Zink
Zinke
Zinken
Zinkenist
zinkig
zinkisch
Zink: I, n. (m.), –(e)s; 0; -:
Das Z., Zincum, ist ein leicht schmelzbares bläulichweißes Metall von blättrigem Gefüge etc. 1, 122 und so als neutr.: 3, 663 ff.; M. 1, 37; 2, 2, 146 ff.; Beuth. 115 etc.; dagegen masc.: Goslarischen „Zing“. Fr. 167 etc. (vgl. Spialter; Galmei; I. Nicht; Messing etc.). Zsstzg. z. B.: Das Chlor-Z. [chem. Verbind. von Chlor und Z.] wird in der Färberei angewandt. 2, 2, 152 etc.; Das durch die Destillation erhaltene rohe Z. (Werk-Z., Tropf-Z.) ist mechanisch mit Z.-Oxyd, Kohle und Thontheilen verunreinigt. Man schmelzt es .. und schöpft es .. in guseiserne Formen, worin es die Gestalt von Platten oder breiten Stäben annimmt (Kauf-Z.). M. 1, 39. vgl. T. 3, 671 (wo aber — wohl nur versehentlich — Roh-Z. st. Kauf-Z. steht); Beuth. 115 etc.; Das dünnste Z.-Blech .. heißt Papier-, auch Taback-Z. (weil man es statt Blei zum Einpacken des Tabacks anzuwenden versucht hat). M. 1, 162; Schwefel-Z. kommt sehr verbreitet in der Natur vor und ist unter dem Namen Blende [s. d. 2b] bekannt. 2, 2, 152; Z.-Blende ist 3, 663 etc. — II, m., –en; –en:
1) die Fünf im Würfelspiel (ahd. ꝛinko, mhd. zinke, 2inge, aus it., frz. cinque), s. Aß 2: Wir Deutschen haben mancherleiSpiel..: Alle alle„zincken* etc. 417; Taus hat nicht; „Sees Zing“ giebt nicht; Quater Drei, die helfen frei. 64, 65 (Rdgl. zu 3, 5); Fr. 398 etc., s. 4, 273; auch: Der Zinken. — 2) (rothwälsch, wohl aus lat. signum, frz. signe) Seinen Z–en, d. h. sein Wappen oder Wahrzeichen, dergleichen Jeder von ihnen [die buben] sein eigenes führt. Sonn. 305; Die s. g. Gauner-Z–en. 33, 216 ff. das dort Angeführte, darunter nam.: Rntt-Z., verabredete Zeichen in Briefen. prakt. Krimin.-Poliz. (1842) 213 (vgl. über d. Bstw.: rothwälsch); Besondere Spitzbuben-Z–en. B. 2, 240 etc. Dazu sprchw.: Einem einen Z–en stecken (s. d. 2e), ihm einen Wink, Avis zukommen lassen etc., vrsch. 3, s. Zinke 1a, Schluß. — 3) = Zacke 2 (s. d.), auch: Zinken, m., und bes.: Zinke, f. (s. d.). — 4) mundartl. (s. Der Zin- ken, das Zinklein, Fett-Auge; dazu: zinket, voller Fett- augen; verkl.: zinkelet, mit einigen Fettaugen. —
~e, f.; –n; –n-: (mit Nebenf.: Zink, m.; Zinken, m.) 1) = Zacke 2 (s. d., vgl. Zanke, mhd. zanke, wie τinke, zinge, ahd. zinko, m., vgl. auch 338), z. B.:
a) Z–n an Werkzeugen, z. B.: Die Z–n einer Gabel (s. d.), eines Kamms, einer Egge etc.; Die Z–n [der Harke] sind beim Sommergetreide ziemlich kurz und 3“ weit von einander. 9, 581; Selber reicht die Erde von klauiger Z. geöffnet | Saft den Sprößlingen dar und gepflügt vollhangende Früchte. Ländl. 3, 251 etc.; Hiermit werden die Riefen der Breite des Ackers nach gezogen, so daß der Erd-Z–en jedesmal in die letzte Riefe hineinpasst. (55) 471a etc.; auch ein spitzes Pflöckchen (s. d.), das irgendwo vorgesteckt wird (vgl. z. B. Vorsteckloch) und wohl hierzu sprchw.: Einem den Z–n stecken (s. d. 2c, vgl. versch.: Zink 2, Schluß). —
