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Wechsel
I. Wechsel (spr. wérel), m., –s; uv.; –chen (s. 7); -:
1) der Vorgang, wonach an die Stelle von Etwas etwas Andres tritt:
a) ein einzelner solcher Vorgang: Im 30jähr’gen Frteden | übst deine freud’gen Saiten du. | Doch .. ein W. wird geschehen | und Krieg ist in der Luft. Freiligrath SW. 1, 451, es wird an die Stelle des Friedens Krieg treten; Auch mir stand ein ganz eigner W. der gewohnten Lebensweise bevor. G. 25, 268; Ein W. des Schicksals. Immermann M. 1, 120; Ist denn dein W. [wenn bei dir an die Stelle früheren Hasses Liebe tritt] ein Gesetz für mich, | das Meine [meine, von dir früher gehaßte, jetzt geliebte Dame] dir zu überlassen? Nicolai 8, 252; Daß mit dem W. der Person auch ein W. des Systems eintreten mußte. GRaimund Bürg. Bl. 2, 14; Sch. 249b etc.
b) eine Kette, Reihe von solchen Vorgängen, Ver- ändrungen, wobei denn auch die Reihenfolge eine best. sein kann und worin oft eine regelmäßige Wiederkehr (Periodicität) herrscht: Der W. der Tages-, der Jahreszeiten, der Zeit(en), der Mondphasen; Der W. von Tag und Nacht, von Licht und Finsternis; Der rasche W. von Hitze und Kälte; Der Wechsel des Wetters, der Witterung etc.; Von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch W. des Lichts und [der] Finsternis. Jak. 1, 17; Es ist Nichts dauernd an ihr als ihr W., Nichts beständig als ihre Unbeständigkeit. Börne 2, 413; 260; Der schöne W. zwischen Entbehren und Genuß. 492; Als Naturkörper mit .. beständigem oder periodischem W. des Stoffs bedürfen sie [die Organismen] gewisser besonderer Werkzeuge, welche den genannten W. unterhalten und bewirken. Burmeister Gsch. 328, s. Stoff-W.; Cham. 4, 172; Dauer im W. G. 1, 96; 52; Der Boden rührt sich ungesäumt | im W. jedes Jahr. 6, 34 (s. Frucht-W.); Der W. bilde dein [der Schauspielerin] beglücktes Reich. 6, 77; In ew’gem W. wiegt ein Weh | und schnelle Leiden unsre Freuden auf. 13, 319; Unaltend durch der Jahre W. Heinse A. 2, 109; Im 1000fachen W. des Lichts. Hölderlin H. 1, 33; Ein Halbdutzend .Kerle durch W. der Stimme .. unterscheidbar zu charakterisieren. König Leb. 2, 35; Aller W. ungeacht [trotz aller Verwandlungen in versch. Gestalten] | verlor der eine [Zaubrer] nun die Schlacht. Nicolai 1, 300; Der Kämpfe W. [Reihenfolge] ordnet er. 8, 149; Und sei’s ein W. nur von Schmerz um Schmerzen, | des W–s freun sich Traurige wie Frohe. Platen 4, 257; Ob Alles in ewigem W. kreist, | es beharret im W. ein ruhiger Geist. Sch. 88a; An der Stunden W. denken [daß es nicht immer so bleibt]. 346b; W. 6, 313; Einen unaufhörlichen W. der lebhaftesten Farben. 23, 95; Die Jahreszeiten, im abgemessenen W. Zachariä Tag. 10 etc., s. die folg., sich eng anschließenden Nummern und Zsstzg.
2) (s. 1) der Vorgang, wonach für etwas Gegebnes Etwas empfangen wird etc. (vgl. Tausch; W.-seitig, -weise, -Beziehung etc.): Wenn nicht ein Brief des Hauptmanns im W. gegen Eduard’s letzten angekommen. G. 15, 20; Der W. (oder das Wechseln) der Ringe gilt als Symbol der Verbindung eines Paars; Beim W. (oder Wechseln) des Geldes Etwas verdienen etc., s. 7a und: Brief-, Ring-, Geld-, Wort-W. etc.
3) Bauk.:
a) bei Mauern aus Mauersteinen die Einrichtung, wonach die Steine je der folgenden Reihe nicht einen ganzen, sondern zwei halbe der. vorangehnden bedecken.
b) s. Trumpf 1.
c) ein Stück Bauholz, das an die Stelle eines weggefaulten oder sonst schadhaft gewordnen gebracht wird, auch im Bergb.
