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Gewürge würgeln gewürgeen Würger Gewürgeerei gewürgeerisch Gewürgeerich Gewürgeerling Gewürgeling gewürge-1g
Gewürge, n., –s; 0:
das Würgen; die Würgerei: Das tausendfache, tausendjährige G. in dem Wassermeer, dem Luftmeer. Schefer Laienbr. 382; Scherr Bl. 2, 480 etc.; Men- schen-G. Stolberg Jl. 19, 221; V. ebd. etc. (vgl.: Ge- würgel, Gedränge. Schm.).
Würg~eln, tr.:
wargeln (s. d. und walgen 1): Die schmalen Wollbänder treten .. zw. s. g. Würgelwalzen ein, welche .. vermöge einer hin- und hergehenden Schiebung in der Längenrichtung die Wollbänder rollen (w.), wie es z. B. zwischen den über einander hin bewegten flachen Händen geschehen könnte. Dieses W. etc. Karmarsch 3, 640 etc.
~en, intr. (haben); tr.; refl.; Würge-:
(ahd. wurgjan, mhd. würgen, worgen, s. Benecke 3, 742; Wackern. Gl. 607 etc.):
1) intr. und refl.: die Empfindung haben, daß man Etwas aus dem Schlunde herausbringen muß, weil es Einen sonst zu ersticken droht, und sich demgemäß anstrengen und mühen (in Zsstzg. s. d. auch tr.: es so herausbringen), eig. und übertr., z. B.: An einem Bissen w.; Als du dich an dem [quer im Hals sitzenden] Beine so jämmerlich würgtest. L. 1, 143 etc.; Er würgte lang an dem großen Gedanken. Gutzkow R. 9, 343; Haben den ersten Akt im Halse und w. so erbärmlich daran, daß es ein Jammer ist. Tieck N. 6, 136 etc.
a) Daneben: Wenn er mich [den Seekranken] worgen hörte. . . Ehe ich einen Eßlöffel voll gallichten Schleims heraufworgen konnte. Bahrdt 3, 309; Hans Joggi nahm das [Gesagte] so hin, worgete daran. Gotthelf Sch. 191; Sein Kind worget und schlucket ganz erschrocken den ungekauten Mundbissen herunter. Pestalozzi 1, 208 etc., s. Stalder 2, 457; Schm. 4, 153.
b) subst. Infin.: An einem Tropfen reiner Milch ersticken wollen und pfündige Kieselsteine ohne W. herabschlucken. L. 10, 88; Daß ich sein Geheimnis unter dem heftigsten Grimmen und W. sich schon ganz nah an seine Lippen herauf- arbeiten sah. W. 22, 227 etc.
2) (s. 1) faktitiv, mit und ohne Obj.: die Empfindung des W–s erregen: Die Seekrankheit würgte sichtlich so unter seinem todtenblassen Gesichte. Alexis Neap. 28; Die Entschuldigung, die jetzt in deiner Brust würgt. H. 2, 2, 93; Gesagt muß es sein, ich muß den Putzen einmal herausthun, es würgt mich schon lang. Auerbach D. 1, 140; Die Frage würgte ihn wie eine verschluckte Gräte; er konnte sie nicht in die Richte bringen. Kürnberger N. 2, 60; Das Brot der Knechtschaft würgt mich schon seit lange im Halse. Prutz Ob. 3, 77; Der Bissen würgt mir im Halse. Tieck Schr. 5, 522 etc.
a) (s. 1a) Weil ihr [der Raupe] Haar im Hals brannt’ und worgt’. Rollenhagen Fr. 325; Schm. etc.
b) adjekt. Partic. Präs., übertragen = durch Herbheit Einem gleichsam den Hals zuschnürend etc. (vergl. schwzr. würgig = herb, von Obst etc.): Das ist eine so hämische w–de Bitterkeit, die mit dem süßen Gefühl wechselt. Klinger Th. 2, 200; Zu glauben, daß ihre Pasquille Satiren . ., ihr w–der Unsinn gesalzner Witz sei. Rabner 4, 245 etc.
