wühlen
um-wühlen
um-wühlen
unter-wühlen
Wühler
Wühlenei
wühlenhaft
wühlenisch
Wühlen, intr. (haben) und — bes. mit Angabe der Wirkung — auch tr. und refl.:
(s. walgen, Anm. 1e; h)
1) tief eindringend auf- und umrühren, umwälzen etc., z. B. (ineinandergreifend):
a) In der Erde w. etc., von lebenden Wesen (vgl. graben II 1—3); Schweine w. mit dem Rüssel in der Erde, im Koth etc.; w. den Rüssel in die Erde, den Boden (hinein); w. in der Erde nach Wurzeln, Trüffeln etc.; w. sie aus der Erde (aus oder heraus); w. Löcher etc. in den Boden (hinein) etc.; w. (oder wälzen) sich im Koth etc.; Mäuse etc. w. sich durch die Erde (durch, hindurch) etc.; Menschen w. in der Erde nach Schätzen, Erzen etc.; Ein Grab w., w–d machen, z. B. 14, 136 etc. und bildl.: Morgen wieder neu sich zu entbinden, | wühlt sie [die Natur] heute sich ihr eignes Grab. 22b etc., dagegen nur dichterisch statt auf-w., z. B.: Was wühlt er stumm und grausig ein neugeschüttet Grab | und stört die Leiche etc.? 3, 337. Jm Übrigen genügen wenige Belege (nam. auch für die Ubertragung): Listig und still gerührig, wie ein Maulwurf grübelnd und w–d. Stein 131; Wer immer mit dem Verstande voraus wühlt, wohin er mit Hand und Fuß zur That nachschreiten soll. Z. 1, 309; Schakals, die in Gräbern | w. Rom. 268; Wüstet und wühlt [grabt] in dieser herrlichen Aue. M. 5, 33; Wider die Niedrigkeit, welche kriecht, und wider den Eigennutz, welcher wühlt. 4, 925ē 2, 1545¹⁵ F. 3, 221; Der Mensch wühlt [erregt w–d] mir Wolken in dem silbernen Strom. 315a, trübt ihn; Des Bleigeschlechtes .., | das nur nach Erz und Steinen wühlt. 4, 162 etc. —
b) (s. a) In der Erde w. etc., vom Wasser, z. B.: [Das Fließ] wühlt sich dort im Sande ein festeres Kiesbett. H. 1, 1, 3; Die Fluthen w. 1, 147; 14, 122; Obgleich Ebbe und Fluth beständig daran rupfen und w. 23, 106; Seh ich einen Bach sich | durch die Felder w. 1, 158; 502b; Es klatscht weit-w–d das Salzmeer. Th. 22, 15; Il. 23, 421 (s. durch-w. I 2); Pom. 2, 115 (s. Wehle). —
c) (s. a) In Etwas [wo eine Fülle ist] w., z. B.: Er hatt’ in manchem Sack zu w. und zu kramen. W. 1, 104; [Die achtlosen Menschen brauchen der göttlichen Werke] und „wülen“ drinnen, wie eine Sau im Habersack. 5, 209a etc., vgl.: Er wühlte unter den Kleidern [suchend]. Hdschr. 2, 56, bes. aber mit einem gewissen Wohlgefühl, Behagen, Schwelgen des w–den Subj., z. B.: Nimmer müde kann man sich | in diesen seidnen Locken w. 18b; Zwar wühlte sich’s hübsch im Golde; | wohl Dem, der w. kann! 133a; Der Held.. wühlte | .. tief und tiefer sich im Blut. 4, 84 (vgl. baden); Der mit profanem Gesicht [Auge] | in ihren Reizen gewühlt. 15, 225 etc. —
d) (s. c) Zwischen tausend schönen Bildern | wühlt umsonst mein Genius. 43a, schwankt wählend in der Fülle. —
e) (s. a) In Etwas w., es in Unordnung bringend, durch einander werfen etc.: Eine tolle Willkür darf in dem Räderwerk einer geistreichen Ordnung w. 1031a; Hand .., die in Gesicht und Locken | ihm, wie ein Maienschnee in Blüth’ und Zweigen wühlt. 11, 208 etc. —
