Wurf
Gewürf
Würfe
Wurfel
Wurfelei
wurfelhaft
wurfelicht
wurfeln
wurfeln
wurfen
Gewürfet
wursig
maulwürfisch
Würfling
Wurfnis
Wúrf, m., –(e)s; Würfe; -:
das Werfen (s. d.), die Bewegung, Richtung, Art und Weise des Werfens etc.; auch zuw.: das Geworfne etc., z. B.:
1) insofern man wirft, um ein Ziel zu treffen, nam. in der Absicht des Schädigens, Verletzens: Der W. des Speers, der Lanze, des W.-Spießes; des Steins; der Bombe etc.; Bei horizontalen und schiefen Würfen, wo die Richtungen des W–s und der Schwere Winkel mit einander machen, entstehen Bewegungen in krummen Linien etc. 1, 234; Weite des W–s. 4, 680; 827; Ihren vorbeigehenden guten Freund mit verzuckerten Körnern angeworfen. . . Nach einem W–e. 24, 228; Daß der W. auf ihn zurückpralle (s. d.). 7, 197; 8, 245; Er wirft das Brett nach ihm; | doch Notker weichet aus dem W. 360; Auf W–es Weite. .. Zum W. ausholend. 495b; In des Speeres W. erfahren. 228a; Od. 24, 161 ff.; Il. 4, 511; Ov. 2, 111 etc. Sprchw.:
a) Zwei Würfe mit einem Stein (s. d. 2k), vgl. Vogel 3f. —
b) Jemand oder Etwas kommt (läuft, rennt) Einem in den W. (vgl. Schuß 3; Weg 20 etc.), eig. von aufstoßender Jagd- Beute und übertr.: 8, 8; 9, 47; Wenn ihm ein Einfall in den W. kam, mit dem er einen Augenblick spielen konnte. 9, 5; 260; 16, 173; 18, 231; 19, 335; Wehe dem armen Teufel von Autor, der Ihnen in den W. kommt, wenn’s nicht gut Wetter bei Ihnen ist. Merck 2, 93; Luc. 1, 269; 4, 18; 6, 79; 384 etc. —
2) beim Spiel, insofern das Ergebnis des Werfens über Gewinn und Verlust etc. entscheidet, z. B. (vgl.
1) beim Kegelspiel; ferner nam. mit Würfeln, z. B.: Daß ein zartes Herz .. W. über W. versucht und in den Glückstäfelchen sorgfältig nachforscht, was ihm die Würfe bedeuten. 7, 277; Jeder W. hatte [bei den Griechen] seinen Namen. .. So hieß der glücklichste [3 Sechsen] .. der Aphrodite- oder Venus-W., der schlechteste [3 Einsen] .. der Hunds- oder Wein-W. 1, 297 etc. und bildl. und sprchw. (zumeist vom Brettspiel, vgl. Los-W.), z. B.: Ein Kobold, der .. einen dummen Streich zum W. der Venus macht. 11, 265 etc.; Der W. ist gethan 17, 277; 22, 150), geschehen 24, 221), geworfen 177a), gefallen (251b), der entscheidende Schritt ist geschehn etc.; Alles auf einen einzigen (210a), zweifelhaften (294a) W. setzen (s. d. 3b); einem einzigen W. überlassen (311a); Wenn auf dem Brett Alles liegt, ist jeder W. Gotteslästerung. 172b etc.; Wem der große W. gelungen, | eines Freundes Freund zu sein. 19a etc.; Aus einem schlimmen W. den besten Vortheil ziehen. Ph. 1, 167 etc.; ferner (vgl. auch 1; 3): Ähnlichkeit mit einem glücklichen W. aus dem Stegreife. B. 4, 387; Nicht das Werk einer verständigen kalten Berechnung, sondern ein W. des Ohngefähr. 6, 81 etc. — 3) insofern das Geworfne wo auf-, nieder-, hinfällt etc., z. B.: Der W. — des Säemanns [subjekt. Genit.], der Saat [objekt. Genit.]; Er warf mit dreisten Würfen | durchs Rheinland sein Gedicht. SW. 1, 383; Mit dem letzten dumpfen W. der Todtenschaufel. Ph. 13, 104; Wie wenn häufige Flocken von Schnee den Wolken entfallen | unter dem kalten W. des himmelerheiternden Nordwinds. Jl. 19, 356; Der trotzige Hahn .. | harrte des W–s [des hingeworfnen Futters]. 1, 2, vgl.: Zu rapsen nach dem süßen Feigen-W. Ar. 3, 352 etc. — 4) (s. 3) W. = Be-W. (s. d. und Spritz-W.): Auf nassen W. malen, al Fresko (s. d.). — 5) von Körpertheilen, die man gleichsam wirft, z. B.: Haare, die . . in Locken .. jedem W–e des .. Köpfchens nachschwankten. D. 6, 444, s. Arm-, Bein-, Locken-W. — 6) in Bezug auf Gewänder, die man umwirft (s. Um-, Über-W.): das Umwerfen und die dadurch bedingte Gewandform (s. Falten-W.): In Absicht auf Stellung, W. der Falten. 31, 47; Welches große Gefühl hatten sie vom W. der Kleider! 11, 270 etc. — 7) die Art und Weise, wie man seine Gedanken aufs Papier „hinwirft“ und die dadurch für die Arbeit sich ergebende Anordnung, Skizze (s. d. und Ent-, Hin-W. 2): Die Betrachtung .. hat ihr Analogon an der .. Bemerkung in der Vorrede zu Mylius’ Schriften, so wie auch einen ganz ähnlichen W. 341; Wegen der langen Zwischenzeit, die zwischen dem ersten W–e und der letzten Hand verstrichen sein muß. G. 1, 84; Eine Arbeit aus einem W. (s. Guß 2, Schluß) etc. — 8) weidm. (selten):
