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Zimmer
III. Zimmer, n., –s; uv.:
–chen, –lein; -: 1) Bauholz: Die ganzen, halben und viertel Stämme werden auch Z. genennet. Döbel 3, 40a etc. 2) (s. 1) veralt., mundartl.: gezimmertes Gebäude, Bau (Ge-Z.; Zimmerung3): Ein großes Z. gebaut, welches Scheune, Speicher und Viehstall in sich vereinigt. Arndt Reis. d. Schwed. 2, 182 etc., s. Schm. 4, 261 und bezimmern 1; bildl.: Daß Gott den verworfnen Eckstein allein erwählet und all ihr Z. und Gebäu verdammt etc. Luther 5, 67b etc. 3) (s. 1) Bergb.: das gegen Einsturz der Gruben etc. angebrachte Holz: Die Gruben sollen allenthalben mit Z. versorgt sein, auf daß die Leute, die darin bauen, an ihrem Leib und Leben nicht schadhaft [beschädigt] werden. Lori Bergw. 107; Ge-Z. ist bei den Bergleuten ebensoviel als Z.: Ge-Z. hat einen festen Fuß im Gestein, d. i. ein gut Fundament; Ge-Z. in Schächten sind Tragstempel, Jöcher, Einstriche, Spreizen etc. Jablonsky 395b; Das einfache Gru- ben-Z., Thürstock [s. d.], besteht aus zwei schiefstehenden Holzstämmen .., welche oben mit einem Querholz verbunden sind. Scheuchenstuel 114; s. Zimmerung 2. 4) (vgl. 2) allgem. üblich: ein wohnliches Gemach (s. d. II, vgl. Stube 2a): Die niedre Kammer [s. d. 1] tausch ich um mit Z–n, | wo Decken strahlen, wo Tapeten schimmern. G. 35, 401; Vorsäle, die selbst recht gut hätten Z. sein können. 21, 174; Alle Gerüste [auf der Straße] mit . .. Tapeten beschlagen; die vielen Stühle vermehren den Begriff von Z. 24, 216; In dem lieben vertraul. Z–chen. 14, 79; 1, 72; Haller 12; In kahlen, vernutzten Z–n. Immermann M. 1, 101; Ein Fieber, das ihn nöthigte, das Z. zu hüten [s. d. 1 c, Schluß]. Sch. 718b; Z., die man füglich Säle nennen könnte. Schwegler (47) 197 etc., s. Zsstzg., wobei wie auch im Grundw. zuw. der Begriff der Wohnung zurücktritt.
Anm. Ahd. zimbar, mhd. zimber, zimmer, s. zimmern, goth. timrjan, ahd. zimbarjan, zimbarōn, mhd. zimbern, zimmern, vgl. gr. déμειν, dazuóμος, lat. domus, Gebäude etc. Vielleicht gehört hierzu auch II (mhd. zimber, zimmer) mit der Grundbed.: das Verbundne, Zusammengefügte, s. Benecke 3, 892 ff.; Schm. 4, 261, vgl. Diez 735.
Zsstzg., nam. zu 4 was unbez. bleibt, vgl. die von Stube z. B.: Andachts-: zu Andachts- übungen. Thümmel 5, 150. Ankleide- (IP. 20, 101), Ánlege- (Forster Sak. XLI), Ánzieh- (Schütze Hamb. 567): s. Garderobe.
Anspruch-: Empfang-Z. Gartenl. 13, 553b.
Árbeits-: G. 23, 51; 31, 34 etc.
Audiénz-: Aus dem Anständigen eines Vorsaals in das Würdigere der Vor-Z., in das Prächtigere des A–s überzugehen. 26, 88.
Auktiōns-: worin eine Auktion abgehalten wird. Thümmel 2, 111.
Āūskleide-: An- und A. Jacobs Verm. 7, 248.
Bāde-: Gartenl. 13, 329b.
Bedīēnten-: Im B. so gut, wie im Herrenhause. Prutz Ob. 2, 147.
Besūch-: G. 32, 27.
Bibliothēk-: Hartmann N. 2, 19.
Bíllard-: Hausbl. (64) 3, 25; Mag. d. Ausld. 34, 288a.
