Wechsel
wechselbar
Wechselei
wechselhaft
Wechseling
wechseln
Um-Wechs
II. Wéchs~el (spr. wér–), n., –s; 0:
in Zsstzg.: Ge-: fortwährendes oder wiederholtes Wechseln (Wechselei), auch z. B.: Im Wort-G., tosend bald, bald zerrend. Kr. 96, Gespräch (vgl. Wortwechsel). —
~elbar, a. (selten): 1) dem Wechsel (s. d. 1) unterworfen, wechselnd, veränderlich: W–e und veränderliche Farben. 39, 141 etc., vgl.: Die wechselhaften Stunden. Kil. 70. —
2) was sich wechseln (s. d. und Zsstzg.) lässt. —
~elēī, f.; –en: s. Gewechsel und z. B.: Zur Zeit des Erscheinens der Brief-W. Grabbe 74, gw. Briefwechsel; auch = Wechsel- (oder Wechsler-)Geschäft, z. B.: Die dort den Großhandel und die W. trieben. Wechs. 8. —
~elhaft, a.: 1) s. wechselbar 1. —
2) in der Art eines Wechsels (s. d. 7) oder Wechselbriefs und —: dem Wechselrecht gemäß (vgl:: wechselmäßig. 22; 23 etc.). —
~eling, m., –(e)s; –e: Einen so bildschönen W. Sh. 1, 126; „ein durch Geister ausgetauschtes Kind“. 511, vgl. Wechsel-Kind, -Balg. —
~eln, tr.; intr., (gw. mit haben, doch — s. 3 — auch mit sein) und zuw. (s. 1b; 2; 3c) refl.: s. Wechsel, vgl. tauschen, ändern etc., mehrfach ineinandergreifend, z. B.:
1) Etwas — oder zuw. auch: eine Pers. — wechselt, ändert sich; ist oder erscheint erst so, dann anders — oder auch: bald so, bald anders, z. B.: Entsetzlich wechselt mir der Grimm im Busen, | erst gegen sie . ., | dann gegen mich [sich wendend]. 13, 73; Das Wetter hat sich verdunkelt, es ist im W. 23, 241; Mit denen ich trotz manchem W. und Wenden immer treu verbunden geblieben. 25, 149; Wer wechselt, [der im Lieben Ungetreue] soll nicht leben. 12, 34; Ihr wechselt zwar, doch ändert nicht, | wie sie dieselbe bleibt und immer wechselt. 2, 87; Du wechselst sie [s. 4], sie w. Ps. 102, 27; Das peruanische Schaf .. wechselt in der Färbung wie unsre Schafe. 7, 1245, es giebt verschiedenfarbige; So wechselt die Zeit und der Welt Umschwung und der Menschheit ewige Wandlung. 4, 228; Die Stunden w. und der Frauen Sinn. Dian. 1, 9 etc.; Der Mond wechselt, tritt in eine neue Phase etc. —
a) adjekt. Partic. Präs.: Von den w–dsten Empfindungen umhergeworfen. 10, 20b; Die w–de Libelle, | .. bald dunkel und bald helle etc. 2, 207; Du .., Zeit der Jugend, . . | ab-w–d immer, immer w–d mir zum Trost, | von Fülle zum Entbehren etc. 10, 269; Stets wechslend, Keinem treu. 157; Schicksal, | das immer-w–d seine Kugeln dreht. 471b; Kräftig auf blühender Au erglänzen die w–den Farben. 75a; [Du, Natur, immer dieselbe] nährest an gleicher Brust die vielfach-w–den Alter. 77a; 1, 57 etc. —
b) selten refl.: Dieser Farben lieblichs Spielen | wechselt sich verwunderlich. 9, 78 etc. —
2) Etwas wechselt mit etwas Andrem, tritt an Dessen Stelle: Wenn die bleibenden Zähne die Milchzähne ausstoßen, also mit denselben w. Th. 2, 451b etc.; auch: Beides wechselt (mit einander), bald erscheint das Eine, bald das Andre etc. (vgl. ab-w. 3): Wo .. angebautes Land mit Wald und Weideplätzen wechselt. Schmj. 72; Sinnreiches wechselte mit viel Geschmacklosigkeiten. Kl. 2, 74; Vergnügen wechselt mit Vergnügen. 12, 56 etc.; seltner: Die Sonne schien heiß, aber es wechselte ein kühler Mittagswind [mit der Hitze]. 14, 185, dazwischen wehte etc. und refl.: Wie sich Jammer und Glück w. in liebender Brust. 1, 247 etc. —
