Zeil
Zeiland
Zeile
zeilen
zeilig
Zeimer
Zein
Zeilsle
Zeischen
Zēīl, n., –(e)s; –en, (–e):
in Zsstzg. nam. mit Zahlw. zur Bez. von Versganzen nach der Anzahl ihrer Zeilen, z. B.: Ein plattdeutsches Zwei-Z. Volksl. 214; Kleine Zwei-Z–en. 204 (s. Distichon); Ein Vier-Z., Tetrastichon; Vier-Z–en. 2, 381 etc., vgl.: Denk- Z–en. 6, 393 etc. —
~and: s. Zeideln, Anm. — ~e, f.; –n; -chen; –n-: 1) s. Zille. — 2) (ahd. zîla, mhd. zle, s. 4, 251) Reihe (s. d. 1) von etwas in einer (gw. graden) Linie hinter einander Stehndem, z. B.:
~en, tr.: a) am häufigsten: von (geschriebnen oder gedruckten) Buchstaben, Lettern etc.: Jede Seite des Manuskripts enthält 30 Z–n, die im Druck 20 Z–n geben; Zwei Z–n an Jemand schreiben, einen sehr kurzen Brief; Z. für oder — veraltend — vor (z. B. 32, 275; 3, 317) Z.; Zwischen den Z–n zu lesen verstehn, auch Das, was der Schreibende nicht mit ausdrücklichen Worten sagt; Der einsichtige Leser, welcher fähig ist, zwischen diese Z–n hineinzulesen. 22, 345 etc.; Bedenke wohl die erste Z., | daß deine Feder sich nicht übereile. 11, 51; Viel fester als auf Marmorsäulen | trotzt auf Homer’s geweihten Z–n | Achilles der Vergessenheit. 119; Denn die Welt nicht werth ist, daß sie eine Z. [das geringste] gutes, nützliches Recht habe. 5, 256b; Wie David diesen Artikel in zwei winzige Z–n fasset. Pr. 152 etc. Zsstzg. z. B. s. Zeil und: Diese wenigen Abschieds-Z–n. (64) 3, 41; Die nächstfolgende Anfangs-Z. (Alinea). Kat. 54; Ausgangs-Z. ebd. (vgl. Schluß-Z.; Hurenkind); Die freundlichen Begleitungs-Z–n. 14, 99, s.: Geleit-Z–n. 149; Druck- oder Satz-Z–n (s. d.); Die meisten der Lang-Z–n zerfallen in zwei Dipodien. Ästh. 3, 1340; In stabreimenden Lang-Z–n. Frith. 194 etc.; Manuskript-Z. Kat. 47, im Ggstz. zu Satz-Z.; Wie werden die größern Zwischenräume .. gemacht? Mittels Quadrat-Z–n. 55 (s. Quadrat 1e); In reimlosen Recitativ-Z–n. Grundr. 2, 1155; Die Stanze besteht aus acht Reim-Z–n; Satz- Z., s. Manuskript- und Druck-Z.; Schluß-Z. (eines Absatzes, s. Ausgangs-Z.). Kat. 54; Firdusi vernichtet mit wenigen ehrenrührigen Schmäh-Z–n alles Lob. 4, 252; Schrift-Z. 12, 235; In den engen Raum von acht Stanzen-Z–ngepresst. 28a; Trost- Z–n an betrübte Eltern über das Absterben etc. 2, 40; Vers-Z–n; In lustigen Wechsel-Z–n [von wechselndem Rhythmus] | der Fescenninen muntrer, freier Scherz. HB. 2, 60 etc. —