f) (s. c) In Etwas w., aufs Gerathewohl hierhin und dorthin greifend: Indeß die Harfe hänget unter Bäumen | und in den Saiten Lüfte säuselnd w. 175 etc., vgl.: Indeß auf wohlgestimmter Leier wild | der Wahnsinn hin und her zu w. scheint | und doch im schönsten Takt sich mäßig hält. 13, 122 etc.; ferner tr.: In kritzelnden Strichen wühlt sie [spricht die erregte Seele w–d] auf dem Papier Anbetung dem Schaffenden. 31, 22, vgl.: Als mit ungeduld’gem Streben | ich die Zeichnung hingewühlt. 22, 228 etc. —
g) (s. a) Sich wohin w., dahin vor- und eindringen und dort Fuß fassen etc., z. B.: [Faust] hat .. sich in die Magie gewühlt. 6, 247; Eh sich der Tod in meine Brust gewühlt | und meines Lebens Pforten aufgeschmettert. 153b etc. —
h) (s. a) in politischem Parteitreiben die Gemüther aufrühren (s. d. und Wühler): Die Demokraten w. mit unerhörter Dreistigkeit: R. 4, 75; Aufrührisch zu w. BB. 349 etc. — Ferner (i—l) in Bezug auf erregte Empfindungen etc., z. B.:
i) mit pers. Subj.: [Ich] werde w. | mit dem scharfen Eisen nach dem Herzen | in der Brust dir. 6, 254 etc.; In einer Wunde w. 208a; 611b etc.; ferner mit unpersönl. Subj.: k) (s. i) von verwundenden Schmerzen, körperlich und geistig, seelisch, z. B.: Wer fühlet, | wie wühlet | der Schmerz mir im Gebein? 11, 158; Dem Prahlenden sendete Cäneus | w–den Stahl in die Seite. Ov. 2, 277; Gedrängt um das leidende Herz mir | w. verwundende Sorgen. 19, 517; Mit dieser Furienschlange im Busen, mit diesem in meinem Innern w–den Bewusstsein. 22, 318 etc. — l) von gärendem Drang, rumorender Unruhe in Kopf und Herz etc., z. B.: Was auf der Hand lag, [das Einfachste, Klarste] wühlte mir im Kopfe. Vrk. 6; Dann fing’s im Herzen an, zu w. 6, 76; Einem jungen w–den Herzen. 34, 220; Dem’s im Busen thatenschwanger wühlte. 2, 76; Krampfig wühlt’s im Herzen (s. k). Osts. 1, 81; Wie wühlt sein [des Liebesgifts] heißer Brand | in ihrem Blut (s. k). 20, 180; Der Ehrgeiz wühlte in seinem Innern. Westf. 1, 89 etc. — m) s. walgen 2 und Anm. 1h: Es oder z. B. ein eingenommenes Vomitiv, ein Trank etc. wühlt Einem im Magen, in den Gedärmen etc.; Ich habe solch W.; ich fürchte, ich muß mich übergeben; W–des, spülendes, | kühlendes Tränkchen. 8, 252 etc. —
2) (s. 1) intr.: in — oder wie in — einem Gewühl (s. d.) sich bewegen, durch einander wimmeln (vgl. wudeln und 2, 457) etc.: Dort wühlte ein unglaubliches Getümmel durch einander. 18, 299; Ich seh im Winde w. | das Rockenfeld. 3, 189; Kaum sind Hände gnug zum Lesen, | wie es unten wühlt und heckt. 210; Es wühlte der Saal von dem hastigen Zulauf. Th. 24, 52; Durch das viele Lesen und Grübeln wühlt es in meinem Kopf durch ein- ander, wie die zwölf Hasen im holsteinischen Sprichwort, die sich abarbeiten, um auf elf Stühlen zu sitzen. JP. 85 etc., s. her-w. 1. — Zsstzg. ohne Bem. zu 1 (vgl. die von graben etc.), meist tr., z. B.: An-: Ihm ihre große Plane und Anlage zu zeigen, die sie im Garten an-zu-w. (denn Das war der beste Ausdruck dafür) im Sinne hatten. R. 3, 421, wühlend anzulegen etc. — Āūf-: wühlend in die Höhe bringen (empor-w.); wühlend aufreißen, aufrühren, aufregen etc.: Der Maulwurf wühlt Erdhaufen auf oder ohne Obj. Nat. 2, 306 etc.); Ein aufgewühlter Wüstensand. 