Zinn
Zinn, n., –(e)s; 0; -:
(ahd., mhd. zin; ags., engl. tin etc.) 1) ein silberfarbiges sehr dehnbares Metall, früher auch „weißes Blei“ (s. d. II 1 und Zinnenmaß) genannt, s. 2, 191 ff.; 3, 673 ff.; 2, 2, 172 ff., vgl. Zsstzg., ferner Stanniol; pfündig 2d etc. und z. B.: Wie Z. dem Silber, Kupfer Golde gleicht, | wir Feldesmohnen bei der Ros’ erscheinen. Rol. 13, 70 etc. (Veralt. mit gedehntem Vokal, s. o. und „Zihn“. 4. 31, 22; 27, 12; 47, 20; „Zyn“. 1, 25; „Zien“. RH. 404). — 2) (s. 1 und Silber 2b) = Z.-Geschirr: Ich brauchte eine Menge Tischzeug .., Z., Messer etc. 3, 80; Mit grobem Z. (die schlechtste Edelfrau | würd’ es verschmähn) bedient man ihre Tafel. 405betc.; In Breslau 1518 Preis des Laufens Stücke des beliebten Z–s. deutsches Wörterb. II. B. 2, 145 etc., s. 4, 268. — Zsstzg., z. B.: Arbeits-: das — und wie es — verarbeitet wird: Bleigehalt des A–s. 3, 684. — Bánka-: von der indischen Insel Banka (die vorzüglichste Zinnsorte), ähnl.: Malacca-Z. 685. — Bérg-:
1) die Zinnerze der Gänge und Stockwerke, Ggstz. Seifen-Z. (s. d.). 677 ff.; 685 etc. —
2) B., Hütten-Z., ohne Zusatz, im Ggstz. zum Probe-Z. (s. d.). — Blóck-: Zinn in Blockform: Das aus dem Berg-Z. (s. d. 1) gewonnene englische B. 3, 685; 679 etc. — Hāū-: eine Unterlage von Zinn für das Blech, aus dem mit dem Hauer (s. d. 3d) runde Platten ausgehauen werden. — Hólz-: Zinnstein in unregelmäßig abgerundeten Geschieben (Ggstz. Zinngraupen). 3, 673. — Hütten-: s. Berg-Z. 2. — Körner-: aus Seifen-Z. gewonnenes sehr reines Zinn, nam. in Brocken von krystallinisch körniger Bruchfläche; doch auch in Blöcken. 680; 685. — Malácca-: s. Banka-Z. — Nādel-: Zinnerz in nadelförmigen Krystallen. — Phósphor-: eine chemische Verbindung von Phosphor und Zinn. 2, 2, 180. — Prōbe-: Arbeits-Z. gemäß der gesetzlichen Zinnprobe (s. d.): Das östreichische P. enthält auf 10 Theile Zinn 1 Th. Blei. 3, 684. — Rōsen-: Probe-Z. aus 15 Pfd. Zinn und 1 Pfd. Blei. — Schwêfel-: chemische Verbindungen von Schwefel und Zinn in versch. Vhen. 2, 2, 178 ff.: Sch.; Anderthalb Sch.; Doppelt- oder Zweifach-Sch. = Musivgold. — Sēīfen-: Zinnerze auf Seifenwerken (s. d.) oder auf Zinnseifen (s. d.), im Ggstz. zum Berg-Z. (s. d. 1). M. 3, 677; 679. — Stángen-: in Stangenform u. ä. m.
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