3) den Ort verändernd, ziehn, sich fortbewegen, — wobei (s. flattern, Anm. etc.) bei Hervorhebung des Woher, Wohin etc. sein als Hilfszeitw. gilt, z. B.:
a) Wie Frühlingslüfte den Hügel hin w–d beugen das schwachlispelnde Gras. 14, 134; Die Wolken w. über die blasse Sonne. 229; 198 etc.; Einige aus dem Allgemeinen ins Besondere w–de Bemerkungen. 40, 494, w–d (1a) übergehnde; Frisch im Thau, | sehn sie [die Bäume] unter sich w. den Hau. 6, 279; Ich bin diesen Mond satt; ich wollte, er wechselte. Somm. 5, 1, der den Mond vorstellende Schauspieler ginge ab (vergl. 1), s. auch 7 etc.; bes. aber —:
b) weidm.: Der Wechsel [s. d. 11a] wird es genannt oder der Hirsch hat gewechselt, wo er hin und wieder gezogen hat. 1, 19a; Jetzt wechselte ein Rehbock über den Weg. Leb. 2, 159; Einen Wolf schießen. .. Es soll einer herübergewechselt sein. Schwanw. 55; Wo des Abends der Hirsch zu w. pflegt. Ob. 1, 141; Schmj. 131; Kreuzwechsel: die Stelle, wo Wild kreuzweis gewechselt ist. Br. 270 etc. —
c) Bergb.: (s. Wechsel 4f) Die Wetter w.: wenn die Luft ihren gehörigen Zug hat. vgl. (s. 1b): Die Wetter w. sich ..: wenn, da sie vormals zum Stollen eingefallen und zum Schacht wieder herausgezogen, sie jetzo zum Schacht einfallen und zum Stollen wieder hinausziehen. 1386a. —
4) Eine Pers. oder ein belebtes (oder — mehr oder minder — belebt gedachtes) Wesen wechselt Etwas, es tritt an die Stelle des Obj. bei dem Subj. ein andres; dafür, wenn die Anderung nicht eine an dem Subj. selbst von innen heraus vorgehnde ist, auch: Mit Etwas w., z. B. nur: Das Chamäleon, ein Erröthender, Erbleichender wechselt die Farbe etc.; aber: Im Kartenspiel die — oder: mit der — Farbe (s. d. 1g) w., eine andre Farbe ausspielen; Jemand hat zwei Anzüge, die — oder: womit — er wechselt, zum W.; Eine Hausfrau, die oft ihre — oder: mit ihren — Dienstboten wechselt; Jemand wechselt den (Wohn-)Ort, seine Stelle etc.; Saul wechselte seine Kleider und zog andere an. 1. 28, 8; Gesicht und Farbe w–d. 4, 134; Wie sehr das Gesinde .. | immer sie [die Hausfrau] nöthigt zu w. und Fehler um Fehler zu tauschen. 5, 68; Es w. die schönsten | Kinder Florens um ihn bunt und gesellig den Tanz. 1, 249 [sie schlingen um ihn den w–den Tanz]; An dem farben- w–den [schillernden etc.] Gewande. 2, 102 Nach einstündigem Stampfen wechselt man die Sätze, d. h. nimmt sie aus den Mörsern und bringt sie in die nächsten. .. Unter stündlichem Wechsel. 3, 103; W. ist wohl leicht und bald geschehen; aber bessern ist mißlich und seltsam [selten]. Also ist es auch den Juden gegangen mit ihrem Ehe-W. und Scheiden. 5, 382b; Hat ein Passagier nicht vorher . . Gold [5] und Wäsche zu w.? Fat. 1, 79; Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel. 77a etc. Vereinzelt mit von st. mit oder Obj. (vgl. frz. changer de): Dem kleinen Mädchen .., das .. | gleich rasch von Puppen und von Liebe wechselt. HB. 2, 56, ferner mit Infin. und zu: In einer Nacht wechselte sie mehr als einmal heftig zu weinen und laut zu lachen. Luc. 196, wechselte heftiges Weinen und lautes Lachen bei ihr etc. —
