Zote
zoteln
zotenhaft
Zotig
Zōt~e, f.; –n; Zötchen, lein; –n -:
eine Obscönität, s. nam.: Die Zweideutigkeit, welche mit dem Geschlechts-Vh. spielt, oder die Z. Ästh. 1, 431; ferner z. B.: Wie eine zippe Jungfrau .. roth werden, wenn Einer eine Z. von der Zunge fallen lässt. D. 1, 79; 23b; A. 1, VII; 7, 115; 14, 263; 387; Dabei rissen [s. d. 4] sie ihre rohesten Z–n. Reis. 3, 61; M. 1, 222; SchE. 2; Durch die Art pöbelhafter Scherze, welche man Z. nennt, die zärtliche Sittsamkeit .. in Verlegenheit . . setzen. 61; Z–n speien. 3, 26; Er streuet rechts ein Witzwort aus und links ein süßes Zötchen. W. 117; 3, 111; Mit den „artigen Unfläthereien“. . . Den witzigen Z–n. 4, 227; F. 3, 76; Bl. 1, 159; 2, 68: Hamb. 8; Z–n, Schwänke, leichtfertige Anekdoten. HB. 2, 105; Mit Schmutz und groben Z–n um sich her | zu werfen. 222; Z–n und sinnreiche Zweideutigkeiten. Att. 2, 2, 7; Eins. 20 etc., auch (s. Anm.): Den Witz reinigen und Verachtung für Zotten und Grobheit einpflanzen. 1, XI; Garg. 7; Unfläthiger, ehrenrühriger Zotten. 1, VII; 230 etc. und masc.: Erzählet einen braven Zoten. 2, 384 etc. —
~eln, intr. (haben): Zoten reißen: Ich fange an zu „zotteln“. 13, 449), vgl.: Diese vita Aesopi ist .. so „zottelich“. 447; Einer ist „zottleter“ als der Andre und wüster und unfläthiger thut unser Melker nicht etc. G. 373, s. das Folg. —
~enhaft, a.: sich in Zoten ergehnd etc.: [Des Aristophanes] Leichtfertigkeit und Asotie (Z–igkeit). 34, 348 etc.; Von Zotten- haftigkeit ganz rein. 8, 180 etc. —
~ig, .: zotenhaft: Schwelgend in der z–sten Sittenlosigkeit. A. 1, 263; 16, 306; GschTh. 39; Jronischzotigte und zweideutige Reden. 2, 51.
Anm. Hochd. untersch. man heute in Schrift und Ausspr. Zōte (s. o.) und — Zótte, ahd. zata, zota, mhd. zote, mit der Grundbed. des niederhangenden, bummelnden Flausches (vgl. Quast, Troddel etc.). schreibt freilich auch hier Zote und so in den meisten Ableit., doch Zottel und untersch. von zoteln (s. o.) — zotteln, für dessen Bed. man vgl. bummeln 1; 2; trotteln 1; 2 etc. Unser Zote erklärt sich vielleicht am füglichsten aus Zotte, insofern dies die Haare der weibl. Scham und dann diese selbst bez., s.: Ausrupfen werd’ ich die Zotten dir. Ar. 1, 45 = Gleich zunzl’ (s. u.) ich dir die Bunzel aus. A. 3, 266, vgl.: Hab’ ich doch mir mein Gezöttel | überm Licht abgesengt, 194 und bes.: Die alte Zott (Spottname der Maintenon). 2, 15 u. ä. m., (vgl. in der Volksspr.: zunzeln — s. o. —; zupfen; zunzelig: zottelig; Zunzel, f.: Fotze — s. d. —, sowohl: weibl. Genitalien, als: Weibsstück, vgl. Zusel = weibl. Scham des Viehs. 553 und: Weibsstück. 4, 289 etc., und Zünzler, m. = Fotzenlecker etc. Petr. 1, 70). Doch ist zu beachten, daß bei Zote (m.) ohne den Begriff des Obscönen vorkommt = närrischer Einfall, Unfinn, Dummheit, z. B.: Daß ihr gemeinet, solcher fauler, lahmer Zote sollte in diesen Sachen mir Schaden thun. 26, 4; Allhie hat man viel lahmer Zoten der Juden von den Mirakeln dieses Namens Adonaī. 35, 124; Troll dich, du Schalk, und laß mich mit den Zoten zufrieden. 60, 54 etc., vgl. in mildrem Sinn: Freude in Sünden ist der Teufel, aber Freuden mit guten, frommen Leuten in Gottes Furcht, Zucht und Ehren, obgleich ein Wort oder „zötlin“ [närrischer Einfall. Scherz etc.] zu viel ist, gefällt Gott wohl. 6, 169a; auch: Es gehet ein Spruch zu Zote in ihren Rechten. 5, 240b, wohl: es ist ein scherzhaftes (oder Witz-) Wort etc. — Mundartl. gelten neben Zotte etc. auch Zozen, Zozel, wie zozeln = zotteln 2, s. 4, 297.
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