Gewässer
wässerbar
wasserhaft
~rig
~erig
wäss~richt
Wäss~ericht
~rig
~erig
~rigkeit
~erigkeit
gewässererlen
gewässererlich
Wasserling
gewässerern
Wässern
Gewä́sser, n., –s; uv.:
1) ein Wasser (s. d. 3) als Gesammtheit: Da kam ein „Gewesser“ des Weges von Edom und füllet das Land mit Wesser. 2. 3, 20; 1. 7, 18 ff.; 8, 3 ff. (doch: Das „Gewisser“. 7, 24; 8, 7); Beim Anblick des rinnenden, laufenden, stürzenden, in der Fläche sich sammelnden, nach und nach zum See sich ausbreitenden G–s. 22, 370; Der G. Fluth. 13, 298; Den Schlachten entflohn und des Meeres G–n. Od. 1, 12; Il. 13, 682 etc. —
2) (ugw.) Wohlriechende G. statt Wasser (s. d. 6b). — Zsstzg. zu 1, s. die von Wasser, z. B.: Wir sind reich an klaren Berg-, Wald- und Wiesen-G–n. 12, 622b; Der Spalt, aus dem ein wildes Eis-G. herauftoste. A. 1, 243; Durch Kies-G. 12, 121; Dunkele Meeres-G. Od. 2, 264; Am stygischen Nacht-G. 18, 252; Alles Obereis und Ober-G., das sich in Bewegung setzt, findet unten schon freie Bahn. Südr. 1, 10; Die Perlmuscheln ... mit Berücksichtigung der Perlen- G. Baierns beschrieben von v. (Lpzg. 1859); Die Quell-G. des Dschilum. 13, 54b; Das viele Sumpf-G., das ihm [dem Strom] rechts und links zufließt [bildl.]. V. 137; Die Lagunen sind eine Wirkung der alten Natur. . . Das allmähliche Sinken des Ur- G–s. 23, 104; Die Wild-G. A. 1, 115; Wo gesammelte Winter-G. | durch den Weg sich gewühlt. Il. 23, 420 etc. —
Wä́sserbar, a.: was sich wässern (s. d. und Zsstzg.) lässt, z. B.: Der Weinstock wird auf be-w–em Boden gezogen. 37, 260a; (64) 123b etc., vgl.: Mein Wein ist unverwässerlich. Mak. 1, 102. —
Wásser~haft, a.: wasser-artig, -ähnlich: So erscheint im Wasser alles w., im Spiegel nach der Farbe des Spiegels. 39, 31. —
~(e)rig~(e)rig, a.: in Zsstzg.: mit so und so beschaffnem Wasser: Den hellkalt-süß-w–en Teich. Nal 144. —
Wä́ss~(e)richtWä́ss~(e)richt, a.: dem Wasser ähnlich: Wie die Blätter .. ihre .. Nahrung den mehr oder weniger modificierten w–en Theilen zu verdanken haben, welche sie dem Stamme entziehen. 36, 24; Ölschaum, die vorlaufende w–e Unreinigkeit der Oliven. Georg. 28 etc., s. das Folg. —
~(e)rig~(e)rig, a.: voll Wassers, z.B.: Einem (nach Etwas) den Mund Weihn. 59) oder das Maul 448) w. machen, s. Wasser 4f; außerdem aber gw. nur: voll Wasser- oder wässerichter (s. d.) Theile, z. B.: Dem Regen .. und andern w–en Lufterscheinungen. 230; Jm w–en, zu schnell gebackenen Brote. 25, 75; 8, 176a etc., oft sich nah berührend mit wässericht, bes. auch übertr. (s. Wasser 5): Die Nachahmung des Seichten, W–en. 21, 48; Die w–sten Auslegungen der schalsten Wortforscher. 6, 421 etc.; Wo unsere Schauspieler in ein w–es Gesinge zerschmelzen, wovon Gubitz sagte: Sie pissen mit dem Herzen. 11, 222 etc.; veralt.: Ein-w. und einweidig sein. Weisth. 2, 134, Wasser und Weide gemeinsam haben. —
~(e)rigkeit~(e)rigkeit, f.; –en: das Wässerigsein und: etwas Wässeriges, eig.: Seud den Honig . ., daß sich die W. davon verzehre und einsiede. Sp. 280a; Ebenso ist denn auch die Bleichsucht fast Eins mit der Blut-W. 1606 etc.; übertr.: Mit allen den W–en und Zierlichkeiten brachten wir es nicht weit. 3, 131; 74; In die alltägliche W. zurückzuplumpen. DTr. 1, 88. —
