Well
Wellc
Wéll, n., –(e)s; –e:
in Zsstzg.: Bēīn-: Name von Naturkörpern, die als Heilmittel bei Beinbrüchen gelten oder galten; nach = Osteocolla (s. Beinbruch); ferner von Pflanzen: Pulmonaria angustifolia und bes.: Symphytum ofticinale (gemeine Wallwurz), s. 3, 1092. — Ge-:
1) s. Wall 1b) Gewässer in wallender Bewegung und: diese Bewegung (vgl. Gewoge): Schlug ihm ein Strom entgegen mit schäumenden G. 71; V. 3, 163; 390a; 394a etc. —
2) s. walgen, Anm. 1e und Gewölle. —
~c, f.; –n; -chen („,Welgen“. IP. Fat. 2, 216); –n-: (s. walgen, Anm. 1b):
1) die in einer bewegten Flüssigkeit st. der wagerechten Fläche abwechselnd erscheinenden Erhöhungen (W–n-Berge) und Vertiefungen (W–n-Thäler):
a) eig. von tropfbaren Flüssigkeiten, zumal Wasser (s. 4, 684), bes. Gewässern (vgl. Woge und Düne
2) und: die bewegte oder bewegliche Flüssigkeit z. B.: Und ob das Meer schon wallet . und ob seine W–n schon toben. 5, 22; 31, 35;. Deine Wogen und W–n gingen über mich. 2, 4 u. 0.; In die siedenden W–n [ins kochende Wasser] | warf sie die armen Forellen. 66; Vieles lassen fie, | wenn wir gewaltsam Wog’ auf Woge sehn, | wie leichte W–n unbemerkt vorüber | vor ihren Füßen rauschen. 13, 134; Die Natur, | die diesen Felsen gründete, hat auch | der W. die Beweglichkeit gegeben. | Sie sendet ihren Sturm, die W. flieht | und schwankt und schwillt und beugt sich schäumend über. | In dieser Woge etc. 226; Da der Wind immer stärker wächst und der See höhere W–n gegen die Anfahrt wirft. 23, 27; 22, 46; Sollten diese Quellen in ihrer Heftigkett auch etwas Bergschutt mitführen, er setzt sich zu Boden und die reine W. fließt drüber her. 32, 221; Die Wogen schwollen auf, die W–n rauschten und schäumten. M. 1, 11; Drohend mit empörter W. 47a; In Lethe’s W. 54a; 56a; Die W–en erreichten nach den angestellten Messungen die bedeutende Höhe von 29 Fuß und verursachten jenes grauenhafte Rollen des Schiffes etc. 1, 161; Beweglich wie die W. 67b; Wo er sich in der Barke auf den azurnen W–n gewiegt. Rep. 1, 160; Die W–n wallen nicht so kraus. 2, 109; 12, 230; Daß sein Blut in sanftern W–n fleußt. 275; 3, 327 etc. — b) (s. a) dichterisch auch zuw. st. Wasser ohne Bezug auf W–n-Bewegung: Vom Quell daher | hinwallt’ ich und trug | die W. so schwer. 1, 240 (vgl. 1, 200); Im Sturze harrt, | zu Glas [Eis] erstarrt, | des Wasserfalles W. 60; Besprengt sie den Altar mit heil’gen W–n. 43b etc. — c) (s. a) Endlich folgt eine Schicht .. weißen Sandes und dann die „W.“, d. h. das Quellwasser. Sch. 3, 521, s. Winter-W. — d) dichter.: etwas wie die W. (a) Bewegliches, Veränderliches (vgl. i): Wir schwimmen in dem Strom der Zeit, | auf W. W. fort. 15, 39; Auf der W. ist Alles W., | auf dem Meer ist kein Eigenthum. 497b; Da .. noch der Nothwendigkeit stilles Gesetz, das stetige, gleiche, | auch der menschl. Brust freiere W–n bewegt. 