3) (s. 2) tr.: Einen w., am Hals packend festhalten, z. B.:
a) Er griff ihn an und würgete ihn [faßte ihn bei der Gurgel. Eß] und sprach: Bezahl mir, was du schuldig bist. Matth. 18, 28 (vgl. Kolle schleppen etc.); so auch in dem oft gemißdeuteten Sprchw.: Bürgen soll man w. Agricola 136 und z. B.: Man würge Bürgen und Schuldner [verfahre mit ganzer Strenge gegen sie] und helfe dem Gläubiger. Möser Ph. 3, 352; V. 4, 121 etc.
b) noch mundartl.: Einen umhalsen, z. B.: Die zärtlichsten Liebesleute und die feindlichsten Eheleute (s. a und
4) w. sich. Weinhold 106b, und so wohl auch euphemistisch in der (z. B. von Teuer 24) meist gemißdeuteten Stelle: Lag Haman an der Bank, da Esther aufsaß. Da sprach der König: Will er auch die Königin w. bei mir im Hause? Esth. 7, 8 [Auch noch der Königin Gewalt anzuthun! Zunz, s. Gesenius s. v. B2]. c) schwzr. (s. binden 6b; halsen 1 und Anm.) Einem ein Angebinde (s. d.) oder eine ,,Würgete“ zum Namenstag geben; ihm zu diesem Tage gratulieren etc. Stalder; bair. (s. 4): drosseln. Schm. 1, 415. 4) (s. 3) Ein lebendes Wesen w.:
a) drosseln (s. d.), erdrosseln.
b) verallgemeint: gewaltsam tödten (zuw. zweifelhaft, ob in der engern oder allgemeinern Bed.): Das Schwert ist gezückt, das schlachten soll; es ist gefegt, das w. soll. Hes. 21, 28 (s. Würgeschwert 14); Des Herrn Schwert ist voll Blut .., er hält .. ein großes W. Jes. 34, 6 u. v. (s. Teller1,24); Des helden-w–den Gemahls. B.175a (= Hektors, des Männervertilgers. V. Il. 6, 498); Blutig schwingt der Todesengel das w–de Schwert. Klinger Zw. 52; Sticht selbst ein Ferkel ab, würgt einen feisten Hahn. Opitz 1, 128; Wohlan, so würgt mich ohne Schonen! Sch. 29b; Hier ist nicht Raum zum Schlagen, nur zum W. Sch. 385a; Der Tod, der Andre träumend würgt. W. 25, 335 etc.
c) tr., refl. mit Angabe des Erfolgs: Des Menschen, | wie er zum Wütherich der Schöpfung sich würgt. Gieseke; Wo .. Hermann’s Schwert .. seine Wüsten sich zu freien Wüsten würgte. Michaelis 170; Geister meiner Erwürgten! .. euer schwarzgewürgtes Gesicht. Sch. 134b etc.
5) (vgl. 4a) Etwas w., mit einer Schnur, einem Band, Seil etc. umschlingen und dies fest anziehn, z. B.:
a) Bauk.: bei Errichtung eines Gerüstes das (Würge-) Tau um den Richtbaum legen und mittels des (Würge-) Knebels, -Knüttels stramm ziehn (an-w.).
b) Feuerw.: Das eine Ende [der Hülse] wird in der Regel dadurch fest verschlossen, daß man es mittels eines umgelegten starken Bindfadens .. stark zusammenschnürt (würgt). .. Auch die vordern Enden werden nach dem Einfüllen des Satzes gw. zugewürgt. Karmarsch 1, 775; Prechtl 6, 52 (dazu: Würge-Schnur, -Bank).
6) (vgl.
1) mit großer Anstrengung an Etwas arbeiten, sich abarbeiten etc., s. Schm.; Mit Hängen (s. d. 2d) und W.; Las er die wolfischen Schriften, die ihn .. nicht viel W. gekostet haben werden. Danzel 55; Ich würgte so lange daran, bis es [das Ding, die Übersetzungl gegen 1 Uhr fertig war. W. Merck 1, 159 etc.
a) bei den Elbschiffern: Sich von einer Sandbank los w. Adelung (nach Campe verderbt aus: loswirken, s. d. 1, vgl. abwirken 1; verwirken 2c etc.; der gw. Ausdr. ist: losraken, -arbeiten).