~erlen, intr. (haben): pissen (s. wässern 1b). Ar. 1, 378; Garg. 130a; Ab-w. 47a etc., s. ferner und Käsewasser. —
~erlich, a.: s. wässerbar, Schluß. —
Wáss~erling, m., –(e)s; –e: eine sehr saftige Birnsorte. —
~ern, intr. (haben): scherzh.: Man könne dies [Waten im Wasser] nicht sowohl landen, man müsse es vielmehr w. heißen. (44) 2083b. —
Wä́ssern: I. adj.: aus Wasser (als Stoff) bestehnd, s. (vgl. Tr. 156): Sie [die Schiffe] flogen auf w–er Rennbahn. Du [Frosch] in deinem w–en Tempel. Vrm. Gd. 1, 149; Das Heulen aufrührischer Meere, die zw. w–en Felsen | den Sand des Grundes entblößen. 2, 36 etc. — II. als Zeitw.:
1) intr. (haben): Wasser fließen lassen, nam.:
a) (vgl. Wasser 4a): So gerührt, daß ihm die Augen wässerten [thränten, weinten]. M. 5, 115 etc., vgl. faktit.: Daß unsre Leiden fremde Augen w. 255b. —
b) (vgl. Wasser 4b) pissen: Dort rieselt die Spree und in ihr Bette | pflegen zu w. die jungen Kadette. Verm. 1, 167 etc. —
c) (vergl. Wasser 4f) Einem wässert (nach Etwas) der Mund 24a; 3, 204; 3, 161; 34, 35; Luc. 3, 385; 5, 111) oder das Maul 1, 136 etc.), auch: Dem von der Erinnerung noch das Maul wässert. 34, 22 etc.; Der Wirth antwortete, daß er sich den Mund nur möchte w. lassen, er möchte also fordern, wozu ihn gelüstete. DQ. 2, 440 etc. und faktit.: Die Geschichte, nach der man uns schon so lange den Mund w. gemacht. 9, 38 etc. oder (s. 2): Die Reizung ist zu groß, kein Mensch kann widerstehn! | er wässert [= macht w.] mir das Maul wie ein gebeizter Hase. 7, 84, vgl.: Das wird den Gästen gleich er-w. ihren Mund. 174 etc.; auch: Einem die Lippen wonach w. machen. 3, 34 etc.; Nach dir .. wässert täglich mir der Zahn. 1, 212; Haben ihnen die Zähn gewässert nach Wachteln. EfA. 1, 341 etc. —
d) Es (s. d. 7) wässert, fällt Naß, regnet, z. B.: Ob’s fallend wässert oder luftig steigt. 40, 339 etc. —
e) veralt. (vgl. Wasser5; waschen 2): sich in geschwätzigem Redefluß ergehn: Der Vetter aber weiter wässert. Fr. 279. —
2) tr.:
a) faktit. zu 1a (s. d.) und 1c (s. d.). — Ferner (b—d): mit Wasser versehen, und zwar:
b) Ein Land etc. w. (vgl. be-w.), mit befruchtender Feuchte versehn, — wobei das Subj. das Wasser (s. d., nam. 3), Gewässer oder eine Pers. sein kann: Sucht ihr nach diesem Bache. .. Hier und da wässert er eine Wiese. 14, 273; Immer abwärts, immer tiefer, w. wir [als Bäche, Flüsse etc.] mäandrisch wallend | jetzt die Wiese, dann die Matten, gleich den Garten und das Haus. 12, 224; 19, 334; Ph. 1, 166; 7, 242; Ich . . wäßre ihrer Wiesen Klee. 83; Ihr Wiesen, die ich wässerte. 451b; Dem gewässerten Thal. 282; Pappel, | die in gewässerter Aue des großen Sumpfes emporwuchs. Il. 4, 483; Ov. 2, 201 etc., auch: Dem w–den Fisch [Wintergestirn, als Regen bringend, s. 6] nachfolgt der heitere Widder. 175 etc. und übertr.: Er saß bei vollen Fässern, | .. den dürren Hals zu w. etc.; Die Metalladern [s. Ader 2] sind gemeint, aus welchen die Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit gewässert werden [ihre Befruchtung, ihren Segen empfangen]. 2, 357 (als Anm. zu 52). —