87b etc. — e) (s. a) auch von elastischen Flüssigkeiten, der Luft etc.: Wenn nicht des Zephyr’s W–n ihn umschlagen. 1, 376 etc.; Untersuchen wir nun, wie die Luft in den versch. Theilen der W. modificiert ist. 1, 38; Wie Töne in den W–n der Luft immer in weitern Kreisen verklingen, bis die Bebungen schwächer und endlich Alles ruhig ist. Fl. 34 etc. — Ferner: etwas W–n-Förmiges (s. a und W–n-Linie), nam.: etwas so sich auf und ab, sich Bewegendes, Wallendes etc. (körperlich und bildl.), z.B.: f) Ein reges Meer voll trockner W–n | scheint in den immerstillen Ähren ein jedes Feld uns vorzustellen. 9, 366; Wie reizend fließt | die Saat in grünen W–n fort! 1, 79; Auf des Grases W–e. 52b etc., s. wellen 3c. — g) Die weiße blendende Brust, wie angenehm noch von des Athems letzten W–n gehoben. 160a; Stets verrieth der Gaze leichtes Spiel | des jungen Busens sanfte W–n. 11, 162 etc. — h) [Der Wind] der, während er alsdann sein übervoll Gefäß, | dies Murmeln, dieses Volk, dies Rufen, dies Getös | jäh ausgießt, branden lässt die ungeheure W. | auf eines .. Pallasts Schwelle. SW. 5, 265; Das Wetterleuchten der Männer zu Fuß, | die W. reitender Männer. 2, 327 (s. Fluß 1, Schluß; Waffenwoge). — i) Lang schwankt des Kampfes W. 1, 155; Schau doch die Felsenseele in den stürmenden W–n des Glückes und Unglückes. 118; Wenn alles Andre auf den sturmbewegten W–n | des Lebens unstät treibt. 492b; Die W–n des Krieges | reißen sie stürmisch hinweg. 26, 374 etc., s. d. — k) Umrauscht uns mächt’ger des Gefühles W. 1, 372; Hüpft der gelehrige Fuß auf des Takts melodischer W. Mus. 32 („,Woge“. 86a); Kühner lässt dann auf Gesanges W–n | mein trunkner Geist des Liedes Segel schwellen. 3, 4 etc. —
1) Es legen (s. d. 29) sich die tobenden W–n 21, 221) — des Lachens (19, 89), die innern W–n 4, 185 = die Gemüthsbewegungen und Wallungen) etc. — m) Jhr schwarzes Haar floß in nächtlichen W–n herab. 4, 217; 16, 284; Dieser Locken W–n. 25 etc. — n) Man muß das Ruhende, das Fundament der Erscheinung [in der menschl. Gestalt] sich einprägen, wenn man Dasjenige .. nachahmen will, was sich als ein schönes ungetrenntes Ganze, in lebendigen W–n [Bewegungen nach der W–n-Linie, s. d.] vor unserm Auge bewegt. 30, 287. — o) Von dorten sah ich nur | ein Meer von Trümmern starre W–n schlagen. 4, 30, ein w–n-förmiges Gebirge; Die zarten Nüancierungen des Grün, verbunden mit den wechselnden W–n des Bodens. 13, 142b etc., auch = Sand-W. (s. d. und wellen 3a) u. ä. m. (s. Zsstzg.). —
2) Maschinenw.: ein um seine Achse sich bewegender Cylinder (Walze), wodurch etwas daran Befestigtes bewegt wird: W. [Achse] eines Rades (s. Wellbaum, vgl. nam. 262); Der mit W–n und Hochkämmen versehene Posamentierstuhl. M. 2, 797 etc., s. Zsstzg. —
3) (vgl. 2) Turnk.: W., die fortgesetzte Bewegung des Leibes um das Reck aus Liegehang oder Abhang. T. 74 (vgl. Felge 1d). —
