Zimmerei
Zimmerer
zimmerisch
zimmerlich
Zimmerling
zimmern
zimmert
Zimmerung
Zimmes
Zimm~erēī, f.; –en:
das Zimmern, Zimmermannshandwerk: Der kleine Kerl habe schon unbändig viel Verstand von der Z. Bed. 1, 56. —
~erer, m., –s; uv.: Einer, der — und insofern er — zimmert (s. Zimmermann, Zimmerling): Indem der Zimmrer den Schiffskiel | künstlich aushaut. 207a (s. u.: Byr. 8, 137; Lasst den Z. | mit Axt und Säge kommen, das Gerüst | aufschlagen. 415b; 440a; Die Pforten, so weit sie der Z. baute. Od. 18, 385; Dem Z., wann er zum Schiffbau | künstlich die Balken behaut. Jl. 3, 61 (s. o. Schiffs-Z. etc. —
~erisch, a.: in Zsstzg.: Frauen-z. und französisch. Großm. 85, in der Weise des Frauenzimmers (s. d. 2, vgl. frauenzimmerlich). —
~erlich, a.: (selten) auf das Zimmer (s. d. III) beschränkt und solcher Beschränkung — im Ggstz. zum bewegten öffentlichen Leben — gemäß, z. B.: Goethe vergisst nie seine Lehnsherrlichkeit über Schiller; man sieht ihn oft lächeln über Dessen Z–keit und ihn als einen blöden Buchdichter gnädig und herablassend behandeln. 4, 265 etc., häufiger in Zsstzg.: Frāūen-: einem Frauenzimmer (s. d. 4) eignend, zukommend, gehörig, gemäß etc. (vgl. weiblich, frauenzimmerisch etc.): Einem f–en Gedichte. 3, 201; F–e Handarbeiten. 18, 223; In einem f–en Stile. 20, 146; F–e Mittelgröße. 26, 26; Daß die Übersetzung in f–e Hände gefallen. 33, 308; Ein f–es Gefühl. Br. 442b; Ein f. verlegenes Wesen. Mer. 45; G. 295; DFam. 1, 151 etc.; auch: Gellert. . . Bei seiner eigenthümlichen F–keit. Gottsch. 271; Da ich selbst gegenwärtig an einer strengen Revision meiner eigenen Arbeiten bin, so erscheinen mir die F–keiten unserer lieben kleinen Freundin [die f–en Dichtungen von Amalie Jmhof] noch etwas loser und lockerer als vorher. Sch. 5, 153. —
~erling, m., –(e)s; –e: 1) Zimmerer (s. d.), z. B.: Z–e und Maurer. Rom. 5, 65 etc.; bes. im Bergb. (s. Zimmerhauer); auch bildl.: Staats- Z–e. M. 58, Klüglinge, welche Staatssysteme aufbauen etc. —
2) in Zsstzg.: Vor-Z. Bl. 3, 75, Einer, der in den Vorzimmern der Großen zu verweilen (zu antichambrieren) pflegt. —
~ern, tr. und intr. (haben): 1) Holz zum Bau — bearbeiten und verbindend in einander fügen: Künstlich zu z. am Holz. 2. 31, 5; 1. 5, 15; Zimmert Holz und misst es mit der Schnur. 44, 13; [Sie] mußten deine Schiffe z. 27, 9; Der Schiffholz zimmert. 151b; A. 1, 299; Die Decken waren aus dichten Fichtenstämmen gezimmert. Soll 2, 268; Habt ihr einmal das Kreuz von Holze tüchtig gezimmert. 1, 290; Die wohlgezimmerten Scheunen. 5, 30; Ich zimmre deinen Todtensarg. Lied. 9; Äxte z–d an Maschinen dröhnen. A. 110; Unter Lachen und Scherzen zimmerte man an seinem eignen Sarg (bildl.). 2, 209a; Leicht gezimmert nur ist Thespis’ Wagen. 100a; Schreinern, z. Leg. 3, 64; Ein Haus für sich selbst war föhrengezimmert der Trinksaal. Fr. 16; Wir wollen den Leuten schon zeigen, aus welchem Holz (s. d. 1, Schluß) wir gezimmert sind (vgl. 2). NK. 4, 61; Die Pforte der schöngezimmerten Kammer. Od. 1, 437; 21; Der Betstuhl war ganz aus festem Holz gezimmert. 11, 177; 25, 66; Der Zimmermann (s. d.) zimmert sein Holz nicht um des Z–s willen. Luc. 1, 254; 3, 124; 4, 177; 6, 411; Bann 1, 127 etc. — 2) (s. 1) verallgemeint und bildl., wobei der Bezug auf das Material zurücktritt: Ein schlecht gezimmertes und schlecht ausgefüttertes Stück [Drama]. T. 1, 160; GschDr. 182; Kinder z. [zeugen]. 170b; Willst du dir ein hübsch Leben z., | musst ums Vergangne dich nicht bekümmern. 3, 95; Wie die Zeit sie verschieden gestellt, an ihm gezimmert und genagt, Vreneli zu einer Frau gemacht. U. 2, 191; Da habe ich Jhnen einen Hut zurecht gezimmert, der etc. gH. 4, 359; Wer auf der Studierstube ein System zimmert. Men. 48; Also muß sich Gott immer lassen z., meistern und führen. .. Des Ecksteins, darauf er uns bauet und zimmert, mag man nichtleiden. 