Bōden-: unterm Dach, Mansarde (Dach-, vgl. Giebel-Z.): Die Treppen hinauf, in ein B., das durch die Thüre eines Neben-Z–s erleuchtet wurde. Arnim 58.
Brūt-: z. B. in Seidenzüchtereien, zum Ausbrüten der Eier. Knapp Techn. 2, 635, vgl. Karmarsch 3, 229.
Dách-: s. Boden-Z.
Dāmen-: für Damen best., Ggstz.: Herren-Z., s. Weibs-, vgl. Frauen-Z. 1.
Dámpf-: worin Zeuge, Kattune etc. gedämpft (s. d. 3) werden. 2, 394; 397.
Drúcker-: z. B. in Buchdruckereien. DMus. 15, 1, 159 etc., vgl.: Das Druck-Z. [der Kattundruckerei]. Prechtl 8, 143.
Dúnkel-: z. B.: (Photogr.) ein Raum, von dem die Lichtstrahlen abgeschlossen sind: Die Platte im D. präparieren etc.
Eck-: nach der Straßenecke gelegen. G. 23, 268; König Saalf. 3, 60.
Eīgen-: (mund- artl.) unverheirathete Pers., die ihre eigne Wirthschaft führt, s. Schm. 4, 262, vgl. Frauen-Z. Em- pfáng-: in dem man Gäste empfängt: Im Pesel, d. h. im großen Wohn- und E. Mügge Rom. 3, 4, 10; Prutz Ob. 3, 148.
Erker-: Platen 3, 306 etc. Es-: Ein E. und ein paar Fremdenstuben. Lewald NRom. 1, 57.
Expeditiōns-: G. 27, 326; Br. 327b etc.
Erperimentīēr-: Volkszeit. 13, 195.
Fáktor-: z. B. in Buchdruckereien. DMus. 15, 1, 164etc.
Famīlien-: worin die Familie zusammen ist. Prutz Ob. 2, 74.
Flȫhen-: Volkswitz für Frauen-Z. (s. d. 3; 4): Du magst die Männer bitten, ich will’s mit dem ehrenfesten F. versuchen. Weise Jak. 76. Frāūen- (s. Fommann 2, 22 ff., vgl. Bursch etc.):
1) [2; 4] Frauen-Gemach, nam. an fürstl. Höfen, z. B.: (vgl. Harem) Esth. 2, 3 ff.; Ihr .. Jungfraun .., | kommt mit uns ins F. ’rein. Ayrer 134c; Stund das F. offen. Günther 971; Weil er eine Jungfrau im F. zu Fall gebracht. Hammer RH. 401; 408; Luther SW. 61, 202; 340; Frauen und Jungfrauen in ihren F–n und Häusern. Mathesius Pr. 3; Im F. glänzt das Brautgeschmeid. Mendelssohn Ps. 45, 15; Moscherosch Gs. 1, 494; Olearius Ros. 71a; Wie sie in ihrem F. sitzt. Schaidenreißer 57a [13, 337]; König Thietbert nahm ein Weib aus Brunhilden F. (vgl. 2). Stumpf 214c; Werder Tass. 12, 21; Das Fräulein blieb indessen | im F. | der Königin. W. 11, 66; Luc. 6, 91; Zum.. Gebieten brauche er gern die deutsche, im F. die franz. Sprache. Zinkgräf 2, 11 etc., s. Schm. 1, 597ff.
2) die Gesammtheit der in dem F. (1) wohnenden weibl. Individuen (vgl. Hof-, Kebsweiber-Z.): Das F., was unter dem Zelt nicht Platz hatte (vielleicht gehörten auch nicht alle in die Nähe der Kurfürstin), suchte im Schatten der Wagen einigen Schutz. Alexis H. 2, 2, 280; Sie füllten ihre Paläste mit dem schönsten F. Haller Alfr. 119; Sammt Graf Gebharts Gemahl und ihrem F. Luther 8, 387a; Salomon hat ein groß F. gehabt. SW. 61, 205; Moscherosch Gs. 2, 826; Ihr F. suchte sie. Musäus M. 5, 77; Nach diesem folgte das zarische F. in 22 hölzernen Wagen. Olearius Reis. 25a; 278a etc.; Fiesko: Vielleicht finden Sie bei meinem F. (s. 3) Zerstreuung. Sch. 148a; Schaidenreißer 69b [16, 415]; Jst das fürstlich F. in die Mummerei gegangen. Schweinichen 1, 26; 3, 43; 46; 55; 281; Don Bleumourant mit seinem F. (s. 3). W. 15, 247 etc.