5) (s. Wechsel 2) Etwas weggeben, schicken etc., um dafür etwas Entsprechendes zu nehmen, zu empfangen etc., z. B.: Geld w. (vgl. tauschen 1) oder bloß: W., Mit Jemand w. (s. 6); Gold gegen oder für Kourant w. etc.; Man soll’s nicht w. noch wandeln, ein gutes [Opferthier] um ein böses. 3. 27, 10 etc.; Wenn die Gefangnen nicht gewechselt werden. Regul. 2, 2, s. aus-w. etc.; Mit Jemand den Ring (s. d. 1a) w.; Und schon w. sie der Treue Zeichen. 1, 191; W. sie der Liebe Pfänder. 8, 210 etc., auch: Haben sie .. gewechselt Freundschaftszeichen. 4, 143 etc.; Mit Einem freundliche, zornige etc. Blicke w.; Dieses Auge, sonst nur Liebesblicke w–d. 2, 299 etc.; Worte wurden, Liebe ward gewechselt. 4, 293; Freundliche Worte mit ihm .. | w–d. 5, 63; Der Worte sind genug gewechselt. 11, 11; Laß uns .. vergebne Worte nicht bedenklich w. 13, 307; Ich vergesse Keinen, | mit dem ich einmal Worte hab gewechselt. 381a; Daß ich .. | mit irgend einem Wesen Wort gewechselt. Viel Lärm 4, 1 [gesprochen], vgl. wort-w., auch: Ewige Spöttereien unter einander zu w. 33, 86; Die fast unaufhörlich Schimpf- und Spottreden wechselten. E. 1, 119 etc.; Nach einigen (hin und wieder) gewechselten Komplimenten. 4, 164; 1, 212 etc.; Briefe mit Jemand w. 21, 127 etc.; Die gewechselten Briefe (17, 307), Noten, Schriftstücke etc., s. brief-w. und 7; Kugeln mit Jemand w., sich auf Pistolen duellieren etc.; Sie wechselten die Speere [kämpfend]. Gudr. 862 etc.; Bei der Posthalterei stieg ich ab, um Pferde zu w. 6, 179 etc.; auch: Jemand wechselt mit Einem an einem Ort, wenn er abwechselnd mit ihm dahin kommt, davon Besitz nimmt, z. B. als beschönigender Ausdr.: Mit seinem Landesherrn an einem dritten Ort zu w. 187a, Dessen Mätresse zu heirathen etc. —
6) (s. 5) Zwei Städte w. mit einander, es existiert ein Wechselkurs für dieselben. — 7) nur vereinzelt intr., entsprechend dem Pass. von 5, z. B.: Gold und Demant mag ihr [der Weisheit] nicht gleichen noch um sie golden Kleinod w. 28, 17, sie ist höhern Werths, als daß sie um golden Kleinod (ein)gewechselt, gekauft werden könnte; ferner (vgl. 3a): Unsre Briefe wechselten desto lebhafter. 22, 62, die von uns gewechselten gingen hin und her. — 8) weidm.: Netze w., verbinden (vgl. 10b), s. Wechsel 11b. — Dazu: 9) Wechs(e)ler, gw.: Einer, der Wechselgeschäfte macht, zunächst: Geld wechselt (s. 5), best. Geldwechsler, dann (s. Wechsel 7a; b) allgem. = Bankier (s. d.); bildl.: Auf diese Weise sind die Spanier nur die Wechsler für die übrige Welt, immer im Besitz von ungeheuern Schätzen und immer arm. 30, 126 etc.; s. ferner Zsstzg. von w., außerdem selten, z. B.: Ein unruhiger Ortwechsler. 23, 394 (s. 4) etc. — 10) Wechs(e)lung, z. B.:
a) Den Hochgeschmack der Wechselung. Sch. 46, gw. Abwechselung etc. —
b) bei Kahnbauern: Wechselung der Bohlen = Verscherbung. 730b (vgl. 8). — Zsstzg. vgl. die von tauschen etc., z. B.: Áb-:
1) intr.:
a) [3] Es wechseln auf und ab des Lebens Stunden. 2, 76 etc.; Alles, was in seinem Herzen und in seiner Einbildungskraft sich bewegte, wechselte nun auf das lebhafteste gegen einander ab. 16, 334, es zog sich lebhaft gegen einander abhebend vor seinem Auge vorüber etc. —