4) Bergb.:
a) s. 3c.
b) s. Rücken I 7b.
c) der Ort, wo eine Fahrt (s. d. 2b) oder Grubenleiter aufhört und eine andre anfängt (s. Absatz 2c).
d) W.: in der Grube der Punkt, wo zwei versch. Öffnungen (Stollenläufe, Strecken) unter einem Winkel aus einander gehen. Scheuchenstuel 261.
e) Bei jeder Kolbenanwendung wird die Bewegung desselben der Kolbenhub oder W. genannt. 145; Kolben-W. 94.
f) Wetter-W.: die . . Cirkulation der äußern Luft durch die innern Räume eines Grubengebäudes. 265.
g) W.: die Ablösung der Arbeiter in der Schicht (Schichten-W.). 261 (vgl. W.-Schicht). 5) burschik.: Geld, das der Student zur Bestreitung seines Unterhalts während des Studiums von Hause empfängt, gw. in W–n (s. 7b) übersandt: Seitdem war Francois’ schmaler W. ganz ausgeblieben. Stahr Par. 2, 36 etc. 6) Hüttenw.: ein Doppelbalg, aus dessen Sammelbehälter, wenn der eig. Balg Luft ansaugt, gepreßte durch die Düse ausströmt (vgl. Karmarsch 2, 52), s. 4e. 7) kaufm.:
a) (s. 2) veralt. = Kaufhandel, das Geben von Waare für Geld, vgl.: [Daß] ich ihm Geld gebe, daß er für mich und an meiner Statt danke. Nein, den Jahrmarkt will ich nicht haben, noch solchen „wechssel“ und Gedinge leiden. Luther 5, 196a; Der „Wechssel“ [ist] mit Freuden anzunehmen; es ist ein guter Kaufmann und gnädiger Händler, der uns Leben um Tod, Gerechtigkeit um Sünde verkauft etc. 6, 275a etc.; heute gw. nur (s. tauschen 1) insofern Geldsorten gegen Geldsorten nach dem Kours (s. d. 3) umgesetzt werden (Geld-W.).
b) eine in gesetzlich best. Form ausgestellte schriftliche Anweisung, wodurch der Aussteller und wer in Dessen Verbindlichkeit getreten, eine darin genannte Summe zu der darin festgestellten Zeit an einem best. Ort bei Vermeidung persönlichen Arrests zu zahlen übernimmt: Erfordernisse eines gezogenen [s. d., vgl. trassieren] W–s. Deutsche Wechselordn. 4; Die wesentlichen Erfordernisse eines eigenen (trockenen) W–s. 96 [s. trocken 5]; Einen W. ausstellen; auf Jemand ziehn; indossieren oder girieren; präsentieren; acceptieren oder annehmen (s. d. 1b); protestieren; diskontieren; einklagen; einlösen; bezahlen etc.; Lang-, kurzsichtige; feine (s. d. 4); puikfeine; fällige W.; Einem Geld auf seinen [= eignen] W. leihen; Der Zahlungs- oder Verfalltag, die Summe oder der Betrag des W–s etc.; W. fälschen; W. reiten (s. d. III 2b); Es läuft (s. d. 3) ein W. auf mich etc.; auch verkl.: Ich habe hier ein W–chen auf Sie etc. Übertr.: Der besänftigende Redner fand gute Wendungen, aber die W., die er ausstellte, haben zu lange Sicht, da werden die Zinsen so groß, wie das Kapital. Gutzkow R. 8, 385 etc. 8) Uhrmach.: die Räder, welche den Stunden- und Minutenzeiger herumführen. Adelung (vgl. Minuten- und W.-Rad). 9) Wagner: der Ort, wo zwei Felgen in der Mitte zusammenstoßen. Ders. 10) Wasserkunst:
a) der Ort, wo zwei Röhren zusammenstoßen. Ders.
b) eine kleine Röhre, welche zwei größere verbindet. Ders., vgl. auch: W. = Hahn an einem Faß. Schm. 11) weidm.:
a) (s. wechseln 3b) W.: der gewöhnliche Gang, um Nahrung zu suchen und heimzukehren oder um zu flüchten (bei Raubthieren und Thieren niedrer Jagd heißt’s Paß). Laube Br. 299; Einen W. annehmen (s. d. 5c). 237; 298 (s. vorlaufen 2a); Dieweil .. die Elendsthiere und Hirsche . . in großen Brüchen ihren Stand und W. haben. Döbel 1, 20b; Wild, welches dann an den W–n .. geschossen wird. Gartenl. 9, 236b etc.; übertr.: Begreiflich kannte er den W. des Hauptmanns nicht; daher ging es ihm auch, wie einem un- erfahrnen Jäger, der nicht weiß, wo die Hasen liegen etc. Gotthelf Sch. 183.
b) W.: der Ort, wo Jagdtücher und Netze unter einander verbunden sind. .. Netze verbinden heißt: wechseln. Laube Br. 299; Döbel 2, 20a etc. (s. W.- Ruthe etc.).
