Weiß
Weißat
Weiße
weißen
Weißette
weißlich
Weißling
Weißnicht
II. Wēīß, n., –es, uv.; (–e):
1) die weiße Färbung, (eig. und bildl.): Ein schönes, reines, blendendes, glänzendes, — mattes W. etc.; Das Fleisch ist schwer nachzubilden, dieses saftige W., überein, ohne blaß, ohne matt zu sein. 29, 422 etc.; Das W. ist die Farbe der Unschuld etc.; Ein so plötzlicher Sprung von W. auf Schwarz (s. d. 5c). 10, 129 etc. — 2) zuw.: etwas Weißes, z. B. s. I 3c; ferner: Schwarz (s. d. 5b) auf W.; auch: Der Zusatz beim Gold besteht aus Silber oder Kupfer .. oder wie die Schmelzer reden, W. und Roth. 403a etc.; W. [weiße Schminke] auflegen. It. 1, 66 etc. — Zsstzg. zu 1, s. die von I, ferner (ohne Bem. zu 2), z. B. Āūgen-: (s. weiß I 3ce) Ein grausend aufgedrehtes A. 4, 933³). — Azūr- [1]: Der Seide eine ganz schwache Färbung zu geben. Man unterscheidet versch. Nüancen von Weiß als Silber-W., A. etc. 1, 280. — Blēī-: B. Diese wichtige weiße Malerfarbe ist kohlensaures Bleioxyd. 1, 284; Das in Gestalt harter Schiefer abgelöste B.: Schiefer- W. 285; Das B. nach seiner Feinheit in verschiedene Sorten zu bringen, unter welchen .. die feinste und theuerste .. den Namen Silber-W. oder Kremser-W. führt. 288; Die gröberen Sorten .. mit feingemahlenem Schwerspath versetzt . .: Venetianer-W.; Hamburger -W., Holländer-W. .., das erstere aus gleichen Theilen, das zweite aus 2 Theilen Schwerspath auf 1 B., das dritte aus 3 Theilen des ersteren gegen 1 des letzteren bestehend. ebd.; Die Zusammensetzung des B–es. 289 etc.; 2, 2, 241ff. — Edel-: eine Alpenpflanze: E. . . Die Blüthe ist mit weißsammtenen Blättern eingerändert . ., Leontopodium alpinum. Edelweiß 92; 3, 349; Sträuße von Alpenrosen und E. auf ihren Hüten. Tag. 2, 158; (60) 1, 280 etc. — Eī-: (s. weiß I 3cd): Der dem E–e des Vogeleies analoge Stoff. An. 911; Th. 39; Das E. [der Pflanzen] ist vom thierischen etwas verschieden. 2, 116; Einige E–e .. zu gutem Schnee schlagen. Kochb. 24 etc.; seltner: Eier- W. Sh. 1, 122 etc. — Elfen- [1]: Das Weiß des Elfenbeins: Süße Farbe von Rosen floß .. in E. 1, 3, 21. — Fêder-: veraltende Bez. für Asbest (s. d., vgl. auch Federalaun). Garg. 101b; Sar. 123a etc.; nach lung auch: strahliger Gipsspath. — Hámburger-, Hólländer-, Krémser-: s. Blei-W. — Pérl-: P. ist basisches Chlorwismuth . ., ehemals viel als weiße Schminke angewendet. 2, 843; 3, 629. — Schīēfer-: s. Blei-W. — Sílber-:
1) [1]: s. Azur W. —
2) [2] s. Blei-W. — Schnēē- [1]: Etliche in Sch., Etliche in Kohlschwarz. B. 26a. — Spānisch-: s. Schlämmkreide. — Unschuld- [1]: Die Frauen kleiden sich in U. Lied. 258. — Venetiāner-: s. Blei-W. — Zínk-: Z. ist reines Zinkoxyd . als weiße Ölfarbe. 3, 673 etc. u. ä. m. —