5, 67b; Die Universität .. umschließen dieselben gesetzlichen Schranken, wie sie um die alten Schulen .. gezimmert sind. 2, 440b; Wovon das eine [Volk] so sehr zur Nation gezimmert, daß es glatt und fertig, nichts Fremdes mehr aufnimmt. 1, 513; Sprechen .. ungezimmerte Dinge. 506 [die nicht recht zusammen passen etc.]; Bis man entweder von selbst ein Narr oder durch Andre zu einem Narren gezimmert wird. V. 1, 333; Wozu die Götter wohl dies schöne Rund gezimmert. 12, 7; Wie zimmert dieser kleine, schwache Mann so viele Kinder? 1, 191 (s. o. — 3) Dazu:
a) Zimmerer, s. o. —
b) Zimmerung, s. u. — Zsstzg. (vgl. die von bauen, mauern etc.), z. B.: Āūf-: zimmernd aufrichten: Eine neue Kapelle und besondere Altäre a. B. 15a; Auf freier Wiese war ein kleines Theater aufgezimmert. 7, 177; Pet. 1, 18; 1, 2, 650; Jahr. 1, 101 etc., auch [2]: Denen wegen des Bestandes ihrer mühsam aufgezimmerten Lehrsätze bang wurde. (44) 1980a. — mit Zimmerwerk auskleiden, nam. Bergb. (s. Zimmer 3), auch ver-z.: Ein ausgezimmertes Silberbergwerk. 3, 26 etc. —
Āūs-: Be-: 1) Ein Gut b., mit den nöthigen Wohn- und Wirthschaftsgebäuden versehn (vgl. Zimmer 2). 4, 262. —
2) statt des Grundw.:
a) Einen Saal b. R. 527 etc.; Das balkenbezimmerte Haus. NGsch. 1, 115. —
b) häufiger: Holz, Balken etc. b., zum Bau behauen. — z. B. [2]: Eine Kritik.. hatte er nicht aus seinem kranken Kopf h. können. Sch. 1, 291, fertig schaffen. — zimmernd nachbilden: Die Welt im Kleinen trefflich nachgezimmert. 2, 200. —
Herāūs-: Nāch-: Ver-: 1) (veralt.) Einen v., über-z., ihn durch Bauen beeinträchtigen. —
2) durch Zimmerung versichern, verwahren etc., z. B.:
~ert, a.: a) Bergb.: s. aus-z. —
b) Ein Schiff v., ausbessern. 709b. —
c) Die Zellenwände [des Klosters] eingeschlagen, die Thüren .. mit Riegeln verzimmert. 26, 232. —
d) (veralt.) Einen ein-v., sicher einsperren, s. 305. — Die Zähne einzeln in Löcher eines aus mehreren Theilen zusammengezimmerten Kranzes eingesetzt. M. 1, 603; Vorrathshäuser, aus Balken und Brettern zusammengezimmert. Leg. 2, 168 etc. und [2]: Der sich nun eine andere Leiter auf den Parnaß aus griechischen und römischen Wortsprossen z. wollte. 21, 107; Aus Plato’s Dialogen eine platonische Philosophie z. Less. 2, 108 etc. —
Zusámmen-: (schwzr.) aus Zimmer (s. d. III 1), rohen Bäumen, mit offnen Zwischenräumen gebaut. —
~erung, f.; –en: das Zimmern (s. d. und Zsstzg.) und das Zusammengezimmerte, z. B.:
1) Die ganze Z. und Zusammensetzung. 4, 147; Mit Auf-Z. und Tapezierung des Kaiserthrons beschäftigt. Bl. 2, 102 etc. —
2) bes. im Bergb. (vgl. Zimmer 3): Wobei denn freilich der feine Sand eine genaue Z. erfordert hätte. 40, 234; Die Beseitigung des Druckes der Gesteinsmassen, .. welche in der Unterstützung entweder durch Z. oder durch Mauerung bestehen. 1, 171, vgl. 114 etc., auch: Ver-Z. und Zsstzg. mit Bstw., z. B.: Gruben-Z.; Die Schacht-Z. theilt sich in die Z. im ganzen Schrot (s. d. 1c) . . oder in die Bolzenschrot-Z., wo die einzelnen Kränze durch dazwischen gestellte Stempel (Bolzen) .. von einander gehalten .. werden. In Örtern, die durch bereits verstürzte Ausbaue. . getrieben werden, wendet man die Sparren-Z. an. im Ggstz. zur Thürstock-Z. ebd. (s. Thürstock); Stollen- und Strecken-Z. ebd. etc. —
3) (schwzr.) Z., Zimmerig oder das Zimmer (s. d. II2) = Sennhütte — und danach auch: das Gebiet derselben, Alpweide (die 20 bis 30 Stück Kühe nähren kann). —
~es: s. Gemüse, Anm. und Schwäb. W. 549. Work in progress
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