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Wasch Gewäsch Wasche Wäsche Waschel Wascheln waschen Wäscher Waschin Waschei waschhaft wäschig
Wásch: î) m.:
Gewäsch (s. d.): Alles dieses Zeug, dieser W. und Klatsch .. wird geglaubt und sanftselig weiter verbreitet. Immermann M. 2, 343, häufiger Zsstzg.: Wísch-: (vgl. Bildungen wie Mischmasch, Schnickschnack, Klingklang etc.) z. B. interjektionsartig: W.! [Unsinn! etc.] Baggesen 4, 134; V. Ar. 1, 249 etc.; ferner: [Die Gedichte] scheinen mir W. zu sein. Cham. 5, 74 und mit Bezug auf waschen 1d —: Wenn solchermaßen eine Hand die andre wäscht, die geistliche die weltliche und umgekehrt, und ein W. entsteht, der dem lieben Gott eine Thorheit und den Menschen ein Greul ist. Heine Reis. 4, 108 etc., auch: Kein Schnickschnack und Wischewasche. Schlegel Sh. 7, 112 und bes. oft (m., Schm., zumeist aber neutr.): Sie schreien ihr ungewaschenes Wischiwaschi in die Welt hinaus. Börne 1, 176; Viel geistreiches Wischiwaschi. Heine 6, 166; Aus eurem Gickelgackel und Wischiwaschi. L. 1, 357; 12, 260; 420; Ein buntes Wischiwaschi über die neue Oper. Mügge Ad. 206; Prutz Woch. 106; Allerlei Wischiwaschi. Zelter 1, 238 etc.; seltnere Fortbild.: Der schwätzelnden Wischwascher. V. Ar. 1, 310; Wischwascherei. 309 etc. 2) f.: mundartl. = Wäsche, z. B.: Sie versorge ihn gehörig mit reiner W. und gutem Kaffe. Wildermuth Heim. 225 etc., s. auch Wasche 1c; Wäsche 3a.
Gewä́sch, n., –es; –e:
Geschwätz (s. waschen 2): Der Sophist Radowitz hat heut wieder sein trügerisches G. gemacht, aus dem sich gar Nichts ergiebt. Ense T. 6, 418; Das ganze G. von Ordnung und Volkssouveränität. Gentz Rev. 92; Das ist Alles garstiges G., was ich da von ihr sage, leidige Abstraktion. G. 14, 21; 82; 29, 45; 1, 115; Mit dem G. und Geträtsch. Kestn. 160; Da kitzelt er sein Ort mit richtenden G–en. Günther 501; Leeres G–e. Hagedorn 3, 175; Damit nicht ein Skribler aus .. Gerüchten ein gallsüchtiges, kümmerlich zusammengestoppeltes G–e über mich zu Markte brächte. Kosegarten Rh. 3, 144; Ein schales G., dem alle individuelle Applikation fehlt. L. 12, 352; 13, 620; Daß sie .. alle unsres Glaubens Artikel spotten . ., als wären’s närrische (von unmöglichen Dingen) G–e. Luther 8, 13a; 68a; 6, 149a; 5, 529a etc.; Der kommt in ein G. [ins Gerede]. Rockenphil. 3, 3; „Macht mir den Kopf mit eurem G–e nicht warm“ . . Die Weiber waschen und nicht kluge Leute. Weiße Kom. Op. 3, 391; W. 1, 191; 34, 32; Dem Leser durch unnöthige Weitläufigkeit und unzeitiges G–e Langeweile zu machen. Luc. 4, 134; 5, 175 etc.; Das kälteste, langweiligste Alltags-G–e. L. Dramat. 52; Kritisches Ammen-G–e. Platen 2, 293; Ihr [der Frösche] Koax-G–e. Fleming 417; Scherffenstein (Gervinus Lit. 3, 249); Stadt-G. [-Klatsch]. Musäus Ph. 4, 65; Platen 6, 272; Plattes Volks-G. 4, 185; Weiber-G–e. LPHahn Ad. 74; Zänker-G. Jahn V. 376.
Wásche: 1) f.; –n:
zumeist mundartl.:
a) statt Wäsche, z. B.: Dreißig Tage . . | trug er dasselbe Hemd und gab’s nicht in die W. [Reim: Asche]. Freiligrath SW. 3, 244; Die Frau, so .. eine W. in der Küche hatte. Hebel 3, 158 etc. (Verkriechen sich in der warmen W. Kapper Chr. 1, 222 = Waschküche? oder Drckf. st. Asche?.
b) s. Schöpfe 2b; Spüle 1.
c) waschhafte Pers. Adelung; Die Wasch, Mariewasch. Schm. 3, 189.
d) Die W–n, das waschhafte Maul. 190.
e) Die (Ohr-) W–n, Maulschelle. ebd.; Schwäb. W.; Stalder, vgl. c; Ohrwaschel und bes. (Ohr-)Watsche(l).
f) s. Wase 2.
g) s. Vache. 2) Wische-W., n., m.: s. Wasch 1.