a) Rüssel, Schnauze des Schweins (womit es die Erde wühlend aufwirft). Br. 303; Ober-, Unter-W., auch: Ge- würf, s. Gewäff. —
b) ein Thier, das der Wolf getödtet (,,geworfen, geriffen,“ s. Riß 1d). — 9) insofern werfen von Thieren = gebären, z. B.:
a) Geburt: Den siebenten Tag nach dem W. sind die Eselinnen zu steigen am besten. 78; Fälle von anomalen Würfen. Th. 598 etc. —
b) nam.: die gebornen Jungen (s. Tracht 5; Gewerf b): Den ersten und den andern W. [der Hunde] achten sie für gar zu bissig, thun ihn hinweg. Vier Absatzferkel, der ganze W. einer Erstlingssau. (55) 272a; 6, 201 etc. —
c) Geburtsglied, vulva. Th. 2. 445a. — 10) Thierarzn.: W. des Hufbeins, ein Übel, wobei das Hufbein sich geworfen (s. d. 3) oder krummgebogen hat. ebd. — 11) als ein Zahlmaß für manche Dinge (s. werben, Anm.): Geld, Nüsse etc. nach Würfen oder w.weise zählen; Ein W. [oder 3] Pipenstäbe etc. — 12) s. Worb, vgl. 4, 151 etc. — Zsstzg. (wobei man für die mit Vors. die entsprechenden von werfen und Würfling vgl.) z. B.: Ab-: selten, z. B.:
1) Der Hirsch, nach A. des Gehörns. —
2) Diese Trümmerzeilen [Gufferlinien von Blöcken und Schutt] stellen den A. von Jahrhunderten dar. EE. 199. —
3) Sie lebt vom A. ihres Vermögens. 11, 397a, von Dem, was es (an Zinsen etc.) abwirft. — 4) [9b] Abortus (s. d.); mißerzeugte Geburt etc.: Die Maulesel sind gleichsam der Pferde Mißgeburten und Abwürfe. 1, 5; Wie die französische Sprache nur ein kleiner A. der lateinischen sei. 1, LIII. — An-: z. B.:
1) der erste Wurf: Der Gewinner [beim Kegel-, Würfelspiel] hat den A. oder Aus-W. etc.; auch: Seine Steine plumpsten fast immer beim ersten A–e in die Tiefe [beim Bämmeln, s. d.]. Barf. 4. —
2) (s. 1) Das, womit man sich, eine Unterhaltung, Unterhandlung anknüpfend, an Einen wendet: Wenn er uns wollt Rede abgewinnen, pfleget er ein A. zu thun: Was hört man Neues? Lthr. 133b; Chr. 2, 86b; Es ist von Skythien her wieder ein A. geschehen, den ich aber abgelehnt. 6, 479; Vermählungsanwürfe. An. 1, 316 etc., s. 2, 459 (auch: anwürfig, geschickt, Etwas einzuleiten und in Gang zu bringen). — 3) das Werfen von Etwas, das wo haften soll: Weil er mit allen Zuhörern unter dem A. des göttlichen Samens [unter der Predigt] gern die Augen zumachte. 11, . . . — 4) (vgl.
3) etwas an- (oder wie an-) geworfen Haftendes, z. B.:
a) Maurer [4] = Putz (s. d. 2 und Zsstzg., vgl. Be-W.): Der gelbliche A. halt noch am Gemäuer. Or. 1, 89; 27, 40; Kalk-A. NB. 2, 55 etc. —
b) Die Grundierung (s. gründen 6), z. B. bildl.: Der erste A. des Frühlings lag an den Bergen; die Sonne überzog ihn mit Glanzgold. Fat. 1, 162. —
c) Schlosser. = Anlage (s. d. 5) zur Befestigung eines Vorlegeschlosses (s. Über-W. 2), M. 1, 41; Strafs. 1, 349 ff. —
d) Schneid.: etwas zur Verlängrung Angestücktes. —
e) Tuchmach., Wollweb. etc. = Anschrot etc. —
f) vom Wasser angeschwemmtes Land (s. Anschütt); bildl.: In den Niederschlägen und Anwürfen, die sich um sie her gelagert. H. 1, I. —
g) [6] Im leichten A. schneegewobner Falten. 5, 37 etc. — 5) s. Druckwerk 2a. — z. B. [5]; auch: Sie warf sich ihrer Mutter in die Arme. . . Diesen zu natürlichen A. Leb. 4, 351. — Dicken Dampfwolken folgten sehr schnell schwarze Aschenwürfe [des Vulkans]. 12, 93a, vgl.: Schlacken-, Sand- und Steinwürfe. (s. Aus-W. 2a). —