1, 41; Hörner, mit denen er den Boden aufwühlt und Wolken von Sand in die Luft stäubt. 7, 239; Die a–den Kämpfe durchzumachen. Hdschr. 1, 219; Das schmutzige, aufgewühlte Wasser. 24, 60; 19, 175; Diese Nachricht wühlte mir das Herz auf. 1, 166; Gekreisch, wie von Alraunen, die man aufwühlt [aus der Erde empor]. Rom. 4, 3; Wie .. der Wog’ Abgründe | Sturm aufwühlt. 2, 1308¹³); Der Sturm .. | ward aufgewühlt von bösen Geistern. K. 31; Der erd-a–den Schweine. Od. 14, 15; 28, 228; 32, 158 etc.; Staubaufwühlung. 1, 53. — Āūs-:
1) heraus-w.: Da die Schweine die Trüffeln gierig a. 3, 111 (s. auf-w.). —
2) wühlend aushöhlen: In finstern tief ausgehöhlten Tobeln. N. 2, 246. —
3) veralt. intr. statt aus-, heraus-wallen, -quellen: Der Schweiß | aus den Dunstlöchlein thut a. 3, 2, 178d. — I. Dúrch-: 1) refl.: sich hindurch-w., eig. und übertr., z. B.: Wenn durch die jungen Glieder | die Leidenschaft sich rastlos durchgewühlt. 1, 2 etc. — 2) tr.: Etwas d., überall darin wühlen (s. II): Wo gesammelte Wintergewässer | durchgewühlet den Weg [Variante: durch den Weg sich gewühlt]. Jl. 23, 421. — II. Durch-, tr.: Etwas d., überall darin wühlen (s. I2); es überall auf-w., es wühlend durchdringen etc., sehr häufig, z. B.: Das lange, beharrliche .. D. des ganzen Sprachschatzes. 182a; D–d grimmig seines Busens Schacht. 4, 170; 3, 296; Der Mensch .. durchwühlt Gebirg’. Mensch 11; 6, 7; Wie ein Kaninchenvolk durchwühlt die Erde. Ven. 45; Apollo’s Haar durchwühlt der Wind. Jt. 2, 4; V. 34; 2, 183; 11, 29; 16, 33; 18, 37; Zweifel, Kummer, Gram, | wie sie das tiefe Herz d. 10, 238; Ein Feuer, das ihr Herz durchwühlte. Po. 3, 58; 171; 3, 29; 4, 27; Die Gicht durchwühlte seine Glieder. F. 3, 197; 691b; 832b; 833b; Ein sittlich so durchwühltes Volk, wie es das französische ist. . . Wo die Gesellschaft glücklicherweise diese Durchwühlungen (s. b) nicht durchgemacht. 12, 285; Jl. 19, 125; Ob der Stahl .. den Leib durchwühlt. 25, 65; 26, 324; Der Geier, der sein Herz durchwühlet. Todt. Str. 82 etc. —
a) In dieser kampf durchwühlten Zeit. Ferd. 2, 225; In barrikadenkampfdurchwühlten Städten. Hoh. 3, 239; Jhre schmerzdurchwühlten Züge. 164 etc. —
b) In Durchwühlung der Bibliotheken vertieft. Tasch. 2, 292; Aus der tiefen Durchwühlung, welche die Sehnsucht im physischen Leben hervorbringt. Ästh. 3, 1327 etc. (s. o. — hinein-w.; wühlend eingraben, einbohren etc., z. B.:
Eīn-: 1) Die Hörner in den Boden Mer. 341), die Füße in den Sand Hel. 2, 26) e.; Ein loderndes Dach verräth jeden Pfühl, in welchen die wilde Karkasse ihr feuriges Haupt eingewühlt. Kl. 3, 287 etc. und ref.: Sich tiefer in seinen Eigensinn Lit. 5, 277), in die Melancholie Nap. 4, 69) e.; Frühlingslüfte, die sich flatternd in meinen Wagen einwühlten. 17, 20 und im substant. Infin. ohne sich (s. d. †): Er sah seinem [des Schmetterlings] E. in seine Blume zu. 7, 166 etc. —