3) (s. 2) die oder eine Gesammtheit von weiblichen Personen: Daß Hochderselbe das F. gar zu gern sieht. Alexis H. 2, 3, 271; Die blühende Farbe, welche dem weiblichen Geschlecht unserer nördlichen Gegenden den Vorzug über alles andre F. giebt. Forster R. 1, 16; Ein Brauch, der dem F... Gelegenheit gab, ihre zierliche Bildung ungemein vortheilhaft sichtbar zu machen. 248; Dies gilt nicht etwa für Männer allein, sondern auch das F. genießt eben diese Vortheile. Br. 1, 475; 413; 452; Gegen alles F. ist sein Betragen fein. Sak. 210; Geschmack, der in dieser Stadt unter dem F. herrscht. Gellert Br. 137; G. 6, 59; Das Bürgerpack war nur zu ihrer Ergötzung da, die Mannsbilder zum Hänseln, das F. zur Liebe. Höser V. 109; Das F. aus der Stadt wollt’ es den Hofdamen nachmachen. IGJacobi Ir. 3, 225; Auch unter den geringen Ständen das F. Kohl E. 3, 224; Einen jungen Menschen vor das F., als vor Skorpionen warnen. L. 1, 218; 347; 385; Wir armes F.! Mendels- sohn 4, 2, 155; Rabner 1, 114; Keine Verführungen sind dem F. gefährlicher, als wenn man ihnen etc. 3, 58; Unser F. verlöre gar Viel, wenn man ihnen etc. 4, 64; Das F. kann über Mißhandlung nur weinen. Wofür ist der Mann da? Sch. 148b; Das F. ist nie so schön als im Schlafgewand. 166b; Daß er sich dem F. und dem Spiele aufs ausschweifendste ergebe. 749b; 745a; Lengf. 320; Wackern. 3, 720¹; Mit dem sämmtl. F. von Abdera. W. 13, 89 etc.
4) (s. 3) ein zu den gebildeten Ständen gehöriges erwachsnes weibliches Individuum, vgl. Frauenziefer; Frauensperson ohne Rücksicht auf den Stand und Dame = F. aus den höhern Ständen oder dem „Herrn“ gegenübergestellt etc., obgleich z. B. noch G. und Sch. F. da anwenden, wo der heutige Gebrauch theils Dame, theils Frau oder Mädchen vorzieht, vgl. JMeyer NBtr. 66 etc., z. B.:
a) Von Adelstolz weiß man hier Nichts und die F. unserer Universität haben durchgehends mit dem Adel Verkehr. Forster Br. 1, 482; Es ist abscheulich, was ich für Zeug mache, wenn ich an ein F. schreiben soll. 673 (Lichtenberg); Sie werden ein schönes F. [Mädchen] kennen lernen. G. 14, 22; Die F. [Damen] äußerten ihre Besorgnis wegen eines Gewitters. ebd.; Ich bitte um Vergebung, daß ich Sie herein bemühe und die F. [Damen] warten lasse. 23; Wir hatten uns kaum zurecht gesetzt, die F. sich bewillkommet. 24; Die 2 Herren bemächtigten sich ihrer F. [Damen, Partnerinnen] und ich führte das meinige (s. b) hinauf. 26; Mein Chapeau [s. d.] walzt schlecht .., ihr F. kann’s auch nicht. ebd.; 15. 236; 255; Jch vermied gewissenhaft alles nähere Vh. zu F–n. 22, 89; Der Zögling wächst zum F. heran. 32, 175; Bin ich denn nicht F–s genug, um einer kurzen Unterhaltung werth zu sein? L. 1, 319; 434; Daß ein F. um ihn seufzt. 380; 2, 368; Ein F. hegt noch mehr als eine Messe. | .. Wohlan, so kauf Er [Herr Bräutigam] ein das Beste von den Schätzen! Mühl- pforth Hochz. 136; 126 etc.; Also müssen wir in einem schönen F. nicht die Gestalt, sondern die Schönheit des Gemüths erheben. Opitz W. 2, 257; Und diese Vorstellung kam einem F. [Mädchen] am Brauttag? Sch. 145b; Da er zweier junger F. gewahr ward. W. 1, 159; Ein vertrauter Umgang mit F–n von einer gewissen Klasse, d. i. (um nicht so französisch, aber weniger zweideutig zu reden) welche mit Dem, was man etwas uneigentlich Liebe zu nennen pflegt, ein Gewerbe treiben. 5, 179 etc.; Das junge Mode-F. von Chr. F. Weiße etc.
