Faksimile 0826 | Seite 1648
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Wohl wohlen wohlig
II. Wōhl, n., –(e)s; 0:
1) (s. I 1 und 3) das Wohlergehn, Heil (s. d. und auch für die Belege den oft verbundnen Ggstz. Weh III 2d; e), z. B.: Das W. einer Pers., Aller, der Gesammtheit, des Staats etc. im Auge haben, bezwecken, befördern; Das geschieht zu deinem W–e; Auf Jemandes W. einen Trinkspruch ausbringen, trinken, sein Glas leeren etc.; Fühlt | der Mensch das nächste W., das nächste Weh. G. 13, 292; Es sei nun W. oder Weh. 21, 176 u. o.; Talisman. . . Gläubigen bringt er Glück und W. 4, 3; Nicht bloß das Beste seines Schwähers . ., sondern auch sein eignes .. W. 4, 271; Das W. der ganzen Welt | ist’s, worauf ich ziele. 1, 100; Du willst mein W. 13, 197; Ein solches W. zu tragen. 311; Ein sittliches W. 30, 15 etc.; Was das All-W. heischt. Jahn V. 279; Der Selbstsüchtige, der seinem Eigen- W. das Staats-W. opfert; Die wahren Grundsätze des Gemein-W–s. Volksz. 13, 38; Jeder fromme Wünscher eines gleichmäßig verbreiteten Gemein-W–s. Matthisson E. 1, 378; Freytag NB. 578; Entbrannt für Menschen- W. von heil’ger Gluth. G. 6, 209; Staats- und Volks- W. etc.
2) s. I 5 Schluß.
3) in imperat. Hw., vgl. I 2b: Das Gerathewohl (s. gerathen 2m), in schlechter Schreibw.: Auf(s) Geradewohl. Danzel 349; Hebel 3, 446; Stilling 3, 161 etc.; Das Lebewohl (s. wohlleben c).
~en, intr. (haben):
Etwas wohlt Einem (oder tr.: wohlt ihn an), berührt ihn in wohlthunder Weise, so daß ihm wohl zu Muthe ist: Dem Rothen wohlete es (s. d. 7). Gotthelf Sch. 283; Wohlt dir der Schlaf, hast du das selige Gefühl, du seiest daheim? Kompert Pfl. 1, 99; Wohlt dir die Luft, die dich umfächelt? ebd.; Daß er von dem veränderten Wesen N.’s sich mächtig angewohlt fühle. 2, 43 etc.
~ig, a.:
so beschaffen, daß man sich wohl und behaglich fühlt, subjektiv (dies Gefühl habend) und objektiv (es erregend): Fühlte sich außerordentlich w. und wählig. Arndt E. 8; Ein w–es Behagen. Auerbach Ab. 45; SchV. 73; Fand eine w–e Genugthuung darin. D. 2, 539; Da fühlt’ ich w. mich erwarmen. Cham. 3, 248; Eine w–e, wollige Stadt . .,| wo man weich und warm in der Wolle sitzen und wohnen kann. Droysen A. 1, 278; Das Wasser ist w. warm. Freytag Soll 1, 171; Die weichste w–ste Augustnacht. Gartenl. 12, 313b; 9, 97b; 13, 84b; In der w–en Zeit. Gervinus Lit. 3, 238; Sh. 1, 347; 2, 108; Wüßtest du, wie’s Fischlein ist | so w. auf dem Grund. G. 1, 149; Gotthelf U. 2, 232; Langbein 1, 223; Mohnike Fr. 19 etc.; Wenn nicht des Fisches anstrengungsloses Schweben im behaglich tragenden Elemente W–keit ausdrückte. Vischer Ästh. 2, 130 etc.