Anm. Ahd. wëhsal (m., n.), mhd. wëhsel, mit wechseln, ahd. wëhsaljan, wihslian, wëhsalōn, mhd. wëhseln, vgl. lat. vices, goth. vikô, Kehr, Wechsel etc., auch ahd. wëhha, wëcha, mhd. woche, Woche (ags. vica etc., während W. wohl mit eingeschobnem r vrixl lautet).
Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach dem Obigen und folg. Bsp. (vgl. Zsstzg. von wechseln): Áb-: früher (s. Grimm; Wurm) sehr häufig statt Abwechselung (mit einem A.; im A. = abwechselnd; auch zuw. A. = Auswechselung, Austausch etc.) und z. B. noch: Ein einziger Kindertag hat mehr A. als ein ganzes Mannsjahr. IP. 29, 123; Ohne A. kleiner und großer Ggstde. Wahrh. 1, 114 etc. Āūf- [2; 7a]: Agio (s. d.), Aufgeld (s. d.) beim Geldwechseln: Für jedes geringhaltige Stück ein vollhaltiges von gleichem Zahlungswerth ohne allen A. oder Abzug geben. W. 32, 12 etc.; ver- alt. auch = Zinsen für (auf Wechsel) geliehenes Geld etc. Agricola 226; Der Schuldner, dem man immer wieder gegen neuen A. borgte. Schwäb. W. 180; Das heißt den Wechsel getrieben, das Kapital mit dem A. hinwegnehmen. Weidner 283 etc., s. auch aufwechseln.
Aufsícht-: s. Sicht-W. (richtiger: Auf-Sicht-W.).
Aūs-: gw. Auswechselung. Aūßermeß- [7b]: s. Ggstz. Meß- W. Bástard- [7b]: Keller-W. Besítz- [1]: Der häufige B. bei diesen Papieren. Archiv f. d. Wechselr. 5, 262. Brīēf- [2]: Korrespondenz: Einen B. zwischen ihnen und den besten Köpfen des Königreichs zu stiften. G. 9, 258; Die Fortsetzung des B–s. Sch. 751b; Einen geheimen B. haben. W. 14, 210 etc., vgl. wortspielend mit [7a]: Zug um Zug ist eine Regel in der Handlung, aber nicht in der Freundschaft. .. Wozu machen Sie unsere B. anders als zu einem eigennützigen Handel, wenn Sie wollen, daß er in dem eigentlichsten Wortverstande Nichts als ein Briefwechsel sein soll? etc. L. 12, 150. Bsp. der (nach Adelung, Campe etc. fehlenden) Mz.: So entstanden jene B., über deren Gehaltmangel die neuere Welt sich verwundert. G. 21, 230; Versäumte B. JvMüller 14, 14; Stahr Weim. 399 etc. und bes. auch von veröffentlichten Sammlungen gewechselter Briefe: Zwei B., die 1749 und 1769 erschienen. Danzel 246 etc. Būchstaben- [1]. Dāto- [7b]: auf eine bestimmte Zeit, von seiner Ausstellung an gerechnet, fällig. MPöhls 376. Dekoratiōns- [1a]: Dekorations-Verändrung, -Verwandlung im Bühnenwesen. Depōsito- [7b]: = eigner Wechsel; im engern Sinn: ein Sola-W., den ein Kaufmann über einen ihm auf längere Zeit in seine Handlung geliehenen Geldposten (Depositoposten) ausstellt. MPöhls 582.