b) Müll.: Beide Klauen des Treibers zum gleichmäßigen Angriff zu bringen, ohne welchen der Stein nur w., aber niemals gut mahlen kann. Karmarsch 2, 686. 7) Dazu: Würger (s. u.); Würgung. Zsstzg. vgl. zu 4b die von morden etc., z. B.: Áb-:
1) [4b], z. B.:
a) Jungfernkinder . ., | heimlich abgewürgt. B. 303b; Gellert 3, 161; Opitz W. 1, 89; Spindler V. 3, 198; Ein abgewürgtes Huhn. Tieck Okt. 75; Volksz. 11, 224; Eber | abgewürgt. V. Od. 11, 414; Än. 2, 666; W. 32, 362; Er zieht seinen Degen und würgt sich selbst .. ab. Luc. 4, 108; 6, 265; 3, 401 etc.
b) bildl.: Mir hast du mein Leben abgewürgt. Auerbach D. 4, 262; Episoden .., die ewig allen Glauben abzwingen und a. [tödten, vertilgen]. H. 9, 445; Eine junge Neigung so ohne Weiteres ab-zu-w. Keller gH. 4, 357; Ich sterbe, das Fieber würgt mich ab. Spindler V. 4, 359; 3, 267 etc.
2) s. abwirken 1a.
3) Mit meinem [mir] abgewürgten Halstuche. Beta 2, 173, das man mir, mich (fast) würgend abgenommen.
4) [1; 6] sich würgend oder wie würgend abmühn, abmatten, z. B.: Bei der Seekrankheit sich a.; Unsre eigene Kleinheit, die sich an ihrer innern Erstorbenheit abwürgt. Danzel 447 etc. Án- [5a]. Āūf- tr., z. B.: [6] Eine Thür a., mit Anstrengung öffnen. Hippel Leb. 2, 164. Āūs-, tr.:
1) [1] heraus-w.: [Diese Vögel] tragen die Nahrung .. im Schlunde herbei und würgen sie vor den Jungen aus. Oken 7, 411; Die 5 Talente, die Kleon’s Schlund auswürgete. V. Ar. 1, 5 etc.
2) [4b] Eine Stadt, ein Land a., durch Würgen, Morden leer machen; Die jämmerliche Auswürgung und Brandverheerung der Stadt. Birken Ostl. Lorb. 237. Dahin- [4b]: Den richtet und würget man flugs dahin. Luther 8, 278b, s. hin-w. I. Durch- [4b]: Dem Tode, der Alle, | der das ganze Geschlecht .. durchwürget. Kl. M. 2, 584. II.Dúrch-, refl. [6]: sich hindurch-w., mit Mühe hindurch arbeiten. G. Zelt. 6, 99. Eīn-, tr.: hinein-w.:
1) [1] Den Körper, den die Schlange .. einzu-w. begann. Maje 1, 396 etc.
2) [6] mit Gewalt in Etwas hineinzwängen: Der homerischen Götterlehre einen tieferen Sinn ein-zu-w. V. Ant. 1, 3 etc. Er-:
1) [1] intr. (sein) ersticken;
a) [1a] Der Henker erwürgt (s. 3), der Gehenkte erworgt; „Am Galgen und am Strang erworgen ist nicht ehrlich“ [Logau 2, 104, 26]. L. 5, 345; Und sollt er dran erworgen. Fischart Garg. 98a; Daß man, wenn man einmal den Kummet anhat, ziehn muß, bis man erworget ist. Gotthelf Sch. 13; HSachs 3, 3, 70d.
b) In der heutigen Schriftspr. aber gilt gw.: Erwürgen, z. B.: Bissen, | an denen die Gäste e. müssen. G. 3, 14; 35; Ich sollte es hinunterschlucken, und wenn ich daran e. sollte. 28, 175; 9, 101; Klinger Th. 2, 242; Sch. 206a; Daß er nicht urbarlich [sofort] erwürge, sondern lang lebendig bequält werde. Schaidenreißer 92b [22, 177] etc.
2) [2] Als ob die Thränen mich e. wollten. Arnim Sch. 1, 156; Die Geschichte .. wickelte mir die Galle los, die mich nach und nach erwürgt hätte. Klinger Zw. 7 etc.
3) [4a] Der Luchs .. würget es am Halse und nach dem Genicke, bis er es erwürget. Döbel 1, 34a etc., s. 4; 5.