4) (vgl. 2) ein mehr oder minder walzenförmig Bündel Reisig, Stroh etc., z. B.: Reisbündel . ., auch „W–n“, Wasen [s. d. 2]. 3, 95b (schwzr.: Wedele, f.); W–n und Reisig eines abgeschlagenen Birkenholzes. 25, 41; Ein Bauer mit einem Fuder Stroh. . . Dem kauften sie etliche W–n ab. Ul. 93 etc. und wortspielend mit 1b: Manche Hausfrau sah ich, die W–n schüttete | in ihres Herdes Feuer, das brannte davon klar. Mak. 2, 164, mit Anm.: W–n: Reisholz. — Zsstzg. in den versch. Bedd., leicht zu mehren und zu verstehn nach dem Obigen und folg. Bsp. (s. auch See 1b): Áb-: s. An-W. — Abrück- [2]: Mühl-W., die fortgerückt werden kann, um ein daran sitzendes Rad oder Getriebe aus dem Eingriff eines andern herauszubringen. — An- [2]: Zapfenlager einer Welle, s. 12 etc., bei auch Ab-W. (?) — Bách- [1a]: Von B–n bespült. 1, 239a; 17, 59. — Bálsam-: z. B. [1e]: Die Luft im Meer von B–n. 11, 29. — Betrīēbs- [2]: 3, 279 etc., vgl. Trieb-W. — Bírken-: aus Birkenholz, z. B. [2], nam. aber [4]: Mit Pech überzogene B–n an allen Enden des Dorfs. 25, 230. — Blūt- [1a], vgl. Blutwallung etc. 21, 132; 185 etc. — Blǖthen- [1f]: Steppen, welche .. bei jedem Windeshauch das anmuthige Bild bewegter B–n darbieten. K. 2, 20; 2, 1321⁴¹. — Brándungs- [1a]: Mon. 1, 38. — Dāūm(en)- [2]: s. Daum 4. — Dórn- [4]. — Dünen- [1o]: In windgethürmten D–n. EE. 72. — Ērd- [1o]: Bergzüge und E–n. gH, 1, 30; Par. 3, 169. — Fálten- [1n]: Gewandung, in deren fliegenden F–n die Bewegung rauscht. Par. 1, 149. — Fēūer- [1]: z. B.: Dir in Liedern, leichten, schnellen, | wallet kühle Fluth, | wallet auf zu F–n. 4, 24 etc., auch: Wellen in Feuerglanz, z. B.: Das Morgenroth .. spülte kleine Feuerwellchen her. 484 etc.; ferner auf Bühnen ein Dekorationsmittel zur Darstellung beweglichen Feuers. 407. — Flǖgel- [2]: mit daran sitzenden Flügeln, z. B. 1, 209. — Flūth- [1a]. — Gȫpel- [2]: 105. — Háspel- [2]. — Hāūpt-: hauptsächliche Welle, z. B.:
1) [1a]. —
2) [2] 1, 209 etc. — Hêbe- [2]: Daum- W. 10, 452. — Héchel- [2]: 1, 816 etc. — Hēū- [4]: Wie er dann große H–n auf die lange zweizinkige Gabel nahm. Leb. 1, 302. — Hólz-:
1) [2]. —
2) [4] Wie die dürrsten H–n in der höllischen Flamme verbrannt werden. B. 2a. — Horizontāl- [2]: A. 1, 286. — Hügel- [1o]: 1, 263. — Knīē- [2]: (s. Knie 2) 10, 259. — Kórb- [2]: die Welle des Göpelkorbs (s. d.). — Krǟūsel- [1a]: Kl. 2, 357. — Krēūz- und Quêr- [1]: z. B. bildl.: Alle diese kleinen K–n der Leidenschaft wurden von der mächtigen Woge mit aufgenommen, welche jetzt sein Herz emporhob. Sch. 1, 369. — Kúmm(e)t-: s. Schlitten-W. — Kúrbel- [2]: Wodurch die theuren gekröpften [s. d. 2c] Wellen (K.) in Wegfall kommen. 3, 30. — Láng- [2]: Langbaum (s. d., vgl. Langwagen 2). — Lêbens- [1]: z. B.:
1) [1i] Der aus der stürmischen L. | .. sich herausgerettet | in des Klosters friedliche Zelle. 513a. —