Wä́sche: I. m., –n; –n:
(mundartl.) Jemand, der wäscht (s. d. 1), s. Waschel 2; weibl.: Die W., Wäschin. Schm.; verkl.: Plauderwäschlein (= Wasche 1c). Simplicissimus 1, 4, 17. II. n., –s; uv.: in Zsstzg.: Ge-: s. Gewäsch. III. f.; –n:
1) s. I. 2) das Waschen (s. d. 1), insofern es als eig. Arbeit aufgefasst wird, daher:
a) nur, insofern dieser Nbnbegriff gw. scherzh. hervorgehoben wird, vom Waschen des Leibes: Die Mutter nimmt jeden Sonnabend große W. mit ihren Kindern vor; Er nimmt nur vierteljährlich eine Fuß-W. vor; Kopf-W. etc.; Mit der konservativen Presse zu streiten gleicht einer Mohren-W. Volksz. 12, 210; Nat.-Zeit. 13, 183 (s. Mohr 1); auch: Hat mich da in eine saubre W. gebracht. Sealsfield Leg. 3, 83, ähnl. wie: in die Patsche, Tinte etc.; gw. aber —:
b) das Waschen von Kleidungs- und Wirthschaftsggstdn aus gewebten Stoffen etc. (s. 3): Die Hemden, Strümpfe, Kleider, Tischtücher etc. sind in der W.; sie in die W. geben; Große W. haben; Das Zeug läuft in der W. ein etc.; Weit von der Stadt sind die Gruben der W. V. Od. 6, 40 (Waschgruben. 86); Simrock Gudr. 1266 etc.; Bük-W. [verhochdeutscht: Bäuch-W., s. Bäuche, Anm.]; In Rußland kennt man fast keine andre als die Fluß-W. Kohl Pet. 1, 54; Eine große Haus-W. Alexis H. 1, 1, 46; Die Frühlings-, namentl. die März-W. ist die beste; Die Sommer-W. Strals. Kochb. 2, 15, ähnl.: Herbst-, Winter-W. etc., auch wortspielend (s. Hader 1; 2): Sie richt auch an viel Haderwäsch | bei den Nachbaren hin und wider. HSachs G. 1, 2, erregt Zwist durch ihre Waschhaftigkeit, Geklatsch.
c) (vgl. b) Woll-W.: Die Wolle muß .. von dem fremdartigen Schmutz befreit werden. . . In der Regel .. geschieht dieses Waschen auf dem Körper der Schafe, vor dem Scheren und wird die Pelz- [oder Rücken-] W. genannt. . .: die Hand-W., welche darin besteht, daß man die Schafe einzeln im Wasser .. vornimmt und die Wolle mit den Händen drückt; die Sturz-Wäsche, wobei die schon . . gewaschenen Schafe unter einen aus einer Rinne herabfallenden Wasserstrahl gehalten und dadurch abgespült werden. Karmarsch M. 2, 671; Fabrik-W., welche auch, da durch sie Schweiß und Fett entfernt werden, das Entschweißen, Entfetten genannt wird. 678 etc., dann auch Bez. der Wolle nach der Art der W., z. B. in Wollmarktsberichten: Unser altes Lager, meist aus russischem Produkt in Fabrik- und Rücken-W. .. bestehend. Nat.-Ztg. 11, 282; Ein bedeutendes Quantum russischer Rücken-W. nahe an 60 Thlr. . ., dgl. Kunst-W. etc. 14, 441 u. ä. m.
d) das Verwaschen oder die nasse Aufbereitung der Erze und —: die ganze Vorrichtung dazu, mit den Baulichkeiten (Waschwerk, Wäscherei), z. B.: Sie [die Bergleute] mußten zuvor alle in der W. und Halle arbeiten. Mathesius Pr. 27; Erz-W.: die Vorrichtungen, um die Erze mit Wasser von ihrem anhängenden Schmutze (Schmande) zu reinigen, damit sie desto sorgfältiger weiter aufbereitet werden können. Scheuchenstuel 70; Man fand das Platin zu- erst in den am östlichen Abhang des Urals gelegenen .. Goldseifen, später .. in den W–n von Gorablagodat etc. Karmarsch 2, 850 etc.; Erz, welches . . zur nassen Aufbereitung (Erz-W.) zu gut ist und der .. Siebsetzarbeit unterworfen wird. .. Eine andere Vorrichtung zum Verwaschen des Grubenkleins ist die Rätter-W. (s. Reiter II). .. Von andern Arten .. führen wir nur .. an: die Fall-W., Reibgitter-W., Kipp-W., das Sprudelwaschwerk etc. 641 ff. etc.; Das nördliche Afrika besitzt gar keine Gold- W–n. 183; Gaspari 285; Heeren 1, 392; Humboldt K. 2, 176 etc.; Fernab das Pochen einer Eisen-W. Freiligrath SW. 1, 51; Halden-W., zur Gewinnung des Erzes aus den Halden (s. d. 2); Zinn-W. etc. 3) konkret:
a) s. 2c; d.