b) Die Z–n eines Geweihs, z. B. auch m.: Der Zinken. 7, 1282; 1290; 22 etc. Dazu: Geweihstücke der Hirsche, bes. die Augen-Z–n. 12, 639b etc. Bildl.: Wie geht’s, junger Herr? Habt ihr ein paar Z–n abgerennt? 9, 78 (vgl.: Sich die Hörner ablaufen etc.) und z. B. (räthselnd von einem Kamm, vgl. a): Ein barsches Bürschchen | als wie ein Hirschchen, | mit Z–n und Zacken | und elfenbeinblinkendem Nacken. Mak. 1, 64 etc. —
c) Die Z–n (oder Äste, Zweige, Zapfen etc.) der Korallen; Korallen-Z–n. 4, 143; 12, 178. —
d) Schwanz in zweien Z–n zerspalten wie eine Gabel (s. a). Th. 171 etc.; selten: Jeder wollte an den Finger-Z–n | des Andern glänzen sehn den Lebensreif. 1, 213 etc., vgl. im Z–n, die Zehen der Füße. spöttisch: die vorragende Nase (z. B. bei s. 2, 478b etc.). —
e) Zu der Berge Höhn und Z–n. 6; Zwei Z–n ragen ins Blaue der Luft. 50a; Auf den schroffen Z–n | hängt sie [die Gazelle] auf dem höchsten Grat. b etc.; Wir erklommen eine nahe Fels-Z. 12, 534a; Thürm’ auf schroffen Felsen-Z–n. SW. 5, 302; Gd. 9. —
f) Z–n (oder Zacken) des Mauerkranzes etc., einer Krone (s. Zackenkrone) etc. —
g) s. Zacke 1f; ferner von gewissen Pilzen: Wachsen die Z–n noch fort und werden oft länger als das Stämmchen. 3, 60; (schwzr.): Der „Zinggen“: Rebschößchen mit einem Auge. etc. —
2) (s. 1a und Zapfen I5) Tischl.: Man versteht unter Z. eine schwalbenschwanzförmige Hervorragung, welche an dem Hirn-Ende eines Bretts ausge- arbeitet wird und in eine gleichgestaltete Vertiesung an dem Ende des mit jenem winkelrecht zu vereinigenden Brettes eingepasst wird etc. M. 2, 199; 18, 13 etc., s. zinken III 2. —
3) (s. 1b) Kamm-Mach.: Wie viele Schrote [s. d. 3] ein Horn giebt. .. Das zuerst abfallende Stück .. heißt Vorderschrot. .. Hierauf folgen .. 1, 2, selten sogar 3 Mittelschrote; endlich noch bis unmittelbar an den massiven nicht mehr hohlen Theil des Hornes 1 oder auch wohl 2 s. g. Z–n. 8, 95; Das engere Lochdes Zinken. 97. —
4) (vgl. 3 und Horn 4b; Zink-, Hifthorn) ein Blasinstrument: Auf einem Zinken zu blasen etc. 3, 108a; Z–n und Posaunen. 31, 113; Z–n. .. Sie wurden zum Vortrag der eig. Melodie angewendet. Den Trompeten analog gehörte immer einebest.Anzahlzusammen, etwa fünf, eine immer eines Loches kleiner als andre. (64) 3, 214; Die Z–n und Pauken. Rom. 10; Z–n und Trompeten gellen. 20; M. 3, 69; 6, 157; Dem Flötenton, dem Ton der Z. 2, 66; 344; Rost. 50b; Es wird eine Z. geblasen. Span. 2, 31; Die Furchtbarkeit der Trommel | und der Z. Sanftheit. 176; 949; 8, 286); Die helltönende am Ende gebogene Z. (lituus). Ländl. 4, 571; 3, 461; Daß ich meine Stirn hergeben sollte zum Jagdhief (s. d. und Horn 3b) oder meinen Zink hängen an einen unsichtbaren Riemen. Sh. 1, 368; 20, 114; Blaset mit dem Z–n. Bibl. 13, 283) etc.; Der Jagd- Zink(en). Quart-Z–n, eine Quart höher als die gewöhnlichen Z–n; Ließ die Silber-Z–n tönen. 8, 212 etc., s. zinken III 1; Zinkenist und 5. —
