Zähre
Zǟhre, f.; –n:
Zährchen, lein; –n-: Thräne (s. d. 1, auch für Belege und Zsstzgn) als Ausdruck einer Empfindung: Dank .. durch manche reine Z. lieblich genug entrichtet. 21, 227; Man verweine nur an eines Damons Brust, | die Thränen herber Qual, die Zährchen süßer Lust. 1, 78; 1, 25; Ihr rührt mich, Freund, bis zu den Z–n. 2, 1108¹⁵); Daß Jedermann die hellen Z–n weinen mußte. 1, 101; Jede bittre Z., | die seine Grausamkeit Amandens Aug’ entzwang. 20, 181.
Anm. Entsprechend dem gr. dcγρν, — goth. tagr, ahd. zahar, mhd. zaher, m. (aus dessen Mz. zähere die heute gw. Form), z. B. noch: Wenn nur all tausend Jahr | ein Aug vergöß ein kleinen Zahr. 2, 302⁷; Weinte darüber, daß ein Zäher an den andern geschlagen. EfA. 2, 144; Daß solche Kerzen, dergestalt abrinnen, daß gleichsam ein Zäher den andern schlägt. 1, 457 (s. u.) etc. und Mz.: (Die Zehern. 6, 457b); Die Zäher. 206; 42b; 88a etc. (Dat.: Mit, zu Zähern. 14b; 59a etc.). Dazu als Fortbild.: Betrübt mit zäherenden Augen. 44a; Nie verzagt, noch erseufzend(e) oder zäherende. 49b; 4a; 5a etc., (s. = Z–n vergießend, z. B. noch: Mit zährenden Augen. Aurora. — Früher auch in allgemeinerer Bed., s. 4, 239, — wie Thräne (s. d. 1; 2) = Tropfen (Das liebe „zehrlinn“ Wein. 2, 262); auch: das aus gewissen Bäumen Tropfende, Pech, Harz (vgl. das urspr. niederd. Theer, ags. tare, neben tear, Z. — ähnlich wie Thran neben Thräne), s. Trauben-Z.
Zsstzg. vgl. die von Thräne, z. B.: Daß die Bußzäher [Anm.] dadurch erweckt werden. Butschky Kanzl. 827; Freuden-Z. Burmann F. 14; Matthisson 187 etc., auch (s. Trauben-Z.): Zu unserm Fest | weinen jene Beeren, | wenn sie Druck und Kelter presst, | ihre Freuden-Z–n. Gries (Langbein L. 143); Die Gallen-Z. wurde unvergossen vom Auge zerquetscht. IP. 7, 222; Es mischt in Liebes- Z–n | sich das Gift der Eifersucht. Platen 1, 186; Die Männer-Z., | die schämig über manche Wange schleicht. Hungari 2, 173; Schon den ersten Scheide-Z–n | drängt sich die Sorgenthräne nach. 1, 489; Da sammelt sich das Rebenblut | zu süßen Trauben-Z–n. Spee (Wackern. 2, 284¹), s. Anm. und Freuden-Z.; In Wollust-Z–n sanft zerflossen. Nicolai 4, 54; Wonne-Z. Matthisson 161; A. 7, 45 u. ä. m.
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