b) (s. 2b) das zu waschende oder gewaschne Zeug, z. B.: Schmutzige W.; Die W. waschen, aufhängen, trocknen, rollen oder mangeln, plätten etc.; Die W. wusch mein Weib ins Haus. Beck Arm. 181; Als sie nun die Wäsch oder Gewand an dem Gestad auf die großen Felsen ausgebreitet und gehangen. Schaidenreißer 24a; V. Od. 6, 83 etc.; Roll- W., die gerollt ist oder werden soll etc.; dann auch ohne so hervortretenden Bezug auf 2b von Leinen-, Weißzeug, z. B.: Bett-; Tafel- oder Tisch-W.; Leib- W.; Kinder-W. etc., ohne Zusatz nam. = Leib-W.: Reine W. anziehen; Häufig W. wechseln; Der Rock kann etwas gröber, aber die W. muß fein sein; Saubre, feine W. tragen; W. von holländischer Leinewand; Die W. flicken und stopfen etc.
c) (mundartl.) Die Ab-, Auf-W. (der Aufwasch): das in der Küche aufzuwaschende Geschirr. Campe.
Wásch~el: mundartl.:
I. n., –s; uv.; f.; –n: das äußre Ohr. Schm. 4, 190; Einen Hieb mit dem Säbel übers Ohr-W. Spindler V. 4, 185; Legt’s [= ihr] euch auf eure lange Ohr-W–n! 45; Sauerkohl mit Sau-W–n etc. II. m., –s; uv.:
1) = Wäsche I. Schm., z. B.:
a) Bad-W., Badknecht etc.; Kuchel-W., der das Küchengeschirr wäscht etc.
b) (scherzh.) wer sich gern die Gurgel wäscht; Säufer.
c) Strohriegel oder Bürste zum Aufwaschen des Bodens (Schrubber).
~eln: s. waschen 2a und Schm. 4, 189. ~en, wusch, wüsche; gewaschen, tr., intr. (haben):
1) mit Wasser oder mit einer andern Flüssigkeit reiben:
a) eig. und zunächst Behufs der Reinigung: Sie wäscht der Gebieterin mit einem Schwamme die übermächtigen Brotkrusten aus dem Gesichte. Böttiger Sab. 19 etc.; Da wusch er sich von Staub und Blut | Gewand und Waffen helle. Uhland 395 etc.; Die sich rein dünkt und ist doch von ihrem Koth nicht gewaschen. Spr. 30, 12 etc.; Ein Kind, sich w.; Einem oder sich das Gesicht, die Hände, die Füße, den Hals etc. w.; sprchw.: Eine Hand (s. d. 5, Schluß) wäscht die andre; Einen Mohren (s. d.) w.; weiß w. wollen etc.; Das Küchengeschirr w. und spülen etc.; Den Boden (G. 13, 43, vgl. 34, 180), die Zimmer (Kant SchE. 4) w., häufiger: scheuern (s. d. 1b) etc.; Die schmutzige Wäsche (s. d. 3) w., oft auch ohne Obj.: Simrock Gudr. 1066 ff.; V. Od. 6, 31; 93 etc.; scherzh.: Thut er, sam [als] hab er eben | seinen Sinn zu w. [in die Wäsche] geben. HSachs G. 1, 53, als habe er ihn augenblicklich nicht etc.
b) (s. a) oft übertr.: wie durch W. reinigen: Wasche dein Herz von der Bosheit. Jer. 4, 14; Ps. 51, 4; 9; Off. 1, 5; Dann wird der Herr den Unflaht der Tochter Zion w. Jes. 4, 4 etc.; Cham. 3, 222; 321; Das Auge . ., das .. | in deiner Bronnen Spiegel klar sich wusch. Freiligrath 2, 28; Meine Genossen hatten mich verrathen und sich rein gewaschen. Keller gH. 1, 383; Kl. Od. 2, 81; Kosegarten Po. 2, 318; Die Welt . ., die sich in lauter Unflath wäscht [sich besudelt, statt sich zu reinigen]. Mühlpforth Leich. 196; Nicolai 8, 203; Ehe das Herzblut eines Doria diesen häßlichen Flecken aus deiner Ehre wäscht. Sch. 151b; 421a; Meinen Klienten von dem schwarzen Flecken . . weiß zu w. W. 33, 31 etc.; Seine Hände (s. d. 5) w. 9, 128; Stumpf 726a; Der ohne Zweifel seine Hände trotz dem Pilatus gewaschen haben wird. Hippel Eh. 140 etc., versch. c.
c) Hände w. (versch. b), wie w–d reiben, vor Verlegenheit etc., oft bei Goltz, z. B. 3, 177; 193; 230 etc.
d) (s. a) Etwas hat sich gewaschen, ist prächtig, vortrefflich: Ein Loblied . ., | das sich gewaschen hat. Gleim 4, 222; Bühnenphrasen . ., die der Schauspieler „anbringen kann, daß es sich gewaschen hat“. Gervinus Lit. 5, 148; Für einen Bajazzo wollte ich sorgen, der sollte sich gewaschen haben. Prutz Mus. 2, 282; Rabner 3, 42; Sch. 159b; W. 11, 74 etc.