c) (s. ein-w.) Etwas in Wasser legen, einweichen, z. B.: Flachs, Hanf w. (s. rotten 3 etc.); Die Gärber w. die Felle etc. und bes. Kochk. (vgl. aus- w., ab-w. 4, auslaugen, ausfrischen, entsalzen etc.): Die gesalznen Heringe werden gewässert. Kochb. 292; Laberdan .. wird 2—3 Tage . ., wo möglich in weichem Wasser, gewässert. 297; 298; Das Fleisch wird nur dann abgewaschen, wenn es unsauber ist; gewässert darf es nie werden. 131 etc.; 79; 228; 241 ff.; 246; Lassen Sie mich w. und bläuen wie einen Stockfisch. 1, 196 etc.; scherzh.: Nachdem ich fünf Wochen hindurch den siechen Leib von innen und außen gewässert [gebadet und Brunnen getrunken, vgl. b]. 167 etc. —
d) (s. ver-w.) mit Wasser vermischen, verdünnen: Den Wein, das Bier w. etc. und bildl. (s. Wasser 5 und wässerig): Sie w. des Gedankens Wein. Arm. 8; 4, 51; Der Paraphrast wässert Alles in eine langweilige Brühe. R. 9, 209; Gottsched, der unsere Sprache, wie Augias’ Stall, | rein wässerte. Dünz. 3, 305; Den Gedanken durch eine Umschreibung w. Ir. 1, 45; 3, 145; 8, 440 etc. —
e) mit wellig erscheinenden Streifen etc. versehen, z. B. s. Laub 4 (Wasserlaub) und bes.: Zeuge w. oder moirieren (s. d. und I. Mohr, Anm.). M. 2, 787 ff.; Gewässertes Seidenzeug. 37, 361; Ein gewässertes Band. 7, 173; Von gewässertem Taft. 1, 79 etc. und von ähnlicher Zeichnung in der Natur, z. B.: Auf den graugewässerten Vorderflügeln. 5, 1317; Die große schwarz- und weißgewässerte Pfeif- Ente. Th. 70 etc. —
3) refl. (selten): Auf einer mosigen Anhöhe .., hinter welcher .. ein klarer Fluß hervor sich wässert. K. 1, 360, w–d [2b] sich hervordrängt, windet. — Dazu:
4) pass. Partic., mit Bstw., s. 2e; ferner: Ungewässerte (2c) Heringe etc. und (s. 2d): Das Trinken des ungewässerten Weines. Br. 2, 207 etc.; übertr.: Unverfälschtes, ungewässertes Glück genießen. Par. 1, 70 etc. —
5) Wässerung, zu 2 (a—e), z. B. zu 2b: Das Aufreißen des Erdreichs, Aussaat und Wässerung. 1010b etc., auch (mit Mz.): die ganze Anstalt dazu: Ich entziehe diesen Springwerken und Kaskaden, soviel möglich, die Wasser und schlage sie auf Mühlen und in die Wässerungen. Weim. 41); Sch. 405 etc.; ugw.: Von seiner ersten Tauf wässerung bis zur letzten Olung. Herbstbl. 2, 52 etc. —
6) Wässerer, z. B. im gehobnen Stil zu 2b, vom Sternbild des Wassermanns (s. d.). H. 2, 10; Ländl. 4, 813; 489 etc.; ferner zu 2d (z. B. von einem Paraphrasten) etc., im Allgm. selten. — Zsstzg. z. B.: Ab-:
1) vom Wasser befreien, ent-w. (s. d.), z. B.: Wie Amsterdam mit abgewässerten Moorweiden umgeben. Nachg. 1, 57; Wie schwer es in unsern Marschen hält, daß auch nur eine kümmerliche Abwässerung zu Stande kömmt. 109 etc. (s. drainieren etc.); Abgewässertes essigsaures Natron. 1, 733 etc.; A. der Erze. 7 (s. rösten). —
2) (s. 1) Bauk.: A., abwettern: die Balken einer Schwelle etc. abschrägen, damit das Regenwasser Ablauf habe. —
3) (veralt.) Einem a., ihm das ihm zukommende Wasser entziehn, z. B. eigentl. bei Wassermüllern etc. und übertr. (s. 2, 426b): Einem das Gebührende, an Lohn etc. entziehn, abbrechen. Sar. 126b; Chr. 1, 101b. —
4) [2c] Heringe, Stockfische a. etc., häufiger: aus-w. — An-: wässernd annetzen, anfeuchten etc., z. B. ]2a]: Dieser Garten war von vielen lebendigen Quellen angewässert. A. 2, 427, häufiger be-w. — Aūs-:
1) [2c] Größtentheils erhält man den Stockfisch schon aufgeweicht und ausgewässert. 297; 127; Man wässert den gesalznen Hering hinlänglich aus. 232; 231 etc. Auch (Photogr.) Das Bild wird nun unausgewässert am Ofen getrocknet, worauf man es etwa eine Stunde in warmes Wasser legt, um es aus-zu-w., und dann trocknet. 2, 593. —
2) intr. (sein): Derowegen denn das Holz in der Wurzel und im Stamme a. und abfaulen muß. 3, 77a, durch Einwirkung der Nässe verderben. — Be- [2b]: In unsern anmuthig bewässerten Thälern. 27, 444 u. o. (s. Ggstz. ent-w.); Ägypten, dessen Ackerland außer der Sorge für eine geregelte Bewässerung fast jede andere Arbeit überflüssig macht. 1, 60. — Durch-: durchdringend wässern, z. B.:
1) [2b] In jenem vom Nil durchwässerten Thale. Voln. 23; So ein Reichthum von d–den Flüssen. 24, 24; Zürich ist eine durchwässerte Stadt mitten in einer Gebirgslandschaft. A. 2, 10; Des losen durchwässerten Moorlandes. Nachg. 115 etc.; bildl.: Ätherischer Strom, der die Schöpfung durchwässert [tränkend etc. durchdringt]. 1, 193 etc.; zuw. auch: Bis zum Hemde durchwässert [durchnässt, durchregnet]. 2, 160. —
2) [2d] [Jupiter Pluvius,] wäßre (s. 1) das durstende Land ..; | nur durchwäßre mir nicht das Büchlein! es sei mir ein Fläschchen | reinen Arraks und Punsch mache sich Jeder nach Lust. 1, 279; 1, 427; Mit homiletischen Betrachtungen durchwässert. 7, 167; 1, 130 etc. — Eīn- [2c]: Den Stockfisch 452), die Heringe 292), Rauchfleisch (143) e. etc.; bildl. 25, 156 etc., auch (vgl. durch-w. 1, Schluß): Eine niederfallende Sündfluth wässerte den Pastor .. ein. 64, 185. — Ent-: s. abw. 1, z. B.:
a) Äcker, Wiesen e. [drainieren]; Auf dem ehemals wasserbedeckten, nach und nach entwässerten Erdboden. 40, 301; Daß sie [die Flüsse Australiens] das Land e., anstatt es zu be-w. (64) 125b etc.; Röhren, um der Entwässerung Kanäle zu bahnen. R. 7, 96; 15, 165 etc. —
b) Die reine, obwohl höchst entwässerte [Essig-] Säure enthält noch ein Atom .. Wasser. 1, 734; 529; So entweicht das Krystallisationswasser. Der so entwässerte (gebrannte) Gips. 2, 211; 526 etc.; Glühungen, bei welchen andere Zwecke vorliegen, z. B. Entwässerungen. 648; 13, 14b etc. — Er-: selten statt des Grundw., s. [1c]; ferner z. B.: Kapern, wohl erwässert [2c]. Sp. 92b; Der Buchstabe .. statt der Buchstab giebt eine e–de [2d] Zweideutigkeit. Schill. 27 (bei — Über- [2d]: mit einem Schwall von Wasser oder Wäßrigem überschütten etc.: Diese klägliche Literatur überwässerte das englische Publikum, bis .. der große Schotte [W. Scott] auftrat. 14, 130; Schauspiele, womit .. die derzeitigen Direktoren Hamburg’s Bühne überwässerten. Hamb. 538 etc. —
Ver-: 1) [2d] durch Zumischung von Wasser oder Wäßrigem verderben, kraft- und geistlos, fade und schal machen, s. Wasser 5 (Schluß); Den kraftvollen Dialog .. ganz verwässert. Less. 1, 315; Verwässerte Gesangbücher. H. 1, 285); Punsch, . . unverwässert. Rom. 52 etc.; zuw. auch intr.: schal und wäßrig werden: Bei ihm verwässerte dieser Rittergeschmack. Lit. 5, 21 etc. —
2) (ugw.) Eine angekleckte Leimenwand . ., die der erste Sturmregen verwässert [verwäscht]. F. 55. —
3) beim Salzbergb.: salzhaltige Abfälle zur Vergütung (Aufbeßrung) nicht siedewürdiger Soole: Verwässerung. 255 etc.
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