Faksimile 0677 | Seite 1499
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Wat watbar Wate
Wat, f.; –en:
1) (mundartl., alterthüml.) Zeug, Kleid, Gewand, s. Anm. zu I. Leinen und I. Wand; Schm. 4, 194 (vgl. Brem. W. 5, 160; Benecke 3, 776b), wozu wir noch einige Belege fügen: Weiche Betlten] .., Hauptküssen und seiden „wat“. Hutten (Wackern. 3, 232¹³), vgl. Bett-W., -Gewand; Warme Wohnung, weiche „Watt“ und wollnes Wams. Rückert Mak. 1, 204; Ich schmück mich . . mit guter Kleidung, seiden „Wath“. HSachs G. 1, 107; In schwarz wülliner [wollener] „Wat“. H. 55; Daß du sauber neugewäschen „Wath“ anlegest. Schaidenreißer 24a; Vierfältig Tuch zur,,Wat“. Uhland 388 etc.; Zsstzg. z. B.: Bett watt. Ryff Th. 319 = Federwat. HSachs 3, 2, 36c; Brant (s. Zarncke 345b) etc., aber auch = Federkleid der Vögel. Rompler 103 etc.; L(e)inwad (f., m., n.), s. I. Leinen, Anm., ferner z. B.: Mit weißer, subtiler Leinwad bekleidet. SClara EfA. 1, 368 (Das Leinwad- Gewand. 489); Näheten an der subtilesten Leinwadt. Opitz (Wackern. 3, 645⁴⁰); Stumpf 349a; 430a; Das schöneste und weißeste Leinwath. Zinkgräf 1, 179; 142 etc.; Die leinen Ni[e]derwad. 3. Mos. 6, 2 (s. Wand II 1); Ergreift sie des Propstles] niderwat für ihre Weihel [Schleier] 188* etc. Agricola 743; Luther SW. 60, 236 etc.; Dort leuchten Purpurwatt und Seide. Schwab 387; Seiden wad. Fischart B. VII etc. Dazu: W.-Sack (s. d. und Wetschger); Heergewette etc.
2) s. Wate.
3) s. Watt.
~bar, a.:
in Zsstzg. z. B.: Einen un-durch-w–en Sumpf. Immermann M. 1, 100, der nicht zu durchwaten ist etc.
~e, f.; –n:
(s. waten, Anm.) Das Zuggarn oder die „Wathe“ (everriculum) ist ein langes Netz mit einem Sack in der Mitte und zwei Wänden oder Flügeln, wovon die untere Leine mit Blei, die obere mit Kork oder Tannenrinde eingefasst wird. Hiermit umspannt man, watend oder in Kähnen, einen fischreichen Ort und zieht es dann mit beiden Enden ans Land. V. Ländl. 3, 89; Döbel 4, 98a; 100a; Den Biber mit der „Wathe“ zu fangen. .. Man machet eine Wathe .. wie eine ordinäre Fischer-Wathe. 2, 137; Weinhold 103b etc.; auch (s. Brem. W. 5, 161): Die „Wade“. Preuß. Gesetzs. (59) 456; 462; Die Streich- wade. 458 (s. Streiche 3); Die Interessentschaften zu den Heringswaden. MWiggers Warn. 32; Strohwate = Streuer etc.; Die „Waad“. Ryff Th. 206 etc.; Die ,,Wat“, „Watte“. Schm. 4, 193, wo die Namen verschiedner Arten aufgeführt sind.