e) (s. a) Einem den Kopf (s. d. 2d) mit einer scharfen Lauge w.; Einem den Pelz (s. d. 2) w.; Die offensive Kritik hat . .. ihre Kunstwörter. . .: Einem den Bart w., Einen versohlen, bürsten, kämmen, striegeln etc. Lichtenberg 1, 274 etc.; ähnlich auch bloß: Einen w., z. B.: Wer dem Bären den Pelz w. will, Der sehe sich vor, daß er nicht selbst gewaschen wird. Alexis H. 1, 1, 186; Wascht ihn einmal recht; er schenkt’s uns auch nicht, wenn er auf der Kanzel steht. 22; Luther 6, 493a; „Kaīn, komm! .. | die Mutter, die muß w. dich (a)“. | Jch hab jetzunder Einen gewaschen! | Hätten mich die Buben thun erhaschen, | sie hätten wider gewaschen mich. HSachs (Wackern. 2, 64³); Sch. 197b etc.; (vetalt.) Begann ein Harnisch-W. mit solchen Kameraden . ., d. h. sie beraubten dieselben, zogen ihnen die Kleider aus. Freytag B. 2, 44 etc.
f) (vgl.
a) Etwas mit einer Flüssigkeit nicht zum Zweck der Reinigung reiben, einreiben: Die verrenkte Hand mit Seifenspiritus; das Auge mit einem Augenwasser; den Ohnmächtigen mit Essig w.; Einige Leichtblessierte wuschen ihre Wunden [sie kühlend]. Stahr Rep. 3, 71 etc. g) (vgl. a und baden
1) mit einer Flüssigkeit in Fülle benetzen: Dem gastlichen Gebot zuwider wüsch’ ich | die wilde Hand in seinem Herzblut. Shakspeare 6, 224 etc.; Mit Weinen von Burgund . . | muß ich die Kehlen ihrer Lober w. Sch. 26b; Sich die Gurgel w., zechen etc. h) (s. a) durch Wasser ohne Reiben reinigen oder sondern, insofern das Unbrauchbare oben- auf oder mit fort schwimmt, z. B.: Die Bäcker w. den Weizen etc. und bes. (Hüttenw.): Die Aufbereitung der Kupfererze .. durch Pochen und W. Karmarsch M. 1, 34 etc.; Das Wort w. ist bei den Bergleuten soviel als: das Gold aus dem Sande der Bäche oder Flüsse w. Opitz 1, 113 etc. i) Mal.: s. lavieren 2. k) auch mit der bewegten, spülenden Flüssigkeit als Subj.: Dort auf Bänken von Eis, im Mondenschein | wäscht die See der ertrunkenen Schiffer Gebein. Freiligrath 1, 414; Ihren Namen schrieb ich auf den Strand, | die Woge kam und wusch die Stelle rein. SW. 3, 92; Der Thau wusch die bestäubten Fluren. Lichtwer 57 etc. Dazu: l) adjekt. Partic. pass.: Reingewaschne Hemden etc.; In neugewaschener Kleidung. V. Od. 6, 64 (Neugewä schen Wat. Schaidenreißer 24a) etc., selten (s. machen 1u): Eine neuwaschepe Haube. Aug. Kretzschmar Schuld u. Unschuld (Lpzg. 1862) 1, 87 etc.; ferner: Die milch gewaschene Höhle der Hand. H. 11, 315, wie in Milch gewaschen, milchweiß etc.; ferner: Auch wag ich’s nicht, mit ungewaschner Hand | den Göttern dunkeln Rebensaft zu weihen. B. 172a; V. Jl. 6, 285, insofern dem Opfer die reinigende Waschung vorausgehn muß, und oft bildl.: Griff das Werk nicht mit ungewaschenen Händen an. W. Luc. 3, 233; Daß es gar nicht aus der Stelle damit will, ob ich gleich keine Schrift mit gewaschnern und vollern Händen angefangen. L. 12, 540; Wenn sie [die Wahrheit] .. durch so manche gewaschene und ungewaschene Hände von Schreibern etc. . . geseigt und gepresst worden. W. 14, 246; Das hat eine ungewaschene Hand geschrieben. Hebel 3, 253, ein Unberufner, der Nichts davon versteht etc.; Ein ungewaschenes Maul. G. 9, 200; Günther 457; Mathesius Sar. 98b; W. 1, 107; 27, 306 etc., das spricht, wie es nicht sollte (dumm oder schlecht); Das Mädchen, dessen Namen du über deine ungewaschenen Lippen gehen ließest. Wagner Kind. 36 etc.; Ungewaschnes [dummes] Zeug, Geschwätze, Wischiwaschi (Börne 1, 176); Sich in das Ungewaschene vertiefen. Tieck A. 1, 185 etc. m) Die im Koran vorgeschriebnen Waschungen (a), z. B.: Abendwaschung. Freiligrath SW. 1, 338 etc.; Die Waschungen (f) = Einreibungen. Prutz Mus. 3, 61 etc.; Saure (süße) Waschung der Fettsäure. Karmarsch 2, 417 (s. aus-w. 1c) etc.; Auf die Waschungen (k) der Brandung achtend. Willkomm Wald 223 etc. n) Wäscher (s. u.).