Árm-: Áschen-: Āūf-: 1) das Aufwerfen von Erde, Schutt etc., z. B.: Der im ersten A. begriffne neue [Grab-] Hügel. Z. 2, 86 etc.; und bes.: das so Aufgeworfne: Über einen langen A., der das flache Land vor dem Austritt der Ems schützte. 505; J. 49a; R. 1, 27 etc.; Mit Erdaufwürfen von 1 Fuß Höhe umgeben. 1, 217; 12, 794a; An Grabenaufwürfen. 7, 934; Die Uferstrecke war ein nackter Sand-A. Soonw. 117 etc., — seltner
2) Der A. des Puders [aufs Haar]. Ästh. 2, 286 etc. — Āūs-:
1) das Auswerfen, z. B.:
a) s. An-W1. —
b) Der A. der Saat. Gart. 1, 96 etc.; bildl.: Giaf. 209. —
c) Thaten sie einen A. 27, 18 = warf man einen Theil der Ladung über Bord. vgl.: Noth-A., -Wurf. bei großer Haverie; Öfters rettet uns ein A. an den Klippen. 668 etc. —
d) Bei jedem A. [des Vulkans]. 24, 33; 18, 318; Die anfängliche Geschwindigkeit, die der Stein bei seinem A. durch den Vulkan erhalten. 557 etc. (s. 2a). —
e) Als A. [das Auswerfen von Unrath aus dem Körper] beförderndes Mittel. 3, 1391; A. des Speichels; von Blut und Schleim etc. (s. 2c; d). —
2) das Ausgeworfne, z. B.:
a) (s. 1d) Auf jener Klippe, dem höchsten A., den der Vulkan in die Wolken sprühte und wieder versteinert zurückließ. Neap. 143; Auswürfe von Laven. Gsch. 106; Die Wasserauswürfe der Vulkane. 230; Aschen-, Feuer-, Schlamm-A. etc. (s. Aschenwurf); bildl.: Wenn Sie, so oft nur immer möglich, uns mit solchen Eruptionen und Auswürfen aus der Tiefe Ihres Seelen-Abyssus beschenken wollten. Merck 2, 109 etc., vgl.: Der letzte A. war jener Normannenzug, der die .. Völkerwanderung schloß. 4, 298). —
b) Der A. der See, des Meeres etc.; Die Rabenkrähen harren der Auswürfe des Stromes. (64) 354betc.; Durch den See-A. genährt. 9, 264a etc., vgl. (dichterisch): Der Gräber A. [= Aas]. 4, 206 etc., s. l. —
c) (s. 1e) was man aus dem Jnnern des Körpers durch den Mund auswirft, an Speichel, Schleim, Qualster etc.: Ein Herr spie unversehens einer übelberüchtigten Dame aufs Kleid. „Der A. des A–s!“ (s. 1) rief sie. „Ich dekliniere weiter,“ versetzte er: Dem A. (s. 1) den A.! —
d) (s. 1e) = Exkrement (s. d.), z. B. 9, 292 (des Zibeththiers); Thierische Auswürfe. AckrbChem. 53; 59 etc. —
e) der von den Bienen aus dem Stock geworfne Unrath. —
f) die beim Graben oder Räumen eines Grabens herausgeworfne Erde, Moder etc.: Durch diese starke Düngung verbunden mit den Grabenauswürfen erhält der Acker die Kraft, .. fortwährend zu tragen. 17, 363 etc. —
g) Kriegsk., s. Trichter 2h. —
h) selten = Auswuchs; etwas Hervorgewachsnes, z. B.: Ein dicker Distelkopf, ein A. aus der Erde. 3, 366; Das Alter hat mosige Auswürfe der Schwäche, die Jugend hat die grünenden der Kraft. 4, 925³⁵ —
i) (veralt.) = Effekt, Resultat, Ergebnis. 3, — k) was beim Sortieren als das Schlechte, Unbrauchbare ausgeworfen wird, z.B. Merzschafe (s. d.), auch Auswürflinge. vgl. Ausschuß und l. — l) (bildl. von Pers.) verächtliche Bez. des Schlechtesten, Verworfensten = Schund (s. d., vgl. das Vorstehnde und Weg-W. 2b) etc., sehr häufig, z. B. 3, 332³⁷); Wo der A. der Galeren und der Blutgerüste dem A. der Natur Entscheidungen vorschreibt. Rev. 102; 134; Ph. 3, 211; Das gemeine Volk .. hat uns .. als den A. der Natur, als Geschwüre der menschlichen Gesellschaft angesehen. 4, 221; 4, 340; 191a; 363b; 621b; 710b; 8, 128; 18, 263 etc.; oberd. auch: Der Auswürfel, Auswürfling. 4, 153. — (Maur.) = Putz (s. d. 2, auch für die Doppelzsstzg.: An-W. 4a; Bestich): Am B. der Wände. 39, 25; 34; Ein glattes Äußere übertüncht als ein schwacher B. manches morsche Gemäuer. 21, 85; Gips-, Kalketc.; Maueretc.; Spritz-B. etc. — Bēīn- [5]: B. der Tänzerinnen. 17, 198b. — (Schiff.) veralt. = Loth (s. d. 3b). 27, 28; 1, 427; Sar. 98a etc. und noch: Wo keines Philosophen B. prüft, | der auf des Zweifels wilden Wogen schwebt. 3, 28. — wobei der geworfne Körper im Bogen fliegt. 12, 706a; 1, 246; 81 etc. — Bómben- [1]. — Dískos- [1]: 1, 246 (vgl.: Das Steinstoßen, das dem Werfen des alten Disci ganz gleichkömmt. 27). — z. B. = Pasch 2. — s. Durchlaß 2a. — was man gegen eine Sache einwirft (s. d. 4), als Grund, daß das Behauptete nicht so sei, vorbringt (vgl. Einwand): Einwürfe (gegen Etwas) machen, erheben, vorbringen etc.; widerlegen etc.; Der E., den man mir von der nöthigen Abrichtung gemacht. 4, 100; 10, 190; Den E. der Ehre [den die Ehre erhebt]. 190a etc.; Der Haupt-E. gegen diese Scene. 761b etc. — Staubeinwürfe. R. 9, 152, nichtig täuschende, s. Staub 1b etc. —
