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wehren
Wêhren, tr., auch ohne Obj. und ref.:
(s. wahr, Anm. 3):
1) vertheidigen, schützen, schirmen etc.:
a) tr. (veralt.): Sie wollten ihrem König das Reich helfen w. Simrock Gudr. 1376; N. 160; Doch wehrte seine Hand | seinen reichen Geißel mit ungethümen Schlägen. 189, vertheidigte den Besitz desselben gegen Die, welche ihn daraus losmachen wollten etc.
b) refl., mit od. ohne abhäng. Vhe zur Bez. Dessen, was man und womit man es abzuhalten; wogegen und womit man dagegen sich zu halten, zu behaupten, zu bewahren sucht etc. (vgl.: sich zur Wehr setzen, widersetzen, stemmen, sträuben, sperren etc.): a) ohne abhäng. Vhe: Angegriffne Personen, Thiere w. sich; Die Nebel .. wehrten sich eine Weile. G. 23, 7; Wer .. sich daraus nicht lernet hüten und w. Luther 6, 315b; 5, 270b; Sollst du über ihn herrschen, er sperre und wehre sich nun so sehr, als er will. SW. 35, 132; Schon weicher wehrt sie sich, sie wanket, sinkt dahin. Nicolai 1, 301; Wehrte sich wie ein Bär. Sch. 174a; Simrock N. 622; 2297 etc. ) mit Präpos.: Sich aus Leibeskräften; aus od. mit aller Macht; mit Hand und Fuß; mit Zähnen und Klauen (s. d. 1); mit stumpfen Nägeln (s. d. 1g) w.; Sich (mit Etwas) gegen oder wider Einen (oder Etwas) w., z. B.: Unwillig, wie sich Feuer gegen Wasser | im Kampfe wehrt und zischend seinen Feind | zu tilgen sucht, so wehret sich der Zorn | in meinem Busen gegen deine Worte. G. 13, 81; Das sind .. die Wehre, damit sich die heiligen Marterer gewehret haben wider die Tyrannen. Luther 6, 478a; Simrock N. 2022 etc., ähnlich auch veralt. mit vor (für) und Dat., z. B.: Ihr Feind [war] ein kühnes Thier; | für diesem mußten sich die ersten Menschen w. Opitz 2, 256; Sich vor den Wölfen zu w. („zuwören“). Ryff Th. 6 etc., versch. mit um, für und Acc., zur Bez. Dessen, was man durch den kämpfenden Widerstand zu schirmen, zu bewahren sucht, z. B.: Er wehrte sich wie ein Löwe um seine Freiheit. G. 9 136 (34, 151; 35, 144); Daher wehrt man sich im Wissenschaftlichen, so lange nur möglich, für das Hergebrachte. 39, 105; Wie oft mußte er sich gegen wilde Thiere .. für seine Pflanzungen w. Sch. 1010b etc., s. γ. γ) zuw. mit Genit., in versch. Sinn (vgl. ), z. B. = um, für in der Verbind.: Sich seines Lebens, Leibes, seiner Haut (s. d. 10, z. B. W. 24, 29 etc.) w.; Das friedsame Geschöpf, das seines Lebens | sich nicht mit allen Leibeskräften wehrt. Sch. 366a etc.; ferner (vgl. das üblichere er-w.) fast = gegen, wider, zur Angabe des fern-zu- Haltenden, Abzuwehrenden: Dabei hielt sie sich so fest an Siegbert’s Halse, daß dieser, von innerster Empfindung durchbebt, kaum noch wußte, wie er sich ihrer und seiner w. sollte. Gutzkow R. 6, 164; Wehr dich damit deiner Feinde! Krünitz 28, 561 [,Jägers Lehrabschied“]; Dessen wehrten [weigerten etc.] sie | gar höflich sich. W. 11, 132; Simrock N. 626 etc.; Ugw. = mit: Die Hesperiden .. w. sich blauen Granites gegen das Meer. Laube FrzLustschl. 2, 30.
c) zuw. ohne Obj. oder intr., oft wie schon in b sich nah berührend mit 2, z. B.: Hie liege ich zu Feld .., das Schloß stürm ich! Hie wehret und seid frisch! Möget ihr euch da erretten und mich herniederlegen, dürft ihr etc. Luther 1, 390b; Sie sollen helfen, nähren und w. und also heißen Heilande, Väter und Retter. Zinkgräf 1, 180 etc., bes. auch im subst. Infin. (vgl. b u. Sich), z. B.: Mit jungfräulichem W. | zog sie die Hand zurück. Gotter 1, 19; Wann zärtlich W. . ., | was sie verweigert, heimlich heischt. Haler 99 etc., s. 2g.