2) (s. 1, vgl. wässern 1e; dräuschen; plaudern 1 und 3 etc.) schwatzen:
a) Ein grober ungezogener Mensch plaudert unvorsichtiglich und „wesscht“ immer, wie es ihm einfällt. Sir. 20, 21; Ein Jüngling soll .., wenn ein Alter redet, nicht drein ,wasschen“. 32, 13; 6; Ps. 69, 13 (s. Mendelssohn); Luther 5, 172b; 6, 140b; Daß er wohl w. kann und beredt ist. SW. 61, 147; Wie man ohne Aufhören davon wäscht und plaudert in allen Winkeln. 63, 364; Wäschet und schwatzet doch viel Wort. 125 etc.; Wie ein Kräuterweib zu „wäschen“. Mendelssohn 4, 2, 412; Wer am Thore sitzt, „wascht“ von mir; | die Trinker singen auf mich Lieder. Ps. 69, 13; Weiße Kom. Op. 3, 391 (s. Gewäsch). Mundartl.: wascheln. Gotthelf Sch. 31; Stalder.
b) (s. klatschen 1f) Der aus’m Rath gewaschen. Luther SW. 61, 363; Nicht ins Haus oder heraus-w. Mathesius Pr. 44 etc. Zsstzg. nam. zu 1, vgl. die von baden, spülen etc., z. B.: Ab-:
1) [1a] Den Schmutz von Etwas a., eig. und übertr.: Abwusch die Schmach von ihr | .. der Tod. Freiligrath SW. 6, 223; Heine Rom. 270; Eine Quelle, | ab-zu-w. solchen Flecken | quellet in des Feindes Brust. H. Cid 51; Kant Anthr. 233; Sch. 704b; Bis ich durch die sorgfältige Reinigung meiner Seele alles Sinnliche von meiner Liebe abgewaschen. W. 16, 106; Merck 2, 216 etc., auch zuw. mit Dat. statt von (s. ent-w.): Abgewaschen ihrem Antlitz | ist die jungfräuliche Lüge. Lenau 1, 308 etc.
2) meton. zu 1: Den Schmutz vom Gesicht —, das Gesicht, den Leib, die Leiche etc.; das Geschirr (Gerstäcker Mon. 1, 162) a., dazu sprchw.: Es wäre ein A. gewesen. Ruge Rev. 1, 88 etc. (vgl. aufw. 3); Den Tisch a.; Ihm rein und abgewaschen die Tafel seiner Menschheit wieder zu übergeben. G. 21, 92; Thümmel 6, 103 etc.; scherzh. [1g]: Damit er .. mit so vielerlei Bier seinen Schnabel abwasche. Schuppius (Wackern. 3, 760³⁵) etc.
3) [1k] Der Regen hat den Lehm von der Wand, der Fluß die Erde vom Ufer abgewaschen. Adelung; meton.: Der Fluß hat das Ufer abgewaschen. Ders. (vgl. aus-w. 1i); Die Ränder .. hatten abgerundete, abgewaschene Rücken. Kohl A. 3, 392 (vgl. 4); Bis sie [die Geweihe] ein Regen wiederum abwäsche. Eppendorf 66 etc.
4) [1a] durch vieles Waschen abnutzen (ver-, zer-w.): Die Hemdkrause an seinem alten abgewaschenen Hemde. Hebel 3, 224 etc.
5) (zu 1; 2) Die herkömmlichen Ab- waschungen der dem Dienste geweihten Gefäße. Immermann M. 1, 221; Rückert Mak. 2, 50 etc.; Dann las ich zur Abwaschung und Reinigung einiges Griechische. G. Stein 1, 335 etc.; Abwäschung der Sünden. Fischart B. 16a; 52a; Zwingli 3, 9 etc.; auch [1c] = Abkanzelung (wobei Einem ,,der Kopf gewaschen“ wird). Gotthelf Sch. 54. Án-: z. B.:
1) [1f] Essig, womit er die Ohnmächtige anwusch. vHorn rhD. 2, 283, s. anstreichen 1c.
2) [1i] Das Bildchen wurde mit etwas Biester und Tusche angewaschen. Riemer’ G. 1, 393.
3) [1k] vgl. anspülen 1; 2:
a) Die von dem Meer stets angewaschne Küste.
b) Der Wellenschlag des Meers, welcher auf lange Strecken hin an der Küste Dünen von 50“ Höhe angewaschen hat. Petermann (64) 121a. Āūf- [1a]:
1) Bei der Bükwäsche wird die Wäsche, ehe sie aufs Bük-Küben kommt, auf- oder vorgewaschen, bleibt dann eine Zeit lang in der Lauge des Kübens und wird dann aus dem Küben „her- unter-“ (oder nach-) gewaschen.
2) Etwas vom Boden a. (vgl. aufscheuern, aufwischen), z. B.: Sie wollen All mit ihrer Fluth | a. ihrer Schwester Blut. Hungari 2, 318 etc., s. 3.
3) (s. 2) meton.: Den Fußboden a. und bes. oft: Das Küchengeschirr a. G. 23, 320 etc.; dazu sprchw.: Es ist ein A. (Hippel 3, 155; Nat.–Ztg. 13, 291 etc.) oder: A–s (Gutzkow Kön. 115), vgl. ab-w. 2 = es geht in Eins hin etc.; Entweder kommt die Sündfluth und dann ist’s ein A. von Ketzern und guten Christen etc. Alexis H. 2, 2, 272.