Be-: Blēī-: Bōgen-: Dóppel-: Dúrch-: Eīn-: Ent-: 1) [7] Skizze etc.: Freilich wird da an die Stelle des Gemäldes ein nur flüchtiger, unvollendeter Schattenriß, ein E. der äußersten Linien treten. 4, 8; Der Vf. eines E–s der Farbenlehre. 40, 5 etc.; in ugw. Betonung (s. 2): Mein E. (–) soll nicht bloße Skizze bleiben. Rol. 1, 58 etc. —
2) (s. 1) verallgemeint: etwas für die Ausführung Entworfnes (s. d.) als Plan etc.: Wer .. zu Gunsten seiner Leidenschaften Entwürfe schmiedet. 18, 71; Die gute Regung, welche schon | den Busen dir von tugendhaften Entwürfen schwellt. W. 4; 186b; Nur in Entwürfen bist du tapfer, feig | in Thaten. 365a; Den E. zu einer offenbaren Schandthat geben. 831b; Die schwarzen Entwürfe seiner Ehrsucht. 1047a; Tausend Entwürf’ und verschlungene Listen entwarf ich. Od. 9, 422; 2, 1298¹³; Der Ausführer seines E–s, Athen zur schönsten Stadt . . zu machen. 34, 140 etc., auch (s. 1, Schluß): Sein E. (–⏑) wird durch Volkes Schutz verfehlt. Rol. 3, 42; 6, 47 etc. —
3) Doppelzsstzg.: Jhre Blutentwürfe (2). 420a; De- korationsentwürfe. 18, 125; Der König erwartet .. einen Gegen-E. (1) des Prinzen. T. 3, 25; Die Gesetzentwürfe (1). 15, 49; Von Glücksentwürfen (2) . . träumend. HB. 1, 259; Handlungsentwürfe (2). 6, 139; Konstitutions-E. NB. 460; Mitten unter neuen Lebens- entwürfen. Gass. 1, 75; Hatte seinem Volk die heiligen Rechte der Freiheit, | sie mit Schlangenent- würfen (2) und Klauen des Löwen entrissen. M. 16, 438; Den liberalen Verfassungs-E. 14, 2, 56. — Entgêgen-: s. Gegen-W. — Erd-: Wurf aus einem Erdmörser (s. d.) und: dieser selbst. — Fálten- [6]: eig. z. B. 381 ff.; 1, 175; 2, 221; 2, 46; Der Formen hoher Reiz, der Faltenwürfe Pracht. 25, 27 etc.; bildl. 3, 76 etc., auch (s. Falte 4): Wie sehr man auch den F. eines fürstlichen Gemüths studiere. Hdschr. 2, 137 etc. — Fêhl-:
1) Er hatte statt seiner nur den Thürpfosten getroffen. Der F. Hoh. 1, 2 etc. —
2) [9] Abortus. — Fēīgen-: s. [3] Schluß. — Féls-: Der du .. mit F. Burgen verschüttest. 2, 94. — Flách-: fast in horizontaler Richtung. — Gêgen-: (veralt.):
1) als Übersetzung von Objekt (s. d.; Gegenstand und Vor- W.). 1, 42; 9, 238; 325; 328; 362; 378; 412; 477 u. v.; 1, 78 etc. (vgl. 3, 293³⁵; 292⁴¹ und: Gegenwürflich. 9⁷). —
2) = Ein-W. 2, 26 etc., auch: Entgegen-W. Winterq. 315 etc. — Glǘcks- [2]. — Hāgel- [1]: wenn Hagel (s. d. 2, Schluß) oder Schrot aus einer Flinte geschossen (geworfen) wird. 3, 393, vergl. 390. — Hámmer-: Im Osnabrückischen .., wenn Jemanden von der Gemeinde ein Stück Landes abgetreten wird, da denn der Hammer aus einem Wagen unter dem linken Beine durchgeworfen wird, die Größe dieses Stücks zu bezeichnen, welcher Gebrauch der H. heißt. — Hín-: selten, z. B.:
1) Ein H. des Backens. Rdgl. zu 15, 17; Warf’s auf den Tisch hin. Abgehalten durch die Art des H–s, sah er es nicht an. 1, 408. —
2) [7] Mit diesem in diesem Augenblick dahingeworfenen Gesange . ., in dessen H. etc. 131; Merck 1, 27; Uhl. 451 etc. — Hūb-: wobei man den Arm wie beim Hub bewegt. — Húnds- [2]. — Kérn-: Wurf in grader Richtung nach dem Ziel (vgl. Kernschuß). — Lánzen- [1]: Treib in meinen L. den Mann! 160a [= Treib ihn in meinen Speer-W. 221b]; Sein L. traf etc. 169a; Erst stritt man mit Lanzenwürfen. 5, 166; 237b etc. — Lócken- [5]: Dieser von schwarzen Schleiern umwobene L. Allrw. 292. — Lōs- [2]: das Werfen des (entscheidenden) Loses: Gleich nach der Schlacht will ich ohne L. sterben. Herm. 6. — Māūl-: eine Gattung kleiner unter- irdischer Säugethiere, die Mull (s. d. 1) oder Schutthaufen aufwerfen, Talpa, bes. T. europea (vgl. Gold-M., T. capensis etc.), wegen der kleinen, verdeckten Augen für blind geltend — und so oft bildlich, auch: Der dumme M. [Kerl]. 1, 154 etc.; auch als geil verschrien (s. 7, 56) etc.; andrerseits auch wie Wühler (s. d. 2;
