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Zeigen
Zēīgen, Zeige-:
1) tr. (s. auch für die leicht zu mehrenden Belege weisen 1i) den Augen des Leibes oder Geistes Etwas vorführen, fichtbar werden lassen etc.:
a) Etwas z.; Einem Etwas z., z. B.: Zeige mir deinen Glauben mit deinen Werken. Jak. 2, 18; Herr, zeige mir deine Wege. Ps. 25, 4; 50, 23; 90, 16 etc.; Ein Eisenerz, welches die .. Erscheinungen [des Magnetismus] zeigt. Gehler 3, 92; Ein Esel, der erst sein .. Haupt zeigte, dann aber die schöne Last, die er trug, sehen ließ. 18, 3; Ihre Kleidung . . | barg und zeigte ihren Wuchs. H. Cid. 15; Sie machen die ewige Ordnung zur willkürlichsten Taschenspielerin, die immer etwas Andres zeigt [produciert, damit es gesehen werde],als sie sehen lassen will. Lavater (Wackern. 4, 513⁴¹); Weil Der .. das Herz so auf dem rechten Fleck gezeigt. Prutz Mus. 2, 162; Muth zeiget [beweist] auch der Mameluck. Sch. 67a; Daß meine Liebe selbst, die ich euch zeige, | nur eures Herzens Flammen heft’ger schüre. Sch. 492a; Wer zeigt nun dem Gesinde die Wege durch das Land? Simrock N. 1534 (s. weisen 1d); Nicht gegen den räudigen Hund kann man so viel Ekel und Widerwillen z., als sie mir offen bewies. Tieck A. 2, 265; Einem die Feigen (s. d. 5; WhMüler Bibl. 6, 187), euphemistisch: etwas Andres z. etc.
b) (s. a) mit an und Acc. st. des persönl. Dat., zuw. vor Eigennamen, ugw. aber: Warum zeiget er es an die ganze Welt? Zachariä 1, 175.
c) (s. a) Das Obj. kann auch ein abhäng. Satz sein, z. B. ein Fragesatz, z. B.: Seinen Knechten zu z., was .. geschehen soll. Of. 1, 1; Zeigt mir der Freund, was ich kann, lehrt mich der Feind, was ich soll. Sch. 91b; Ich will dir z., wie du’s machen musst etc.; ferner mit daß, z. B.: Nichts z. (s. a) will ich, aber z., | daß vor dem Könige .. | dem Weisen sich geziemt zu schweigen. G. 3, 133; Dies zeigte klar [= Alles wies. Lichtwer 128], daß etc. Ramler F. 3, 358; Der Erfolg zeigte auch, daß er richtig gerechnet hatte. Sch. 875a; Keines Tempels heitre Säule | zeiget, daß man Götter ehrt. 55a etc. und mit Fortfall des daß, z. B.: Man zeigte mir sogar, ich werde nicht gehasst. W. 12, 182 etc.; seltner mit Infin. und zu, z. B.: Pan zeigte dem Schäfer, [wie] die Herde zu pflegen; | der Hirtin, die Hand an das Euter zu legen. Platen 3, 11 etc.; Die Kenntnisse, welche der Dichter .. zu haben zeiget. L. 6, 494 = von welchen er zeigt, daß er sie hat oder die er, wie er zeigt, hat etc.
d) subst. Infin.: Das Z. und Ersehen einer Wahrheit. IP. 7, 257 etc.
2) (s. 1) rel.: sich sehen lassen; bemerklich werden oder sich machen; sichtbar hervortreten etc., z. B.:
a) Jemand oder Etwas zeigt sich, z. B.: Wenig findet er Lust, sich unter den Leuten zu z. G. 5, 12; 25, 219; Möser Ph. 3, 10; Da die Kompanie sonst keine Gelegenheit hätte, sich zu z. [hervorzuthun]. Sch. 1082a; Soviel zeigt sich Angesichts [ist sofort klar]. W. 12, 138; Das wird sich bald z. etc., auch (s. 1c) mit abhäng. Satz: Es zeigt sich seine Unschuld oder: daß er unschuldig ist etc.; Es soll sich gleich z., wer .. mit der längern Nase abziehen wird. L. 10, 240 etc. Ferner (b –e): sich so und so zeigen, z. B.:
b) mit als und Nom. (vgl. c): Er zeigte sich als kühner Reiter. Ense B. 3, 20; G. 4, 222; 29, 4; 39, 183: Aug. 1, 153; 155; Sch. 4, 5; Er hat sich der Welt als ein Kunstrichter gezeigt. L. 4, 307; Mügge Rom. 3, 6, 54; Prutz Ob. 1, 177: Sch. 666b; 1094b; Tieck GsN. 1, 26; DBl. 2, 47; 71; 249; W. 34, 305 etc.
