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Weg
I. Wêg, m., –(e)s; –e; (–lein, s. 4); –e-, -:
(s. Wage, Anm.)
1) die Linie etc., die etwas sich Bewegendes im Raum beschreibt, und: die Bewegung selbst (s. das Folg.).
2) ein bestimmter, abgegrenzter Theil des Raums, der und insofern er für etwas sich Bewegendes als W. (1) dient, nam. für sich bewegende (gehnde, fahrende, reitende etc.) Pers., vgl. die häufige Reimverbind.: W. und Steg (s. d. 1a), ferner: Bahn, Gang, Pfad, Schlich (1b), Steig, Straße etc.; s. das Folg.
3) (s. 1; 2) übertr.: Das, was Einen an ein Ziel (s. d.) führt oder führen soll; die Art (s. d.) und Weise (s. d.), wie man an ein Ziel gelangt oder gelangen will etc., oft in der Zusammenstellung: Mittel (s. d. 3) und W–e. Zu den angegebnen 3, vielfach ineinandergreifenden Bedd. gehören die folg. Anwend., die wir mit Rücksicht auf die Übersichtlichkeit namentl. nach grammat.-Beziehungen sondern: 4) Verkl. gw. nur zu 2, nam. oberd., z. B.:
a) ein nicht breiter W., Steig: Das W–lein zwischen den Beeten. Hebel 3, 163; Der träumend das W–lein dahinwandelte. Steub DTr. 1, 26 etc.
b) eine nicht lange Strecke W–es: Die Unter-Arg läuft unter Wangen ein guts „Wäglein“ aus dem Alpgau herfür. Stumpf 392a. 5) W. mit Angabe des Woher, Wohin etc.: Der W. (2) von Berlin nach Hamburg geht (führt) über Wittenberge; Der W. über Wittenberge; Der W. zwischen beiden Städten; Die grade Linie ist der kürzeste W. (1) zwischen zwei Punkten; Weißt, wo der W. (3) zum Mehlfaß geht, | zum vollen Faß? .. Weißt du den W. zum Gulden? .. Wo geht der W. zur Armuth hin? etc. Echtermeyer 13; Daß der Verstand hier einen W. (2; 3) ins Holz [s. d. 5, Schluß und Holz-W.] finden kann. G. Zelt. 2, 307; Auf dem langen W–e aus dem Auge durch den Arm in den Pinsel, wieviel geht da verloren! L. Gal. 1, 4; Unmittelbar den W. (2; 3) nach unserm Herz zu treffen wissen. Mendelssohn 4, 1, 171 etc. 6) mit Ew. und adjekt. Fw. etc., z. B. zu 2: Chaussierter oder hoher (G. 2, 145) W. (s. Hoch-W.); Ein hohler (s. d. 3), breiter, schmaler W.; Auf offnem (s. d. 3) W. etc.; ferner eig. und übertr. (1—3): Ein langer, kurzer; grader (s. g), krummer; ebner; gebahnter; rechter, falscher; guter, schlechter; angenehmer, beschwerlicher W. etc.; Dieser, jener, der eine, der andre W. (zum Ziel zu gelangen); Der leichteste W. (3) zum Ruhm zu gelangen; Alle W–e führen nach Rom. Sprchw.; Wir haben einen weiten W. [2, vgl. Reise] (vor uns); Jetzt will ich anspannen; unser W. ist der weiteste. Hebel 3, 293; L. Gal. 3, 2 etc.; Auf unwirthbaren Meeren findt der Schiffer den ungepfadeten W. Geßner 4, 216; Auf gewiesenem (s. d. 1e) W–e kam das Meer wogend etc. Görres V. 132; Man kann auf dem rechten W. (3) irren und auf dem falschen recht gehen. G. 10, 184; Auf düstern W–en (3) wirkt ihr etc. 13, 264; Sich auf den vielfachsten W–en (3) wieder begegnen. 30, 283; W–e, die, vielfach gekrümmt und verwachsen, einen geübten und vorsichtigen Wandrer erfordern. V. Georg. VIII; Desto mehr Mißvergnügen wurde ihm durch verborgene und schleichende W–e (3) gemacht. W. 6, 85 etc. Wir erwähnen bes.:
a) Guten W.! (vgl.: glückliche Reise!), als Zuruf an einen Fortgehnden, Reisenden, bes. in der (oft iron.) Verbind.: Guten T. (s. d. 2i) und guten W.!, ähnlich auch: Guten W. und adjes, Herr Kandidat! Lewald W. 2, 386.
b) Etwas hat gute W–e, eig. und zunächst: es geht gut (vgl.: Es steht Alles recht gut und das ganze Werknimmt einen rechten W. G. Stein 3, 108 etc.); man braucht keine Sorge darum zu haben etc., z. B.: Er meinte: „es hat gute W–e.“ Und war doch froh, daß er sein Pferd wieder bekam? Gutzkow R. 1, 120; Und so hatte Alles gute W–e. FHJacobi 5, 163; Wenn sonst | nur Niemand um die Sache weiß, so hat | es gute W–e. L. Nath. 4, 7; Möser Ph. 1, 176; W. Luc. 5, 21 etc.; dann auch: Es hat mit oder um Etwas gute W–e (vgl. Weile 4a), es hat damit keine Eile etc., nam. iron.: es steht in weitem Felde, kommt so bald nicht etc., z. B.: Mit der Freundschaft zwischen dem Herrn Grafen und Unsereinem hat’s gute W–e. PHeyse Mer. 200; Mit der Wiederbewaldung der Berge hat es gute W–e [geht es so leicht nicht]. Oppenheim 1, 54; 12, 268; Nun hat es um die Freiheit gute W–e [die fordert der deutsche Michel noch lange nicht]. Schwegler (46) 52.
c) Der letzte (s. d. 1b) W., in Bezug auf den Tod, z. B. des zu Bestattenden zum Kirchhof (Sch. 79a etc.), des Hinzurichtenden zum Schafott (G. 3, 204 etc.), vgl. Todes-W. Sch. 440a; 442b etc.
d) Scheidung auf dem trocknen (s. d. 6), nassen (s. d. Karmarsch) W–e etc.
e) Papier den langen (s. d. I1g) W. falzen = dem langen Steg (s. d. 2a) nach, der Länge nach.
f) Den Verdauungsapparat .. einen langen, verschiedentlich gewundenen häutigen Kanal .. vom Munde bis zum After. . . Dieser Kanal, welcher auch die ersten W–e, primae viae, genannt wird (weil Alles, was wir zu uns nehmen und was später in die Substanz unseres Körpers übergehen soll, erst diesen Kanal passieren muß). Bock An. 801; Nothwendig muß Das [das Brei-Essen] die ersten W–e verleimen und verstopfen. G. 23, 38 etc.
g) Auf dem graden (s. d. 2c) W–e wohin sein etc.; bes. auch adverb. im Genit.: G(e)rades oder g(e)raden W–s (vgl. gutes und guten Muths, s. d. I 1c); vgl.: Will ich .. sie | führen des kürzesten W–s zu unserer Wohnung. Kosegarten D. 2, 18 (s. 10b); ähnlich auch (s. strack3b) veraltend: Stracks oder gestracks W–s; ferner: Ob ich auch eins W–s zu deinem Ahnherrn Laerte soll laufen. Schaidenreißer 67b, sofort, ohne auf meinem W–e Halt zu machen, s.: Soll ich zum armen Laertes den selbigen W., ein Verkünder | hingehn? V. Od. 16, 138 etc.; s. in II 6: gradeweg und unter den Zsstzg.: Quer- und Seit-W.
h) Auf dem halben W–e [= auf der Hälfte, Mitte des W–es] von hier nach Berlin; Eh man nur den halben W. erreicht. G. 11, 26 etc., vgl.: Grade Mittewegs zwischen der Akademie und dem Oberamtmann gelegen. 18, 103; Hälftewegs. 332; Auf Mitte W–es. 25, 41; Mittelwegs. Mülner 1, 10 etc.; auch z. B.: Daß er halben W. kommen wollte. JvMüller 15, 285 etc.; Ungefähr halben W–s kamen wir zu einem Lustschloß. G. 30, 185; Geh ihm gefällig halben W–s entgegen. 34, 159 [vgl.: Geh | gefällig ihm den halben W. entgegen. 13, 9] etc.; Man muß das Trinkwasser halbwegs des Berges holen. Auerbach Jos. 7; Könnten wir einander diese Woche halbwegs Jena sehen? Sch. (ChvSchiller 1, 173) etc. und bildl.: Halbwegs des Gedankens fällt ihm ein: Nein etc. Hebel 3, 487, als er den Gedanken halb gedacht, damit noch nicht zu Ende gekommen etc. Daran schließt sich adverb., im Sinne von einigermaßen (s. halb 7; 12 und Anm. 2): Wenn’s nur halbwegs aussieht, daß man gesiegt habe. 382; 4, 296; Kapper Chr. 1, 241; DMus. 1, 2, 680 etc.; Ein Mensch, der halbwege Abenteuer zu bestehen weiß. G. 34, 299; 30, 387; Gutzkow Bl. 1, 201; Rahel 1, 57 etc.; Es pocht, wenn man auch nur halbweg ’was Böses thut. G. 7, 61; Und wenn du nur noch halbweg lenksam bist. 9, 281; Wenn ihr halbweg ehrbar thut. 11, 82; 10, 170 etc.; Rabner 3, 41; Schlegel Mißd. 17; W. 11, 173; 27, 174 etc.