2) (vgl. die oft nah angrenzende Bed. 1, nam. 1b; c) mit Widerstand und entgegenwirkender Kraft fern-, abhalten; hindern; wirken, daß Etwas fernbleibt, unterbleibt etc., in versch. Fügung, z. B. (mehrfach ineinandergreifend):
a) Einem Etwas w., z. B.: c) ihn davon abhalten, daran hindern etc.: Wer will’s ihm w.? Hiob 11, 10; Ich „were“ meinem Fuß alle böse Wege. Ps. 119, 101; 2. Petr. 2, 14 etc.; Die .. eifersüchtig | den Anblick jedem Andern w. möchte. G. 13, 101; Du wehrest, die er [der Kranke] will, ihm die verbotne Speise. Rückert W. 3, 188; Schlegel Sh. 3, 31; Rich. II. 2, 4; Wo rankes Geißblatt . . | Eingang der Sonne wehrt. V. Sh. 1, 408; Od. 11, 149 etc., auch: [Götter,] wehrt mir die Umarmung einer Andern | mit Todesbanden. Tieck Cymb. 1, 2 etc. 8) (selten) es von ihm fern halten (s. ab-w.): Mädchen, das dem Kranken die Fliegen wehrte. Pfeffel Pr. 3, 88; Gott wehre den Schlag dem Vater von so vielen Söhnen. HVoß JP. 91; vgl. d.
b) (s. ac) Einem oder einer Sache w. (vgl. steuern 3); Wehre ihnen! 4. Mos. 11, 28; Da ward der Plage gewehret. 16, 48; 50; Dan. 4, 32; Luk.9, 50; 11, 52 etc.; Haben ihr gewehrt 3 lange Nächte. | Ihr ist nicht zu w. Cham. 6, 253; Wehrt eurem Sohn! G. 34, 119; 35, 244; Luther 6, 232b; Sch. 78a; Den Wärmer .., der .. dem Winterfrost nur dürftig wehrt. W. 12, 6 etc.; auch: a) Man muß dem Bösen w. mit harter Strafe. Spr. 20, 30; Simrock N. 149; Ich wehrte seinem Zorn | mit einer grimmen Wunde. 1546 etc. ) (selten) „Were“ deinem Fuß vor („fur“) ihrem Pfad. Spr. 1, 15 (Halte ab deine Füße von ihrem Steige. Zunz) etc.; s. ferner f.
c) (s. aa) Etwas w., vgl. b und ver-w., z. B.: Der Herr Zebaoth hat es beschlossen; wer will es w.? Jes. 14, 27 etc.; Zu w. | die Opfer, die mit Recht mir angehören. G. 6, 373; W–d Landung. WHumboldt 3, 39; Daß sie ihm damit steuren und w. seine Tyrannei. Luther 8, 251b; Wehr auch den Mangel [ab]! Rückert Mak. 1, 108; Ich wende, was ihr scheut | und wehre, was euch dräut. 93; Ihn damit zu binden. | Da wehrt es seine Hand. Simrock N. 6, 25; V. Od. 22, 409 etc.; auch: Das beste W. (s. g) ist mit dem Schwert des Geistes . . w. ..; aber [sie] wollen’s Alles mit Würgen w. Luther 6, 317b etc., s. ferner e.
d) Einen oder Etwas von Etwas w. (vgl. aα): Da wollten sie die Gäste von Burgen w. [treiben] und Land. Simrock N. 197, 1915; Sorgsam wehrten sie Staub, Schimmel und Mottenschwarm | von der farbigen Sanders, deutsches Wörterb. II. Schrift. V. 3, 11; Den Fluch von dem Hause zu w. Od. 2, 59; 3, 237 etc.
e) (s. c) selten mit Gen. st. des sachl. Obj.: So lag er da und wehrte des Verbandes. Körner 150b.
f) (s. ac; c) mit abhäng. Satz st. des Obj., z. B. mit daß: Ich will nicht w., daß sie verdeutschen, was sie wollen. Luther 5, 142b; Wehre du mir nicht, daß ich | hinuntersteige. Sch. 514b etc.; oft mit ,,pleonastischer“ Verneinung, z. B.: Manchem wehrt seine Armuth, daß er nichts [vgl.: etwas] Übeles thut. Sir. 20, 23; Kaum wehrt’ ich seiner wüthenden Verzweiflung, | daß er den Dolch nicht auf sein Leben zuckte; Gott wehrt[e], daß sie nicht treffen sollen. Luther 5, 315a; 8, 81b; 250a; Die verschiedne Glaubenslehre wehrte, | .. daß er mich nicht vom Könige begehrte. Streckfuß Rol. 13, 10; Doch konnte ich ihren .. Händchen nicht .. w., daß sie mir nicht ein paar Runzeln von der Stirn glättete. Thümmel 6, 119 etc.; ferner mit Infin. und zu, z. B.: Wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen. Matth. 19, 14; Ap. 16, 6; Wehrt ihnen, im Schlaf die wehrlose Natur anzugreifen. B. 293b; Einem Blick .., dem er nicht w. konnte, wenigstens bis an die Thüre seines Herzens vorzudringen. G. 16, 145 etc.
g) ohne abhäng. Vhe (vgl. 1c), z. B.: Dem immer trotz allem W. um sich greifenden Prunk. Cham. 6, 147; Eher stoßen [antreiben] als w. Gotthelf Sch. 7; 8; Wobei das Überschießen der noch aufschäumenden Seife durch beständiges W., d. h. Schlagen mit einem Rührscheit verhindert wird. Karmarsch 3, 265; Zwar ich wehrete gern. V. Od. 2, 62 [= Wohl wehrte ich ab. Wiedasch] etc.
3) mit einer Wehr versehn, s. be-w., gw. nur pass. Partic.: Mit gewehrter Hand. Opitz 1, 124; Stumpf 548b etc.
4) (veralt., s. wahr, Anm. 2) in die Wehr (s. d. 9 und Gewehr f 1), den Besitz eines Gutes setzen, auch: ein-w. und als Ggstz.: aus-w., aus dem Besitz setzen, s. Brem. W. 5, 190; Haltaus 308 etc., häufiger: ent-w. (s. d. 4).
Zsstzg. z. B.: Áb-[2]:
1) mit versch. Fügung:
a) [2aα] Einem oder sich die Fliegen a.; Völker, die sich beständig ihre wachsamen Feinde a. müssen. Eberhard Ap. 1, 266; Warum soll ich nicht länger noch .. mir im glücklichen Kampf a. den verborgenen Tod. Schleiermacher (Wackern. 4, 1194⁰); Unter dem Baum, der die Mittagssonne mir abwehrt. V. 3, 27; Daß .. du | Argos Volk abwehrtest die Noth. Il. 9, 518 etc.
b) s. a und [2d]: Mutterliebe, die jedes Lüftchen von ihr abwehrt. Börne 2, 130 etc.
c) s. a, b und [2c]: Etwas oder Einen a., z. B.: Ihren Ausbruch ab-zu-w. B. 42b; Das Fliegen- und Bremsenzeug ab-zu-w. Gartenl. 12, 625a; Ein Wall, um ab-zu-w. den Franken [oder zu dals Mz. ?]. G. 5, 11; Der Flüchtige .. wehrt nur den Tod ab. 54; Alle Zugluft ab-zu-w. 15, 61; 22, 91; 23, 133; Den dringenden Ungestüm standhaft a. 25, 96; Wenigstens den ersten Sturm ab-zu-w. Sch. 822a; V. 3, 86; Il. 4, 52; Umziehen .. mit tiefem Graben die Mauer, | welcher rings abwehre den reisigen Zeug und das Fußvolk. 7, 343; 8, 451; Od. 9, 57 etc.; auch: Abgewehrt mit den Tischen | sein schnelltödtend Geschoß. 22, 74 etc. und im Partic. Präs., verschmelzend: Den Mantel, den wind-a–den. 14, 529; Dgl. wetter-a–de Gewande. G. 25, 40; Wurf-a–de Schilde. Platen 2, 179 etc.
d) s. a und [2b]: Die in Zeiten mit Dämmen und Ableiten der künftig drohenden Gefahr ab-zu-w. wissen. G. 14, 16; Mit Weisheit diesem Übel ab-zu-w. 35, 176; Wehret allem Fortschritt und den allmählichen Veränderungen der Zeit ab. Musäus M. 1, 26; Ist Dem nicht ab-zuw., | der mit dem Säbel kommt? Opitz W. 1, 4 etc.
e) [2f] Wer kann a., daß nicht das Gräßlichste geschieht? Auerbach Tag 187; A., daß sie nicht zutäppisch wurde. Gott- helf U. 2, 337 etc.
f) [2g] Um ab-zu-w., nicht uy angreifen. G. 33, 183 etc.
2) Dazu:
a) Des FluchsAb- wehrer. V. Il. 18, 100; Schäferhunde .. als Abwehrer der Raubthiere. Ländl. 4, 666 etc.
b) Durch beständige Abwehrung der Leidenschaft. Sch. 1200a. Āūs- [4].
Be-:
1) [3]vgl. Wehr II2 und (be-)waffnen, eig. und übertr.:
a) tr.: Ich selbst kann tausend Mann mit Flint’ und Schwert b. L. 3, 337; Der die wehr- und waffenlose Demokratie in dem Kampfe jenseit der Alpen beschildet und bewehrt. Mommsen 3, 341; Sch. 66b; Wie gern | der fromme Mann hier seinen kleinen Groll | mit meines Zornes Riesenarm bewehrte. 274b etc.
b) refl.: [Er] bewehrte sich zum Streit. B. 53b; 167a; Mit wundersamen Waffen b. sie sich. Reithard 54; Die mit eitler Weisheit sich bewehrten. Schlegel Gd. 1, 335 etc.
c) pass. Partic.: Die Bewehrten [Soldaten]. Cham. 4, 41; Er ist bewehrt. Entreißt ihm seinen Dolch. Sch. 433b etc. c) Noch gestern war mit Stift und Feder | sein Ohr bewehrt. Beck Arm. 183; Die mit .. Reiterstiefeln bewehrten Beine. Laube Band. 1, 19; Ein .. Orkan, | bewehrt mit Graus und Untergange. Pfeffel Fabel 2, 1; Die bewehrten [bespornten] Fersen. Schlegel Sh. 6, 192; Mit der Keule bewehrt. W. 3, 64 etc. 8) Bogen- und köcher- (WHumboldt 1, 359); dolch- (B. 97a); pfeil- (V. Blackw. 244); schwert- (Daumer 1, 17); speer- (Hungari 14); stahl- (Kinkel 22) bewehrt etc. γ) Alle sind wir wohlbewaffnet, wohlgerüstet, wohlbewehrt. Platen 2, 4; V. Od. 24, 380 etc.; Die stärksten wohlbewehrtesten [vgl.: best-bewehrten] Leute. WBarthold (Mager 2, 158³⁰) etc.; Gleich wie der Leu .. das unbewehrte Vieh | zerscheucht. B. 160a; Zinkgräf 1, 283 etc., s. 2.
2) [3] vgl. Wehr II 4; 5; beschirmen etc., z. B.: Der pfleget nun die Frommen zu b. Weckherlin 64; 1; Unsre Stadt verschanzet und bewehret. Logau 1, 1, 75; Daß nicht der Schott’ ins unbewehrte Reich | hereinbrach. Schlegel Sh. 7, 22 (s. 1cγ) etc.
3) s. bewähren. Eīn- [4]. Ent-:
1) [3] im Ggstz. zu be-w. 1, vgl. entwaffnen, z. B.: Entharnischt und entwehrt. Gryphius Fr. 470; 381; Wenn mit 50 Heeren | man mich allein nicht konnt’ e. 472; Mit „entwörter“ Hand. Schaidenreißer 92a [22, 84]; Panther und Tiger ihrer Klaun e. Streckfuß Rol. 7, 57 etc.
2) [2aa; d] = ab-w. 1a; b, z.B.: So soll deinem Aas die Hunde Keiner e. B. 239a (Il. 22, 348); Sie hatten sich den feindlichen Dolch nur von dem Herze entwehrt. L. 6, 321.
3) = er-w. (s. d.):
a) tr. (veralt.): Sie hätten’s gern entwehrt; doch war der von Jberg so mächtig . ., daß sie es nicht er-w. mochten. Aeg. Tschudi 1, 156, heute für Beides gw. das Grundw., s. [2c]; ferner refl.:
b) mit Genit.: Unvermögend, sich ihrer [der Nattern] aller zu e. L. 12, 156; 4, 439; Damit entwehrten sie sich des schwindsüchtigen Grams etc. Möser Ph. 4, 33.
c) (s. b, ugw.) mit Dat. st. Genit.: Der Hafen.., | wo du dich dem Sturm entwehrst [entziehst etc.]. H. 16, 105.
d) mit Infin. und zu: Auch dann noch können wir uns nicht e., bei dem Anblick .. mitzuleiden. L. 7, 343; 8, 206 etc.
4) [4]:
a) Einen eines Dinges; seiner Ehre; seiner fahrenden Habe etc. e. [berauben], s. Schm. 4, 128.
b) (s. a) auch: Einem Etwas e. [rauben, entziehn etc.], z. B.: Daß er mir meine Brandschatzung gefangen, enthalten und entwehret. Berlichingen 178; Brant N. 57, 8; Kirchhof Mil. Disc. 166; Die Stadt, so ihm von den Toggenburgern entweert war, wieder erobern. Stumpf 402b; Daß es ihnen .. nicht mit dem Schwert, sondern so betrüglich . . sollte entweert sein. 603b; Sein entweert väterlich Erb und Fürstenthum wieder zu erlangen etc. 740a; 670b; 336a etc.; Ihm seine eigne Tochter e. Lohenstein A. 1, 1280 etc. Dazu: Die vom Segestes eigenmächtig geschehene Entwehrung Thusneldens. ebd.; [Klagen, welche] auf kundbarlichen Entwehrungen beruhen. Erbvgl. Beil. 7.
Er-:
1) [2] veralt. st. des Grundw., z. B:
a) [2a] Gott hat’s ihm .. erwehret. Luther 3, 347a; Meerräuberei, die ihnen Diokletian erwehret. Stumpf 180b etc., s. ent-w. (3a).
b) [2b] Daß dem Licht der Wahrheit Niemand kann e. Zwingli 2, 8 etc.
c) [2f] Daß du mir erwehret hast, daß ich nicht etc. 1. Sam. 25, 33 etc.
2) [1b]:
a) veralt. st. des Grundw., ohne abhäng. Vhe: Jedoch erwehrt sich Meersburg und ward nicht er- obert. Stumpf 393a; Da ich mich nicht konnte e. noch retten. Luther 5, 534a, auch ohne sich (s. d. †): Es ist nicht zu e. 6, 219b; ferner mit Präpos.: Sich wider Jemand (Judith 5, 25), vor Einem (Logau 2, 194), vor dem Frost (Keisersberg Pilg. 58a) e., vgl. noch mundartl.: Sie e. sich fast vom heiligen Brote. Platen 3, 7, vgl. b.
b) Sich Jemandes oder einer Sache e., vgl. [1bγ] und entw. 3b: Er kann sich der Diebe und Räuber nicht e. [,,erwelen“ Drckf.]. Bar. 6, 14; B. 19b; Dieses .. Aberglaubens sich .. zu e. Fichte N. 14; G. 9, 173; 19, 194; Gutzkow R. 5, 455; Kl. M. 19, 961; Luther 6, 183a; Sch. 961b; 520a; 433b; W. 4, 199; 6, 64; 11, 250; 20, 122 etc.
c) mit Infin. und zu (s. ent-w. 3d). IAEberhard Apol. 1, 308; Ich konnte mich doch deßwegen nicht e., ein solches Gemälde für vortrefflich zu halten. G. 30, 398; 19, 201; Sch. 1150a; W. 2, 89; 8, 127; 191 1K⏑