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Weih Weihe
II. Wēīh, m., –(e)s, –en; –e, –en, (–er). ~e, f.; –n:
Name verschiedner Raubvögel, nach Ade- lung = Geier (s. 1: Sch.), zumeist aber von falken- artigen Raubvögeln, näher best. durch Zsstzg.; ohne Zusatz gw. = Gabel-W. (s. d.), zuw. auch übertr. auf räuberische Pers. (s. 1 Musäus):
1) masc.: „Den Weihe“. 3. Mos. 11, 14; 5, 14, 13; Während oben ein prächtiger W–e in großen, mächtigen Kreisen in der Luft schwebt. Lewald Ferd. 1, 190; Den räuberischen W. [Ritter] aus seinem Neste zu vertreiben und seine Festen zu zerstören. Musäus M. 4, 92; Ramler F. 2, 437; Rollenhagen Fr. 410; Ryff Th. 174; Wie im Reich der Lüfte | König ist der W. Sch. 532a; Streckfuß Rol. 2, 39; Feindschaft zw. dem Fuchs und dem „Weien“ .. aus dem, daß sie beide den Hühnern aufsätzig. Stumpf 608a; Der Weyhe. 612a; Ein raubbegieriger W–e. V. Od. 1, 124 etc.; auch bei Oken mit Mz.: Weihe. 7, 139 etc. (ugw.: Habichte und Weihe r. Alexis Rol. 2, 175).
2) f., sehr gw., wie denn Adelung etc. nur: Die W–e aufführen, z. B.: Da kreist die W–e in schwebendem Zuge. Lewald Reis. 1, 5 etc.; Mz. (die auch zu 1 gehören kann): Kreisten 3 große W–en in der Luft. Keller gH. 2, 410; Jes. 34, 15.
Anm. Ahd. wîo, wîgo, wiho, mhd. wîe, wige, m., nach Adelung von dem wehenden Fluge, vgl. Wannenweher, ahd. wannoweho; nach Diez 301 (s. Brem. W. 5, 251) wiho, der geweihte oder heilige Vogel, wie gr. īéρaξ von īeρóς (vgl. Sakerfalk), s. goth. veihs, ahd. wîh, mhd. wîch, a. heilig; dazu: Weihe (II), ahd. wîhî, mhd. wihe; weihen, goth. veihan, ahd. wîhjan, mhd. wîhen etc.
Zsstzg. s. die von Falk und Geier, theilw. schwankend, z. B.: Āār-: Adelung etc. (Arenwyer. Franck Chr. 120a).
Físch-: Fischaar: Über die .. Donau zog die F–e in ihrem schönen, schwimmenden Fluge ihre weiten Kreise. HRau DErz. 1, 126.
Gābel-: Der gemeine G., Hühnerdieb [s. d.] Falco milvus. Oken 7, 135, auch: Die Gabel-, Maus-, Kur-W–e. Nemnich etc., s. Hühner- W.; Milan; Gabelschwanz 2a etc., vgl. KSchiller 10b.
Hálb-: F. pygargus, die H–e. Nemnich = Der Ringel- oder Korn-W. Oken 7, 139; Tschudi Th. 118.
Hühner-: Gabel-W.: Die H–e, sie stößt ihr jauchzendes Geschrei aus: gujah! Auerbach D. 4, 71.
Kūr-: s. Gabel-, vgl. Halb-W.
Lách-: Rittel-W.
Māūs-: E. aeruginosus, auch Moos-, Sumpf- W–e. Nemnich; der Rost-W. Oken 7, 139.
Mōōs-: s. Maus-W., vgl. Mäusebussard. Rittel-, Rȫthel-, Rüttel-: s. Rittel-Geier, -Falk.
Súmpf-: Maus-W. u. ä. m.