2) [1b] die belebende Welle (s. Lebenswasser): Da reichtet ihr [Künstler] aus frischer Quelle | dem Lechzenden die L. | Zweimal verjüngte sich die Zeit. 25a etc., vgl.: Bis seine Gluth gereint in Liebes-W–n. Luth. XXXVII. — Lócken- [1m]: Die Gold-L–n. Lied. 23. — Lúft- [1e]. — Mêêres- [1a]: 4, 23; Lied. 327 etc. — Ménschen- [1h]: Wie sich jetzt die M. drängt! 1, 344; 58a etc. — Mǖhl- [2]: vgl. Rad-W. — Múrmel- [1a]: 15, ähnl.: Plätscher-W. — Péch- [4]: P–n, pechgetränkte Reis- oder Reisig-W–n. — Quêr-: z. B. s. [1n und wellen 3a, Schluß]: eine quergehnde Wellen-Linie oder-Zeichnung: Der Sperber .. unten weiß mit braunen Q–n. 7, 133. — Rād- |2]: 3, 617 etc.; auch: Die gehörige Entfernung der Zapfenlöcher für die Räder-W–n. M. 1, 613 etc. und, nach der Art des Rads: Kammrad-, Mühlrad-W. etc. — Róll- [1a]: Rev. 2, 159. — Rūthen- [2a]: für das Ruthenzeug der Windmühlen. 10, 138 etc. — Sálz- [1a]: (s. Meeres-W.) Leg. 1, 115. — Sánd- [1o]: vgl. Dünen-W., z. B.: Breite S–n. 13, 149b etc.; nach bes.: hervorragende Sandbank in einem Fluß (auch Welle. — Scháll- [1e]: An. 683; 2, 55 etc. — Schāūm- [1a]: Das vom Winde stärker bewegte mit Schaum- und Sturz-W–n, sog. Schäfchen, gehende Meerwasser. gB. 2, 12; 31; 33; J. 1, 353 etc. — Schlámm- [1a]: Mer. 261. — Schlítten- [2]: zur Bewegung eines Schlittens (s. d. 2) in Maschinen, nam. in Säge-Maschinen oder -Mühlen, auch: Wagen-W. 3, 30) und nach Kumpt-W. (?) — Schnēē-: (veralt.) eine sich fortwälzende Schneemasse, Lawine. RH. 242. — Sílber- [1a]: Hier wandeln sich seine [des Quells] S–n in Wellen von flüssigem Blau. Jt. 1, 2; 20, 75 etc., auch [1f]: In schwanken S–n | wogt die Saat der Ernte zu. 12, 5. — Spīēgel- [1a; b]: spiegelglatte (kaum bewegte) Fluth, worin sich Etwas abspiegelt. Fr. 39; 12, 163 etc. — Spring- [1a]: Es entstand eine starke sich viele Fuß in die Höhe bäumende Sp. 25, 238. — Sprítz- [1a]: Die Sp–n hatten uns .. vollständig durchnässt. Mon. 1, 36. — Strōh- [4]: B. 115a; 208a etc. — Strōm- [1a]: 22, 371 etc.; auch (im Meer) 1, 406. — Stúrz- [1a]: Das Geräusch der wüthenden St–n. Mer. 275. — Thrǟnen- [1a]: Wo .. Th–n der Kocytus schleift. 3a. — Tōn- [1k]: NN. 197; Pr. 4, 153 etc. — Trīēb- [2]: 3, 610 etc.; Haupt-T. 518. — Vōr-: der Haupt-W. vorangehnd, z. B. [1h]: Schon am innern Thor kamen uns die V–n der Volksfluth entgegen. 1, 1, 119. — Wásser- [1a]: im Ggstz. zu Luft-W–n etc. — Wínd- [2]: z. B. in Windmühlen zum Bremsen dienend. 10, 132. — Wínter- [1c]: „kleine verborgne Quellen nahe der Oberfläche, welche auch im Winter fortfließen.“ lung. — Wólken- [1a]: Dann stäubt er [der Wasserstrahl] | in W–n | zum glatten Fels. 2, 45. — Wóllust- [1k]: Uns entgegen gossen Nektarquellen | ewigströmend ihre W–n. 3b, ähnl.: Wonne-W. — Zítter- [1a]: zitternde. 12, 123; 4, 35.
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