i) (s. 3 und k) = auf keine Weise (s. d.), durchaus nicht etc., z. B.: Mein ganzes Wesen wollte auf keine W–e hinpassen. G. 17, 131 etc.; Ich zweifl’ in keine W–e, | der König werde kommen. Müll ner 4, 199; 40 etc.; Will sich’s in keinen W. leiden, daß etc. Luther 5, 327a; 6, 378a; Werder Tass. 19, 128 etc.; In keinem W. Schweinichen 2, 133 etc.; heute zumeist im adverb. Genit., z. B.: Eine Jdentität, keinesweges aber eine Mancherleiheit. Fichte 8, 369; Man muß die Menschen nur mit dem Krämergewicht, keineswegs mit der Goldwage wiegen. G. 23, 260; 39, 70; V. Od. 11, 364 etc., vgl. (veralt.): Keines W–s noch Sinnes die rechte Losung. Fischart B. 2a etc.; Ist keines andern W–es mit ihnen zu handeln, denn darauf, daß etc. Luther 8, 15a etc.; ferner: Dem höchsten Gott .. mag gar Niemand in einerlei W. vergleicht werden. Schaidenreißer 14a; Daß kein .. Mensch unsern Glauben einigen W. verdenken mag. Zwingli 2, 205 etc. = irgendwie etc. und mundartl. auch noch in unverneinten Sätzen = einigermaßen, ziemlich etc.: Daß die Liebe blind sei, ist doch eines W–s dumm; denn das Annchen sah recht wohl. vHorn rhD. 2, 18; auch = jedenfalls (in einem Fall wie im andern): Jedennoch thut mirs eineweg leid ums Kätherle. Scherr Gr. 1, 273 etc., s. Schm. etc. k) (s. 3 und i) = auf alle Weise; durch- aus; ganz und gar; jedenfalls; immer; überall, z. B.: c) Von aller Einquartierung . . zu allen Zeiten und in alle W–e frei sein und bleiben. Erbvergl. 310; Unser Leser kann es in alle W–e von ihm erfahren. Fichte 7, 109; 285; In allweg. SFranck (Wackern. 3, 327¹7; 328²⁰); Er war dienstfertig in alle W–e. Gotthelf G. 7; Obgleich seine Grundsätze nicht in alle Wege die meinigen. Immermann M. 2, 319; L. 13, 161; Ablaß ihrer Sünden in „allweg“ erlangen. Luther 3, 94a; Müllner 4, 176; Murner Ul. 16; Auf ein Kind in alle W–e kommt es an, | ob echt, ob unecht. Prutz W. 79; Feiges Pack in „allweg“. Scherr Gr. 1, 166; Welches . . an sich selbst in alle W–e ungereimt ist. W. 14, 164; 9, 140; Wir sind also in „Allwege“ übel daran. Merck 2, 178; So können wir in alle W–e mit einander zufrieden sein. Wildermuth Heim. 214 etc. 8) Ich will dein Gesetz halten allewege, immer und ewiglich. Ps. 119, 44; 2. Mos. 28, 30; 29, 38 etc.; Lasst uns alle W–e | uns freun. Claudius 3, 117; Ein miserables Zeitalter bleibt es allewege. Forster’s Br. 2, 236 (Huber); Kosegarten Rh. 2, 28; Schlegel Gd. 1, 110; Es kann alle W–e nicht schaden. Sealssield Leg. 2, 163; Ein starkes und alle W–e tüchtiges Geschlecht. Spielhagen Pr. 6, 1 etc. γ) Es soll alleweg an seiner Stirn sein [immer]. 2. Mos. 28, 30; Aus dem Stutzer fährt der Schuß . ., allweg nicht in Zweck, oft nicht einmal in die Scheibe. Gotthelf G. 274; Allweg [jedenfalls] ist es kein Holzweg, auf dem wir sind. Sch. 384; Da Jubelrauschen | es allweg offenbart. H.; Luther 5, 312b; 315b; Je und allweg. Schaidenreißer 7a; 67b (Allwege. 2a); Stumpf 380b etc. o) Das auch zum Theil wahr ist, wiewohl nicht allewegen. Agricola 646; Mir allwegen gewogen. Berlichingen 123; 167; Keisersberg (Wackern. 3, 53¹); Luther 5, 246a; Zerstreuet sich im Luft allwegen. HSachs H. 59 etc. c) Es sehn am Thum zu Mainz die adeligen Herrn | den Willegis zum Bischof nicht allerwege [sehr etc.] gern. Echtermeyer 111 (Kopisch); Sei’s auf dies’, auf jenem W–e, | bist die Meine allerwege; sei es hier oder sei es dorten, | bist die Meine aller Orten. Talvj 2, 8; So pflichtergeben, aufmerksam und fleißig, | so allerwege treu. Tieck Cymb. 5, 5; Laß dein frommes Herz allerwege so bleiben als es jetzt ist. Sternb. 1, 260 etc. ́) So schleicht und wird er schleichen allerwegen [immer], | bis etc. Cham. 4, 110; Der Lenz beschüttet ihn [den Orient] mit Rosen allerwegen; | ein Garten, lächelt er und duftet für und für. Freiligrath SW. 5, 209; Weg’ hast du [Gott] allerwegen [immer und überall], | an Mitteln fehlt’s dir nicht. PGerhard (Wackern. 2, 4761⁰); Getreide, mannshoch, allerwegen [überall]. G. 35, 407; Die Kugel blieb dieselbe allerwegen [immer]. Herwegh 1, 24; Es giebt allerwegen [überall etc.] | Unglücks genug. Sch. 545a; Haben leiblich sich geschieden . ., | doch ihre Herzen allerwegen [allerorten etc.], | die blieben bei einander stets. Schwab (Wackern. 2, 1470³3); Er trieb sich allerwegen [immer] | Gebirg und Wald entlang. Uhland 424 etc., vgl. (seltner): Durch zweier Zeuge Mund | wird allerwegs die Wahrheit kund. G. 11, 129; Allentwegen. Hausbl. (60) 1, 152; Allerwegens, mit Ggstz.: nirgendwegens. Spate 2453. l) veralt. (vgl. i; k) Eine Liebesgluth, die solcher Orte glimmt, | ist dieser vorzuziehn, so anderwegen [anderwärts] brennet. Scultetus (L. 8, 308); Anderwege. Hoffmannswaldau Heldenbr. 4 etc., vgl. davon versch.: Anderswegen (s. wegen I 3d). m) Das geht nicht diesen W. Gotthelf G. 157 = so etc. (vgl. 14. JP.). 7) W. mit abhäng. Genit. oder besitz- anzeig. Fw.: Der W. (1) eines Schiffs, den das Schiff macht, beschreibt; Der W. des Pendels, eines geworfnen Körpers, eines Gestirns am Himmel; eines Stroms; eines Vogels; Wie du nicht weißt den W. des Windes. Pred. 11, 5 etc.; Der W. einer Pers., eig. und übertr. (3); Eure W–e sind nicht meine W–e, spricht der Herr; sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine W–e höher denn eure W–e. Jes. 55, 9; Hat das Nichts, das durch dich Etwas ward, deine W–e [o Gott] getadelt? Engel 1, 256; Sperre dich, soviel du willst! | des Himmels W–e sind des Himmels W–e. L. Nath. 3, 1 etc., aber auch: Der W. (die W–e) Gottes, des Herrn etc., welche(n) Gott dem Menschen zu wandeln vorgeschrieben, sehr häufig biblisch und z. B.: Weiche keinen Finger breit | von Gottes W–en ab. Hölty 31 etc.; Der W. der Religion, Frömmigkeit, Tugend etc.; des Lasters [wie ihn Lasterhafte gehn etc.], der Sunde etc.; des Ruhms [der zum Ruhm führt], der Ehre [ihr gemäß], der Schande etc.; Der W. des Lebens (Spr. 15, 24, vgl.: zum Leben. Ps. 16, 11); des Friedens (Jes. 59, 8 etc.), der Gerechtigkeit (2. Petr. 2, 21); Der W. der Ordnung, ging’ er auch durch Krümmen, | er ist kein Um-W. etc. Sch. 336a etc.; Den W. alles Fleisches (s. d. 1) gehen. 