3) als Bez. eines wühlend Thätigen: Listig und still gerührig, wie ein M. grübelnd und wühlend. Stein 131; Wie Alles von den mazzinistischen Maulwürfen unterwühlt war. Mer. 239; Hamlet [zu dem unterirdisch, bald hier, bald da heraufrufenden Geiste]: Brav, alter M.! Haml. 1, 5; Hamb. 111 etc. — Nbnf. z. B. (s. werfen, Anm.): Mul-, Maulwerf; Maulworf. Fr. 578, Mz.: Maulwörf(e). B. 123a; 1, 373a; 8, 319b; SW. 26, 42 etc.; Mullwurf (s. Mull 1; 3). 7, 932 etc.; Laienbr. 519; Moltwurf; Mullwurm (s. niederd.: Mullworm, Mulworp, -warp). 5; vgl.: Hunneworp. 4, 34 etc., s. auch Scharrmaus; Wühler etc. — Fortbild.: Maulwürfische Blindheit. 2, 299 etc.; Aus diesen untermaulwürfelten [unterminierten; durchtummelten] Regionen. 12, 617b. — Nāch-: z. B. [9b] Nachgeburt. — Nêben-: (Bergb.) = Flügel- ort. — Nōth-: s. Aus-W. 1c. — Ober- [8a]. — Pásch- [2]: s. Pasch 2: Wenn er einen guten P. gethan. H. 2, 2, 77. — Rīēsen-: den ein Riese thut, von großer Weite. 30, 314. — Sánd-: s. Aschen-, Stein-W. — Schátten-: der geworfne Schatten (s. d. I 1): Wo Wälder die lichtgrünen Räume | mit ihrem Sch. umschließen. Lied. 503; Er besuchte die durchbrochenen Schattenwürfe jeder Baumreihe. 7, 166 etc. — Schlácken-: s. Aschen- W. — Schlēūder-: mit heftigem Schwung (s. schleudern), „Schwung-, Stoß-W.“ — Sēē-: See-Auswurf (vgl. Seetrift). — Sénsen- [12]. — Spêêr- [1]: (s. Lanzen-W.). 1, 246 etc. — Stēīl-: in (ziemlich) vertikaler Richtung. — Stēīn-:
1) das Werfen eines Steines. SW. 4, 147; 22, 371 etc.; auch von Vulkanen, s. Aschen-W. und 23, 231 etc. —
2) zur ungefähren Best. einer Strecke (wie sie ein geworfner Stein durchfliegt): Einige Steinwürfe von der Stadt entfernt. F. 364; Pr. 2, 303 etc. — Stōß-: s. Schleuder-, vgl. Diskos-W. — Ǖber-:
1) [6] das Überwerfen eines Gewands etc.: Ein Shawl zu allenfallsigem Ü. 31, 226 etc. und bes.: ein überzuwerfendes Gewand: Blaugrauer mit gelben Schnüren verbrämter Ü. 27, 184; Jhre vom Regen triefenden Überwürfe und Mäntel. Lith. 71; Toga. .. Andre Arten von Überwürfen. 2, 225; 5, 165; Jer. 3, 300; Ästh. 2, 260; 266; Jener Mann im gewandreichen Ü. (47) 198 etc., vgl.: Der [die Danae einhüllende Gold-] Regen ist nur eine Art ideellen Ü–es über diese .. Nacktheit. 208 etc.; Dieser Mann in dem violetten Sammet-Ü. NN. 4, 150; 133; Dame, deren reicher Spitzen-Ü. etc. Gr. 2, 22 etc. —
2) = An-W., z. B. (4a): Der Kalk-Ü. des Gewölbes. 13, 398aetc.; (4c) Eine ..mit eisernen Überwürfen und Vorlegeschlössern verwahrte Eichenthür. 11, 497b. —
3) = Pelikan (s. d. 3b) der Zahnärzte. —
4) (Schiff.) s. Wolf 27. —
5) Thierarzn.: innrer Bauchfellbruch. 1239; Th. 2, 384a; Ü. des Zahnfleisches benennt Bürger die Froschgeschwulst. — Um-:
1) das Umwerfen, z. B. eines Fahrzelges: Durch einen unglücklichen U. kam er in den Fluthen .. um. Rh. 2, 273 etc. —
2) (vgl. Über-W. 1) Umhängt mehr als bekleidet mit dem schwärzesten U., der ihr .. in ungeheurer Schleppe nachzog. DQ. 2, 278. — Unter- [8a]. — Vēnus- [2]: Versuchen wir noch einmal das eiserne Würfelspiel. Vielleicht werfen wir doch noch den V. Bl. 3, 268. — Ver- [9]: Abortus. Vōr-:
1) (weidm.) Brocken oder V.: der Lockbissen beim Fuchs-, Marder- und Jltisfang. Br. 245. —
