Gewitter
Gewitter, n., –s; uv.:
1) ein sich mit Donner und Blitz entladendes Wetter (s. d. und Donner-, Gewetter):
a) eig., s. 2, 494 ff.; 2, 581 ff.; 144 ff.; 427 etc.; Ein G. thürmt sich auf; ballt oder zieht sich zusammen, zieht sich auf Siegw. 370); steht am Himmel; zieht, kommt herauf; zieht seitwärts, vorüber, ab, verzieht sich; entladet sich, schlägt ein etc.; regnet sich ab; Der Wind bringt, treibt, jagt das Gewitter herauf, zusammen etc., fort, aus einander etc.; Heftige, schwere etc. G.; Jenem schreckl. Volke, das wie ein G. daherzieht (s. b). 5, 33 etc. —
b) (s. a) bildl., übertr.: Oft reißen hoch aus der Umwölkungen Schoß | mit Donnergetöse die Blöcke sich los, | daß rings in langen G–n | die Gipfel erzittern. 174; Im Angesicht Nürnbergs lagern sich 2 g.-tragende Wolken, beide kämpfende Armeen. .. Auf einmal bricht sich das Gewölk, das Kriegs-G. verschwindet aus Franken, um sich in Sachsens Ebenen zu entladen. 938a; Die Du Menil . ., welche .. fürchterliche Blitze schleuderte. Jetzt wetterleuchtet sie nur noch, es ist ein verzogenes G. 1, 95; Daß ein G. sich um seine Stirne zieht. 12, 47; Einem ein G. auf den Nacken (11, 230), über den Hals (14, 61) schicken etc. —
2) (veralt.) das Wetter, die Witterung: Als wollte .. das G. wider Schach Abas mitstreiten, indem .. über seinem Heer etliche Tage groß Un-G. mit Hagel und Sturm wüthete. Reis. 336a etc. (vgl. bair.: Witter, f., — Zsstzg. ohne Bem. zu 1a (vgl. die von Wetter), z. B.: Abend-: abendliches. DFam. 1, 42; Saalf. 2, 192; 3, 231 etc. — Blūt- [1b]: Kampf-, Schlacht- G. (wobei es Blut regnet). Sinn. 117. — Dónner-: 2, 138; 262 etc. — Erd- [1b]: Konnt’ er [Jesus] vor einem E. beben? Ur. 5, 468. — Früh-: früh — am Tage oder im Jahr (s. Spät-G.). — Frǖhlings-, Frühjahrs-: s. Lenz- G. — Hāgel-: mit Hagel (vgl. Regen-G.). 3, 334; 96 etc. — Hérbst-. — Hōch-: nach oberd. = Gewitter. — Kámpf- [1b]: 101. — Krīēgs- [1b]: Das K. verzog sich noch einmal. 894b; 940b etc. — Lénz-: Frühlings-G., auch [1b] Du, Fels, [Wartburg], dran los die Donnerwolke, | das L. Luther, brach. Gd. 234. — Mórgen-: vgl. Früh-, Abend-, Nacht-G. — Nāch-: ein Gewitter, nachdem das eig. vorüber ist, auch [1b]: Das Gespräch war deutlich nur ein leichtes N. Rom. 5, 171 (vgl. nachgrollen). — Nácht-: 1, 17. — Rêgen-: deutsches Wörterb. II. (vgl. Hagel-G.). Od. 4, 566. — Revolutiōns- [1b]: Bl. 1, 205. — Schlácht- [1b]: Der eiserne Hagel des Sch–s. 10, 367b; 183. Sêêlen- [1b]: Dir das S. in seiner ganzen schrecklichen Wahrheit zu schildern. 6, 28. — Sómmer-: Am. 406. — Spǟt-: Ggstz. Früh-G., — nam.: Gewitter spät im Jahr, z. B. Leb. 1, 310 etc., auch: Das Spat-G., dem .. das Volk weit wichtigeren Einfluß in den Winteráls in den Sommermonaten zueignet. 5, 148. — Strāf-: nam. [1b]: Dann wird dies Land in Gottes St–n, | als wie ein rothes Blatt im Herbste, zittern. A. 27 etc. — Stúrm- (vgl. Gewittersturm), z. B.: Ein furchtbares St. wüthete über das weite Marchfeld. D. 2, 204; R. 8, 329 etc., auch [1b] O zaudre nicht, im nahen St. | das falschgelenkte Steuer [des Staatsschiffs] zu ergreifen. 13, 299; Aus des Basses St–n. 553). — Un-: ein ungestümes Gewitter, vgl. [2] und Unwetter, Ungewetter, z. B.:
1) [1a] 1, 4; 107, 29; 16, 3 etc.; Rev. 96; Voran dem Sturm, dem wilden Jäger, | der U. Meute bellt. G. 5; M. 4, 147; Sh. 3, 65; H. 1, 333; 20, 330 etc. —
2) [1b] 23, 19; 25, 4; 8, 7 etc.; In den U–n | erzeigt sich erst der Muth. 8, 190; 15, 148; Wenn in ihren [der Noth] U–n | selbst ein Elysium vergeht | und Welten ihrem Donner zittern. 2, 1254¹⁷); SW. 56, 194; Das innere U. . . ließe sich beschwören. 6, 226; Ein U. zieht sich gegen mich auf. 13, 37; Da nach und nach das U. | der düstern Traurigkeit | von ihren schönen Augen sich entfernte. 8, 116; Wie dem U. stehn, | das drohend uns umzieht von allen Enden? 334b; Wo unaufhörlich U. von Stockschlägen ausbrechen. Dr. 2, 2, 384; 6, 88; Wie sich das U. | in seinem Blute zertheilte. 15, 197; 19, 32; 21, 45 etc. — Wínter-: W. sind hier eine Seltenheit etc. 2, 591. — Zórn- [1b]: gH. 2, 213 etc.
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