~at: s. weisen I 2. — ~e, f.; 0: das Weiß-Sein: Die W. ist mehr der Anfang der Farben als Farbe selbst. 39, 175; An W. und Zartheit schienen diese [Nudeln] nicht ihres Gleichen zu haben. 23, 345; Blühten | roth auf schneeiger W. die Wangen ihm. Bion 7, 19; 26, 63 etc.; Die Marmor-W. des Arms. 24, 237; 25, 369 etc., s. weiß I Zsstzg. —
~en: 1) intr. (haben): (schwzr.) wimmern. von Pferden: aufschreien. G. 342 (vgl. winseln, Anm.; wiehern, brenschen). — 2) tr.: W., ver-w., s. weisen 2 etc. —
3) tr.: Nähnadeln w., s. weisen I 4. —
4) tr.: weiß machen:
a) gw. von der Arbeit des Tünchers: Diese geweißten Wände. 18, 270 etc.; dazu: Weißer; Ein Weißbinder, d. h. bei uns ein Stubenweißer. 2, 491 etc. —
b) minder gw. Anwendungen, z. B.: Sie w. [reinigen, säubern] mit großen und kleinen Besen | das altergraue Judenthum. Arm. 283; Aus der gegärbten | und geweißten Haut des Hirsches. H. 135; Seine Knöpfe spiegelblank putzen und seine Weste mit Kreide w. Reis. 2, 145; Geweißt [ist] das Haar, das schwarze. Mak. 1, 105 = ergraut; Mäntel, mit Flocken geweißet. 2, 157, beschneit; Des Waldes Geister sehn den ungewohnten Schein | ringsum die hohen Buchen w. 12, 135, erhellen etc.; Ein Puderduft, | der unter seinem Flug geweißte Köpfe häufte. 1, 99, gepuderte; Wäsche w., bleichen (s. etc., vgl.: Weißgen = weiß schminken. B. 233b. — Zsstzg. vgl. zu 4a die von tünchen, z. B.: Áb-:
1) [4a]. —
2) intr. (haben) von weiß Gefärbten = abfärben. —
3) s. abbleichen und z. B.: Palme 2a: Im südl. Spanien weißt man die Palmenkronen so ab: man bindet sie zusammen, die innersten Triebe lassen sich nicht aufhalten, die Zweige nehmen zu, aber bleiben weiß. 36, 131; 11 etc. — An- [4a]: 40, 283 etc. — Āūf- [4a]. — Āūs- [4a]. — Be- [4a]. — ber- [4a]: Südr. 1, 8 etc.; bildl.: Gs. N. 1, 185 (s. überstreichen II). —
~étte, f.; –n: (veralt.) Ggstz. zu Brünette (s. d.) = Blondine. Hebamm. 148. —
~lich, a.: ins Weiße fallend: 3, 150 etc.; Von w–ter Farbe. R. 1, 41; Blaß-w. Nat. 4, 61 etc. —
~ling, m., –(e)s; –e: bes. als naturgeschichtl. Bez., z. B.:
1) eine Gattung weißer, schwarzgeaderter Schmetterlinge, Pontia, dazu: Baum- oder Hecken-W., P. cratagi; Kohl-W., P. brassicae; Kressen-W., P. cardamines; Raps-W., P. napi; Rüben-W., P. rapae; Senf-W., P. sinapis etc. —
2) von Vögeln, z. B. Art Ente, Ans albeola ꝛ. —
3) Weißfische (s. d.), auch von best. Fischen, z. B.: Den heiligen Fisch .., | welchen sie W. benennen, denn hell vor anderen blinkt er. Th. Fragm. 2, 4 etc., nam. Gadus merlangus, in niedrd. Form: Der Wittling. 6, 152; 246. —
4) Art Mondschnecke, Nerita mamilla. — 5) von Pflanzen:
~nicht etc.: a) Gatt. Pilze. Leucosporus. 3, 150; nach Agaricus Georgii (Maischwamm). —
b) eine weißgepunktete Apfelsorte. —
c) = Waldkirsche. — 6) scherzh. als wörtl. Übersetzung von Kandidat. Jer. 1, 21 und bei als falsche Übersetzung = Kretin (s. d., Anm.). —
s. wissen.
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