c) (vgl. b) mit als und Acc.: Mylius hatte sich als ein liederliches Genie gezeigt, als einen sitten- und charakterlosen Literaten. Danzel 266; Droysen Ar. 3, 94; Engel 4, 217; G. 10, 57; 22, 121; 33, 180; 39, 182; Wobei er sich als einen scharfsinnigen und redlichen Beobachter zeigt. 369; Hättest du dich ihnen als meinen Bruder gezeigt. Hamb. Th. 1, 4, 59; L. 4, 330; 12, 134; D Mus. 14, 2, 597; Sch. G. 5, 198; Uhland 493; W. 18, 96; 23, 17; 35, 317; 318 etc., s. Nomin. und Acc. neben einander: Wer sich als Christ will z., | dazu als deutschen Mann. Bodenstedt Ausgw. 159 und oft ohne erkennbaren Kasus.
d) (s. b; c) zuw. mit Fortfall des als vor dem Hw.: Zeigt euch echte Römer. Schlegel Sh. 2, 49; Um euch zu z. eures Vaters Sohn | in Thaten mehr als Worten. Haml. 4, 7; Die Liebe, die .. im Zerstören noch ein Gott sich zeigt. West Dian. 1, 9.
e) mit prädik. Ew. oder Adv. oder einem Hw., das durch Präpos. angeknüpft wird oder im Genit. steht etc.: Sich so, anders, glänzend, in vollem Glanz z.; Das schwache Geschlecht, so wie es gw. genannt wird, | zeigte sich tapfer und mächtig und gegenwärtigen Geistes. G. 5, 56; Platz, auf dem in ihrem Glanze | gewandte Tapferkeit sich z. sollte. 13, 125; 318; 17, 148; Die Empfindbarkeit der Griechen zu sanften Thränen zeigt sich ganz anders. H. 4, XV etc.
3) intr. (habc): Jemand oder Etwas zeigt wohin, weist (s. d. 1g; h), deutet dorthin, giebt den Augen die bestimmende Richtung dorthin etc., z. B.: Die Magnetnadel zeigt nach Norden; Der Zeiger (Weiser) der Uhr oder die Uhr zeigt auf 12, zeigt richtig, falsch; Diese Stunde, die mir auf unabsehlich lange Reihen von .. Kummerstunden schrecklich zeigt. G. 35, 260; Nun zeig uns übers Wasser [den Weg]. Simrock N. 1483; Die Kinder z. mit Fingern nach mir [als einem Berühmten]. Tieck NK. 4, 60; Höhnend mit Finger auf Einen z. etc. (s. finger-z.). 4) Dazu:
a) Zeiger (s. u.).
b) gw. nur von Zsstzg.: Mit Zeigung der Bibliothek an Fremde. L. (Guhrauer Beil. 4, 47).
Anm. Ahd. zeigjan, zeigón, mhd. zeigen (s. Zeichen, Anm.), sich vermischend mit dem gleichbedeutenden, doch stammversch. ahd. zaugjan, mhd. zougen, das Einige zu goth. ataugjan stellen (aus den Präpos. at, ahd. az, lat. ad und augō, Auge, vgl. eigenen 3b und Anm.), Andre minder wahrscheinlich zu zauen (s. d. und zeugen), vgl. Graff 5, 614; Benecke 2, 453; 3, 921; Schm. 4, 236; Wackern. Gl. 624 und Zarncke Br. 372b ff., zu der Stelle: Wer gern will werden bald gesund, | der „zoug“ dem Arz(e)t recht die Wund. Brant N. 38¹⁴; Sie müssen öff[ent]lich „zougen“ Das, | wie sie seien in Gottes Haß. 87⁵; auch: Er wollt ihnen ein hübsch Stück auf dem Seil „zeugen“ mit den Schuhen. Murner Ul. 6; Da „zögten“ die Nachbaren .. auf ihn. 4 etc. und nam. noch das Schwanken zw. bezeigen und bezeugen; erzeigen und erzeugen.