120a = sterben (vgl. 1. Mos. 6, 12) etc.; Der auf dem, in dem W. des Processes; Rechtens; des Vergleichs etc., wodurch man sein Ziel zu erreichen sucht; Der W. der Analyse, Synthese, der chem. Scheidung etc. 8) W. als Subj., sehr häufig, nam. zu 2, z. B.: Hier ist, geht kein W.; Wohin führt der W.?; Hier scheiden, trennen sich unsere W–e; Ein tiefer W. mündete rechts und links in Seitenpfade aus. Immermann M. 1, 295 etc. 9) W. als Obj., sehr häufig, z. B.: Einen W. oder (s. 10b) eines W–es gehn, fahren, ziehen, kommen, wandeln, dahereilen; Ganz langsam ihren W. zu gehn. W. 15, 179; Die Welt .., wie sie .. | uns hilflos .. lässt und ihren W. | .. geht. G. 13, 187; Die ruhig trabten ihren W. zur Mühle. Herwegh 144; Mit leisen Tritten schlich er seinen bösen W. Sch. 357b etc.; Den W. oder: des W–es fehlen (s. d. I 1b), verfehlen etc.; Einen W. (2; 3) einschlagen (s. d. 4), wählen, beschreiten, nehmen (s. d. 2a; 5, vgl. zurücknehmen 2); Den W. unter die Füße (s. d. 1n) nehmen etc.; Wir hätten nicht viel W. mehr zu machen und würden bald an den Ort kommen. W. Luc. 4, 250; Ihr habt den großen W. gemacht. Sch. 419a, die Reise, Tour (s. d. 1); Der verdirbt nicht! Der wird seinen W. schon machen! 634a, an sein Ziel gelangen (vgl.: sein Glück machen) etc.; Seinen W. zu Fuß fortsetzen. Hebel 3, 143, die Reise; Hin und wieder den W. [die Hin- und Herreise] in Eile vollenden. V. Od. 2, 214 etc.; Denselben W. halten (s. d. 3), z. B. Cham. 4, 301 etc.; Einen W. zurücklegen, den zurückgelegten überblicken, überschaun etc.; Einen W. bahnen, ebnen etc.; Einem den W. versperren, verlegen etc.; Einem den W. öffnen, aufthun; Den W. | aus diesem Kerker schnell sich aufzuthun | durch einen Federstrich. Sch. 406b etc.; Dieser Weg hat den Vortheil, daß er Niemandes W. durchkreuzt. Forster Br. 1, 398 etc.; Einem einen W. [Gang] ersparen, abnehmen etc.; Einem den rechten W. zeigen, weisen etc.; Er kam, ich habe ihm aber gleich die W–e gewiesen. G. 10, 126, ihn gehen heißen etc. 10) im Genit., unabhäng. von Präposit.:
a) abhängig von Hw., z. B.: Die Länge, die Beschwerden des W–es etc.; nam.: So viel Stunden, Meilen W–s; Ein Stück, eine Strecke, ein Ende W–s; Ein Feld (s. d. 5) W–(e)s, meist zusammengeschoben und so (als Zsstzg. von W.) bei Einzelnen masc. (statt neutr., wie bei Luther etc.), z. B. Musäus M. 1, 110; 5, 91; Trug ihn .. zween Feldweges weit. Pfeffel Pr. 8, 186 etc., vgl. in der Basl. Bibel von 1523 die Erklärung: Feltweg: Rast [s. d. 3], Roßlauf [s. d.] etc.; ferner: Hälfte, Mitte (des) W–s etc., s. 6h. Ferner:
b) Woher des W–s? Tieck Schr. 4, 180 etc. und nam. abhäng. von Zeitw. s. 9, Anfang und Gg, z. B.: Dieses (W. 9, 114 etc.) oder: seines (29, 146; H. 13, 15 etc.) W–es; seiner W–e (G. 16, 299 etc.) gehen, seltner mit begleitendem Ew.: Still des rauhern W–es gehn. CRudolphi NGd. 100 etc.; Mancher eilt des W–s daher. Wackern. 2, 1447⁷ (Kerner); Kam ich desselbigen W–s gefahren. 1554¹³ (Rückert); Alle Wandrer, die des W–es fahren. Sch. 520a etc.; Ich möchte dieses W–es so bald nicht wieder kommen, man erlaube mir also einen kleinen Ausschweif. L. 7, 333 etc.; Sich seiner W–e [= fort] packen (s. d. 1e), scheren (s. d. 3); Trabt ruhig seines W–es fort. W. 12, 11 etc.; Diesen Morgen wandelte ich ganz ruhig meines W–es durch die Straßen. Forster It. 1, 182 etc.; Des W–es zog ein Metzger. Cham. 3, 203; Alle ziehen ihres W–es fort. Sch. 544b; W, 11, 132 etc.; Des W–es fehlen etc. 11) im Dat., unabhäng. von Präpos., z. B.: Gieb du [, Gott.] meinem W. die Richte. G. 4, 5 etc. Ferner (15—25) abhäng. von Präpos. (alphab.): 12) (veralt.) Ab (dem) W., vom W–e ab, entfernt, fort (eig. und übertr.), s. Benecke 3, 637b und z. B.: Er that die Tyrannen ab dem W. [s. abthun]. Münster 315; Dannen und abweg thun die Lüste. Keisersberg Par. 111b; Geht der Schneider etwas abweg. Hammer RH. 259; Philander 2, 348; 1,304; Anschläge gemacht, Hilfrichen „ab wäg“ zu thun und hinzurichten. .. Hilfrichen „abweg“ zu thun. Stumpf 212a (s. 24). Dafür auch noch heut nicht unüblich —: Wo abwegs sich ein Quell | in ein .. Becken .. goß. Alxinger D. 43; Daß er bei uns etwas abweges ansprach. Arndt E. 6; Er führt’, als Feuerloh’ in dunkler Nacht, | mich abwegs. V. Sh. 1, 51; H. 2, 300 etc. (veralt. auch als Ew.: Suchen die Katzem abweg und unbewohnte Stätt. Ryff Th. 71, abgelegne, s. abwegsam). 13) Am W–e blüht ein Veilchen; steht eine Hasel, ein Wirthshaus etc.; Hänsel am W–e, s. Hans. 14) Auf dem W–e von hier nach Berlin (2; 5) etc.; Auf diesem, jenem W–e (2; 3) zu Etwas gelangen etc., s. nam. 6; 7 und z. B.: Du willst mein Wohl, allein verlange nicht, | daß ich auf deinem W. es finden soll. G. 13, 197; Dem Kaufmann .., der .. die W–e .. kennt, auf welchen das Beste zu haben. 5, 28; Es ihm auf dem W–e [mittels] öffentlicher Anplackung bekannt machen. HKleist E. 1, 89; Auf diesem W–e kann man sich .. gegen Alles verhärten. IP. 2, 196; Zwei sind der W–e [,,Pfade“. Sch. Mus. 110], auf welchen der Mensch zur Tugend emporstrebt. Sch. 89 etc.; ferner: Jemand oder Etwas ist auf dem W–e, in Bezug auf etwas Herannahendes, Heranrückendes, zu Erreichendes etc.: Der Kranke ist auf dem W–e der Beßrung; Was ist denn nicht auf dem W–e, zu veralten? Alexis H. 1, 1, VII; Ich war so ziemlich auf dem W–e, mit jüngeren Freunden .. in ein solches wechselseitiges Schönethun .. zu gerathen. G. 21, 230; Es ist eine böse Sache um den Ärger, wenn er einmal auf dem W–e ist. 16, 69; Daß kein Zweifel übrig blieb, hier sei eine Leidenschaft nicht auf dem W–e, sondern wirklich angelangt. 15, 93 etc., s. 23. 15) Sich auf den W. machen (Sch. 119a), begeben etc.; Einem Geld, gute Lehren etc. mit auf den W. geben; Ein Schlückchen auf den W. Sch. 133a; Seid ihr denn auch mit etwas Reisegeld versehen auf einen so langen W.? Hebel 3, 433; Viel Glück auf den W.! etc. 16) Einem aus dem W–e gehn, um das Zusammentreffen oder den Zusammenstoß mit ihm zu vermeiden, z. B.: Will’s [das Schicksal] nicht aus dem W–e gehn, | ei, so geh du aus dem W–e! G. 3, 251 etc.; Etwas oder Einen aus dem W–e räumen (s. d. 1a), vgl. : Einen aus dem W. fegen (s. d. 1o) etc.; Etwas liegt (s. d. 1c) aus (oder außer) meinem W–e, mir fern etc.; Eine Arbeit und Thätigkeit, die weit aus dem W–e von Dem liegt, womit sich vornehme Personen beschäftigen. Tieck DQ. 2, 57; Und doch ist wahrlich Eines dem Andern nicht sehr aus dem W–e. L. 10, 224 etc. 17) (zumeist mundartl.) Jemand ist bei W–e, im Gange; auf; so daß man ihn sprechen kann etc. (vgl. 22): Kurfürstl. Durchlaucht sind nicht bei W–e. Alexis Dor. 1, Kap. 13; Der heute noch nicht „bei W–e“ befindlichen Wirthin. Gutzkow Z. 3, 6; Liesli 59; Königsl. 