2) Ein Loch, eine Vertiefung etc. e. (vgl. aus-w.); Daß ein paar Schweine aus ihrem eingewühlten Lager .. auffuhren. M. 1, 254; Wehle [s. d.] . ., welche die Fluthen in das Inselland eingewühlt. Pom. 2, 111. — Empōr-: wühlend emporthürmen (s. auf-w.): In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde. 1, 202; Die Meerfluth, | .. wann kommend der Süd sie emporwühlt. Jl. 2, 395. — Ent-: Der Erde Gold e., daraus hervor-w.; Der Flur heilkräftige Kräuter e–d. Entwühlt von den Füßen | wallte der Staub empor. 196a = 227a etc. — Er-:
1) tr.: Etwas durch Wühlen hervorbringen, erlangen etc.: Sich Kronen durch die Schmach | des Vaterlandes zu e. 8, 89; Er erwühlt ein schädlich Gold. 25, 151; Wann hat sein [des Sturms] Blasen einst im Staub, mit dem er spielt, | ein Werk, das deinem gleicht, erhabner Nahl, erwühlt? 16 etc. —
2) wühlend erschließen, öffnen; auf-w.:
a) tr.: Tönte Gebrüll des Meers, erwühlt vom Athem des Ostwinds. D. 1, 84; Zu e. den Ufersand, zu durchsuchen das Meergras. 2, 89; Po. 1, 175; 151; Rh. 2, 156; Die Fluth, den festen Grund e–d. 1, 173; Der Erde Schoß, erwühlt vom Ackerpflug. BE. 159; 2, 1556ē) etc. —
b) refl.: Wie er tappt . ., | sich unter ihm die Erd’ erwühlt: | er stürzt wohl hundert Klafter. 1, 145; Zu neuen Gefühlen | all meine Sinnen sich e. 11, 22 etc. — Hêr- etc.:
1) [2] Wenn um die Stadt herwühlt wehdrohender Feinde Getümmel. Il. 18, 220; Um den König geschart und das ragende Zelt des Gebieters | wühlen sie [die Bienen] her [„,all“ statt her. Ländl. 4, 687]. Georg. 4, 76 etc. —
2) s.[1f]; ferner [1a] und z. B.: Sie wühlet stürmend, was im Grunde | der Fluth verborgen liegt, herauf. Ur. 5, 290; Sich zwischen das binsichte Grasgewächs hinein-w. 3, 805³¹; Ich war auf dem stürmischen Meer, herumgewühlt [-geworfen] von tausend Wogen. A. 1, 76 etc. — Nāch-:
1) wühlend nachgraben: Bei einem zufälligen räuberischen N. 23, 262 (vgl. Raubbau); Als in der wüsten Kapelle .. | heimlich der Küster einmal nachwühlte. 2, 89 etc. —
2) [1m] Das Vomitiv wühlt noch nach etc. — Nīēder-, tr.: wühlend niederwerfen: Wen der Kummer niederwühlet. Gd. 27. — I.
Um-, tr.: wühlend das Unterste zu oberst kehren etc.: Wühlet Garten und Saat um. 5, 50; Der Dichter pflegt .. | sein Innerstes von Grund aus um-zu-w. 2, 14; 3, 51; 143; Eber, | der eure Weinberg umwühlt. Rich. III. 5, 2 etc. — II.
Um-, tr.: Etwas um-w., rings um dasselbe wühlen, z. B.:
1) [1] Die ihn u–de Intrige. R. 5, 194; 6, 87; Da die Thiere [Schweine] alle Wurzeln umwühlt und zernagt hatten. Mer. 160; Fels .., | vom wilden, wüsten Ocean umwühlt. Sh. 7, 64; Todtkr. Str. 77 etc. —
2) [2] s. umwimmeln. — I. Unter-, tr.: wühlend unterhöhlen (s. d.): 2, 30; Feuerschlünde, | die ihr das reiche Feld Siciliens | im Finstern unterwühlt. 35, 331; Mit u–dem Schmerze. 11, 185; Mer. 82; Sie wissen ja, wie Alles von den mazzinistischen Maulwürfen unterwühlt war [1h]. 239; Saalf. 3, 166; W. 1, 274; (46) 68 etc.; Durch Unterwühlung oder Erdenstoß. 33, 212 etc. — II.