Zsstzg. z. B.: Án-:
1) tr. mit persönl. Subj.: Etwas, das Jemand erfahren soll oder muß, meldend zu Dessen Kenntniß bringen (s. Anzeige 1): Beim Gericht einen Diebstahl, den Dieb, Jemand als Dieb a. [denuncieren]; a., daß Etwas gestohlen ist etc.; Seine Verlobung, Verheirathung, einen Todesfall, den Verkauf von Etwas a.; a., daß Etwas zu verkaufen ist; Ein neu erschienenes Buch wird von dem Verleger oder von einem Kritiker angezeigt etc.; Jch zeige meine Missethat vor ihm an. Ps. 38, 19; 142, 3; Willst du uns denn nicht a., was uns Das bedeute. Hes. 14, 19 u. o.; Weil ich die Unthat den Gerichten nicht anzeigte. G. 19, 30; 33, 101; 36, 45; Heine Verm. 1, 238 etc., auch: Ihr wollet Solches auch dem Volk öffentlich von der Kanzel unangezeigt nicht lassen. Luther 5, 328a etc.
2) tr. mit sachl. Subj. (s. Anzeige 2): Etwas andeuten, darauf hindeuten, einen Schluß darauf machen lassen etc.: Welches anzeiget, daß Gott recht richten würde. 2. Thess. 1, 5; Sein Erröthen zeigt sein Schuldbewusstsein an; zeigt an, daß er sich schuldig fühlt; Das Steigen des Barometers zeigt schönes Wetter an; Dies Symptom zeigt ein Fieber, die Nothwendigkeit eines Aderlasses, einen Aderlaß an; Die angezeigten [indicierten] Mittel. Rohlwes Th. 4, 583; Auf diesen Schreck ist doch wohl ein Glas Wein erlaubt oder gar angezeigt, wie der Doktor sagt. Contessa 8, 228; Wo das schöne Wetter, ärztlich zu reden, angezeigt ist. JP. 55, 68; Ich glaube, daß auch der Aufstieg in dieser Richtung viel angezeigter wäre als in jener. Petermann (64) 331a etc.; „Mein“ ist ein Possessivpronomen oder besitz-a–des Fürwort etc.
3) refl.: (s. 1; 2) Jemand oder Etwas zeigt sich an, meldet, kündet sich an; thut sich kund etc., z. B.:
a) Jemand zeigt sich selbst als Mörder beim Gericht an etc.; Ich bin’s, der so viel Weissagung giebt und durch den Propheten mich anzeige. Hos. 12, 11 etc.
b) Etwas Kommendes zeigt fich an, lässt sich gleichsam im Keim erkennen, z.B.: Schon in dem Knaben zeigt sich’s an,| was er einst leisten wird als Mann; Die spätern Blumen, die sich erst anzeigten. G. 15, 137 etc.
c) (im Volksglauben) sich in übernatürlicher Weise dem Ahnungsvermögen kund geben (s. eigenen 3b): Marie stirbt und zeigt sich mir an. G. 9, 129; 35, 139; [Der sterbende] Franz zeigt sich an. 34, 149; Es eignet sich, es zeigt sich an, es warnt. 12, 283 etc.; Nicht vergebens zeigt sichs mir | im Träumen an und ängstlichen Gesichten. Sch. 449b etc., vgl.: Sich ver-z. Schwäb. W. 545.
4) subst. Infin., z. B.:
a) (s. 1) Das A. eines Diebstahls, des Diebes etc.
b) (s. 2 und 5b) veralt.: das Anzeichen (s. d. und Anzeige 2); Welches ist ein A. [,eine Anzeige“. Eß] ihnen der Verdammnis, euch aber der Seligkeit. Phil. 1, 28; Weish. 16, 4; Franck Weltb. 65a; Sie können es vielleicht für einen Eigensinn oder ich weiß selbst nicht für was für ein A. halten. Gellert 3, 13; So ist doch ein klein A. und Fußstapflein davon geblieben. Luther 5, 494b; 3, 465b etc.
5) Anzeigung, z. B.:
a) (s. 1; 4a) eines Diebstahls beim Gericht; Ihm durch Anzeigung mehrerer Stellen verdrießlich fallen. L. 6, 62; Schaidenreißer 3b etc.
b) (s. 2; 4b) veralt. = Anzeichen: Auf redlich Anzeigung, Wahrzeichen und Verdacht. Carolina § 18 ff.; Franck Weltb. 22b; Luther 1, 69b; 6, 458a; Olearius Reis. 31b; Von welchen auch nicht eine einzige Spur und Anzeigung mehr vorhanden, daß sie gewesen sind. Ros. 2b; 74b; Stumpf 390b; 391a; 392a; 394a etc. und noch: Die Hoffnung, welche man sich nach solchen Anzeigungen von seinen künftigen Eigenschaften machte. W. 7, 6.
6) Anzeiger, s. u. Āūf-: zeigend producieren, (her)vor-, dar-z., aufweisen: Als Jener einen großen Krebs zw. Wurzeln hervorholend, ihn lustig aufzeigte. G. 18, 331; Daß [als meine Dissertation] Etwas zu Stande kam, das sich a. ließ. 22, 31 etc.; Nach Aufzeigung des Geldes etc. Be-: durch äußre Kundgebung zeigen, zu erkennen geben, beweisen etc.: 1) Etwas b., z. B.: Dem Oberhaupte des Reichs die gehörige Ver- ehrung zu b. G. 20, 228; Jenem .. Helden unsere Ver- ehrung mit-zu-b. 31, 316; Die Dankbarkeit, die sie ihm bezeigte. 18, 69; Über den er große Freude bezeigte. 22, 12; B. Sie mir diese Gefälligkeit. L. 2, 419; Achtung, die ihm der Prinz bezeigte. Lichtenberg 4, 314 etc., daneben s. [Anm.] und Herrig 27, 120: Er „bezeugte“ viel Freude, Wilhelmen wiederzusehen. G. 17, 80; Da ich verwundert bemerkte etc. .., so bezeugte man eine noch größere Gegenverwunderung. JKohl Par. 3, 85; Weil du so viele Gunst ihm stets bezeugt etc. Sch. 376b; Wenn ihr mich | so viele Freude nicht bezeugen seht. 398b; Simplicissimus 2, 127; Winckelmann 3, 172 etc. 2) Jemand bezeigt sich so und so, z. B.: Daß er sich als tapferer [oder tapfern] Officier bezeiget hat. Droysen Y. 1, 25; Das Kind hatte sich sehr freundlich und zuthätig bezeigt. G. 16, 243; Sich erkenntlich b. 28, 66; Wenn wir uns deinem Rathe folgsam b. 39, 120; Heinrich bezeigte sich ungemein willig, ihm zu dienen. L. 6, 163 etc.; auch hier (vgl. 1): Sie be- zeugten sich sehr zufrieden damit. G. 17, 21; Er bezeugt sich entschlossen. JvMüller 6, 22 etc. 3) veraltend, subst. Infin., z. B.:
a) Im B. edlen Vertrauens und einsichtiger Theilnahme. Ense D. 2, 163 etc.
b) ohne objekt. Genit. (vgl.: das Benehmen etc.): Canitz 314; Das gute B. der Einwohner. Forster R. 1, 338; Ich war vielleicht nicht strenge genug in dem äußerlichen B. Gellert 4, 269; 3, 10; Hagedorn 1, 53; 2, 181; L. 1, 283; 2, 181; Rabner 4, 12; Ihn durch ein angenehmes B. zu gewinnen. Sch. 812b; Von der Haltung des Körpers und der Stellung, von dem ganzen B. eines Menschen. 1114b; Thümmel 5, 38; W. 5, 238; Zachariä Hint. 109 etc. Daneben (vgl. 1): Karoli Magni gelindes Bezeugen gegendieüberwundenen Longobarden. SFHahn Reichshist. 1, 1; 166 etc. 4) (s. 3) Dgl. sentimentale Bezeigungen [Kundgebungen]. Ense D. 2, 112; 258; Daß die Gelegenheit zu Bezeigungen von Seiten des Volks kaum vorhanden sein wird. T. 4, 132; Ihre Bezeigungen gegen die Eltern waren voller Ehrerbietung etc. Gottsched Red. 648 (Canitz) etc.; daneben (s. 1): Die Bezeugungen seiner Freundschaft und Hochachtung. L. 12, 160; Kant 5, 292 etc. und Zsstzg.: Beifallsbezeu- gungen. Volksz. 13, 92; Beileidsbezeigungen; Dankbarkeitsbezeugungen. KAugust 2, 269; Unter den lebhaftesten Dankesbeze ugungen. Morgenblatt (59) Nr. 11; Ehrenbezeigungen. Ense B. 3, 558; Mendelssohn 4, 1, 262 etc.; Ihm die gewöhnlichen Ehrenbezeu gungen zu erweisen. Sch. 855b; W. 5, 241 etc.; Freudenbezeigungen. Ense T. 3, 21; Öffentliche Freuden sbezeu gungen. Heeren 2, 282 etc.; Freundschafts-Bezeigungen. Prutz Ob. 1, 114, -Bezeu gungen. Oppenheim 13, 138; Rabner 4, 60 etc.; Gnadenbezeigungen. Gartenl. 13, 304a; Prutz Ob. 3, 229; Jene zarten Gunstbezeigungen. G. 18, 221; Prus Ob. 3, 46; 76; W. 2, 62 etc.; Gunstbezeu gungen. Sch. 205b; Sturz 1, 23; W. 5, 96; 129; 6, 72; 34, 49; Höflichkeitsbezeigungen. Tieck DQ. 2, 458 etc. 5) Bezeiger, s. u. als gegenwärtig vorhanden zeigen (s. da, Anm.; darweisen, auf-, vor-z.): Du zeigst mir nur die eine Seite dar. G. 13, 258; Krieger .. zeigen statt der goldnen Beute | lächelnd ihre Narben dar. Gotter 1, 134; Woltmann Mem. 1, 33 etc.; Durch Darzeigung solcher Dinge. Kl. Gel. 440 etc. 1) tr.:
Dār-: Er-:
a) (vralt., vgl. 2) Etwas zeigen, sichtlich hervortretenlassen, beweisen (s. d. 2a) etc.: Zu e. deinem Knecht deine [Gottes] Herrlichkeit und deine starke Hand. 5. Mos. 3, 24 [= Deinem Diener deine Größe und Allmacht zu zeigen. Mendelssohn]; Daß ich an dir meine Macht erzeige. Röm. 9, 17 = Daß meine Kraft an dir erscheine. 2. Mos. 9, 16; 14, 31; Sie vergaßen seiner Wunder, die er ihnen erzeiget hatte. Ps. 78, 11 = die er ihnen zeigte. Mendelssohn (vgl. b); So will ich vor den Heiden an ihnen e., daß ich heilig bin. Hes. 28, 25; Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werk in der Sanftmuth und Weisheit. Jak. 3, 13 = [Er zeige durch einen rechtschaffnen Wandel seine Werke mit bescheidener Weisheit. Eß]; Da Gott wollte Zorn e. Röm. 9, 22 [Gott, der Strafgerechtigkeit zeigen wollte. Eß] etc., z. B. noch schwzr.: Diese Unschuld versprengte den Hauptmann fast vor Lachen; er erzeigte es jedoch nicht, sondern that zornig. Gotthelf Sch. 218 etc.; auch mit Wegfall des Obj. (es), z. B.: Wie sie selbst bekennen und täglich e. Luther 6, 315a etc.
b) (s. a) Einem Etwas e., erweisen (s. d. 2 u. beweisen 2a), durch sein Thun, Bezeigen zu Theil werden lassen, gw. von Etwas, das Einem frommt, z. B.: Einem Barmherzigkeit, einen Dienst, eine Ehre, einen Gefallen; eine Gefälligkeit, Gnade, Gunst, Liebe, Treue, Wohlthat e. etc., sehr häufig, s. Beisp. in jeder Konkordanz, ferner z. B.: Für die Dienste, die ich euch erzeigte, für die Gefälligkeiten, die ich euch erwies. G. 16, 276; Er möchte nur die Wohlthat, die ich ihm erzeigt, auch einem Andern erweisen. 28, 66; 6, 323; Mein Wunsch, Wielanden persönlich etwas Freundliches zu e. 22, 404; 39, 299; Wie die Gewogenheit, welche ich dir erzeigt, so sollst du auch mir .. e. Mendelssohn (1. Mos. 21, 23): Man untersteht sich nicht, ihnen die mindeste Höflichkeit zu e. W. 2, 144 etc.; vereinzelt auch von etwas Schlimmem, z. B. (in einer Art Zeugma): Seinen Freunden zu viel Gutes, seinen Feinden zu viel Übels e. G. 22, 45 etc. und veralt. (nach Analogie von: Treue e.): Daß du mir keine Untreue e. wollest. 1. Mos. 21, 23; 1. Macc. 11, 53 etc.