48; „Ihr Fräulein Tochter, wo ist sie denn? nicht zu Hause?“ Im Augenblick nicht bei W–e. Mügge NLeb. 1, 121; Früh bei W–e! Schlegel Sh. 6, 278; Zelter 4, 432 etc.; ferner: Gut bei (oder zu, s. 26) W–e sein, gut im Gange sein; sich wohl befinden, so daß Einem Nichts fehlt etc.: Die süßen Thierchen sind gut bei W–e. Holtei Mensch 1, 169 etc.; ferner: Man war in D. kaum noch beim W–e angesehen (s. d. 5a), wenn man nicht etc. Immermann M. 1, 200. 18) Sie zogen durch einen andern W. wieder in ihr Land. Matth. 2, 12; Durch einen W. sollen sie ausziehen wider dich und durch sieben W–e vor dir fliehen. 5. Mos. 28, 7 (vgl.: Wenn sie auf einem W–e gegen dich ausziehen, werden sie in sieben W–en vor dir fliehen. Mendelssohn, die vereint Anrückenden werden auf der Flucht sich zerstreun) etc.; ferner: Einem quer (s. d. 2f) durch den W. streichen etc. 19) Im W–e Rechtens (oder Rechts. W. 12, 50) etc., s. 7 etc.; Jemand oder Etwas steht Einem im W–e, hindernd, z. B.: Wobei Nichts im W–e stand, daß er nicht (s. d. †, vgl. hindern) etc. Danzel 387; Forster Br. 2, 655; Sie wird sich hoffentlich nicht selbst im W–e stehn. L. 1, 121; Ich will doch sehn, | was für ein Wenn mir kann im W–e stehn. 122; Sch. 1132a; Find ich dich überall in meinen W–en? 504b; Sein Anblick war mir so sonderbar im W–e, daß etc. Thümmel 2, 10 etc., s. 20. 20) (s. 19) Wird Einer von ihnen so kühn, ihm in den W. zu stehn (s. d. 3b). W. 15, 66; In den W. sich Einem stellen (Cham. 3, 89; G. 28, 162 etc.); Einem treten (22, 16; JFalk G. 298 etc.); Einem einen Stein (s. d. 2e) legen, wälzen, werfen, rollen; Weil die Meinung soviele Inkonvenienzen und Anstöße in den W. legte. G. 14, 265; Hab ich ihm je ein unschönes Wort in W. gelegt? Wagner Kind. 86 etc.; Ist mir das Papstthum. in W. gefallen und hat mir’s wollen wehren. Luther 5, 302b etc.; ferner: Jemand kommt, läuft Einem in den W., so daß man ihn packen kann etc., z. B.: Aber Der lauft mir noch einmal des Nachts in den W.! Hackländer Stillfr. 1, 18; Daß ich dem Schwätzer in den W. laufen mußte! Sch. 637a etc., vgl.: in den Wurf etc.; ferner s. 6i; 6ko etc. 21) Einem nicht über den W. trauen (s. d. 2b) etc.; s. auch II: über-weg. 22) Jemand ist um den W. (Auerbach Jos. 166; LPHahn Hoh. 34; Möricke N. 371; 422; Pestalozzi 4, 268; Pfeffel Pr. 1, 10 etc.), um die W–e (Spindler V. 3, 92; 4, 343), „undeweg“ (Gotthelf G. 339), in der Nähe, bei der Hand etc., vgl. 17. 23) Ich labte mich unter [gw.: auf] dem ganzen W–e daran. JP. 3, 81; gw. aber: Unter (s. d. 1) W–(e)s oder unterweg(e)s, z. B. G. 1, 262; 14, 188; 210; L. 12, 270; 280; Sch. 539b; W. 1, 219; 11, 209; Luc. 5, 4 etc.; daneben zuw.: Als er unter W–en in der Herberge war. 2. Mos. 4, 24; Unterwegen. Claudius 1, 6; Gleim 3, 143; Mathesius Lthr. 123a; Spee (Wackern. 2, 288f); Stumpf 420a; Weidner 45 etc. und noch häufiger (von Adelung Und Campe getadelt): Unterwegens. Auerbach Tag. 142; Bahrdt 3, 205; Forster R. 1, 202; G. 28, 222 (unterweges. ebd.); H. Merck 2, 8; Hölderlin H. 2, 42; L. 1, 300; 4, 405; 12, 169; 246; 257; Nath. 4, 8 etc.; Möser Ph. 3, 107; JvMüler 24, 128; Platen 7, 26; 52; 404 etc.; auch übertr. (vgl. unter-lassen, -bleiben): Lassen Sie das Heirathen unterweges. Iffland 9, 2, 53 etc.; So laß auch das Schlagen unterwegen. W. Att. 2, 3, 28; Simrock N. 805 etc.; Das Schlagen muß unterwegen bleiben etc., s. auch IIZsstzg. 24) Vom W–e (ab)weichen, abgehn etc., auch (veralt., s. 12): Daß er das Gesetz gern gar vom W. thät [abthäte]. Franck Arch. 138 etc.; ferner: Von wegen = von Seiten; auf Anlaß; mit Rücksicht auf; um willen etc. (s. halb II und wegen I), z. B. mit nachfolg. Genit.: Jch wollte, ich wäre der Müller | von w–en der Müllerin. Cham. 3, 170; Hab’ ich von w–en meines ausgetauschten Seckels einen Diener auf sie losgelassen. 4, 307; Kamen die Strickreiter von w–en des gestohlenen Rößleins. Hebel 3, 79; Opitz (Wackern. 2, 321³⁵); Gebt Rechenschaft .. | von w–en des vergoßnen Bluts. Sch. 460a etc. oder mit zwischengeschobnem Genit., z. B.: Von Amts (Forster Jt. 1, 59; G. 9, 281), Policei- amts (Möser Ph. 3, 196), Policei (Waldau N. 2, 137), Gerichts (OLudwig Th. 1, 330), Rechtes (Ramler F. 1, 86), Gottes und Rechtes (Zimmermann FrGr. 259), Erbrechts (B. 403a), Geburts (W. 9, 126) wegen etc.; Von not(h)wegen [nothwendigerweise]. Luther 6, 29a etc.; Daß ich an Theremin schon geschrieben habe von w–en der Novelle. Cham. 5, 141; Wo Sie sich | von Kaisers wegen eingestellt. Sch. 332b; Denen meine Erziehung von natürlicher oder bezahlter Pflicht w–en oblag. W. 33, 272; Der Diener Gottes dankt von seines Herrn w–en. 12, 107; Von ihrer Aller w–en. Luther 8, 11a etc. und verschmelzend (s. Du, Anm. d und halb II 2): Sag ihm von meinet-w–en, daß etc. G. 29, 87; Sch. 602b etc. (vgl. mundartl., veralt.: Z’wegen meiner. Holtei Bühn. 4, 235 etc.; Vor der Mägere w–en. Ryff Th. 12, wegen der Magerkeit). Veralt., mundartl. auch bindewörtl., z. B.: Von w–en [aus dem Grunde], daß (Luther SW. 60, 145; Ryff Th. 97); weil (Gotthelf G. 50) etc. und allein = denn, z. B.: Das Rechte errieth doch Niemand, von wegen, wenn man Etwas begreifen will, so muß etc. 114; 25; Sch. 1; 106; U. 1, 212; 315 etc. 25) Etwas zu W–e (zuwege) bringen (s. d. 4 etc.), zu Stande; fertig, zurecht bringen; (ver)schaffen etc., z. B. Auerbach D. 499; Echtermeyer 152; Mit vieler Mühe brachten sie ein Feuer zuwege. Forster R. 1, 116; [Das] brachte ihm den größten Beifall zuwege. G. 16, 323; Heinse A. 1, 81; Immermann M. 1, 256; Kant SW. 1, 224; Er wollte zugleich zuwege bringen, daß etc. Sch. 1082a; Stumpf 381b etc.; „Zuwegen“ bringen. 371b; Murner Ul. 47; 48; Daß ich das Pferd zu wegen bring [schaffe] von dem Pfaffen. 55; Rollenhagen Fr. 59; Zinkgräf 1, 230 etc.; So z’weg“ bracht wie dich dein Meitschi hab ich Keinen. Gotthelf G. 219, ihn so fertig, zurecht bekommen, sich ganz unterworfen etc.; Z’weg Etwas machen (151; 246; Sch. 16; 102 etc.), Etwas stutzen (56); sich hexen (s. d. 2: G. 266) etc.; mit Etwas kommen (229); sein (260); mit Etwas sein (Sch. 185); Sie hätte nicht gedacht, das Christen’s Herz zum Frieden so z’weg [fertig, bereit] sei. G. 102 etc.; Vorhin so z’weg [munter] und jetzt so muggig [muckisch]. 343; Du bist übel z’weg [krank]. Sch. 48 etc., vergl. auch (z. B. in Mecklenburg): Jemand ist gut zu W–e (vgl. 17), es geht ihm gut (in Bezug auf Gesundheit, Wohlstand).
Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach folg. Bsp. (s. Spate 2455), vgl. Bahn, Pfad, Straße, Gangetc.: Áb-: ein von dem eigentl. oder von dem richtigen abführender Weg, eig. und übertr.: Engel 7, 30; Wir trieben uns auf mancherlei A–en und Um-W–en herum. G. 22, 51; Wo .. das .. Herz .. auf Irren, | auf A–e geräth. H. 11, 157; Irr-, Ab- und Schleich-W–e. Jahn V. XXIII; Man soll [in Bezug auf schöne Aussichten, bei Fußreisen] von den Wegen die Neben-W–e und von diesen wieder die A–e einschlagen. Kürnberger N. 2, 219; Daß die grade auf die Wahrheit führende Bahn des Äsopus von den Neuern für die blumenreichern A–e der schwatzhaften Gabe, zu erzählen so sehr verlassen werde. L. 5, 356; Stumpf 351b; W. 4, 196 etc., s. ferner [12].
Ábsatz-: (pgl. Absatz 6; Absatzquelle). König Saalf. 2, 155.
Ábzugs-: Abzugskanal (vgl. Abzug, Abzucht), eig. und übertr. Gutzkow R. 7, 470; Neue A–e für unsre Produkte. Scherzer 1, 2 etc.
Äcker-: Feld-W.
Án-: ein hinanführender Weg (vergl. Auf-W.): „Wie der Löwe hinaufgekommen?“ .. Durch den Hohl- W. . . Daß Niemand als durch jenen ersten engen A. zu dem Zauberschlosse gelangen könne. G. 19, 404.
Āūf-: aufwärts führend (Empor-, Hinauf-W.): Traten rüstig den A. an. Diezmann Weim. 27.
Aūs-: ein Weg, der aus Etwas herausführt, z. B.:
1) (vgl. Ausgang 1b) In jenen Poren und Irrgängen, wunderlichen Aus- und Einwegen. G. 39, 185; Bahnten wir uns einen A. durch das Gedränge. Kinkel E. 171; Wenn diese Ausschweifungen des Witzes .., die uns von dem graden Pfade ablenken, ein bloßer Schneckenzug sind, der .. wieder in die Richtungslinie der Wahrheit hineinfällt... Die nach uns kommen, sehen den labyrinthen A., lassen ihn seitab liegen und gehen gradezu. L. 11, 60; Und so sind zwei Fabeln entstanden, indem man mit der Geschichte der alten Fabel einen kleinen A. genommen, der auch zu einem Ziele, aber zu einem andern Ziele führet. 5, 421; Lewald Ad. 94; Gall’ erstickt mir kochend | den hohlen A. meiner gift’gen Stimme. Schlegel Sh. 7, 344; V. Od. 4, 373; Sieht sich . . in Höhen eingeschlossen, | wo bald die Möglichkeit des A–s (s. 2) sich verliert. W. 20, 212 etc., bes.:
2) [3] ein Weg, aus etwas Bedrängendem etc. herauszukommen, sich herauszuhelfen, s. Auskunft 2, z. B.: Es fand einen günstigen A. in der anekdotischen Auffassung. Auerbach Ab. 158; A–e, die man genommen. IAEberhard Ap. 1, 35; Hier ist kein A. (s. 1), kein Rath, keine Flucht. .. Ich habe selbst das Netz zusammengezogen . ., ich weiß, wie jeder Kühnheit, jeder List die Wege verrennt sind. G. 9, 238; War .. jener A. nach der Bühne bloß einem .. unruhigen Menschen willkommen, der ein Leben fortzusetzen wünschte, das etc.? 16, 334; Den A. erdacht. 19, 73; Ich suchte mir .. durchzuhelfen auf einem A–e, der etc. 22, 178; Ob sie .. andere A–e sucht. 32, 87 etc.; Zeigt mir einen A. (1) aus diesem Labyrinthe. Thümmel 5, 211; 2, 101; 107; 6, 33; V. Od. 14, 489; Da ich mir den einzigen A. abgeschnitten sah etc. W. 33, 25; 2, 80; HB. 1, 7; Erfinde irgend einen klugen A. zum Ziele deiner Wünsche. Luc. 4, 235; 5, 176 etc. Báckstein- [2]: s. Stein-W.: Das von weißen Sand- und rothen B–en durchschlängelte Dorf. Natur 13, 219a etc. Bǟsleins- [2; 3]: Wer auf dem Vetterles- und Bäsles-W. von Station zu Station befördert wird. Auerbach Leb. 2, 26, vgl. Nepotismus. Bāūer- [2]: Der Packenträger, der mit seinen Galanteriewaaren nicht auf der Heerstraße, sondern auf allen B–en wandelt. Möser Ph. 1, 223; Bauern-W–e. PHeyse Mer. 151, s. Dorf-, Feld-, Land-W. Bēī-: bei, neben dem Haupt-W. (Neben-W., vgl. Ab-W.): Dicht neben der Chaussée in einem schmutzigen bis auf den Grund zerfahrenen B. Gerstäcker Äq. 3, 67; Nun sind ja Menschenlehre eitel B–e und nicht die göttliche Richtstraßen etc. Luther 1, 504b; Die Mittelstraße gehen die Seligen! Aber es sind ja zu viel B–e. SW. 61, 372; HSachs 1, 344d. Bérg-:
1) Gebirgs-W. Auerbach Leb. 1, 100; 197; Der B. öffnet sich . ., hier ist das Rütli. Sch. 526b etc.
