waten
Wāten, intr. (s. Anm. zu flattern, fliegen etc.):
in oder durch Etwas, worein die Füße einsinken, gehnd sich bewegen, eig. und übertr.: Durch ein seichtes Wasser; durch eine Pfütze, Lache, den Koth, Schmutz, den tiefen Sand, durch Dick und Dünn etc. w.; Wate durchs Wasser. 47, 2; H. 1, 1, 56; Meine Seele watet in Blut. 314a; Ich habe .. | gewatet in Sünden bis an die Knie. 3, 227; Br. 1, 358; 2, 58; 5, 269; !2, 119; 30, 449; Böhmer, höchst verlegen, suchte mit hochbeinigen Worten aus der Patsche zu kommen, worin er watete. Kl. 3, 44; Bin ich doch ohnehin schon bis an die Ohren in Todsünden gewatet, daß es Unsinn wäre, zurückzuschwimmen. 129a; 878a; Sh. 3, 108; Gudr. 503; 7, 69; Karl August kann nicht mehr ohne ihn schwimmen (s. d. 1b) noch w. Merck etc. Nbnf.: Waden. R. 1, 128; 1, 118; Nachdem sie durch sieben Flüsse bis an den Hals gewadet hatten. 14, 233; 7, 535; Wir wadeten .. durch den brennenden Sand. Br. 296; 2, 297²¹); 2, 272; 191; 1, 327 etc., s. auch baden 2; schwzr. etc.: Wenn die Rinder um uns her im hohen Grase „watten“. 3, 6; 4, 19; 305b; 693b etc., auch: watteln. Ugw.: Zwei Bäche [gleichsam personif.] wateten in veränderlichen Entfernungen, von Rosen und Weiden verdunkelt, über den langen Wiesengrund. 7, 242.
Anm. Ahd. watan, mhd. waten, starkformig wuot, gewaten, und so noch mundartl., s. 4, 193 und z. B.: Sie wuten drin. 1, 1053¹7; Ihr[er] drei wuten hin durch Dreck, Koth und Leim. H. 353; 385 etc.; Er wät in seiner Trunkenheit daher. Dazu (vgl. lat. vadere, gehn, vadare, w.; vadum etc.): ahd., mhd. wat (lat. vadum), Fuhrt (s. Watt und bei Wät, Wet(te), f. = Pferdeschwemme etc.); ferner Wate, mhd. wate (oder wie Wat 1 zu witen?, vergl. Fischerzeug ꝛe.).
Zsstzg. wie bei ähnl. Zeitw. der Bewegung, z. B.: Das Fußvolk durchwātete bis an den halben Leib im Leib die wüthende Neiße. Ense B. 3, 218; G. 5, 67; Stein 1, 178; Nicolai 8, 7; Sch. 69b; 992b; V. 3, 93 etc. (Nachdem wir den Fluß an einer Stelle, wo er sehr seicht war, durchwadet hatten. W. Luc. 4, 151; Walch Agr. 65 etc.); Durch viele Moräste .. dúrch-w. Ense B. 4, 101 (= hindurch-w.); Welcher im Regenbache versinkt, durch-w–d im Winter. V. Jl. 21, 283 etc.; Als sie den Schnee durchgewadet. Jris 3, 14; Forster R. 1, 266; Zum Durch-w. (––⏑ oder ⏑–⏑ ) zu tief. 214 etc. — W. tief durch Sumpf und Moor | .. einher. B. 112b. — Fischer w. diesen unschuldigen Grundbewohnern [den Fischen] noch immer entgegen. G. 31, 205. — Wateten .. neben unserm Wagen her. 25, 107; Der durch Schlamm und Sumpf heran- gewadet. 18, 246; Er war geschwind hindurch gewatet. Arndt 310; Daß sie nicht in einem Entenpfuhle herum- wate. W. 21, 309 etc. — Also viel war des Blutes geflossen, daß die Elephanten darin úmwateten. Görres H. 1, 62 etc.
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