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wirsch
Wirsch, a., –est:
(s. wirren, Anm.) in übler Zorneslaune, aufgebracht, wild, mürrisch-unfreundlich etc.: Trockne dich, dann wirst du nicht so w. sprechen. Alexis H. 1, 1, 63; Jetzt ward das Thier erst w. 2, 1, 145; Daß das schwarze Meer heute so artig und galant war, wie man es nur irgend von einem sonst so w–en Gaste verlangen kann. Kohl Südr. 1, 329; Du bist heute wieder w., hast wieder deinen Trotzkopf aufgesetzt. Paalzow Th. 2, 104 etc., häufiger verstärkt: Un-: War jetzt un-w. und mürrisch. Auerbach Tag. 207; Er wurde von Tag zu Tage u–er. D. 4, 187; 16; 288 etc.; Mich so kühl und un-w. gehen zu heißen. Dingelstedt Hept. 2, 36; Gegen Einige war ich doch un-w. Ense T. 1, 211; Nur nicht gleich un-w.! Her die Hand! Freiligrath SW. 1, 348; Blasedow, recht un-w. dar- über, brummte. Gutzkow Bl. 1, 353; Es ging ihm un-w. und ärgerlich im Kopfe hin und her. R. 1, 231; Da wurde er sehr un-w. Heine 5, 158; Manchmal wird ihm un-w. zu Sinn, | er tobt etc. Verm. 1, 149; 258; B. 22; Der u–e Jüngling. König Hedw. 2, 161; Unwürsch und mürrisch. Moscherosch Gs. 2, 911; Der Wirth ward „unwürß“. Murner Ul. 119; Hässig und un-w. Pestalozzi 4, 67; Prutz Mus. 3, 375; E. 1, 271; Er wird an [= auf etc.] mich fast zornig und un-w. sein, daß ich dich hinweggelassen. Schaidenreißer 64a [15, 213]; Streckfuß Rol. 1, 60; Dies hat sie denn so un-w. gemacht. Tieck A. 2, 67; N. 2, 87; Daß ab [ob] dem lieben Rebensaft | er unwürsch sein sollt und verdrossen. Weckherlin Gd. 250; Das Wetter war un-w., aber nicht mehr stürmisch. Zschokke N. 13, 316 etc.; Sie der Unwirschheit beschuldigen. SVerena Herr. 1, 170 etc., s. ferner wirren, Anm.