b) [2] Etwas wechselt mit etwas Andrem ab, löst es im Wechsel ab; tritt, wo dies aufhört, beginnend ein: Freud und Leid; Scherz und Ernst; Prosa und Verse; männliche und weibliche Reime; Tag und Nacht; Jahreszeiten wechseln ab; Laß .. Regenschauer mit der Sonnengluth | a. über dir! 4, 161; Die Witterung hat bisher meist von 6 zu 6 Tagen abgewechselt. 23, 175, sie hat sich verändert, es ist an ihre Stelle andre Witterung eingetreten; Es wechselt also das Spinnen eines Auszuges mit dem Aufwinden desselben ab. 1, 142; Wie schön wechselt diese feurige Gestalt mit dem ernsthaften Gesicht der braunen Nacht ab! Ph. 1, 55, s. e. —
c) (s. b) Personen wechseln in (oder mit) einer Thätigkeit (mit einander) ab, sie lösen einander darin ab: Wir wollen im Vorlesen mit einander a.; Die beiden Krankenwärter wechselten mit dem Nachtwachen ab; Als wir so im Gespräch abwechselten [wechselredeten]. Od. 11, 225; Variante (s. 2): Als wir solche Gespräch’ abwechselten etc.; s. e. —
d) (s. b) Jemand wechselt in, mit Verschiednem, was er thut, treibt, wählt etc., ab, es kommt erst das Eine, dann das Andre an die Reihe; Wir wechseln beim Unterricht mit den Lehrgegenständen ab; Darauf sollten die Kinder mit andern Scherzen a. 16, 198; Alle zwei, drei Tage wechselte Selma unter den Kindern ab [die sie eins um das andre mitnahm]. R. 7, 256. —
e) (s. b—d) adjekt. Partic. Präs.: A–d, alternierend; bald so, bald anders; bald der (das) Eine, bald der (das) Andre etc.: Sie lasen a–d vor (c); Er las und schrieb a–d (d); Das Schachbrett hat a–d weiße und schwarze Felder; Sieben Jahre eines gefahrvollen und a–den Krieges. Vers. 1, 493; 10, 269 [s. 1a]; See mit seiner Mannigfaltigkeit von a–den Berg- und Thalufern. 22, 352 etc.; auch Ggstz: Die Parketts sind sämmtlich von Eichenholz, un- a–d. 26, 79. —
f) führt als weidm. auf: Das Wild wechselt ab = hat stumpfe Schalen, — was wohl auf einem Mißverständnis beruht, vgl. etwa 1, 10a (Nr. 29) und 7b (Nr. 2). —
2) tr.:
a) [5] Einem Geld, Dukaten etc. a., von ihm wechseln, vgl. b. —
b) (veralt.) Etwas mit (gegen, um) Etwas a., vertauschen: Ich wechsle meinen Hirtenstab | nicht mit Kron’ und Zepter ab etc., s. —
c) [4] zuv. noch st. des heute übl. Grundw.: Viererlei Farben hat es in den Augen und „wechßlet“ dieselbigen oft ab. 64; Unterwegens wechselte der König etlichemal sein Reitpferd, auch einmal die Kleidung ab. Reis. 276a; Des Königs Leibwache [wurde] abgewechselt. 1049b, die verdächtige durch eine andre ersetzt, vgl. bei als oberd.: Die Wache a. = ablösen etc. —
d) faktitiv zu 1b, vgl. 1d: Wir wechseln .. | das Frohe mit dem Ernsten ab. 1, 15; Er hat .. des Cervantes ernsthafte Art .. niemals mit dem Drolligen abgewechselt, welche Vermischung etc. 3, 219; Arbeit, Vergnügen und Ruhe . ., nach dem Wink der Natur abgewechselt. 7, 64; Kam bald auf den Einfall, | das ernste Stück mit Etwas ab-zu-w., | das etc. HB. 2, 220 etc. —
e) a–de (s. 1e) Modifikationen oder Abwechslung (s. 4) in Etwas hineinbringen, es mit Abwechslungen modificieren: Er liest mit Sinn und weiß den Ton ab-zu-w. G. 6, 196; Die immer nur dies Bild hervorzubringen und ab-zu-w. .. scheinen. 4, 439³⁰ etc. —