4) [4b] ungemein häufig in der Bibel, z. B. auch: Mit dem Schwert e. Hes. 26, 6; 8; 11 [,erschlagen“ Zunzl; Off. 19, 21 [„,tödten“. Eß; „ertödten“. H. R. 7, 352]u. v.; Daß mich der Teufel nicht .. mit seinen feurigen, verlipten [giftigen] Pfeilen erwürge. Luther 5, 199a etc. und noch im gehobnen Stil, z. B.: Sie mögen sich e. | am Fuß um Gut und Geld. Novalis (Wackern. 2, 1350³); Ihn magst du, entrinn’ ich, e. [ans Kreuz schlagen]. Sch. 62a; Mich, Henker, .. erwürget! 63a; 130a; 208a; Daß nicht | der Bruder hinterlistig mich erwürge. 239a; Als Abraham .. das Messer gezückt . ., | seinen Sohn zu e. W. 26, 186 etc. (veralt.: Daß er den Hahn erworget [Reim: gesorget], s. Auerbach Dicht. 1, 78), vgl. ab-w. 1. Auch mit einer Art Belebung des Subj.: Einen Tollen erwürget der Zorn und einen Albernen tödtet der Eifer. Hiob 5, 2; Der Schmerz würde deinen Vater nicht so früh erwürgt haben. Klinger 7, 230 etc.
5) bildl. zu 3 (vgl. ersticken) und 4 (vgl. ab-w. 1b), z. B.:
a) Die Leute mit lateinischen Brocken (s. d. 3) e. G. 9, 145, ihnen eine Kost vorsetzen, woran sie würgen, ohne sie zu verdauen (s. 1).
b) Vielleicht erwürge [ersticke] ich noch einmal den Schmerz. Frenzel Watt. 2, 35; Die durch Selbstigkeit erwürgte moralische Kraft. Klinger 8, 98; 11, 76; Die stummen, erwürgten Klagen. IP. 22, 82; Vernunft-e–de Vortheile. Zimmermann Eins. 32 etc.
6) tr. (selten): durch Würgen, Hervor-W. von Tönen Etwas erlangen, z. B. von Schauspielern: Die Thränen und Seufzer des unschuldigen Publikums e. und erjammern. Brentano Fr. 1, 455. Fórt-: z. B. fortfahren zu würgen [4b]. Kretschmann 5, 94; Sch. 5b, s. ferner weg-w. Hêr- etc.: z. B.:
1) [1] An dem Empfangnen hinab-zu-w. Auerbach Ab. 204, würgen, um Etwas hinabzuschlucken; Schleim heraufworgen, s. [1a]; Bis sie hustend die schwarze Seel’ herauswürgt. V. (Wackern. 2, 904¹⁵); Günther 494; Arge Ausdrücke herunter-w. müssen. Ense Tag. 6, 48 etc.; Er mag zusehen, wie er das Wort hinunterwürgt in sein freudloses Herz. Freytag Hdschr. 3, 266; Rückert Mak. 1, 76; Schlegel Cäs. 4, 3 etc.; Eine Antwort hervorgeworgt. Gotthelf U. 1, 325; Bestand sein Deklamieren in einer affektierten Hervorworgung des Tons. Bahrdt 3, 142 etc.
2) [4b] Wehrlos hingewürgt. Freiligrath SW. 6, 205; Heine 8, 176; Sch. 134a; Schlegel Rich. III. 4, 3 etc. (s. dahin-w.); Die Welt . . würget die Christen hinweg. Da sie sie erwürget (s. d. 4). Luther 6, 346b etc.; Das Heer | der Griechen abzudrängen und hinein- | zu-w. B. 166b; Vischer Ästh. 2, 240 etc.
3) [6]: Durch sich selbst . . sich heraus-w. [-arbeiten]. Luther 1, 86b etc.; Hat sich ein Leser erst durch einige Kapitel hindurch- gewürgt, dann würgt er sich auch weiter. Immermann M. 1, 92; Varus mußte sich durch das Gebirg hindurchw orgen. 279 etc.; Wie ein außerordentl. Mann sich gar oft mit sich selbst, seinen Umständen etc. herumwürgt [quält etc.]. G. 3, 168 etc. Mít- [4]: Um mit-zu-w. an dem Tisch des goldumstrahlten Würgers. Glaßbrenner Kasp. 5. Nāch-: z. B. [4b]: Sein Waffenträger würgete ihm immer nach. 1. Sam. 14, 13 [tödtete hinter ihm her. Zunzl. Nīēder-: z. B.:
1) [1] herunter-w.