2) der Zugang zu einem Bergwerk. Scheuchenstuel 32. Berūfs-: Weg, den man und wie man ihn in seinem Beruf wandelt: Wäre man auf gleichen B–en [in gleichem Beruf]. G. 32, 317; Maje 1, 134; Wer auf seinen B–en geht, darf Nichts fürchten. Stilling 1, 15 etc. Beschwêrde- [3; 7]: Den B. durch alle Instanzen zu betreten. Volksz. 12, 250. Besūch- [2]: (mundartl.) Weg in einem Revier, Feld-W. etc., s. Schm. 4, 44; 3, 192. Bíldungs- [3]: Die versch. B–e. König Saalf. 3, 304. Bírsch- [2]: Pirsch-W.: Fuß-W. im Walde. Laube Br. 278 (Schleich-W.). Blūmen- [2]: voller Blumen, bes. übertr. (Ggstz. Dornen-W.): Ihr lustwandelt mit ihnen durch die Blumen- und Frucht-W–e der Wissenschaft. Börne 5, 304; Sch. 100a; Der B. meiner Jugend verlor sich jetzt in eine rauhere Dornenbahn. V. Br. 1, 31. Bōten-: Botengang. Brétter- [2]: mit Brettern belegt etc.: Ein B. aufgebrückt. G. 20, 241. Búrg-: zur Burg führend. Arnim Kronw. 1, 398. Būß- [2]: den ein büßender Waller geht. PHeyse Mer. 396; W. 11, 259 etc., auch übertr. [3]. Dámm- [2]: Hoch- W. (s. d.; dämmen 1a und Damm 2): G. 5, 6; Meine Artillerie hatte große Mühe, auf den schlechten D–en nachzukommen. Pz 2, 12. Dīstel-: vgl. Dornen-W. Lohenstein Soph. 7658⁴. Dóppel-: z. B. bildl.: Der D. der Stimm’ und Speise [Kehle]. Gries Tass. 20, 33. Dórf- [2]: der Weg durchs Dorf (G. 15, 60, vgl. 56) oder zum Dorf (s. Bauer-W.): Wenn er einen Land- oder D. zur Zoll- oder Heerstraße adelt. Möser Ph. 2, 279. Dórnen-: (s. Ggstz. Blumen-Pfad, -W.) So führt auf D–en | dein Engel dich. Jacobi 3, 248; Den steilen D. zum Himmel. Schlegel Haml. 1, 3; W. 11, 260 etc. Dréck- [2]: Koth-W. Drēī- [2]: Stelle, wo drei Wege zusammentreffen (vgl. Kreuz-W.). V. H. 2, 281; W. 27, 332 etc. Dúrch-: ein Weg durch Etwas hindurch, Durchgang: Daß die .. Schichten .. der von unten aufsteigenden Wärme einen leichteren D. gestatteten. Burmeister Gsch. 306; 77; Den D., der die Biegung abschneidet. Gerstäcker Miss. 3, 95; Kohl A. 3, 100; Die Mäuse .. machen sich allenthalben freie D–e. L. 6, 55 etc. Ehren- [7]: Auf diesen E–en sein Begleiter. G. 35, 322. Eīn-: s. Aus-W. 1. Eīntracht- [7]: Friedens-W.: Auf E–en laß sie gehn. FHofmann Weihn. 6, 33 (Bechstein). Eīs-: Eisbahn (s. d.) für Schrittschuhläufer etc.: Neben gebahnten und ausgesteckten E–en dürfen weder Waken noch Jagelöcher gehauen werden. Preuß. Gesetzs. (59) 463. Eīsen-: statt des gw. Eisenbahn (s. d. und Schienen-W.). Gartenl. 12, 617a. Empōr-: Auf-W. Gutzkow R. 7, 258. Eng-: enger Weg (s. Engpaß). Ense B. 3, 176; 213; 215; 284 etc. Erde-: Weg des irdischen Wallers (s. d. und Erdewaller). G. 12, 302. Erfāhrungs- [3; 7]: w. Luc. 5, 65. Fāhr- [2]: Hackländer Stillfr. 2, 204; König Fam. 1, 336 etc.; bildl.: Den allgemeinen F. der Gedanken | betrete deine Zeitung nicht! Sch. 258a, bediene dich zur Mittheilung nicht der (sonst allgm. üblichen) Rede etc. Féld-:
1) Weg durchs Feld (s. Acker-W. etc.): Durch die F–e so hingetrottelt. Gutzkow Z. 3, 359; Willkomm Sag. 1, 61 etc.; bildl.: Wenn der dünne F. dieser Geschichte doch noch in eine frömmliche Kapelle hineinführt. Keller gH. 4, 162 etc.
2) [10a]. Féls- [2]: durch Felsen hindurch (s. Berg-, Gebirgs-W.): Auf dem in der Höhe sich schlängelnden F. G. 19, 38; 4, 2 etc., häufiger: Felsen-W. 2, 4; 35, 317; Immermann M. 3, 170; Platen 4, 283; 5, 165 etc. Flámmen-: z. B. von der Bahn der Sonnenrosse. FMüller 2, 379 (vgl. Glanz-W.). Frīēdens- [7]: Wo ich wandle, sei’s auf F–en, | sei’s, wo der Tod die blut’gen Kränze bricht. Körner. Frúcht-: s. Blumen-W. Fūhr-: Fahr-W. JP. Hesp. 9. Fūß-:
1) [2] Fußsteig. G. 26, 147: Hebel 3, 1; W. 12, 93 etc.
2) Bei vier Stunden gemeines F–s. Stumpf 674b [soviel ein gw. Fußgänger in der genannten Zeit des Weges zurücklegt]; 600b etc. Gáng-: auf Schiffen (vgl. Wandering etc.): Die Mannschaft stand zu Haufen in den G–en. Mügge GsN. 2, 395; Der Wellen-G. Gartenl. 10, 435b. Gárten- [2]: Gartensteig. Langbein 2, 178. Gebírgs- [2]: (s. Berg-, Felsen-W.) Der steile G. G. 18, 1. Gehēīm-: ein geheimer Weg, z. B. [2]: Durch einen G. von ihnen in seine Gärten geleitet. W. 15, 249 etc., auch [3]. Gesándtschafts-: Durch einen G. Platen 7, 200, durch Vermittlung eines Gesandten oder der Gesandtschaft. Glánz-: (vgl. Flammen-W.) Meteor, | weit durch den Himmel einen G. ziehend. Sch. 387b. Gnāden- [3]: Weg, auf dem man Gnade erlangt oder zu erlangen sucht: Die Betretung des G–es. Momm- sen 1, 61; Jeder G. versperrt. Sch. 429b. Grénz- [2]: ein Weg als Grenze. Grúnd- [2]: Halden, zw. denen der umbuschte G. emporgewunden ist. Gartenl. 10, 154b. Hándels- [2; 3]: Handelsstraße: Wo der kühne Händler mit empörten Wellen kämpft, sich seinen H. durch besiegte Feinde bahnt. Börne 5, 69; Die H–e des alten Asiens, sowohl die zu Lande oder die Karawanenstraße, als auch die Schiffahrten. Heeren 1, 986. Hárn-: Harngang. Bock An. 868 etc. Hāūpt-: der hauptsächliche Weg, Ggstz. Neben-, Bei-W. etc., z. B. [2]: Um den unfahrbaren H–en zu entgehen, suchte man sich Bahn über Feld. G. 23, 86; Der H. in der Mitte .., die Pflaster-W–e vor den Häusern. 26, 54; Pfarrius Soonw. 185 etc. Hêêr- [2]: Heerstraße. Alxinger D. 49; In seiner Wohnung hart am H. B. 169b (= V. Il. 6, 15); Der H. und der Pfad. Freiligrath SW. 5, 311; Immermann M. 4, 144; Sch. 520a; Auf offnem H., auf geheimem Pfad. Uhland Dr. 34; V. Arat. 23; W. 11, 131; 138 etc. (versch. Her-W.). Hēīls- [3; 7]: Weg des Heils; zum Heil, zur Seligkeit führender Weg. G. 32, 263. Hēīm-: Weg der Heimkehr (Nachhause-, Rück-W.): Auf dem H–e. G. 16, 109; Sich wieder auf den H. machen. W. Luc. 5, 344 etc.; scherzh.: Mancher badische Batzen ist dort hingewandelt und hat den H. nimmer gefunden. Hebel 3, 426. Héll- [2]: (mundartl.)
1) Heer-W. (mhd. helwëc): So habe ich .. die ganze russische Armee über den H. ziehen sehen. Immermann M. 4, 35.