b) In Betreff der theils grammatischen, theils sinngemäßen Fügung vergl. Magd 3c; Weib Anm. 3 etc. und z. B.: Einem jungen F., die etc. Bode Empf. 3, 34; Ein junges F. .. Vor den schlechten [Schriften] muß es .. durch die Aufsicht ihrer Eltern .. gesichert sein. JAEbert 1, XXXII; Zum Lobe .. eines F–s, die etc. G. 22, 8; Ein anderes F., das sich zu uns gesellte. 11; Wie kann ein F. seinen Charakter etc. 32, 180; Eines F–s, die hier hereinziehen sollte. 15, 289; Ein F., das sehr wohlgebaut schien. . . Ich blickte wieder nach dem F–chen (s. c). 20, 213; Daß ein F. .. ihre Neigung für die serbische [Sprache] entschied. . . Sie übersetzte etc. 33, 305; Wie es einem F. ist, wenn man ihr .. dgl. vorsagt. L. 2, 388; Jedes F., das etc. 1, 433; Ein artiges F., welches etc. 4, 303; Kupido .. kaufte hier und dort für F. ein. . . | Der schenkt er einen Pfeil, der andern eine Kresse, | der dritten etc. Mühlpforth Hochz. 126 etc. c) verkl.: Die Äpfel wurden zu drei schönen F–chen. G. 20, 58; 213 (s. b); Werner: St! st! F–chen, F–chen! L. 1, 561 etc.; Solch ein süßes, herziges F–chen. Prutz Ob. 3, 27; Die empfindsamen F–chen und Jüngelchen. W. 13, 240 etc., auch (s. b): Ein schönes F–chen, in die er sich verliebt hat. 34, 57. d) s. frauenzimmer-isch, -lich. HSchmid Kanzl. 1, 252. Meine stillen G. König Saalf. 3, 272. z. B.:
Fürsten-: Gárten-: Gást-:
1) das in einer Familie besuchenden Gästen zum Logieren dient: Als mein Gefährte mit mir in das für uns zubereitete G. gelangte. G. 21, 273; Freytag Hdschr. 3, 126; Prutz Ob. 2, 239 etc.
2) in einem Wirthshaus für die dort zusammenkommenden Gäste. 1, 151 etc. Ge-:
1) [1; 2; 3] etwas aus Holz Gezimmertes, ein Bau und —: das Holz dazu, eig. und übertr.: Ein G. von Cedern. 1. Kön. 7, 3; Den Bau zu vollenden, zu welchem der Vf. das grobe G. liefert. Fallmerayer Mor. 1, XIII; Auf einem schwachen G. von Balken und Brettern [Schiff] den . . Wogen .. preisgegeben. FHoffmann Waldm. 37; Walzmühlen. .. Die Läufer [s. d.] werden .. zum Theil aus einem starken hölzernen G. mit einem schweren bronzenen Ringe .. gemacht. Karmarsch 3, 103; In des Schreiners verhaßtem G. [Sarg]. Langbein L. 181; In England darf Keiner sich unterstehen, ein neues Haus zu bauen, wenn er nicht drei Morgen Erbland besitzt. .. Unsere Vorfahren erlaubten zum höchsten nur zwei G. auf jedem Erbe. Möser Ph. 1, 214 etc.; Locksley Hall! .. mag stürzen .. dein Dach-G.! Freiligrath SW. 4, 128 etc.; Ober-G.: Hoch- oder Stammholz zum Bauen. Schw. W. 549.