2) [4b] Den würgten die Wüthriche nieder. Pyrker 472; Schubart 3, 29 etc. Ver-: obrd. 1) er-w. 1: Hand weg oder du musst verworgen. Kurz Sonn. 340 etc. 2) er-w. 4. Auerbach D. 193; Ryff Th. 2 etc.
3) [1] würgend verschlucken und bildl.: in sich verarbeiten (s. herunter-w.): Großen Zorn hatten Beide zu ver-w. Gotthelf U. 2, 318.
4) (vgl. 3) Sprach mit unsäglich verbitterter und verwürgter Stimme. Spindler St. 1, 41, die kaum zum Schlunde hinaus zu bringen ist. 5) s. verwirken 2c. Wég- [4b]: Die Bethlemiten | wegzu-w. Kl. M. 2, 519. Zer- [4b]: (veralt.) würgend zerstückeln etc., z. B. bildl. Luther 8, 86a. [5b]. Zurück- [1]: Die Thränen z. PHeyse NN. 3, 153. Zusámmen- [5; 6]: zusammen-pressen, -zwängen etc.: Das würgte und knotete ihn so zusammen, presst’ und drückte etc. Musäus M. 2, 28; König J. 2, 370.
Würg~er, m., –s; uv.:
1) ein belebtes oder belebt gedachtes Wesen, das und insofern es würgt (s. d., nam. 4b), z. B.:
a) von Pers. oder Personif.: Damit der W. [s. Würgengel] nicht auch ihre Erstgebornen ergriffe. Hebr. 11, 28; Welcher des heimischen Kriegs sich erfreut, des entsetzl. W–s. Droysen A. 1, 97; Dem W. | der besten Bürger. Platen 6, 36; 6; Pyrker 193; Ramler 80; Sch. 142b; Der gerührte W. [Tod] ging schon über diese freundlichen Wangen hin. 213a; Schon würgt in Scharen die W–in [Pest]. V. Ländl. 4, 511; Wackern. 2, 1266²² etc.; Argos-W. [Hermes]. V. Il. 2, 103; Bruder-W. B. 244a; Der Liebes-W. Tod. Schlegel Sh. 1, 79; Mars, der Menschen-W. B. 164b; 169a; Tyrannen-W. W. Luc. 6, 257; 264 etc.; auch: Unsern allgemeinen Ab- W., den Tod. Schmelzel (Grimm); Der Er-W. etc.
b) von Thieren, z. B.: Den Tiger mit dem Leoparden. .. Die gescheckten W. Freiligrath SW. 1, 242; Hagedorn 2, 238; Ein Hund, ein wachsamer W. des Raubwolfs. V. Th. 5, 106 etc. und als Name bestimmter Thiere: a) eine Gatt. Vögel, Lanius, dazu z. B. Schwalben-W., Ocypterus. Oken 7, 88; Specht-W., Bethylus. 89 etc. 8) = Wachtelfalk. γ) Art Schlange, Coluber constrictor etc.
c) von Pflanzen, z. B.: c) Orobranche = Erbsen-, Erven-, Hanf-W., s. 2.
d) Diese [Schwanenhälse, Fallen] mag man .. den W. und Tilger der Füchse nennen. Döbel 2, 143a etc.
2) in Zsstzg. auch zu würgen 1; 2, z. B.: Christen-W., scherzh. Bez. einer Speise, Griesschmarren. Spindler V. 2, 254; Hunds-W., eine Pflanze Cynanchum etc.
3) schwzr. W–lein, W–li, schmales Halsband für Männer, den Hals umschlingendes (s. würgen 3, was viell. auf Vatermörder = Halskragen einiges Licht wirft).
~erēī, f.; –en:
Gewürge: Aus diesen W–en. Gartenl. 10, 422a; Görres V. 109 etc.
~erisch, a.:
würgend, z. B. (s. würgen 2): Das Herz schlug mir mehrmal w. bis zur Kehle hinauf. Kosegarten Rh. 1, 70 etc. und nam. (s. würgen 4b; Würger 1): Eine w–e, neidische Seele. LPHahn Hoh. 91; Ihr w–en Löwen. Tieck DQ. 2, 509 etc. (auch würgerhaft).
~erich, ~erling, ~ling, m., –(e)s; –e:
Name von Giftpflanzen, Conium maculatum; Aconitum lycoctonum etc.
~1g, a.:
(schwzr.) herbe (von Obst etc.); klitschig (von Backwerk); wimmerig (von Holz).