Unter-, tr., refl.: hinunter-w. — Ver-:
1) tr. (vgl. zer-w.), z. B.:
a) durch Wühlen verderben, zerstören etc.: Die wilden Säue, so beinahe ganz Kaledoniam verwühlet. 602b; M. 302; Sh. 5, 239 etc. —
b) durch Wühlen aus seiner Lage, Ordnung bringen, z. B. auch: Die Linnen und Kissen frisch und unverwühlt, als wenn Niemand darin gelegen. V. 1, 70 etc. —
c) durch Wühlen verwischen etc.: [Reineke] verwühlte die Spur mit seinem Munde. 5, 180 etc. —
d) wühlend verstecken, vergraben (vgl. 2). —
2) refl.: Sich in Etwas [Acc. oder Dat.] ver-w., vergraben, vertiefen: Er verwühlte sich in allen Sprachschätzen des Alterthums. 14, 184 etc. — Vōr-: hervor-w. — Zer-: Etwas aus einander wühlend, es aus seiner, nam. aus der gehörigen Lage, Ruhe, Ordnung bringen (vgl. ver-w.) — nam. zerstörend darin wühlen, z. B.: Dann zerwühlten mir diese schmerzlichen Gefühle das Herz nicht so. 1, 90; Das Meer vom Sturm zerwühlt. It. 1, 48; Das Verlangen nach Rache zerwühlte die Eingeweide. R. 9, 128; E. 14; 267; Schneestaub, der aus allen den .. zerwühlten Eiskrystallen entsteht. Pet. 1, 84; Die der göttlichen Majestät Wort so säuisch „zuwülen“ und so schweinisch „zureissen“. 8, 75a; Ph. 3, 208; Els. 360; 2, 52; Aufregung, die sein Innres zerwühlt. Gschw. 1, 239; Die glimmende Asche z–d. 2, 171; Ov. 2, 101; 2, 224; Zerwühlst du | schon vorlängst von dem Karst unberührete Felder. H. 2, 269; Ländl. 3, 93; 4, 481; Ohne Schlaf sein Lager zu z. 12, 275; Tag. 47 etc.; Die schmerzzerwühlte Brust; Mit wind zerwühlten Haaren. Mus. 204 etc. — Zū-: z. B.:
1) Etwas, das offen ist, wühlend zuscharren: Ihnen diese Quelle eines rechtmäßigen Unterhalts zutreten oder z. etc. —
2) Sich Etwas z., durch Wühlen zueignen, z. B. einen reichen Erzgang. Osn. 1, XXVI etc. —
Wǖhler, m., –s; uv.: Jemand, der — und insofern er — wühlt, z. B.:
1) (s. wühlen 1c) Die W. in gelehrtem Schunde. 1, 78 etc.; Keine Gefühls-W–in, keine Gedankengrüblerin. R. 8, 79. —
2) = Maulwurf (s. d.). (vgl. Wühlscheer. V. 4, 139 etc., s. Scharr-, Schermaus). —
3) (s. 2) zu wühlen 1h (s. d., vgl. Heuler und Gewühl 1): Der W. wider Willen oder Hampelmann auf den Barrikaden. Tag. 2; W. und Umwälzer. Tell 48; Gr. 2, 36 etc.; Ihn [Görres] hatte die Natur zum wirksamen Zeitungsschreiber, zum tüchtigen Tages-W. gestempelt. 11, 144 etc. —
~ēī, f.; –en: Thun und Treiben eines Wühlers (s. d., nam. 3): Der Henker hole Ihre ganze Wühler- und Wählerei! R. 1, 167; Beschützer der Verfassung gegen demagogisch-monarchische W–en. 3, 327; Bl. 1, 312 etc. —
~haft, a.: in der Weise eines Wühlers (s. d., nam. 3): Fortschrittlich w–e Schwindelforderung. 15, 88b. —
~isch, a.: wühlerhaft, z. B.: Gegen jeden w–en und parteiischen Einfluß. T. 5, 363 etc., seltner ohne Bezug auf Politik: Ihrem w–en [wühlend durchdringenden] Umblick entging selten Etwas. Z. 1, 100.
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