4) durch Waschen aufbrauchen (ver-w.): Die Seife ist aufgewaschen.
5) Sich die Haut, die Hände a. (durch-w.), wund waschen.
6) (ugw.) Sie hätte sich gar gern mit fremdem Blut zum Leben jährlich wieder aufgewaschen. G. 34, 199, als Priesterin Fremde opfernd sich das Leben gerettet. Āūs-:
1) [1] z. B.:
a) [1a] Den Schmutz etc. (aus Etwas) a., eig. und übertr., z. B. Daumer 2, 173; Die den Brandflecken ihrer Ehre in meiner Schande a. würde. Sch. 187a etc.
b) meton. zu 1 (vgl. c): Ein Kleid, die Wäsche a.; Das A. nach der Walke. Karmarsch M. 2, 717; 709; 749 etc.
c) (s. b) fremdartige Bestandtheile durch Waschen, Spülen entfernen: Das A. der Niederschläge auf dem Filtrum. .. Auswaschungen. Techn. 1, 786 etc. (vgl. aussüßen); Hierauf wäscht man den gesalznen Hering in reinem Wassér wieder gut aus. Strals. Kochb. 232 etc. (vgl. auswässern).
d) (s. b) scherzh.: Sich so den Pelz a. zu lassen [vom Regen; sich durchregnen zu lassen]. Höfer V. 107, auch bloß: Daß, wenn wir nicht in fünf Minuten unter Dach und Fach kommen, wir so ausgewaschen [naß] werden etc. Spielhagen Pr. 2, 218 etc. und [1e]: Einen gehörig a., z. B.: Da mußte ich Euch einmal Beide a. mit der Reitpeitsche. Klencke Gsp. 1, 58 etc.
e) (vgl. b) einen Raum innen durch Waschen reinigen: Den Hals ab- und die Ohren a.; Sie wusch sich heftig die Augen aus. G. 1, 172; Sein Studium [Atelier] aufgeräumt, ausgestäubt und ausgewaschen. 24, 58; Sie wusch drei Schalen mit versch. Farben in dem Glase aus. Waldau N. 3, 98 etc., auch [1g]: Sich die Gurgel (mit Wein) a. etc.
f) Die Farbe in einem Kleid ist ausgewaschen, durchs Waschen ausgegangen, ausgeblichen (ver-w.), meton.: Das ausgewaschene Kleid (versch. b). Mügge Ad. 1, 93.
g) [1a] die Wäsche beendigen.
h) Holz a., ausflößen (s. d., dazu: Auswäscher).
i) Den Sand, die Erde aus dem Ufer, Felsen etc. a., fortspülen (s. c) und bildl.: Müßte sich der Lethe über Frankreich ergießen und alle Erinnerungen .. so rein aus allen Gemüthern a. W. 32, 164; Luc. 5, 205 etc. k) meton. zu i (eig.): a) mit Dem als Obj., wovon die Erde etc. weggeschwemmt ist: Einen aufgeschwemmten Lehmhügel, der vom Regen ausgewaschen. G. 23, 128; Stumpf 390a; Ein ausgewaschner dürrer Boden. W. Luc. 1, 35 etc. 8) mit der dadurch entstandnen Höhlung etc. als Obj.: Gelbliche Risse, vom Regen ausgewaschen. Ense D. 6, 504; Thäler, welche durch Bergströme ausgewaschen worden. G. 30, 141; Humboldt Ans. 1, 269; Tschudi Th. 468 etc.
2) [2] intr.: aufhören zu waschen, zu schwatzen und tr.: Etwas a., ausplaudern, z. B.: Sie wusch es aus unter ihren Gespielen. Hammer RH. 217; HSachs 2, 1, 40a etc.; Einen a., zum Ggstd. des Stadtgesprächs etc. machen. 2, 4, 28d etc., vgl.: Einen be-w. Ringwald Wahrh. 142 etc. Bēī-: Das Gemüse b. vHorn rhD. 2, 34, das beizusetzende (s. d. 1d) waschen. Dahêr- [2a]: Etwas d. Luther 8, 26b. I. Dúrch-: 1) von Anfang bis zu Ende waschen, z. B.: Die Wäsche d., alle einzelnen Stücke derselben waschen (versch. 2a); Die Waschfrauen sollen die Nacht d. (oder ⏑–⏑, s. II; durch waschen) etc. 2) waschend durchlöchern:
a) [1a] s. auf-w.; Die Wäsche d. (versch. 1).
b) [1k] vgl. aus-w. 1k: Wenn der Fluß sein Bett so weit durch den Kalkfelsen durchgewaschen. Petermann (64) 123b etc. II. Durch-: 1) s. I 1. 2) (vgl. I 2b): In den Schluchten des bröcklich aufgelösten Gebirgs, wie sie von den letzten Regengüssen d. [von den hindurchgegangnen bespült] waren. G. 23, 129. (s. ab-w. 1, Schluß) Den Gliedern den Staub (V. Il. 23, 41), dem Wuchs mit Ambrosia jede Befleckung (14, 70), sich den Schweiß in der Meerfluth (10, 572) e. etc. (veralt.) gehörig waschen: Den Schwefel sollst du wohl „erwäschen“ aus Wasser. Büchsenmeist. 27; Einem den Pelz e. Paracelsus Chir. 342a etc.; auch mit Angabe des Erfolgs: Einen Mohren weiß e. Logau l, 151; Gold e. etc.