Domicīl-:
1) [1a] Verändrung des Wohn- orts. 2) [7b] (s. domicilieren 2) Der D. unterscheidet sich von der gw. Tratte dadurch, daß er neben dem Wohn- orte des Bezogenen einen von diesem versch. Zahlungsort enthält. Archiv f. d. Wechselr. 5, 152. Fárben- [1a; b]: Ihr [der Chamäleons] plötzlicher F. Oken 6, 645; Sch. 1233a etc. Fêder-: s. Woll-W. Fīēber- [1]: fieberhafter (vgl. Wechselfieber): Jener beständige F. zwischen brutalem Despotism und wilder Gesetzlosigkeit. Görres V. 145. Finger- [1]: z. B. in der Musik beim Fingersatz (s. d.). G. 18, 304. Fórmen- [1]: z. B. Monatbl. 1, 204b. Frúcht- [1b: G. 6, 34]: der Wechsel, der in einem Feldsystem nach ein- ander in best. Reihe und Ordnung zu bauender verschiedner Früchte. BWeber 171b. Gefä́llig- Sanders, deutsches Wörterb. II. keits- [2]: ein Vh., wobei man sich wechselseitig gefällig ist, Dienste leistet etc.: Mit Nachbarn etc. in einem .. ewigen G. stehen. G. 17, 389. Gêgen- [7b]:
1) Rück- W.
2) ein Revers, wodurch ein Wechsel als eingelöst bescheinigt wird. Géld-:
1) [2; 7a] ein Geschäft, wobei man Geldsorten gegen Geldsorten umwechselt, auch: Hand-, Klein-W., im Ggstz. zu [7b].
2) [5]. Geschmácks- [1a]: die Andrung im Geschmack (s. d., nam. 3): Die Würdigung des G–s und Umschwungs in der Atmosphäre des Tages. Oppenheim 11, 351. Gesínnungs- [1a]: Durch diesen G. die Gunst der Großen erkriechen. Heine 14, 20; Diese Gesellschaft .. hatte sich .. durch mancherlei Orts- und G. immer .. erhalten. G. 24, 205. Glücks- [1]: Ändrung und Umschwung des Glücks (Geschicks-, Schicksals-W., s. d.): Die beweglichsten G. JvMüller 6, 346; Komische und tragische G. aller Art auf der politischen Bühne. Scherr Bl. 1, 144; Sch. 1000a etc. Gríff- [1a]: vgl. Finger-W. etc., nam. (Turnk.): Griff-, Schwebe-, Sitz-, Wage-, Stütz-, Hang-W.: Übergang aus einer Griff-Art in die andre etc. Jahn T. 73. Gríllen- [1]: vgl. Launen-W., z. B.: Der launenhaften Atmosphäre, | dem G. forscht sie [die Meteorologie etc.] nach. G. 6, 260. Hāār-: s. Woll-W. Hánd-: s. Geld-W. 1. Hāūpt-: ein hauptsächl. Wechsel, z.B. [7b], Ggstz.: Jnterims-W. etc.; nam. [11a]: Es ist ein H. für das Rothwild da. Schücking Gschw. 2, 113; 119 etc. Hêr- [7b]: Rück-W. Hypothēk- [7b]: H., in denen dem Gläubiger zwar ein Pfandrecht eingeräumt, die verpfändete Sache aber nicht übergeben wird. MPöhls 583, s. Pfand-W. Interims- [7b]: ein Revers über einen zu abgeschloßnen Bedingungen zu liefernden Wechsel. Pöhls 125; 163. Jrregulīēr-: s. Regulier-W. Jāhres- [1a]: Glückwünsche beim J. Kabinétts- [1a]: Minister-W. (vgl. Kabinett 2). König Saalf. 2, 221. Kāūfmanns- [7b]: Konvers. Ler. 10, 589. Kéller- [7b]: 592; K. . . Diese bestehen darin, daß Einer, um sich durch das Begeben oder Diskontieren Geld zu machen, Wechsel unter einem erdichteten Namen ausstellt und durch ebenfalls falsche Giri auf sich selbst indossiert. MPöhls 613; K.-Ritter. Kladderadatsch 17, 198a. Klāgs- [7b]: der eingeklagt wird. Arch. f. d. Wechselr. 5, 337. Klēīn-: s. Geld-W. 1. Kólben- [4e]. Krēūz- [11b]: K.: die Stelle, wo Wild kreuzweis gewechselt ist. Laube Br. 270. Lāūnen-: s. Grillen-W.: Mit eigenthümlichem L. König Saalf. 