5) ein die Z–n (4) nachahmendes Orgelregister, dazu: Z–n-Zug. —
6) (vgl. 3) Der Zinken, eine Pflanze, Cerato phyllum, Hornblatt, s. 3, 343; Der gemeine oder Wasserzinken, C. demersum etc., vrsch. (schwzr.): Die Z., verkl. Zinkli (z. B. s. 356), verkürzt und umgeformt aus Hyazinthe. —
~en, I, m., –s; uv.: s. Zink II; Zinke. — II, a.: aus Zink gefertigt: In z–en Behältern. 3, 672 etc. — II, tr.: ) auf der Zinke (s. d. 4) blasen: Wobei der Dessauer Marsch gezinkt und geposaunet wurde. Lind. 2, 280 etc., auch ohne Obj. — 2) (s. Zinke 2) Tischl.: Eckverbindungen bei Schiebladen und .. kastenförmigen Behältnissen. . . Die Zusammenfügung geschieht hier durch Z., Zusammen-z. etc. M. 2, 199; Die Bretter zusammen-z., ver-z. (versch. 4). — 3) (s. Zinke 1) mit Zinken versehen, — nam. im Partic. (vgl. zinkig und zacken II 3), z. B.: Einzwei- gezinktes Thier. Sh. 3, 236 (s. Zinke 1b) etc., auch: Schloßbauten in ihrer bezinkten und bewimpelten Gothik. N. 1, 214 (vgl. Zinke 1a etc.); Alpenweiden des gletscher-umzinkten Wildensteins. 2, 236 (s. Zinke 1e) etc. — 4) in Zsstzg.: Ver-z. (versch. 2): mit Zink überziehen (vgl. vergolden, verzinnen etc.): Um Eisendraht vor dem Rosten zu schützen, wird er am besten galvanisiert (verzinkt). 1, 706; M. 1, 440; Die Verzinkung. 441 etc. — Zsstzg. s. o.: Be- [3]; um- [3]; ver- [2; 4]; zusammen- [2] z. etc. —
~enist, m., –en; –en: Einer, der die Zinke (s. d. 4) bläst, — verallgemeint (vgl. Pfeifer 1, Schluß) = Musikant: (44) 1969a; Die Z–en schlichen mit ihren Instrumenten auf die Gallerie. N. 48; Weil man da Posaunen bläst, | so braucht man Z–en. 3, 106; Musik der Stadt- Z–en. Heim. 289. —
~ig, a.: in Zsstzg.: mit — der Zahl oder der Beschaffenheit nach — bestimmten Zinken versehen, s. zackig; Zinke 1, worauf die Hinweise in ( ) gehn und zinken III 3, z. B.: Die lange zwei-z–e (a) Gabel. Leb. 1, 302; Zwei-z–er Dolch [= Gabel]. 4, 28; Mit den „dreyzynckechten“ Stecken [s. Dreizack]. 130; Eine drei-z–e Mistgabel. . . Die drei Zinken. (64) 3, 114; Blüthenstiele drei-z. (g). 3, 1976 etc.; Die sieben-z–e [-armige] Lampe. NGsch. 2, 179; Gass. 1, 241; Pflug 2, 1 etc.; Die sieben-z–e (f) Krone seines Geschlechts. Soll 2, 142; Die neun-z–e Grafenkrone. 1, 28 etc. (s. Zackenkrone); Zinkenhirsche. .. Sie theilen sich in wenig- und viel- z–e (b). 7, 1282 etc.; Krumm-, kurz-, lang-z. etc. —
~isch, a.: (Hüttenw.) etwas Zink in sich enthaltend: Bei dem Verschmelzen z–er Blei-, Silber- und Kupfererze. 3, 669 etc.
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