würzen
würzhaft
würzenig
Würzenler
Würzenling,)
Würzling
Würzen, tr. (auch ohne Obj.):
würzhaft, würzig machen: 1) (s. Gewürz 2) in Bezug auf den Geschmack, z. B. Gesalzt, gewürzt, auch .. mit Kümmel bestreut. Kochk. 42; Die Köche . . | müssen gleich den Hirsch bereiten | und ein seltnes Herze w. 317; Mit Salz gewürzete Speisen. Od. 11, 123; 23, 270; thun sie die Wirkung einer zu stark gewürzten Brühe. Luc. 4, 130 (vgl.: Du willst das Gewürze w. 1, 120) etc.; bes. bildl. und übertr.: Die Meinung ist die Küche, worin alle Wahrheiten .. geschmort und gewürzt worden. 2, 201; Lieb’ ist süßer, von Verdacht gewürzt. 2, 87; Vergnügungen, mit welchen ruhige Bürger ihr Leben zu w. verstehen. 19, 261; So würzte er Alles, was er sagte und schrieb, mit beizenden Ingredienzien. 20, 149; 25, 124; 27, 287; Der Feigenbaum hat seine Feigen | mit Süße gewürzt. R. 7, 20; Als ob Alles mit Fluch und Feuer gewürzt sei. 9, 195; Was mir die schale Kost des gw. Umgangs würzte. H. 1, 35; Dieses Sträuben wird .. mir die Wollust in erzwungenen Umarmungen w. 124b; Ein Löbchen, das mit schalkhaftem Tadel gewürzt ist. Br. 1, 226; 263; Was der Topf beschert, | würzt Hunger zu Götterkost. 15, 201; Den Scherz mit sokratischen Lehren | zu w. 242; 17, 105; 146; 24, 101; Luc. 4, 94 etc.; auch: Thränen-gewürztes [-reiches] Lager. Per. 110; In der ungewürzten Bereitung aufgetischt. D. 2, 393 etc.; Wir erhalten die meisten Thatsachen selten ungewürzt, und wenn der Würzler auch nur Salz dazu thun sollte. — 2) (s. Gewürz 3) in Bezug auf den Geruch: aromatisch machen, z. B.: Alle Wohlgerüche Arabiens können diese kleine Hand nicht süß w. 310b; Die Staude würzt die Luft mit Nektardüften. 101b; 13, 409) etc.; selten ohne Obj.: Die Rebe würzt mit Wohlgeruch. 1, 188 etc.; ferner im Partic. pass. = würzig: Gewürzter Duft 1, 333), Hauch 1, 15); Reichthum strenge gewürzter | Saturei. Ländl. 4, 683 etc. — 3) dichterisch (s. 1 und Würze 1): Wenn stiefmütterlich einst Unholdinnen Becher des Todes | würzten. 3, 227 etc. — Zsstzg., vgl. zu 1 die von salzen, pfeffern etc., zu 2 die von duften etc., z. B.: Áb-:
1) [1] Speisen a. gehörig würzen. —
2) (s. 1) Einen a., ihm mit scharfen, derben Worten oder Streichen zu Leibe gehn etc.: Ward erbärmlich über seinen ganzen Leib abgewürzt. . . Daß er dich so oft abprügeln lässt. B. 40b; Mit Schlägen übel abgewürzt. Fr. 627; 563; (vgl.: Er wollt sie .. be-w., | daß ihnen das Herz im Leibe bebt. 659); Will ich sie a. mit bitterem Wort. Sh. 3, 95 etc. — An-:
1) [1] Speisen a. A. 1, 1390 etc. —
2) Jetzt dampft aus Blüth und Laub ein angewürzter Duft. 1, 462 etc. — Be-:
1) [1] Wohl bewürzet. Taubmann 19. —
2) s. ab-w. 2. —