2) das fortwährende Zimmern. 3) scherzhaft gebildet nach Analogie von Frauen-Z. 4: Ihr Schurken, Manns-G. Droysen A. 3, 194. Gehēīm-: Daß Jlse sie jetzt auch in ihr G. begleite. Freytag Hdschr. 1, 320. Geschä́fts-: Gotthelf Sch. 96. Geséllschafts-: In den G–n Goethe’s. Rellstab Leb. 2, 136. Gīēbel-: (vergl. Boden-Z.) G. 20, 54. Grūben-: [3]. Hálb-: ein Halbgeschoß (vgl. Hangelstube). Hāūpt-: ein hauptsächl., im Ggstz. zum Neben-, Vor-Z. etc. Hérren-: im Ggstz. zu Damen- und Bedienten-Z. etc. Hínter-: nach hinten gelegen. Gutzkow R. 3, 211. Hōf-: (s. Frauen-Z. 2) Nachdem kam auch die Kaiserin mit ihrem H. und Frauen. HSachs, s. Schm. 4, 261. Júnggesellen-: Beta 2, 192. Kanōnen-: in Kriegsschiffen: Das sogen. K. in der Batterie, welches gew. zur Wohnung des Kommandanten gehört, wurde in ein Lese-Z. verwandelt. Scherzer 1, 4. Kapitel-: zur Versammlung des Kapitels (s. d. 2) in Kirchen etc. G. 23, 79. Kássen-: Hausbl. (64) 3, 280. Kêbsweiber-: (s. Frauen- Z. 1; 2): Daß er das Frauen- und K. von ihm thät. Münster 1119. Kínder-: Holtei Lammf. 1, 97; Rückert 1, 404 etc., vgl.: Knaben-Z. Rellstab Leb. 1, 75. Klássen-: Wich. Lange 133, vergl. Schul-Z. Lérn-: OWildermuth Jugendgabe 191, vgl. Studier- Z. Lêse-: nam. Versammlungs -Z. für Lesende, wo diese die zu lesenden Bücher, Zeitschriften etc. finden (s. Kanonen-Z.). Monatbl. 1, 97a etc. Logīēr-: s. Gast-Z. 1. Mǟgde-: Das s. g. Menscher- Z. (M.), das Wohn- und Schlaf- und Gast-Z. (s. d. 1). Grube 3, 334 etc. Mansárden-: (s. Dach-Z.; Mansarde) Relstab Leb. 1, 22. Nêben-: das und insofern es neben einem andern liegt. Arnim 58; G. 20, 54; 25, 93; Prutz Ob. 1, 151; Thümmel 2, 112 etc. Passagīēr-. Prácht-: ein prächtiges, nam.: das für besondere Gelegenheiten, wo es sich um Entfaltung von Glanz handelt, dient. Gödeke Gr. 1000, auch Parade-Z. Adelung etc.; Wenn sie in ihren erleuchteten Prunk-Z–n versammelt sind. Garve Vers. 3, 68; G. 31, 254; ETAHoffmann Ausgew. 7, 129 etc.; Eure eingekästelten Kammern und Putz-Z. Alexis H. 2, 3, 230; IP. 7, 90 etc., s. Staats-Z. Rāūch-: in dem Taback geraucht zu werdenpflegt. Schénk-: z. B. in einem Wirthshaus, in einer Schenke. Prutz Ob. 2, 219. Schlāf-: Engel 12, 112; Ihr Sch., einen nach beiden Seiten offenen Alkoven. Gutzkow R. 3, 16; Keller gH. 2, 22. Schmóll-: Boudoir: Das für die künftige junge Frau eingerichtete Sch chen. OMüller Stadtsch. 1, 98. Schránk-: in dem Schränke stehen. Mügge NLeb. 3, 90. Schūl-: vgl. Klassen- Z. Schútz-: In ein Sch. darf kein Mann eindringen. Am. Bölte Mod. Char. 2, 148, ausschließlich für Damen best. (?) Sēīten-: (s. Neben-Z.) G. 17, 45 etc. Séssions-: HSchmid Kanzl. 