Ent-: Er-: Fórt-:
1) s. hinweg-w. 2) fortfahren zu waschen. G. 14, 41. Hêr- etc.:
1) [1] z. B. s. aufw. 1: Den Inhalt soweit unterhalb der Stadt in die Themse führen, daß er von der Fluth nicht mehr bis nach London hinaufgewaschen [1k] werden kann. Bucher (Nat.-Ztg. 15, 161) etc.; Den Rost der Welt, der Leidenschaften Spur, | hat längst der Fluß der Zeit von ihr hinweggewaschen. W. 20, 217 etc.
2) [2b]. Nāch-: schon einmal Gewaschnes nachträglich waschen, s. auf-w. 1; ferner z. B. bei der Goldwäsche. Karmarsch 2, 184 etc. Nīēder-: herunter-w., z. B. s. auf-w. 1; ferner [1k]: Während Wassergewalten und Luftgeister alle Unebenen und Erhabenheiten der Erde unaufhörlich nieder-zu-w. und glatt zu reiben suchen. Ruppius Sonnt. (64) 46a. Über-: oberflächlich waschen: Nach dem Rasieren . ., ohne sich noch einmal zu ü. IP. Hesp. 16. Unter- [1k]: waschend unterhöhlen, unterminieren: Die Fichten .. stürzten unt. Alexis H. 2, 1, 121; Gartenl. 9, 555b; Goldammer Lith. 30; Den u–en Felsen. G. 30, 418; Kohl A. 3, 257; Zachariä 1, 316 etc.; dazu: Unterwaschungen, durch welche der obere Felsabhang sich senkt. Volger EE. 246; Wilkomm Bann 2, 143 etc. Ver-:
1) [1] z. B.:
a) s. auf-w. 4: Der .. das Wasser lieber verwusch als vertrank. IP. 11, ...
b) mit Waschen verbringen (vgl. 2): In eurem [der Weiber] vernähten, verkochten, v–en Leben. 7, 104.
c) fort-, weg-w.: Kein Fluß verwäscht den Greul von abscheuvollen Dingen. IESchlegel 1, 56; Freundschaft bleibt, was das Geschlängel | dieses Zeitstroms auch verwäscht. Tiedge 2, 97 etc., s. ea.
d) durch Waschen ruinieren, s. ab-w. 4; ferner s. eγ.
e) die Farbe durch Waschen verbleichen, minder hervortreten machen, und zwar (; ) als etwas Bezwecktes oder (γ) als ein Übelstand: a) (vgl. c) Ich hoffte, den Fleck ver-w. zu können; aber er bleibt etc.; auch refl.: Tintenflecke ver-w. sich sehr schwer etc. 8) [1i] Die Maler verw. oder vertreiben (s. d. 2a) die Farben; Wobei verschiedene neben einander liegende Farben unmerklich in einander verschmelzen und so eine sehr hübsche v–e Schattierung darstellen. Karmarsch 2, 828 etc. γ) z. B. (s. d) Das Kleid hatte sehr frische Farben, aber nun sind sie (oder: ist es) ver-w. etc.; bes. oft übertr., von etwas Verschwommenem, ohne entschiednen Charakter etc.: Jene hohle Indifferenz in alle öffentlichen Vhe hineinzutragen und Tag und Nacht, Recht und Unrecht etc. .. in einer grauen . ., matten, v–en Mittelmäßigkeit durch einander aufzuheben. Görres V. 58; Da unsere Dichtung .. vollkommen ausgeblasst und ver-w. war in lauter abstrakter verhimmelnder Gefühlsseligkeit. Prutz DMus. 1, 2, 298; Mit v–en Grenzen. Schleiermacher 3, 2, 209 etc.; dazu: Offene Sprache und festes Handeln war ihm lieber als Verwaschenheit und Halbheiten. Augsb. Zeit. (64) 4037 etc.
f) [1h] Hüttenw.: Mit dem V. des Goldsandes. Karmarsch 2, 185; Das Grubenklein zu ver-w. .. Zweck der Verwaschung des Grubenkleins. 643; Scheuchenstuel 13 etc.
2) [2] z. B. (Ade- lung): Die Zeit (vgl. 1b); ein Geheimnis; die Mahlzeit ver-w.; aber auch (s. verplaudern 4): Einem v–en Menschen, der nichts Heimliches verschweigen kann. Rockenphil. 3, 83, vgl.: Klätschig und wäschig. 84, s. waschhaft. Vōr-: Ggstz. zu nach-w. (s. d. und auf-w. 1). Wég-: hinweg-w.: Wasser wäscht Steine weg. Hiob 14, 19; Alle erduldeten Schmerzen waren aus seiner Seele weggewaschen. G. 16, 98; 23, 286. Zer-: durch Waschen zerreiben etc., s. ab-w. 4.