3) refl., veralt., st. des Intrans., z. B. (s. 1b): Daß sich in keinem Menschen das Glück so oft geändert oder abgewechßelt hab. 28; Wann sich die Dünste mit des Widders Gegenschein abgewechslet. Großm. 29 etc. —
4) Abwechs(e)lung, z. B.:
a) zu 2a. —
b) veralt. zu 2b, z. B.: Abwechslung der Gefangnen. Mil. Disc. 179 = Austausch etc.; ferner zu 2c: Als die Engländer großen Pracht mit täglicher Abwechselung ihrer Kleider trieben. 1, 132 etc. —
c) gw.: das A.; etwas A–des (s. 1b—e, vgl. 2e), bes. im Ggstz. zum Einerlei etc.: Unter allen Abwechselungen des Glücks und der Zeiten. 27, 454; Eine Schlucht, die den Augen unzählige Abwechselungen bietet. 23, 11; 285; 362; Die wunderlichsten Abwechselungen von Freiheit und Nothwendigkeit. M. 1, 120; Ros. 53b; 3, 1048²7 etc. —
Āūf-: 1) s. ab-w. 1a. —
2) tr. [5]: Gewisse Münzen a., wechselnd aufsammeln, aufspeichern, sie dem Verkehr entziehnd (vgl. kippen 2c). Großm. 28; 55; Die Landräuber .. haben die guten Münzen allenthalben aufgewechselt und so aus dem Lande gebracht. 2, 221; Han. 1, 406 etc. — Āūs-:
1) [3b] Wo das Wild aus- und einwechselt. J. 58a etc. —
2) [5] s. austauschen 1, z. B.:
a) Die Gefangnen gegen einander a.; Was die Welt Alles hervorbringt . . und was die Bewohner ihrer versch. Theile gegen einander a. 20, 21; Ein nach Bedürfnis aus-zu-w–des Getrieb. 1, 135; Wenn wir jetzt Brust gegen Brust und Schicksal gegen Schicksal a. sollten .., würden Sie mir wohl zu dem Tausche rathen? 204b; Die Absagebriefe, welche sie gegen ein- ander ausgewechselt. 21, 79 etc., auch meton. (Bergb.): Einen Schacht a., mit frischem st. des anbrüchigen Holzes bekleiden; ferner: Einige der schlausten unbeschnittnen Geldjuden, die zu rechter Zeit [das alte, gute Geld] ein- und [das neue, schlechte] ausgewechselt. Han. 1, 407 etc. —
b) (s. Wechselbalg), sprchw.: Jemand ist wie ausgewechselt [verwandelt etc.]. D. 2, 362; Äq. 3, 4; Pfl. 2, 189; N. 2, 251; V. 3, 140; auch: Das Mädchen ist ganz ausgewechselt. 190, vgl.: Ausgewechselt ist, so scheint’s, dein Herz. 13, 227 etc.; selten: Unsern Herrn wechselt er auch ganz aus. R. 1, 150, macht ihn zu einem ganz Andern. —
c) Dazu (s. a) Auswechslung. 2, 135; 138 etc. — Brīēf- [5]: korrespondieren: Darüber hin und her gebriefwechselt. E. 193; Humb. 302; Fr. 312; Bl. 1, 308; Weim. 449 etc. Dazu gw. nur scherzh. Briefwechsler, z. B. 1, 368, vgl. 1, 220 etc.; veralt.: Briefwechselung. 3, 999²⁰) etc. —
Eīn-: 1) [3b] Eine der eingewechselten Sauen. 9, 509a etc., s. aus-w. 1. —
2) [5] Geld e., es durch Wechseln an sich (in seine Kasse) bringen (s. aus-w. 2a Schluß); Ich will Kourant ver-w. und Gold e., Gold gegen Kourant e. etc. — Er-: veralt. z. B. = ein-w. 2. ferner: Daß Christus sein Priesterthum .. auf S. Peter und S. Peter auf den Papst erwechslet hat. 2, 11a, durch Wechsel, Stellvertretung übertragen. — Gêgen-: (veralt.) vertauschen, auch: So nun die .. Deutschen .. das .. Meer .. die See genennt haben, wird geachtet, daß sie durch Gegenwechslung des Worts diesen See auch ein Meer genennt. 392b. — Hêr- etc. [3]: Eine Menge von Prauen [Kähnen] wechselte .. hin und her. Äq. 1, 334; Das Los der Waffen wechselt hin und her. 13, 77 etc. und bes. [3b], s. d. — I. Um-, tr.: wechselnd umschweben [3]: So umwechselten mich bange | Furcht und Hoffnung. L. 476. — II.