1, 13. Lêhrer- [1a]: Ein häufiger L. an einer Schule taugt Nichts. Lícht- [1]: s. Schein-W. 2, bes. [1b]: Die sog. veränderl. Sterne, deren Licht oder scheinbare Größe bestimmten periodischen Abwechslungen unterworfen. .. Eigene Tafeln für diese L. Littrow 482, vgl. Phase, Mond-W. Līēbes- [1]: Ver- änderlichkeit in der Liebe: Wenn man sich gleich tagtäglich L. erlaubt. .. Das Mißfallen an einem allzugrellen Neigungs-W. G. 32, 365. Lúft- [1a], z. B.: Die Reise wirkt schon durch den L. wohlthätig, s. auch Wetter- W. Márkt- [7b]: Die Zahlungszeit kann .. festgesetzt werden .. auf eine Messe oder einen Markt (Meß- oder M.). DWechselordn. 4; 18; 35 etc., Ggstz.: Außermeß-W. Pöhls 227; Nicht-M. Arch. f. d. Wechselr. 5, 373. Miníster- [1a]: Dieser M. ist nur ein Namen- und Personen-, kein System-W.; Der Thron- und M., den das Absterben Ludwigs XIII. nach sich zog. Sch. 995b. Mōnat- [7b]: s. Woch-W. Mōnd- [1b]: s. Phase und Licht-W.: Ich beobachtete . . mehrere M. G. 27, 75; Einen ganzen Monds-W. durch ein gutes Spiegelteleskop zu beobachten. 72. Münz-: (s. Geld-W.) Pöhls 7. Nach-Sícht-: vgl. Aufsicht-W. Nāmen- [1a]: z. B. PHeyse Mer. 305 (Annahme eines andern Namens; s. Minister-W. Nēīgungs- [1]: s. Liebes-W., aber auch z. B. = Variation der magnetischen Inklination (s. Neigung 1). Nōten- [2]: nach Analogie von Brief-W. (s. d. und Noté 2, vgl. Wort-W., auch Schrift-W.): ein Hin und Her von diplomatischen Noten, eig. und übertr.: Während jener N. sich entsponnen. Görres V. 112; Denke euch hier in schönster Freundschaft zu finden und muß nun einen so scharfen N. erleben. Höfer Bar. 1, 92 etc. Origināl- [7b]: das eigentl. Wechseldokument im Ggstz. zu Abschriften. DWechselordn. 72. Orts- [1a]: Frenzel Watt. 1, 58, s. Gesinnungs-W., vgl. Domi- eil-W. 1. Persōnen- [1a]: Er las mit soviel natürl. Humor, Charakteristik im Ausdruck beim Personen- und Situations-W. G. 27, 110, s. ferner: Minister-W. Pfánd- [7b]: Pf. sind solche, in denen der Schuldner dem Wechselgläubiger zu seiner Sicherheit ein Pfandrecht ertheilt. MPöhls 582, s. Hypothek-W. Pfêrde- [1a]: s. Relais 1; Station 1: Beim ersten Pf. W. 12, 61 etc., vergl.: Beim ersten Post- W. schreib’ ich. Sch. 659b etc. Plátz- [7b]: wo Trassant und Trassat am selben Ort wohnen. Pöhls 509; 641. Präcīse- [7b]: bei dem es keine Respekttage giebt. 384. Prīma- [7b]: Ein Wechsel wird entweder nur in einem Exemplar ausgestellt (Sola-W.) oder in mehrern, die dann im Dokument selbst der Reihenfolge nach als P., Sekunda-W., Tertia-W. [erster, zweiter, dritter Wechsel] bez. werden. Regulīēr- [7b]: (veralt.) Meß-W., Ggstz.: Jrregulier-W. Arch. f. d. Wechselr. 5, 373; Pöhls 103. Rékta- [7b]: ein nicht girirter. 104. Rhythmen- [1]: Wie rasche Pfeile sandte mich [den Jamben] Archilochos, | vermischt mit fremden Zeilen, .. | im Rh. meldend seines Muthes Sturm. Schlegel (Wackern. 2, 1308³). Ríng- [2]: Der R. eines Brautpaars. Rück- [7b]: Der R. besteht darin, daß der Regredient den Betrag der Summe, wegen deren ihm der Regreß zusteht, durch einen neuen Wechsel auf seinen Vormann abgiebt. MPöhls Wechs. 551; DWechselordn. 53; auch: Ritratte-, Gegen-, Wider-, Her-W. Scēnen- [1]: König Saalf. 3, 65. Schālen-: s. Woll-W. Schēīn-:
1) [7b] vgl. Keller-W.