Wä́scher, m., –s; uv. (~in, f.; –nen):
Jemand, der und insofern er wäscht:
1) (s. waschen 1)
a) in Bezug aufs Waschen von Wäsche bei den Alten (vgl. Guhl 2, 235 ff. und Walker): Die Seife der W. Mal. 3, 2 = Die Lauge der W. Zunz; heute gw. nur: W–in, z. B. Simrock Gudr. 1211 ff., bes. ein Frauenzimmer, das berufsmäßig schmutzige Wäsche wieder in brauchbaren Stand setzt, vgl. Wasch-Frauen, -Weiber, die gw. im Taglohn nur die gröbern Arbeiten dabei, das eig. Waschen, Trocknen, Rollen etc., nicht aber z. B. das Plätten etc. besorgen: Diese W–in beschäftigt viele Waschfrauen etc.; Die Bük- oder in hochdeutscher Form: Bauch- (Fischart Garg. 22b; 113a) W–in [Waschfrau]; Fein-W–in; mundartl. auch ohne Uml., vgl.: Meine alte Wetzlarer „Strumpfwaschern“, die „Schwätzern“, die du kennst. G. Kestn. 213 etc.; ferner masc.: Ich will ihn zu einem Windelwascher machen. HSachs G. 1, 204, ein Mann, der die Geschäfte der Frau verrichten muß, s. Schm. 4, 107.
b) Auf-W(–in), zum Aufwaschen des Küchengeschirrs; Silber-W(–in), bestellt zum Reinigen des zur Silberkammer gehörigen Geschirrs, ähnlich: Zinn- W(–in), versch. c; Korb-W–in, welche die gebrauchten Salzkörbe nach dem Verkauf des Salzes wäscht. Frisch 1, 538a etc.
c) Hüttenw.: (s. waschen 1h) Sinker und W. Mathesius (Wackern. 3, 439²¹); Erz-W. (––⏑, versch. 2); Gold-W.; Zinn-W. (vrsch. b).
d) Aus- W., s. auswaschen 1h.
2) s. waschen 2: ein Waschhafter (vgl. Schwätzer, Klätscher etc.): Die unnützen W. plaudern, das Nichts zur Sache dient. Sir. 21, 27; Jer. 5, 13; 9, 25; Ein W. [Verleumder] ist nicht besser denn eine Schlange etc. Pred. 10, 11 etc.; Der Frosch, der W., schlief. Fleming 52; Einen W. oder Mär[en]-Träger. Garzoni 18a; Schale, platte W. L. 8, 205; Luther 5, 217b; 6, 532b; SW. 64, 28; Ausschwätzer und W. Schweinichen 1, 13 etc.; W–in (wortspielend mit 1a). Zinkgräf 1, 147 etc.; Zungen- W. XI etc.; Erz-W. (–́–⏑, versch. 1c, vgl. Erz II) etc., vgl. auch (s. Wasch 1, Schluß): Wischwascher.
~ēī, f.; –en:
1) das Waschen, z. B.: Kuttel-W. Fischart Garg. etc.; bes. Anstalt und Vorrichtung zur gewerbmäßigen Wäsche (s. d. III 2, nam. d, vergl. Wäscher 1c; Waschwerk): Die W–en sind .. den in unsern Silberwerken zur Reinigung der Schlieche gw. angewandten ähnlich. Kohl Pet. 1, 283 etc.; Erz-, Gold-W.
2) (s. Wäscher 2 etc.) Geschwätz: Nymphen, die ihr . . | mit eurer W. die edle Zeit verderbet. Gottsched 347; Olearius B. 79b; Rollenhagen Fr. 613 etc., vergl. (s. Wasch 1, Schluß): Wischwascherei.
Wáschhaft, a.:
(s. waschen 2) schwatzhaft etc.: Verrieth es einer Frau w–er Mund? L. 1, 117; Olearius Ros. 68b; Sch. 700b; V. Sh. 2, 119; W. 32, 320 etc.; Ein w–ig Weib. Sir. 25, 27; 7, 15 etc.; W–igkeit. W. 1, 195; 236; 2, 25; Der mit solcher Spinnstuben- W–igkeit seine eigene Schande erzählt. 34, 47 etc.
Wä́schig, a.:
waschhaft, s. verwaschen 2; Die pläuel-w–e, bachschnattrige .. alte Kupplerin. Fischart Garg. 47a etc.
Anm. Waschen, ahd. waskan, mhd. waschen, Nbnf. weschen, z.B. noch: wäschen etc. Brant N. 110a¹; 17⁸; Fischart B. 10a; Franck Weltb. 70a; Ryff Th. 34; Stumpf 726a; Schaidenreißer 37a; 43b (abzuwäschen. 14a etc.); und noch Auerbach D. 2, 528; Mendelssohn, s. waschen 2a, wie umgekehrt: er wascht. ebd. und z. B.: Alles Taufwasser .. wascht Sie selbst noch nicht weiß. Gutzkow Bl. 1, 69 etc.; auch veralt., mundartl. Impf.: waschet. Schm. st. wúsch (wūsch. Adelung). Stamm fraglich, s. Graff 1, 1079, vgl. nam. Wasser und wischen.