2) was man Einem tadelnd vorwirft, s. d. 4b, vgl. Tadel etc.: Er brach in die bittersten Vorwürfe gegen sich selber aus. 4, 254; Auf wen wird also der meiste V., der meiste Tadel fallen? 12, 69; Euch ins Angesicht Vorwürfe darüber zu machen. 6, 32; Diesen V. ablehnen. 33, 350; Das hat ihm den einzigen gegründeten V. zugezogen, den man wider ihn aufwerfen kann. Wyß XXXI; Das gereicht ihrer Gemeinde zum brennenden V. gH. 1, 50; Dessen Name schon der größte V. seines Zeitalters ist. 1032a; Wenn ihr getroffnes Herz ein Wort zum V. machte. 11, 205; Einen V. auf mir sitzen zu lassen. 14, 109; Deren bloßer Anblick ein stillschweigender V. deiner Unwürdigkeit ist. 27, 312; Luc. 1, 355; 3, 313; Diesen V. auf ihn selbst zurückzuschleudern. 4, 399; Wir werden den V. hören müssen, daß etc. 5, 48 etc.; Ohne Gewissens-V. V. 160; Haupt-V. 6, 159; Selbst-V. 12, 707b etc. —
3) (mit Rücksicht auf 2 veraltend) = Objekt (s. d.) oder Gegenstand (s. d. 2, vgl. Gegen-W.) der Betrachtung, geistigen Beschäftigung, künstlerischen Behandlung (vgl. Süjet): H. 1, 1, VIII; Der die Kreatur aus Nichts | werden hieß und sie zum V. seiner Vaterlieb’ erlesen. 9, 334; 338; 362; 363 etc.; Die sinnlichen Gegenstände, die eben, weil sie Vorwürfe der Sinne sind etc. Ap. 1, 198; 31, 20; 1, 202; 20, 139; 164; A. 2, 63; „Ich wünschte, Ihre Kunst in andern Vorwürfen zu bewundern.“ .. Sicherlich [giebt’s] keinen bewundernswürdigeren Gegenstand. 2, 118; 3, 387; 6, 514; 11, 127; 12, 51 etc.; Morg. 13, 14; 15; 68; 191; Ph. 1, 20; 77 etc.; F. 3, 30; 1237b; Sh. 7, 7; NK. 4, 137; 25, 14 etc. — Wéchsel-: z. B.: Messer im W. in die Luft schleudern und sie stets wieder .. erhaschen. 2, 281. — Wég-:
1) das Weg-Werfen. —
2) das als unbrauchbar Weggeworfne:
Gewürf, n., –es; –e: a) eig.: Den W. des geschlachteten Viehs aufzufressen. 7, 159; 12, 81 etc. (s. Abwürfling). —
b) übertr. (vgl. Aus-W. 21) Der eig. W. der damaligen Journalistik. DM. 1, 2, 409; Der W. der Menschheit. NK. 3, 177; Hochv. 24. — Wēīn- [2]. — (Forstw.) vom Wind umgeworfne Bäume. — Würfel- [2]: 2, 265 etc.; bildl.: Die eisernen Würfelwürfe des ungeheuren Spiels. Bl. 3, 121. — Der Z., der alle Tritte deines Ganges mit Rosen bestreuen soll. 6, 51, die Zeit, die werfend etc. — z. B. das Einem Zugeworfne, die Gabe etc.: Ich seh mehr die Person als Werk und Z. an. 152. —
Wínd-: Zēīten-: Zū-: s. Wurf 8a. —
Würf~e, f.; –n: (selten) Tuffsteine, womit die Fürstin . . Wucher treibt und die Ufer .. zu einer Stein- W. macht. K. 1, 413, zu einem von hingeworfnen Steinen bedeckten Platz. —
~el: I. m., –s; uv.; –chen, ein; -: 1) ein zum Spiel (dem sogen. W.- Spiel) dienender Körper (Spiel-W.), gw. die Form eines regelmäßigen von 6 Quadraten begrenzten Polyeders habend, auf den Seitenflächen Zahlen tragend, die gw. durch Punkte, Augen (s. d. 13m) bez. sind; doch finden sich auch Spiel-W. von andrer Form, s. 1, 297 ff. und z. B. Dreh-W., der nicht geworfen, sondern um seine Achse kreiselförmig gedreht wird und auf den Seitenflächen, auf denen er auffallen kann, versch. Zeichen trägt:
a) eig.: Mit W–n oder: W. spielen; W. auflegen (s. d. 4); Ein Satz (s. d. 4) W.; Falsche — oder beschönigend: glückliche 319b) W.; Die W. (im Becher, in der Hand) schütteln; sie werfen etc.; Etwas durch W. entscheiden, ausmachen 2, 68) etc.; Wir Deutsche haben mancherlei Spiel mit Karten und mit Wurfeln etc. 417; Sie drehet und knipft sie wie die W., daß sie geben, was sie will. B. 47b etc. —
b) bildl., s. 17, 272; 172b etc.; ferner z. B.: Es steht nicht bei Ihnen wie die W. fallen. (s. d. 3c). 312b; 21, 194 etc.; Nachdem die W. dieser Umstände und Beschaffenheiten fallen, nachdem wird es werden. Ph. 3, 25 etc.; Eisern, ehern fallen die W. des Kriegs, Kampfs, der Entscheidung etc.; Zu liegen, wo der eherne W. dem Kriegsmann sein ruhiges, kaltes Bett anweist. Dr. 1, 275 etc.; Der .. nicht um Land spielt mit des Bürgers Leben, nicht wähnt, Ruhm | wasche vom W. das Blut. Od. 2, 81 etc.; ferner: Sein Leben auf W. legen. 133b, gw.: aufs Spiel setzen etc.; Die W. werfen (s. d. 2n), z. B. über Alles oder Nichts W. 126) etc.; Der W. ist geworfen, ist gefallen, liegt Dr. 1, 88), die Sache ist entschieden, der Schritt geschehen etc. — 2) Körper von der Form des gw. W–s (1), z. B.: (s. 3) in der Mathem. 374), Krystallogr. 1, 44), Bauk., z. B.: Das Postament hat 3 Theile, den Fuß, den W. und den Deckel. 4, 221 etc.; ferner z. B.: Brot, Fleisch, Speck in W. schneiden, s. auch würfelicht etc. —