1, 111, Sitzungs-Z. Sílber-: Der Palast besitzt ein S., welches alle erdenkliche Silbergefäße aufzuweisen hat. Gartenl. 13, 575a. Sómmer-: Ins Wohn-, Putz-, Sommer- und Winter-Z. IP. 7, 90, das Zimmer, welches das Alles zugleich war. Spēīse-: s. Eß- und Tafel-Z. Spīēgel-: mit Spiegelwänden: In diesem Künstlerwesen lebt man wie in einem Sp. G. 23, 183. Spīēl-: wo gespielt wird, z. B.: Das Sp. der Kinder etc.; ferner in Bezug auf Kartenspiel etc. in Gesellschaften: Von einem Sprach- oder Sp., von einem Tanz- oder Spiegelsaal in den andern. Thümmel 7, 76. Sprāch- (Spréch-): dazu best., daß Personen dort mit einander sprechen, sich unterhalten etc., s. Spiel-Z.; ferner z. B.: Das Sp. im Nonnenkloster etc. Stāāts-: Das sogen. St., das nur für besonders vornehme Besuche reserviert war. Prutz Ob. 1, 151, s. Pracht-Z. etc. Statiōns-: Warte-Z. einer Station (s. d. 1). Bodenstedt Erz. 1, 303. Studénten-: Das enge St–chen. 74, Z. als Wohnung eines Studenten, versch.: Studier-Z. W. 36, 100 etc., s. Lern-Z. Tāfel-: großes Zimmer, worin getafelt wird (vgl. Eß-, Speise-Z.). G. 23, 249; V. 4, 140. Thúrm-: (s. Thurm 1) Am. Bölte Mod. Char. 2, 54; Prutz Ob. 3, 5 etc. Toilétten-: Mühlbach Erzherz. Johann 4, 3, 151, s. Ankleide-Z. Unglücks-: ein unglückbringendes, z. B.: Die Erkerstube .. sei ein U. Sch. 337b. Verhȫr-: wo ein Verhör statthat od. stattzuhaben pflegt. PHeyse Mer. 284. Vermīēth-: Einem sog. anständig möblierten V. Lewald Bfr. 1, 216, s. Chambre garnie. Versámmlungs-: Das fürstl. Wohn- und V. der .. Hoffräulein. Frommann 2, 23. Verzinnungs-: Die [zu verzinnenden] Bleche kommen hierauf in die V., in welchen mehrere . . Kasten etc. Mitscherlich 2, 2, 119. Vīēh-: V. So nennt man den Stall, in dem die 100 bis 120 Kühe, sowie die 20 —30 Ochsen die rauhe Jahreszeit hindurch verpflegt werden. Höfer Schwanw. 31. Vōr-: ein vor dem Haupt-Z. gelegnes, s. Antichambre, z. B. G. 26, 88 (s. Audienz-Z); Herr Schelling windet sich wurmhaft in den V–n eines .. Absolutismus etc. Heine 5, 256; L. Gal. 2, 7; Spielhagen Pr. 7, 361; W. 6, 60 etc. Wāhl-: worin eine Wahl statthat. G. 20, 17 etc. Wárte-: in dem sich die auf Etwas wartenden Pers. aufhalten, z.B. SVerena Phot. 1, 185 etc. (s. Vor- Z.; vgl. Wartesaal); bildl.: Diese Welt sei in den Augen Gottes noch etwas mehr als das W. des künftigen Zustandes. G. 32, 61 etc. Wásch-: Guhl 2, 236. Wēībs-: Auf ein Geschwätz im W. H. Dünz. 2, 189, s. Damen-, vgl. Frauen-Z. 1. Wínter-: s. Sommer-Z. Wírths-: (s. Gast-Z. 2 und Wirthsstube) G. 25, 175. Wóchen-: worin eine Wöchnerin (s. d.) liegt. Rabner 1, 116. Wōhn-: worin man gew. wohnt (Ggstz.: Schlaf-, Eß-, Putz-Z. etc.). Godin Kat. 116; Grube 3, 334; Kohl Südr. 2, 56; Lewald Gschl. 1, 167 etc.