Um-: 1) [2] zuw. st. des gw. Grundw. oder ab-w.: Tag und Nacht wechseln friedlich um. 151; Sie entflammt u–de Sehnsucht. Mosch. 6, 4; Nach einem langwierigen u–den Übergang von Freiheit zu Sklaverei und von Sklaverei zu Freiheit. 5, 189 etc. — 2) [4] Zwei Anzüge zum U. haben; Die Anzüge oder mit den Anzügen gehörig um-w.; Die (oder mit den) beiden Schuhen um-w., die beiden des Paars abwechselnd auf dem linken und dem rechten Fuß tragen etc. —
3) [5] Gold gegen Kourant; einen alten Thaler gegen einen neuen (blanken); ein Buch in der Leihbibliothek um-w. etc.; Sie waren wie umgewechselt. Stillfr. 1, 17 etc., vgl. aus-w. 2b. —
4) Zu 2 und 3: Umwechs(e)lung. — Ver- [5]: 1) ohne Nebens. gw. nur noch vom Geldwechseln: Gold (gegen Kourant) verw. etc. (s. ein-w.); Die Verwechslung der Dukaten etc.; vgl. analog: Verwechselt Kuß um Kuß. Hochz. 7, giebt und empfängt; im Übrigen veralt. mit Rücksicht auf 2, z. B.: Bis auf den Augenblick, da er sein mühsames, aber ehrenvolles Leben mit einer Ewigkeit verwechselt [vertauscht], die. Tr. 304; Die Kreuzzüge gaben ihnen glückliche Anlässe .., die Trägheit und die Armuth ihrer vorigen Barbarei mit Fleiße und mit Überfluß zu ver-w. 4, 328²⁷) etc.; auch: Jede Lust, | die unverwechselt stets dieselbe bleibt, | giebt Ekel. Sch. 1, 130, ohne Abwechslung. — 2) irrthümlich Eins für das Andre nehmen: Zum Pr. 3, 154) oder: bis zum 647a) V. ähnlich; Zum V. gleich. 21, 125 etc.; Auch wurden die Götter verschiedner Völker, wenn sie sich nur etwas gleichten, verwechselt. 1, 31; Betrogner Gast, der du der Göttin Glast | mit solchem nebligen Gespenst verwechselt hast. W. 4, 126; Zwei Dinge wohl unterscheiden, die so oft mit einander verwechselt werden. 32, 424 etc.; auch zuw. refl.: Nur daß sich stets, wenn sie von Einem sprach, | der Nam’ in ihrem Kopf verwechselt. 11, 169 etc.; Die vielen Verwechslungen in den Menächmen des Paulus etc. — Wórt- [5]: So wortwechselten sie. 257; Mit dem er einst über die Sache wortwechselte [„disputierte“. 27]. 9, 25 etc. — Zurück-: z. B.: Ich will den Dukaten wieder-z., den verwechselten wieder ein-w. etc.
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