3) (s. 2 und kubisch 3): W., W.- oder Kubik-Zahl, Kubus, die dritte Potenz (s. d.) einer Zahl. — Zsstzg. z. B. Āūs-: s. Auswurf 2l. — Drêh- [1]. — Glücks-: glückbringender, s. [1a]. — Spīēl- [1]. — Spítz-: (obrd.) Gehilfe des Scharfrichters, Blutscherge, s. 4, 153; Bin ich euch über den Hals gekommen wie der Sp. dem armen Sünder? 9, 420). — Stēīn-: z. B. [2]: Der massig hohe St. des Klosters. 13, 249a. — Wünsch-: Glücks-W., s. 4, 119 etc. — II. n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge-: das Würfeln (s. Würfelei), auch z. B.: Ein Tiraden-G–e. 2, 324, ein Umsich-Werfen mit Tiraden etc. —
~elēī, f.; –en: Gewürfel: Sein einz’ge Lust das Spielen, | sein Hort die W. 2, 109 etc. —
~elhaft, a.: würfelicht (s. d.), auch zweifelhaft, unentschieden, wie das Fallen der Würfel: Auf eines Knechtes w–en Sinn | gilt unsre Wett’. 3, 218. —
~elicht, a.: würfelförmig (s. Würfel 2), z. B.: W–er oder kubischer [genauer: rhomboedrischer] Salpeter; Etwas w., groß-, fein- Kochb. 453), klein-w. 1, 138a) schneiden etc.; dann auch (s. Kante 1; Ecke 2; vier- eckig): Karierte [s. d. 2] oder würfelige, gewürfelte Zeuge. M. 2, 476; Groß-w–e; roth- und blau-w–e Muster, Zeuge etc., s. würfeln 2d. —
Wúrfeln, tr.: s. worfeln. —
Wǘrfeln: 1) intr. (haben): a) mit Würfeln spielen: a) eig.: Sie würfelten mit mir um Rosinen. 323; 14, 83; Daß du in zweifelhaften Fällen gern wettest oder würfelst. 15, 11; Ich will Sie ausspielen. .. Ein Jeder . ., der.. muthwillig bankrutt gemacht hat . ., soll gezwungen sein, um Sie zu w. 3, 193; 196 (vgl.: Der Sie er würfelt. ebd.); auch: Die gleich schlechten Schüsse [vgl. Schützen] w. unter einander. NB. 163. — 8) bildl. (s. Würfel 1b): Wer w. muß zwischen Noth und Sünde [wessen Los sich nur für Eins von Beiden entscheiden kann], ist glücklich zu nennen, wenn ihm nur die Noth zufällt. 2, 491; Nationen, die um ihr Land w. [Krieg führen, das Kriegslos entscheiden lassen]. Ph. 4, 156; Er würfelt [spielt] also mit Gottes Worten .. wie ein Gaukler. 1, 419a; Dem hochlöbl. Gericht, das über Leben und Tod würfelt [wie durchs Los entscheidet]. 123a etc., vgl. ugw. tr.: Die Menschen wusst’ er gleich des Brettspiels Steinen | nach seinem Zweck zu setzen und zu schieben; | nicht Anstand nahm er Andrer Ehr’ und Würde | und guten Ruf zu w. und zu spielen (s. d. 5b). 392a, als Ggstde seines Spiels zu benutzen etc. — γ) Dazu: Der Würfler. SW. 1, 354 (vgl. 353) zu c. —
b) von Schafen: an der Drehkrankheit leiden. Th. 2, 443a. Dazu: Würfler. 1409 etc. — 2) tr.:
a) s. 1a8, Schluß. —
b) s. worfeln. —
c) Etwas durch einander w., nicht planmäßig, sondern, wie es der Zufall fügt, durch einander bringen; Bunt durch einander gewürfelt. Soph. 1, LXXII. —
d) würfelicht machen: Die Semmel w. [in Würfel schneiden]. bes. im pass. Partic. = würfelicht (s. d.), auch in der Bed. kariert, z. B.: Der gewürfelte Boden. Ph. 13, 247; Im gewürfelten Kilt und Plaid. 14, 2, 418 (s. schottisch); Roth- R. 8, 8; Mer. 353); roth- und blau- Heim. 137), weiß- und blau- Ferd. 1, 194), schwarz- und weiß- N. 39), bunt-gewürfelt etc. —
e) obrd., im adjekt. Partic. pass.: Gewürfelt = gewandt etc., — vgl. (s. d) abvieren (und abführen 5), doch auch durchtreiben II2 etc. —, z. B.: Sie ist gewürfelt wie nur Eine. Ed. 63; 9, 272a; Den gewürfelten fremden Komödianten. Kön. VII; Ein windiger, gewürfelter Gesell. 3, 235; Ein praktisch gewandter, durch das Leben gewürfelter Geschäftsmann. Per. 125; Saalf. 1, 112; Der gewürfelte Lebemann. Moz. 2, 213; (46) 65; Wie es ihr schnippisch und gewürfelt von den Lippen zu gehen pflegte. V. 3, 169 etc. — Zsstzg., s. zu 1a die von spielen etc., z. B.: Áb-:
1) [1a] Einem Geld a.; ihn a. (vgl. abwerfen 2d). —
2) [2b]. — Án- [1a]: den ersten Wurf thun. — Āūs- [1a]: Da .. Weine ausgewürfelt wurden. 2, 28; Lasst uns eine weitere Flasche a. Hon. 66 etc. — Er-: s. [1aa] Würfel, womit er nach den im Modejournal gelehrten Regeln des reinen Satzes einige musikalische Fidibus erwürfelte etc. Fat. 2, 279. — Māūl-: s. Maulwurf. — Ver- [1a]: Viertausend Dukaten v. Bl. 1, 118; 66 etc.; Den Rest des Tages . . zu v. Ob. 3, 47, mit Würfelspiel zu verbringen etc.; Die Elenden, die wir verwürfelt [würfelnd vertheilt]. Sh. 7, 141 etc. — Zū- [1a]: Seine Schelmenstücke, wenn nicht der Zufall, keineswegs ihr Verdienst, ihnen den Erfolg zuwürfelte, würden Schurkenstreiche sein. 13, 3 etc. — Zusámmen- [2c]: Ein bunt zusammengewürfelter Handelsstand. Soll 2, 78; Br. 314; Das Schicksal, das uns hier so fremd zusammengewürfelt. von Eg. 1, 10; N. 4, 40 etc. —
Wúrfen, tr.: s. worfeln. —
Gewürfet: s. Gewäff. — Wǘrsig, a.: in Zsstzg. z. B.: Án-: s. Anwurf 2. — Āūs-: (veralt.) Das Meer ist a. (s. Auswurf 2b). — Brēīt-: in breiten Würfen: B. ausgesäet. Ackrb. Chem. 49; Bei b–er Saat. (55) 978b etc. — Eīn-: (veralt.) beiläufig, nebenbei in die Rede geworfen. Ar. 23, 173. — Unter-: in der Weise eines Unterworfnen, unterthänig: Eine Partei, die die Ver- achtung der Nation und die Fußtritte des Auslandes unterw. hinnähme. Par. 5, 277; Er, der Gesetzgeber seiner Nation, selbst keinem Gesetz unterw. 4, 19; Wir werden Denjenigen unt., die etc. Vers. 1, 514; Ohne sich wegzuwerfen, unt. erscheinen. 23, 248; Während er seine Dienste u–st anbot. R. 4, 158; Das Vertrauen, | das uns dem Friedland unt. macht. 333b; 426b; Unt. [gehorsam] meiner Gattinpflicht, | pflegt ich etc. 612a; Ein ganz u–er Staat. 787b; Ihre Mutter selbst ist fast unt. gegen sie. N. 1, 189; Was sie einem gerechten Tadel unt. gemacht. 7, 185 etc. Dazu: Die geistige und körperliche U–keit unter seinen Herrn und Obern. 4, 214; M. 3, 338; Anthr. 229; 8, 378; Eine demuthsvolle U–keit gegen die Regierung. 793b; 713a; Sie ist ganz U–keit, ganz Gehorsam. 2, 256; 24, 104 etc., vgl.: Weiber, die sich ihren Männern unterwürflich machen. Ehz. 59. — Wínd-: W–e Bäume [vom Wind umgeworfne]. —
Māūlwürfisch, a.: s. Maulwurf. —
Würfling, m., –(e)s; –e: s. Orf; ferner in Zsstzg., entsprechend denen von Wurf etc., z. B.: Áb-: weggeworfner Abfall, Wegwurf etc.: Auf einem Obstmarkte .. allerlei Arten A–e, Schalen und Strunk. 4, 205; 25, 12; Mit Stroh und Spänen und allerlei A–en eines eilig verlassenen Kantonnements übersäet. 249 etc. — Āūs-: z. B.:
1) (s. Auswurf 2a) A–e der Vulkane etc. Gsch. 62; 73; 75 etc.; 1, 39b; 1, 2, 257; 1, 790; EE. 89; 484 etc. —
2) (s. Auswurf 2b) Bernsteinmassen .. als A–e der Ostsee. Gsch. 267; Fischb. 153b; A. 2, 855 etc. —
3) (s. Auswurf 2k;
1) Unwürdige A–e des Vaterlands. T. 5, 136; Solcher A. der Adelskaste. 19, 365; Am. 603; 1, 468; Hamb. 125; Leg. 1, X; 3, 53; Die A–e der Menschheit. NK. 3, 290; Hinweg, du A. vom räud’gen Hund! Sh. 3, 569; Bank. 1, 354; 2, 307³) etc. — Unter-: ein unterwürfiger, serviler Mensch: Eines gesinnungslosen politischen U–s. R. 2, 329. — Ver-: verworfner Aus-W. (s. d. 3). Hy. 64 etc. —
Wǘrfnis, n., –ses, (f.); –se: in Zsstzg.: Ver-: (selten) Verworfenheit: Der Menschen V. [Reim: Bedürfnis]. 16, 33. — Zer-: Entzweiung (bei und fehlend), z. B. neutr.: Sie leben, ach, in ewigem Z. SW. 5, 347; Schlechte Streiche, die ein gänzliches Z. mit seinen Angehörigen nach sich zogen. Kat. 216; Lut. 1, 207; 17, 226; 14, 2, 52; Mus. 3, 36; In unaussöhnbarem Z–se. 1, 269 etc.; fem.: Eines Hypochondristen unstete Z. mit sich selbst. St. 1, 156; V. 3, 190; 382a; 420aetc.; s. ohne erkennbares Geschlecht: Ausgw. 70 etc.; Mz.: Es entstehen Gegnerschaft, Zwist und Z–se. 8, 208; Familien-Z–se. Gschl. 3, 115 etc.
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