2) [1] vgl. Licht-W.: Jch ließ die Sebeck’schen Kreuze auf Damast-Art sticken und konnte sie nun nach beliebigem Sch. hell oder dunkel auf derselben Fläche sehen. G. 27, 342, vgl.: Das entoptische Kreuz . ., das man denn, jenachdem die Fläche gegen das Licht gerichtet ist, hell oder dunkel schauen kann. 37, 360. Schíchten-: z. B. [4g]. Schícksals- [1a]: (s. Glücks-W.) Sch. 466b etc. Schríft-:
1) [2] vgl. Brief-, Noten- W., Duplik, Replik, z. B.: Nach vorgängigem Sch. mit Herrn Direktor Schadow süber die Blücherstatue]. G. 27, 315; Der Sch. [Lessing’s] mit Schumann und dem „Nachbarn“. Guhrauer Less. 2, 174 etc.
2) [1] z. B. (s. Schrift 1c): Der Satz dieses Wörterbuchs ist durch den Sch. schwieriger als sog. glatter Satz. Schúld- [7b]: ein über eine Schuld ausgestellter Wechsel. Klencke Parn. 2, 140. Schwêbe-: s. Griff-W. Sekúnda-: s. Prima-W. Sícht- [7b]: auf oder nach Sicht (s. d. 3) lautend. MPöhls 377; Arch. f. d. Wechselr. 372 ff.; best.: Ein Aufsicht-W. 41 etc. Sítz-: s. Griff-W. Sōla-: s. Prima-W. Stímmungs- [1]: Dieser St. und innere Kampf. König Saalf. 1, 166. Stóff-: s. [1b: Burmeister]: Der durch den Blutlauf bedingte St. etc. Stütz-: s. Griff-W. Systēm- [1]: (s. Minister-W.) Volksz. 12, 243 etc. Tāg- [7b]: worin ein best. Tag als Zahlungstag genannt ist, z. B. Arch. f. d. Wechselr. 5, 325; 418 etc.; Tage- W. 351 etc. Tag- und Nácht- [1b]. Temperatūr- [1]: Dieser rasche und gewaltige T. Scherzer 1, 511. Tértia-: s. Prima-W. Thrōn- [1a]: s. Minister-W. Trúppen- [1]: Dieser T. in Schleswig-Holstein. Volksz. 12, 264. Über-: Auf- W. 1. Um- [1]: umgestaltender Wechsel: Was ist lieb, was verhasst, dem nicht U. du zutraust? V. H. 2, 317. ūso-: dessen Verfalltag nach dem an dem Wechselplatz geltenden Usus (s. d.) best. ist. Pöhls 379 etc. Wāge-: s. Griff-W. Wásser- [1a]: Cirkulation des Wassers, z. B. (Papierfabr.): Eine sog. Waschtrommel, um den zur Reinigung des Zeugs dienlichen W. zu bewirken. Karmarsch 2, 795. Wétter- [1]: vgl. Luft-W.: 1) = Wittrungs-W. König Saalf. 1, 150. 2) [4f] Karmarsch 3, 393 etc. Wīder-: Rück-W. Wítterungs- [1]: G. 30, 138; Seinen Körper abhärten gegen die Einwirkungen des W–s. Lewald W. 1, 171 etc. Wóch- [7b]: wobei die Verfallzeit nach Wochen berechnet ist. Pöhls 384, ähnlich: Monat-W., s. 376. Wóll- [1]: Der W. der Schafe. Gartenl. 12, 567a etc., ähnlich: Der Haar-W.; Der Feder-W. (oder die Mause) der Vögel; Der Schalen-W. der Krebse; Zahn-W. (s. d.). Wórt- [2]: Disput, 189 wobei ein Wort das andre giebt; das Hin und Her von Worten, der Redenden etc. (vgl. Brief-W. etc.; Wortgewechsel): In einem gelehrten W. Kant SW. 1, 69; Was ich so aus W–n [Gesprächen] des Herrn mit der Seligen dann und wann gehört. König Saalf. 1, 25; Schütze Hamb. 46; Das will ich ohne W. zugeben. Thümmel 5, 160 etc. Zāhn-: (vgl. Woll-W. und schieben 1h) z. B. Bock An. 109; Bisweilen und dann nur bei den vorderen Backzähnen kommt ein dritter Z. vor. 110; Falke Th. 2, 451b. Zēīt-: z. B.: [Musik wirkt] durch einen künstlichen Z. [1] der Töne. Wackern. 4, 414¹⁰ (H.), vgl. Rhythmen-W.; auch als versuchte Verdeutschung für Periode (s. d. 1): In diesem gleichsam französischen Z. 3, 1004³ (Leibnitz) etc.