Faksimile 0877 | Seite 1699
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zähneln zahnen Zähnen Zähnelner zahnig
Zǟhneln: 1) intr. (haben):
mundartl. st. zahnen (s. d. 1a). Adelung. 2) tr.: mit kleinen Zähnen (s. d. 2) oder Zacken etc. versehn: Ein Uhrrad z.; Mit gezähnelten Rändern. Burmeister gB. 1, 213; Die Klauen sind bisweilen gezähnelt. Oken 7, 12; Gezähnelt, zick und zack. V. Sh. 3, 424 etc. (vgl.: Mit gezärleten Rädlein. SClara EfA. 2, 701).
Zāhnen: 1) intr. (haben):
a) die durchbrechenden Zähne, nam. Milchzähne bekommen (s. Zahntrieb): Wäre es nicht toll, wenn Männer, die Zahnschmerzen haben, sich einredeten, sie zahnten? Börne Par. 5, 157; 247; So launisch, wie ein Kind, das zahnt. G. 6, 56; König Saalf. 1, 151; Er mochte .. 100 Jahr alt sein, als er .. von Neuem zahnte. IP. (Wackern. 4, 911¹⁶) etc. Dazu: Der Eckzahn fehlt und nach der kleinen Alveole sieht man, daß er bald nach der zweiten Zahnung ausgefallen sein müsse. G. 26, 93, s. 2cc. c) mund- artl., veralt., auch tr.: mit den Zähnen nagen, kauen, reißen (zerren), s. Schm. 4, 263, vgl. Zähnen: mit den Zähnen knirschen, fletschen etc. SClara EfA. 1, 526. d) st. zannen (s. d.). 2) tr.:
a) s. 1c.
b) Bildh.: Eine Figur z., mit dem Zahneisen (s. d. 2) bearbeiten. Adelung, vgl. (Tischl.): Vor dem Auflegen der Furnüre wird das Blindholz mit dem Zahnhobel [s. d.] überarbeitet. .. Auf gleiche Weise wird die innere .. Seite der Furnüre gezahnt. Karmarsch M. 2, 243, auch: ab-z.
c) mit Zähnen etc. versehn: e) (s. Zahn 1) gw. nur im Partic. (vgl. 8 und zahnig), z. B.: Es sei nun schwächlich und zahnlos | oder mächtig der Kiefer gezahnt. G. 2, 294 etc. und mit Uml.: Die krummgezähnete Natter. V. Ov. 2, 248; Starkgezähnte Oberkiefer. Oken 5, 719 etc. Dazu (vgl. 1a): Wir möchten dieses unstäte Schwanken [in der Gestalt der Nager] von einer mangelhaften, relativ-schwächlichen, wenn auch sonst in sich kräftigen Zahnung ableiten. G. 36, 367 = Zahnbildung; das Gezahntsein. ) zu Zahn 2, vgl. zähneln 2, z. B.: Ein Rad z. oder zähnen etc., auch hier (s. c) am häufigsten im Partic., z. B.: Thurm mit der gezahnten First. Freiligrath SW. 5, 315; Ein fünfgezahnter Kamm. 1, 331; Die gezahnte Walze. .. Die Zahnwalze. Karmarsch 2, 405; 357; M. 1, 603; Indem eine gezahnte Stange .. in ein gezahntes Rad eingreift. Mitscherlich 2, 2, 402; Prechtl 11, 329; Inwendig gezahnte Räder. 393; Mit gezahnter .. Klinge [Sichel]. V. Ländl. 3, 249; Mit hartgezahnter Karste Schwung. H. 1, 315 etc.; An den Rändern gez ähnte Bänder. Wackern. 4, 1312³ etc., vgl.: Ein Wasservogel .. mit einem gezeinten Schnabel. Ryff Th. 174; auch: Die Zahnung (Zähnung) der Räder, Stangen etc.
d) s. zainen. Zsstzg. s. die von zannen, zainen, ferner z. B.: Áb-:
1) [1a] das Zahnen vollenden (aus-, verz.), daher auch scherzh.: Obgleich seine Gattin schon abgezahnt hatte. Presber Wolk. 29, über die Kinderjahre hin- aus, alt war; verallgemeint auch: die Zähne verlieren, zahnlos werden. Musäus Ph. 4, 275.
2) [2b]. Āūs-:
1) s. ab-z. 1, z. B. Wackern. 3, 491* etc.
2) [2cß] auszacken; ausschneiden, aushöhlen etc., so daß Zähne entstehn: Sind die Seitenwände eines Thals zerrissen und ausgezahnt. Tschudi Th. 19; Gartenl. 13, 500aetc.; Die Divisionsmaschinen für die regelmäßige Auszahnung der Räder. Kohl A. 2, 428 etc. Be-: [2ca]: Den schweinartig bezahnten Zwischenkiefer. G. 40, 512; Das Gaumenbein bei der Schlange gleichfalls bezahnt. Linck Schl. 162; Wölf, so stark bez ähnet. Spee Tr. 331 etc.; Jch halte dich, | wie Äglen, die bezahnet sich. Greflinger (Gruppe 1, 300), versieht sich mit (eingesetzten) Zähnen; selten [2c8]. Eīn-: mittels eines in Etwas eingreifenden Zahns (s. d. 2) befestigen: Den Kamm . ., welcher, den Flechten | eingezahnt, aufhielt der Locken Geringel. Baggesen 1, 110; Über der Herdflamme .. schwebte an dem eingezahnten eisernen Haken der .. Kefsel. Immermann M. 3, 3; Jch werd werden der Eckstein bei der Mauer, wenn in mich werden „ingezahnt“ und ver- einiget in einem Glauben die zwo Wänd, Juden und Heiden. Keisersberg Post. 2, 48 etc. (vgl. ver-z.). Ent-: Ggstz. zu [2c] und be-z.: der Zähne berauben, z. B.: Entzahnte Kiefer (s. d. I 1). G.; Schlegel etc.; Enthornt, entzahnt und entschildet find die armen Thiere darum worden. JKohl Par. 1, 153, um für Kämme Horn, Elfenbein, Schildplatt zu liefern. Spēīl-: (mundartl., vgl. zannen, aufspeilen) den Mund zum Lachen verziehn, wobei die Zähne sichtbar werden (?): Da hat der Brenner sie angesehen und gespeilzahnt. Lewald W. 4, 122 etc. Ver-:
1) (s. abz. 1). Adelung.
2) [2cs] mit Zähnen zum Eingreifen in Etwas versehn, eig. und übertr.: Verzahnte Räder. Karmarsch 2, 64; M. 1, 603 u. o.; Die verzähnten Räder, das Getriebe. Scheuchenstuel 101 etc.; Die sich in einander v–den und verkettenden Halbinseln. Grube 3, 246; Vortretende Felsenköpfe, die sich . . in einander ver-z. oder verkeilen. Kohl A. 2, 124; Die vielfach verzahnten und eingeschnittenen Küsten. Vischer Ästh. 2, 234 etc.; Verzahnung: die Eintheilung der Einschnitte (Zähne) bei den Getrieberädern. Scheuchenstuel 253 etc. und bes.: die eingreifenden Zähne, vorspringenden Zacken selbst: Ein Kessel hing an einem Haken, den man durch Verzahnungen erhöhen und erniedrigen konnte. G. 25, 89; Verzahnungen, welche auf einen neuen Anbau zu warten scheinen (vgl. Wartestein). 26, 259; 27, 6; Kragsteinlein und Verzahnungen. Zelt. 2, 234; Mauern, deren Wölbung nur durch die natürliche Verzahnung [das Ineinandergreifen] der Steine durchaus ohne Bindemittel sich aufbaut. Hettner gR. 220; Holzverbindungen bei Zimmerarbeiten . .: die Verhakung und Verzahnung. Karmarsch M. 2, 202; Ich sehe keine Friesen, sehe keine | Verzahnung, kein vorspringendes Gebälk, | wo etc. Sch. 561a 213* = B. 292a etc.
Zǟhn~en: s. zahnen 2a; c und Zsstzg. ~er, m., –s; uv.:
Zool. in Zsstzg. zur Bez. von Thieren mit so und so beschaffnen Zähnen, z. B.: Daß Adam ein Schief-Z., d. h. ein dem Affentypus näher stehender Mensch war. Vogt Köhl. 51; In den fossilen Wickel- Z–n (Labyrinthodonten) Übergänge zw. Lurche und Reptilien. Ausland 37, 703a.
Zāhnig, a.:
gezahnt, voller Zähne: [Der Hund] mit z–em Maul. V. Än. 12, 753; Wurden die Erdschollen mit einfachen, auch zwei- und vier-z–en [s. u.] Karsten zermalmt und dann mit einer z–en Flechte oder Egge geebnet. Ländl. 3, 76 etc. gW. in Zsstzg., die Zahl oder Art der Zähne (1; 2) bestimmend: Zwei-, vier-, sechs-, achtzähnige Schafe, s. Schaufel 3; Aus so gräßlich einzähnigen Lippen. G. 12, 178; Der Same einzähnig [einzeln ?] mit der hölzernen Egge eingeeggt. Landw. Z. (55) 193b; Zweizähnige Gabel. Adelung; Mit der dreizähnigen Gabel. Zunz (1. Sam. 2, 13); Kiel [der Zaserblume] dreizähnig. Oken 3, 1975betc.; Ein breit-z–er weiter Hornkamm. Lewald Ferd. 1, 193; Zufeinzähnigen Kämmen. Prechtl 8, 90; Bei weit- und großzähnigen Kämmen. .. Ein großzahniger Kamm. 118; Scharf-z–e Hunde. V. Il. 13, 198; Der Wolf scharf-z–es Rachens. Th. 24, 85; Voll-z. Rückert Mak. 1, 90; Weiß-z–e Schweine (V. Il. 23, 32; Od. 14, 416 etc.), Eber (Wiedasch Od. 11, 413 etc.); Mit weit- z–em Kamme von Schildpatt. V. 1, 107 (s. o. groß-z.).