b) von Pers., die in Reih und Glied stehn oder sich bewegen: Sah ich bewegt der Völker lange Z–n. 12, 57; 158; Führt kein Wagen mich stolz durch lange Z–n Klienten. 2, 528b); Zu kleinen Haufen trennt sich bald | der überall durchbrochnen Z–n Länge. 6, 152 etc.; Eine Heeres-Z. J. 238. — c) Häuserreihe: Flackernder Dörfer Z. SW. 4, 117; Die Straße .. nur auf der einen Seite von einer fortlaufenden Z. .. ärmlicher Häuser gebildet. 9, 2a; GschDam. 18; Durch der Straße lange Z. 78b etc. und so als Straßenname in manchen Städten, z. B.: Die Z. [in Frankfurt aM.] hinunter. 20, 230; Die Woll-Z. [in Wien]. 13, 262a etc. — d) von etwas in einer Reihe Gepflanztem: Das Kraut wird in Z–n (z–n-weis) gesteckt. Reben in Z–n. 12, 217; Jener verpflanzt’ auch spät in geordnete Z–n die Ulmen. Georg. 4, 144, s. Zilete, f. 2, 474 etc. — e) = Jahn (s. d.). — f) Bäck.: Eine Z. Semmeln (s. Zeilsemmel). — g) Botan.: bei Ähren eine Körnerreihe (s. zeilig1b). — h) Kürschn.: Sind die zu verbindenden Felle ausgesucht, so werden sie ge- zeilt, d. h. so an einander gereiht, daß sie einen langen Streifen von der Breite eines Felles bilden. Mehrere Z–n werden dann zu einem breiten Überzuge verbunden. 11, 57 etc. — i) eine Reihe von Zähnen in einer Striegel u. ä. m., z. B. auch: Gufferlinien (s. d.) von Blöcken und Schutt. .. Diese Trümmer-Z–netc.; ferner: Z. und March [Grenze], s. 2, 470b. —
s. Zeile 2h; ferner z. B.: Dem gezeilt [reihenweis ge- ordnet] | die Kleiderstoffe liegen in den Kasten. Mak. 2, 57 etc.; Steine (zum Bau) an-z. und — verbinden, versetzen. Sar. 97b ff.; Der donauische und rheinische Wasserstrom hat das röm. Reich eingezeilet [als Grenze eingeschlossen]. Basl. Chr. 2, 2. —
~ig, a.: in Zsstzg.: 1) mit Zahlw.: so und so viel Zeilen habend, z. B.:
a) (s. Zeile 2a) Die ein-z–ten Sinngedichte. 8, 443; Ein etwa anderthalb-z–er Hauptsatz durch eine fünf-z–e Parenthese durchbrochen. f. 18, 686; Die Ründe der vier-z–en Strophen verletzt. 13, 279; Daß sie nicht zwei-z., sondern sämmtlich vier-z. sind. Die Leberreime sind sechs- z. 1, 682; In acht-z–en Stanzen. 36, 146 etc. —
b) (s. Zeile 2g) Einseitig oder ein-z. ist die Ähre bei Fingerhut, Heide, Sonnenthau etc. 2, 43; Die Rollgerste, Hordeum hexastichon .. hat eine sechs- z–e Ähre. .. Die Sommergerste, H. distichon. Ähre .. zwei-z. 3, 388; 1, 195; In viel-z–en Ähren. V. 15 etc.; ähnlich auch: Die Eichhörnchen haben meist einen zwei-z–en Schwanz. 7, 769; 760 etc. —
2) mit andern Bstw., z.B.: Die kurz-z–en .. von anmuthigen Refrains belebten Maße. 3, 555 (s. Zeile 2a), Ggstz.: lang-z.; Jenes reim-z–e[aus Reimzeilen bestehnde] Distichengedicht. G. 2, 481; Weit-z. Gemüs’ in dem Dornwall. Ländl. 4, 691, s. Zeile 2d, aber auch (s. Zeile 2a): Jenachdem das Manuskript weit- oder eng-z. geschrieben ist u. á. m. —
Zēīmer, m.: s. Zain, Anm. 2 und Ziemer. —
Zēīn etc.: s. Zain. —
~sle, Zeischen: s. Zeisig 1c. Work in progress
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