3) [2]. — I. Durch-: durchdringend würzen: 1) [1] Speisen d.; Sanft d–d die Milch mit Geschmack des geistigen Salzes. Ländl. 4, 497; bes. übertr.: Eine mit dem schönsten Humanitätssinn so durchwürzete Geographie. 15, 38; Schnurren, wodurch extemporierende Witzlinge ihre Alltagsgeschichten durchwürzten. Hamb. 47; Das Lächerliche muß mit feinem Geschmack durchwürzt sein. 3, 136a etc., vgl. (s. II): Epigrammen . ., | durchgewürzt mit pöbelhaftem Witze. 2, 285 etc. — 2) [2] sehr gw.: Von duftenden Blüthen durchwürzet. 1, 174; Kl. 2, 332; 4, 104; Tr. 126; Durchwürzt den Saal mit süßen Ambradüften! 13a; 5, 227; Der Athem meiner Holden | durchwürzt die Frühlingsluft. GsN. 1, 108; NK. 4, 399; Cymb. 2, 2; 12, 301; 27, 273 etc. und iron.: Einen von Knoblauch und altem Ziegenkäse stark durchwürzten Kuß. 1, 18 etc. II. Dúrch-: zuw. st. I, s. d. 1. — Eīn-: z.B. [1] Solche Brühlein sollen nicht also stark eingewürzt werden. Sp. 66a. — Ent-: der Würze berauben: Ein öder Lebenszwang, der jede Freud’ entwürzet. Ur. 2, 151. — I. Über- [1]: allzu sehr würzen, — seltner (s. II): Das fade Wasser oder die übergewürzten nervenreizenden Brühen. Stud. 16 etc.; Überwürzung. Kochk. 6. — 2) würzend überdecken: Momente der Erschlaffung mit .. Liebesliedern zu ü. 1, 1, 70. — II. ūber-: selten st. I 1. — Ver-[1]: 1)durch Würzen verderben (vgl. über-w.I1). (s. verpfeffern); Laß uns .. unsre Schüsseln nicht ver-w. Mak. 1, 4 etc. — 2) der Würze berauben: Das darf nicht Fürstenlust ver-w. 70a. — 3) durch Würzhaftigkeit vertreiben: Die dir so manches Leid durch ihren Kuß verwürzt. 1041 etc. —
Würz~haft, a.: Geschmack oder Geruch des Gewürzes (s. d. 2; 3) habend, würzig: Äpfel, die den w–en Geschmack der Ananas hatten. R. 1, 205; Das W–e gewisser Stauden. 44; Die w–e Ackerwurz. 1, 187; W–er Apfel- 4, 139; Ar. 1, 392; Jede Schüssel .., | die w. ihm entgegenrauchet. 12, 105 etc.; Wein .., der sich dem Geruch mit voll-w–em Bouquett ankündigt. Jer. 3, 52 etc.; Ge-w–e Kräuter. 19, 314; Die Wurzeln oder Samen dieser Pflanzen .. sind sehr ge-w. 3, 492; Der ge-w–e Geschmack. Kochk. 52; 127 etc. —
~ig, a.: würzhaft, gewürzt: W–e Düfte. 6, 278; Sein [des Phönix] w–er Horst. 1, 265; 2, 65; W., | wie der junge Maien selber | war der Trank. Tr. 127; 1, 12; Mit .. w–em Honig und Weintrunk. Od. 20, 69 etc.; Falsch-w–e [-gewürzte] Sode. H. 2, 203; Der ge-w–e Wein. Od. 21, 293; Die Frucht war von der seltensten Frische und Ge- würzigkeit. gH. 3, 63; Kessel .., aus welchem ein scharf-ge-w–er Duft aufstieg. Norw. 1, 102; Eine morgenfrische, wald-w–e Luft. 15, 296 etc. —
~ler, m.: s. würzen 1, Schluß. —
(~ling,) Würzling, m., –(e)s; –e: Fächser (s. d. und Anm.): W–e der Reben. Ländl. 3, 368 ff.
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