2) ein, damit das Wasser ablaufen könne, auf der Seite abhängig gemachter Weg. Adelung (s. Halde). Hêr- etc.: (versch. Heer-W.) Auf dem H–e. G. 26, 204; Der H. hat uns länger geschienen als der Hin-W. 14, 206 (21, 260); Auf Hin- und H–en. 25, 153; Der Rück- W. wurde nicht benutzt wie der H. 21, 258; Zeigen Sie mir den Hin-W., den Rück-W. will ich schon finden. 15, 97; Wie hat der Allgütige meinen kurzen Hin-W. zum Grabe mit Spätrosen bestreut! Thümmel 5, 176; Die von der Sonne Hinab-W–e [Untergang], | Diese vom Aufgange. Solger Soph. 1, 140; Wenn ihn der frühere Hinein-W. durch . . Tirol interessiert hatte, so fühlte er sich auf dem Rück-W–e nach dem Vaterlande beängstet. G. 30, 48 etc. Hōch- [2]: Chaussée [s. d.] oder gepflasterter, dammartig aufgeworfener H. Kohl Irl. 2, 382; G. 5, 9 etc. (vgl. Damm-W.). Hōhl- [2]: Schlucht (s. d. und Hohle). 19, 388; 25, 5; 35, 411; Hemmeten nicht H.’ und verschneiete Gründe die Durchfahrt. V. 2, 146; W. 23, 395; Steigen durch enge H–e. Luc. 5, 35 etc. Den Treppen-H. PHeyse Mer. 340 (zum Weinberg); bildl.: Windet unser Weg sich durch die finstern H–e gothischer Meinungen. Fichte 6, 157 etc. Hólz- [2]: ein Weg im Holz (s. d. 5, Schluß), der aber gw. nicht aus dem Walde herausführt: Gartenl. 12, 631b; Indessen trabt ein großer Bär | tiefsinnig seinen H. her. Ram- ler F. 3, 26; Dieser falsche H., auf welchem Sie wandeln, wird Sie weit von Rennsdorf ablocken. Thümmel 7, 163; Gotthelf Sch. 384; Landstraße ist sicher, H. ist fährlich. Luther SW. 64, 104 etc. und daher: Man sagt im Sprichwort von Einem, der den falschen Weg geht, er ist auf dem H. und so ist’s auch. Der H. führt nicht zu Menschen. Auerbach Jos. 152; Ihr seid auf dem H. Gotthelf Oberamtm. 24; Hackländer Stillfr. 1, 177; Klencke Parn. 2, 145; König Jer. 1. 18; Sie weisen uns den H. Luther 6, 409b; 8, 10a; Du bist auf der unrechten Bahn und gehest auf dem H–e. SW. 35, 26; 26, 60; Scheffel Tr. 164; 165; 186; Scherr Gr. 1, 86 etc., s. [5]. G. Irr-: ein in die Irre führender, eig. und übertr. (s. Ab-W.). Ps. 95, 10; Jene auf solchen J–en Befangenen. G. 24, 203; Auf den I–en seines Lebens. 27, 334; Daß Das oft J–e sind, was die Welt für Wege zum Ziele hält. Zelt. 1, 336; Mendelssohn Morg. 160; Ein Wind, der Schiff und Mann durch lange J–e treibet. JESchlegel 1, 433; V. Jl. 1, 59; W. 26, 24 etc. Kāīser- [2]: ein (urspr.) für den Kaiser bestimmter. G. 6, 279. Kīēs- [2]: mit Kies bedeckter, beschütteter. Steub DTr. 1, 25. Kírch- [2]: nach der Kirche. Gotthelf Sch. 288; Kosegarten Rh. 3, 84 etc. Klūgheits- [3; 7]: ein von der Klugheit angerathner. G. 18, 113. Knüppel- [2]: (s. Knüppeldamm). 18, 277. Krēūz- [2]:
1) Stelle, wo sich versch. Wege kreuzen (s. Scheide-, Drei- W.). B. 70a; G. 11, 86; 29, 405; 33, 93; Was in K–en gespukt. JKohl Par. 3, 158.
2) s. Quer-W. Kultūr- [3]: Europa wird seinen K. direkt .. zu finden wissen. Volkszeit. 12, 290, s. Bildungs-W. Kúnst- [2]: (s. Kunststraße). Schottel 914 etc. Lánd-:
1) s. Dorf-W.
2) Ggstz. Wasser-W. (s. d. und See-W.) Nach dem weitumziehenden L. Baggesen 1, 231; Frenzel Watt. 1, 118. Láster- [3; 7]: vgl. Sünden-W. Lêbens-: (s. Leben II6d) Lasst uns rasch und brav und kühn | die L–e wandern. G. 4, 44; Wenn soviele Menschen an dir Theil nahmen, deinen L. kannten. 17, 263; 27, 374; Auf unserm L–e. 30, 37; Tiedge 2, 74; Zwei L–e liegen vor ihr, zwischen welchen sie .. wählen muß. W. 22, 115 etc. Lêhens- [3]: nam. das bei Streitigkeiten über Berglehen (s. d.) geltende Rechtsverfahren, s. Scheuchenstuel 156. Lêhm- [2]: s. Sand- W. Lēīdens- (vgl. Lebens-W. etc.) Wir gehn ihm nach auf seinem L–e. Freiligrath SW. 1, 352. Lúft-: ein Weg durch die Luft, z. B. Thümmel 8, 135. Lúst- [2]: Weg für Lustwandelnde (Spazier-W.). L. 6, 373. Mílch-:
1) st. des gw. Milchstraße (s. d.). Alxinger D. 221; Kosegarten Rh. 1, 144.
2) s. Milchgang. Míttel-: (s. Mittelstraße) Du priesest mir den goldnen M. Sch. 400b; Hielt sie zwischen schüchterner Zurückhaltung und unanständiger Frechheit den M. W. Luc. 1, 363. Mórd- [2]: sehr schlechter Weg, auf dem man Hals und Bein zu brechen Gefahr läuft (s. Mord 1h): Nach einer durch Regen und M–e beschwerlichen Reise. Matthisson E. 1, 208; V. 2, 12 etc. Náchbar-: (mundartl.) Feld-W. Nāchhause-: Heim-W.: Sein N. führte ihn etc. Maje 1, 505. Natūr-: z. B. [3] der Weg, den die Natur geht, einschlägt: Daß sie durch reine Betrachtung der Phänomene sich dem N–e gegenähert. G. 27, 329. Nêben-: (s. Bei-W., Ggstz Haupt-W. etc.): Wie man den ganzen Weg übersieht, so erblickt man auch leicht die N–e, die von ihm ab auf irrige Meinungen führen. Fichte 6, 335 (s. Ab-W.); G. 15, 254; Schleich- und N–e einzuschlagen. Klinger Giaf. 123; In welche N–e hat man sie [die Tonkunst] verirren lassen! Mendelssohn 4, 1, 70; Dieser führt uns auf anmuthige N–e, ohne dennoch seines Zieles zu verfehlen. 172; Stellen, wo man von dem N–e ab in die offene Heerstraße wieder einlenken kann. Morg. 282; W. 11, 131 etc. Nōth- [2]: als Nothbehelf dienender: Ein Pfad . ., offenbar nur ein N. Goldammer Lith. 29. Pálmen- [2]: mit Palmen (s. d. 2) bestreuter. IBMichaelis 155 (vgl. Blumen-W.). Pfláster- [2]: Trottoir (s. d. und Haupt-W. G. 26, 54). Pírsch-: s. Birsch-W. Plátten- [2]: mit Plattsteinen gedeckt etc. G. 26, 151. Póst-:
1) [2] auf dem die Post fährt, s. Poststraße.
2) [3] Falls das beregte Schriftstück Sr. Majestät auf dem P–e [mittels der Post] zugehen sollte. vRoon (Volksz. 12, 243). Procéß-: Rechts-W. Quêr- [2]: der einen andern Weg quer schneidet (vgl. Kreuz-W.). Cham. 4, 311; Wackern. 4, 1336²⁰ etc.; bildl.: Jch komm euch a–s [in die Quere]. V. Sh. 3, 580 etc.; auch: Kreuz- und Q–e, die Kreuz und Quer gehend. Rāsen- [2]: rasenbedeckter (vgl. Blumen- W. etc.). König Marianne 1, 106. Réchts- [3; 7]: Proceß-W.: Den R. beschreiten etc., vgl. Recht 4e. Rēīse- [2]: Tour: Der R. über Eger etc. König Saalf. 3, 274. Rēīt- [2]: (Ggstz Fahr-, Fuß-W.). Gartenl. 10, 63a etc. Religiōns- [3; 7]: Dinge, zu denen der Mensch auf dem gw. Verstands-, Vernunfts-und R–e nicht gelangen würde. G. 3, 196. Réttungs- [3; 7]: Jst jeder R. ihm abgeschnitten. Sch. 387b. Rícht- [2]:
1) ein Weg in die Richte (s. d. 1b): Jch ritt auf R–en nach Sesenheim. G. 21, 260; Kosegarten D. 2, 19; V. 1, 3; Jl. 23, 116 etc.
2) Allée im Walde zum Richten (Stellen) des Jagdzeugs (Stell-W.). Laube Br. 281, s. Schneiß, Richtstatt 2. Rōsen-: (s. Blumen-W.). Matthison 66. Rück-: der Weg zurück (vgl. Heim-W.), s. Her-, Hin-, Hinein-W. etc. und z. B. Eine Holzriese ist unser R. Hausbl. (61) 1, 335 etc.; Auf dem R–e. L. 3, 52; Den R. gewinnen. G. 23, 238; Sich auf den R. begeben. Gutzkow R. 2, 25; Sie hatte sich so weit verirrt, daß einen R. zu hoffen [finden] | .. ihr unwahrscheinlich däucht. W. 15, 52 etc.; auch bildl.: Die junge Madame N. N. ist auf dem R. G. 29, 305, es geht mit ihr zurück (vgl. einpacken 1c). Rútsch-: ein Weg, auf dem Pers. oder Sachen herabrutschen. G. 18, 319 etc., vgl. Schlitt-W. Sábbather-: eine kurze Strecke, wie sie den Juden am Sabbath zu gehen erlaubt war. Ap. 1, 12; Hebel 8, 214; IP. Fat. 2, 10. Sánd- [2]:
1) ein Weg auf sandigem Boden, ähnlich: Lehm-W.
