Faksimile 0671 | Seite 1493
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Was
II.
Wás, pron.:
1) fragendes Fw., in direkter Frage, in indirekter (wonach w. auch die Art eines bezügl. Fw. annimmt) und in Ausrufsätzen:
a) alleinstehnd, eig. und zunächst allgm. nach Sachlichem fragend, wie wer nach Pers., dann auch z. B. = warum etc.; ferner als Ausruf der Bewundrung = wie viel, wie sehr etc., aber auch im Gegensinn etc.
b) verbunden mit Hw., urspr. abhäng. von w. im Genit.; dann aber, indem w., und heute gw.: w. für (vgl. welch) als ein indeklinabler adjektivischer Begleiter des Hw. (in Ez. und Mz.) aufgefasst wird, vgl.: Die Kröt’.. und w. anderes Scheusals | häufig die Erd’ ausbrütet. V. Ländl. 3, 17 (und Anm. 104); W. Raths? W. 20, 244; Hei! w. er großer Ehren .. gewann! Simrock N. 21; 22; 24 etc., ferner: W. Ehren an ihm wuchsen. 23; Dem Bischof gönnen wir willig, w. Ehren er auch hat. Freiligrath SW. 1, 424 etc.; Mit w. lieblichem Bezeigen | gab sie sich mir ganz zu eigen. Canitz 314; Ei, sprach man, was innere Gaben | mag nicht ein solcher Stutzer haben! Lichtwer 133 etc., in der gw. Prosa heute: W. für Ehren, innre Gaben; Mit w. für einem lieblichen Wesen (Bezeigen) etc.
2) als eig. bezügl. Fw. s. das 5.
3) statt etwas (s. d.), so auch: Irgend (s. d.) w. und veralt.: icht-w. (s. nicht, Anm.).
4) als sächl. Hw.: Sie merken w. (3); Das ist schon richtig, Gestrenge; aber das W. [Das, was Sie merken] ist nicht das Rechte. Alexis H. 2, 2, 195; Soll -., weil das Warum nicht an den Mann will, auch das W. an den Nagel gehängt werden? Claudius 6, 63; Fichte 6, 356; Dies unaussprechliche, furchtbar prächt’ge W. Freiligrath SW. 5, 304; Das W. des Kunstwerks interessiert die Menschen mehr als das Wie. G. 3, 160 (12, 41; 101; 22, 37); Deiner Phrasen leeres W. 4, 14; Die treue Erkenntnis des W. und Wie. H. Ph. 13, 373; Was gilt der Lieb’ ein Wo, | ein Wie, ein W.? Platen 1, 118; Rückert W. 2, 42; Stahr Jt. 2, 307; Ein unbekanntes W., das etc. W. 20, 70 etc., vgl. auch: Ein „ich weiß [s. d.] nicht w.“ etc.; Gebote, die man bei der Katechismuslehre nur kümmerlich in dem Wasistdas nachschleppt. G. 15, 303, in der mit dieser Frage beginnenden Erklärung etc.; ferner Kls Spott über das frz.: Qu’est–-ce que c’est que cela?: Die Wasistdaswasdasistwashaftigkeit, s. Jen. Lit. (1804) 1, 324 (V.).
Anm. Alleinstehndes w. nam. als Subj. und Obj.; in Fragen und Ausrufsätzen auch zuw. abhäng. von Präpos., doch zumeist dafür die Verschmelzung derselben mit wo (s. da, Anm.) und bei wegen, halb mit weß (s. das 5), welche Formen in Relativsätzen fast ausschließlich gelten, vgl. (selten): Hilf mir erringen, nach was [wonach] ich ringe. Grillparzer Sapph. 26, dagegen nicht ganz unüblich: Nach w. strecken diese Rasenden ihre Hände so weit? Thümmel 6, 6; Jch wuste nicht gleich, nach w. ich zuerst greifen sollte. 66, vgl.: Mit (G. 12, 175), von (7, 186), vor (17, 372), zu (l0, 53) w.? etc. Unabhängig von Präpos. kommt der Dat. des alleinstehnden w. nicht vor (wem? gehört zu wer?); im Genit. aber gilt fragend: wessen?, relativ dessen (s. das 4) oder ohne Anschluß an Vorhergehndes ebenfalls wessen, aber auch zuw. (vgl. das 4) w., z. B.: Wessen soll man sich zu Euch versehen? Sch. 543b; 894b etc.; Wessen oder: Alles, dessen oder: Was oder: Alles, was ich mich zu euch versehe, ist eingetroffen, s. nam.: Nicht .. möcht’ ich dieser | unreifen Einbildung Sie zeihen. Was ich höchstens | Sie zeihen könnte etc. Sch. 281b. Mundartl. (s. Schm. 4, 169) als kosende Verkl. wasele? Auerbach D. 4, 7 etc.; ferner = w. für: In waser tiefer Noth und Todesangst er gelegen sei. Mathesius Pr. 60 etc., noch zuw.: Aus (Schefer Laienbr. 248) oder: von (Zelter 4, 4) waser Macht?, s. waserlei.