c) mund- artl. s. erzeugen. 2) refl.:
a) veraltend (s. 1a) sich zeigen, sich sichtbar darstellen etc., z. B.: Welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeiget hatte. Ap. 1, 3 [Diesen zeigte er sich etc. Eß]; In einem Jeglichen e. sich die Gaben des Geistes zu gemeinem Nutzen. 1. Kor. 12, 7; Erzeige dich in unsrer Noth. Stück. Es. 3, 9; Sir. 36, 17 etc.; Es ist lange satt [gnug], daß ich dich nicht gesehen, | erzeige dich! Fleming 30; Warum sollt’ er sonst sich sichtiglich e.? Luther 6, 289a; 1, 507b; An dem sich gut Verstand und Tugend wird e. Olearius Ros. 61a; B. 66b; Sobald sich .. der Tag im Osten erzeigte. Simplicisfimus K. 948; Weckherlin 867 etc. und noch: Jn den Ungewittern | erzeigt sich erst der Muth. G. 8, 190 etc.
b) [2b—e] Sich so und so e., zeigen, erweisen (s. d. 4) etc., sehr gw.: Sich herrlich, stark, kuhn, freundlich, hold e. etc.; Abdallah erzeigt sich erkenntlich mit tönender Worte Erguß. Cham. 3, 315; Ich erzeigte mich ganz ungebärdig. G. 19, 60; Daß sich hierbei die Einbildungskraft sogleich thätig erzeige. 39, 102 u. v.; ferner mit prädik. Hw.: Er erzeigte sich als ein kühner Matrose. 18, 276; Sie erzeigt sich als ein Mann. Logau 2, 55, 9 etc.; Worin ich mich als den Advokaten des Ungenannten e. soll. L. 10, 228; Daß ich mich als euren Sohn erzeige. Zinkgräf 1, 315 etc.; bei Alteren auch ohne als, z. B.: Er [soll] ..einen willigen Diener sich hierin e. Luther 8, 227a; Rollenhagen Fr. 71 etc., auch (vgl. lassen 8; du 8); Befleiße [dich] dich Gott zu e. einen rechtschaffenen ..Arbeiter. 2. Tim. 2, 15 = Strebe, dich Gott bewährt zu erweisen als einen Arbeiter etc. Eß. 3) subst. Infin., selten (s. be-z. 3b): Wer verdächt’ es unsrer Fürstin, | gönnet fie dem Herrn der Burg | freundliches E.? G. 12, 199. 4) (s. 3 und be-z. 4) selten: Mit dankbarer Erzeigung. Kirchhof Wend. 203b; Diese meine Erzeigung. Luther 1, 225a etc. mit Fingern auf das Obj. zeigen, hindeuten, z. B. tr.: Einen f. Keisersberg Post. 1, 6; 2, 44; 4, 3 etc. und intr.: Er fingerzeigte nie auf seinen anerkannten Werth. Gutzkow 11, 247; [Sie] f–d auf mich sahen. HSachs 1, 319c. Hêr- etc.: zeigend her-bewegen, -reichen, -geben etc.: Sich als alte Frau zu verkleiden, um desto frischer ihr junges Gesicht aus der Kutte hervor-zu-z. G. 15, 175; Solger Soph. 1, 138 etc. nachweisen, s. d. 1 und ugw. 2. Campe. Etwas und, zeigend umher-geben, -reichen etc.; seltner: Einen umh., das zu Sehnde zeigend umherführen. Niebuhr Nachg. 73. (selten) z. B. refl.: falsch zeigen: Wissenschaft, die . . hier sich verzeigt, dort gute | Leiterin Suchenden ist. Kl. Od. 1, 297, s. ferner an-z. 3c.
Fínger-: Nāch-: Umhêr-: Ver-: Vōr-:
1) zeigend producieren (vgl. dar-z. etc.): Der Kaper zeigte seinen Kaperschein vor. Fichte 8, 238; Aus dem Thierreich wurde uns ein Wundergeschöpf vorgezeigt. G. 27, 320; 18, 73 etc.; Vorzeiger (s. u.); Durch Vorzeigung seines Passes etc.
2) zuw.: etwas Künftiges vorauskündend anzeigen: Er sparte Nichts .., mir Genesung .. in der nächsten Zeit vorzu-z. und zu versprechen. G. 21, 144 etc., vgl.: Bei dieser Flamme! .. | gütig zeigt sie Hymen uns voraus. G. 1, 191; Schlacht und Sturm ist euch voraus gezeigt. Uhland 436 etc.