2) sandbestreuter Weg, vgl. Kies-, s. Backstein-W. Sāūm- [2]: für Saumthiere etc. (s. Saum-Schlag, -Steig). Gartenl. 10, 438b; Reithard 368. Schēīde- [2]: Stelle, wo versch. Wege sich scheiden (vgl. Kreuz-W.), eig. und übertr.: Herkules auf dem Sch–e, sprchw. (s. Ramler Myth. 289), z. B. W. 3, 5; 22, 115; Da steh ich nun abermals am Sch–e zwischen den beiden Frauen, die etc. G. 16, 333; Hier, auf einer Art von Sch. überlege nochmals. 15, 290; Mendelssohn Morg. 213 etc.; Am Sch. von Jahr und Tag [an der Grenze, am Ende des Jahrs]. Uhland 368. Schícksals- [3]: Daher geht Alles den Sch., nicht den Vernunft-W. Ense T. 6, 488. Schīēnen- [2]: Eisenbahn: Der unterirdische Sch. Gartenl. 12, 615a; 616b etc., s. Wasser-W. Schíff-: Säuberten die Züricher den Sch. die Limmat nieder. Stumpf 495b. Schlāngen- [2]: Weg in Schlangenwindungen, eig. und übertr. Jahn M. 55; MScott Fr. Weiß 1, 74. Schlēīch- [2]: ein heimlicher Weg für Schleichende:
1) Birsch-W. 2) verbotner, unerlaubter Neben-W. (Schleif-W.), eig. und übertr.: Auerbach Gv. 347; Da ich weder die Schlupfwinkel des Argwohns, noch die Sch–e der List kenne. Börne 5, 110; Wer sich aus seinem Hause wagte, suchte Sch–e. H. R. 9, 88; Öfter auf dem Sch–e als auf der Heerstraße. L. 11, 458; Schütze Hamb. 493; Thümmel 2, 187; 5, 188; 7, 104; W. 15, 7 etc. Schlēīf-: Schleich-W. (2). Fichte 8, 25; 62; Wenn man Sch–e nimmt, geht man näher. Gotter Sch. 209; Hamb. Th. 1, 4, 63; Kotzebue NSch. 10, 289; Im vollsten Galopp jagte ich soweit, als der steile Sch. es erlaubte. Pfeffel Pr. 3, 97; Der Sch–e zum geistl. Schafstalle sind soviel. Rabner 3, 27; Thümmel 1, 12. Schlítt- [2]: Sch–e oder feste Holzriesen (s. d.). Grube 3, 150. Schlúcht-: (s. Hohl-W.). Meißner Stein 23. Schnūr- [2]: nach der Schnur gezogner. G. 12, 231. Schréckens- [3; 7]: Der Sch. zum Altare. IP. Tit. 43. Sēē-: ein Weg für Seefahrer (Ggstz Land-W.): Entdeckung des S–s nach Ostindien (1498); Ein isolierter von den S–en abseits liegender einzelner Felsen. Petermann (64) 16b. Sēīt-: im adverb. Genit., vgl. [12] etc.: Hielt .. | s–s sein Liebchen verborgen. B. 80b, abseits etc. Sēīten- [2]: Neben-W., eig. und übertr.: Einen S. eingeschlagen. Cham. 4, 304; Von seinem seltsamen S–e zu dem Wahren und Richtigen zurückzukehren. G. 29, 398; Aus seinem S–e auf den Haupt-W. gebogen. Spielhagen Pr. 1, 251. Sómmer-:
1) [2]: ein schattiger Weg für Fußgänger zur Seite des Fahr-W–s, auch übertr.: Ist neben der großen Tugendstraße nicht ein S. einer gewissen Ausgelassenheit möglich, so etc. Tieck N. 5, 324.
2) s. Winter-W. Sónnen-: Sonnenbahn (s. Feuer-W.; Ekliptik). Kl. M. 5, 136. Spazīēr-[2]: (s. Lust-W.) bildl.: Ein labyrinthischer Sp. G. 26, 168. Stēīl- [2]: Jene St–e heraufgekommen. Droysen Y. 1, 129. Stēīn- [2]: mit Steinen belegt, gepflastert etc.: Der St. zu Ihrem Filiale. Thümmel 7, 152 etc. (s. Backstein-W.); sprchw. (veralt.) Der St. ist heiß. Agricola 591 (s. Pflaster); Wie wohl er fast säuberlich mit der Braut auf dem St. thät. Luther 6, 488b. Stéll-: Richt-W. 2. Döbel 2, 40b. Strōh-[2]: St–e über die schwankende Eisdecke gelegt. Kohl Pet. 1, 47. Stūfen- [2]: eig. und übertr. (s. Stufengang): Den St. vom Unvollkommnen zum Vollkommenen. G. 40, 402. Sünden- [3]: Laster-W.: Sie von dem S–e abzuschrecken. Wernike R. 168. Tāg-: z. B.: Als der Wind sich völlig umkehrte, seinen gewöhnl. T. nahm und nach Norden zog. G. 23, 29 (vgl. Land-, Seewind etc.). Thōr-: Durchfahrt durch ein Thor (s. d. I1), z. B. einer Stadt (G. 20, 231) und bes. oft eines Gebäudes (5, 5; 46; Gutzkow R. 1, 64; Freiligrath Garb. 34 etc.), vgl.: In dem Thür-W. seines Wigwams. H. 138; 167 etc. Tōdes- [6c]. Trä́ppel- [2]: Leinpfad. Scheuchenstuel 245. Trēībe- [2]: Viehweg (s. Trift III 1ba). Tūgend- [3]: Sch. 89b. Um-:
1) (selten) Wall um eine Festung. Olearius B. 17b.
2) Umschweif (s. d. 1):
a) (selten) die Stelle, wo der Weg sich wendet, einen Bogen macht: Bei dem ersten U–e öffne ich den Brief. Mendelssohn 4, 2, 272.
b) im Ggstz. zu dem grade aufs Ziel losgehnden Wege der fich krümmende, eig. (vgl. Schlangen-W.) und übertr.: Bahrdt 2, 192; Warum denn auch einen rauhen beschwerlichen U. zum Ziele gehen, wenn ein grader, gebahnter W. offen daliegt? Engel 12, 146; Einen großen U. nehmen. G. 9, 301; Durch einen U. 13, 236; Auf mancherlei Ab-W–en und U–en. 22, 51; Ein Weib .. wandelt | auch den U., geschickt zu ihrem Zweck zu gelangen. 5, 36; Durch einen U. auf den Weg zu kommen. Schlegel Haml. 2, 1; Mißd. 105 etc.; Er machte einen Bogen-U. IP. 26, 57; Durch den beschwerl. Gebirgs-U. Ense B. 3, 231 etc.; im adverb. Genit.: Wie u–s oder verkehrt er es auch treibe. Claudius 6, 105. Un- [2]: Er macht sie irre auf einem U., da kein Weg ist. Hiob 12, 24 etc. Vernúnft-, Verstándes- [3]: s. Religions-, Schicksals-W. s. Bäsleins-W. Nachbar-W. König Saalf. 1, 2; DMus. 14, 2, 85. Vīēh- [2]: Treibe-W. mundartl.: Um Dies im V–e abzumachen. Herrig 22, 408 = vorweg, adv. (s. II Zsstzg.). Wāhrheits- [3; 7]: Die frommen W–e gehen. G. 3, 93. Wáld- [2]: Meistens lässt man das Holz auf abschüssigen W–en . herabgleiten. Kohl A. 1, 112, s. Holz-W. Wánder- [2]: KMayer 267. im Ggstz zu Land-W. (s. d. 2): Die Dampfsäulen, die auf den Schienen- und W–en aufwirbeln. Schmarda 1, 94. Weg des Weiterschreitenden: Auf dem W–e wurde sie durch einen breiten Felsspalt aufgehalten. Hartmann Fr. 30. Wī(ē)der- (veralt.) Rück-W. Luther SW. 61, 194. Winterreise: Jetzt machten wir uns auf den W. Gartenl. 9, 264a. Auf W–en [wo die Wolken ziehn]. DKunst 111b. z. B. ein wunderbarer, wundersamer Weg. Arnim XVII. Wúrzel- [2]: ein Weg, auf dem es über Baumwurzeln geht. Alexis H. 2, 2, 189. s. Zeitstrom 2. z. B.: Wo die Lava ihre Z–e gegangen. Natur 13, 232b. Zíckzack- [2]: Kohl Irl. 1, 320; Scherzer 1, 509 u. ä. m.
Vétterleins-: Vicināl-: Vōr-: Wásser-: Wēīter-: Wínter-: Wólken-: Wúnder-: Zēīt-: Zerstȫrungs-: