- artige Pers., nam. solches Kind, masc. mit Mz.: Un- zuchte (z. B. in Mecklenbg). — Vāter-: s. Mutter-Z. — Vīēh- [1; 5]. 14, 183 etc.; Aufhebung des Blutzehnts (von der V.). 15, 1, 487 etc., s. Thier-Z.; auch (s. Vieh 1) entggstzt der Schaf-Z. 18, 179; 21 etc. [= Rinder-Z.], vgl.: Beschäftigen sich durchaus mit der V., besonders aber mit der Schaf-Z. 1, 396. — Völker- [2]: Alle Anstalten der V. 13, 328. — Wáffen- [2]: Sie ward geübt in strenger W. Nott. 69 etc., vgl. auch Kriegs-Z. etc. — Wēīn- [1c]: Durch gute W. und Weinwirthe berühmte Orte. Leb. 2, 183; 182. — Zīēgen- [1; 5]: Die Schaf- und Z. 13, 356b. — Zū- [1; 5]: Z. heißt die durch Züchten erzielte Nachkommenschaft. Th. 2, 465a; (55) 182b; Zu Gunsten der Zu- oder Inzucht. 120b; In solchen Revieren gedeiht auch die wilde Z. [der Fasanen] am besten. 1, 353 etc.; selten von Pers. = Nachkommenschaft: Der Väter Heldengeist kann in der Z. erwachen. V. 318.
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