Wank
wankbar
Wanke
wankel
wankelbar
wankelhaft
wankeln
wanken
Wanker
Wánk (s. Anm. zu winken, vgl. wackeln, schwank etc.):
1) a.: wankend, wankelbar (selten): Der Frauen Sinn ist w. und schwach. N. 229. —
2) m., –(e)s; (Wänke, s. 4, 116 etc.):
~bar, a.: a) das Wanken, nam.: Ohne (oder sonder) W., z. B.: Fingal stand ohne W. 277a; Treu bin ich ohne W. und Wandel. 1, 17; 20; Wir dienen euch ohn’ allen W. Fastn. 606; L. 166; Wär die Brücke steinern, | hochgewölbt und sonder W. 290; Sonder W. und Reue. 2, 1509⁴¹); N. 326 etc.; seltner: Mußten manchen W. | thun vor seinen Schlägen. Gudr. 504; Daß deine Stärke Nichts von W. und Stoß erfahre. 4, 68 etc.; ferner mundartl.:
b) Schritt, Gang (vgl. 5, 179): Man wisse, wo das Meitschi [Mädchen] sei und thue keinen W., um zu ihm zu kommen. G. 209. —
c) Wink, z. B.: Augen- W. 4, 116 (auch Augenwanker. ebd.), vgl.: Ohne W. und ohne Nicken | starret Konrad auf den Greis. 2, 67) = ohne Blinzen etc. —
wankend, wankelbar, nam. im Ggstz.: Ihr Entschluß .. stahlfest und un-w. A. 1, 96; 11, 275; Euer Volk ist das .. in Anhänglichkeit un-w–ste. Mak. 2, 235 etc.; Hielt mit Un-W–keit mein Gebot. 65; 196 etc. —
~e: 1) f.; –n: Klötzchen am Lieger (s. d. 2a) der Tuchschere, woran der Riemen zum Bewegen des Läufers sitzt. — 2) n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge-: andauerndes Wanken: Mit zitterndem G. | seines Fußes schwacher Tritt. 2, 66. —
~el, a.: wankelbar: Festzuhalten bis ans Ende, daß ihr nicht „wanckel“ werdet. 6, 12; Das schwanke Glas der Zeit, die w–n Stunden. Shaksp. Son. 128; Das wankle Glück. W. 1, 229; Das w. Glück. G. 2, 86; Sein[en] w–n . . Sinn. H. 252 etc. 4, 117); Nun steht dein Kopf | so w. auf der Schulter. Sh. 2, 144; 3, 285⁴¹ etc., vgl.: W.-Muth, -Sinn, -Welt; Eine ungewisse W.-Kirche oder Schlutterkirche. 5, 226a etc. —
~elbar, a.: 1) wankend; ohne Stätigkeit und Festigkeit; veränderlich; unbeständig; hin- und herschwankend etc.: Dem w–en Glück. 287; Fr. 37; Ich bedaure den Fürsten, der einen so w–en Thron besteigt. Alfr. 141; W–e Meinung. 1, 175b; 152b; 159a etc.; Jeder .. legte, w. im unverrückten Ziele [Europa’s Gleichgewicht] | das nöthige Gewicht, die Wage gleich zu ziehn, | ljedesmal] in die gestiegne Schale hin. 1, 147; Die w–e Pracht. 6, 522; In w–en Grillen. 2, 3671², — geändert: wandelbaren. B. 5, 190); Das w–e Kriegsglück. 2, 73 etc.; Des w–en Mon[d]s un-w–en Glanz. herlin Gd. 22; Den gestrengen Zorn und un-w–en Ernst Gottes über die Sünde. 1, 167a etc.; Die W–keit (veralt.: W–lichkeit. 1, 60; 66), des Glücks etc. —
2) mundartl. = wandelbar (s. d. 2), fehlerhaft, schadhaft. —
~elhaft, a.: wankel: Daß dich im Sattel w. | noch immer wirft umher das Roß der Leidenschaft. W. 1, 139; 1, 122; W–igkeit. —
~eln, intr. (haben): wankel sein (vgl. wanken 2). Was aber wankelt oder zweifelt, Das kann nicht Wahrheit sein. SW. 26, 31; Von der blinden, w–den Gewohnheit. 10; Bei der Verschiedenheit und dem ewigen W. des Schreibgebrauchs. Mus. 2, 350 etc. —
~en, intr. (s. Anm. zu flammen, flattern etc.): 1) mundartl. statt winken. 4, 116 und Zsstzg. 117, vgl. (s. 2a) verbunden: Da winken und w. viel Blumen heraus. 252. —
2) ohne festen Halt sich hin, her neigend bewegen, eig. und übertr., vgl. schwanken:
~er, m., –s; uv.: a) zuw. ohne Nbnsinn, z. B.: Die Peitsche frisch w. lassen [schwingen]. Reis. 111a; Sah er an breit belaubten Ranken, | Melonen gleich, sie [die Frucht] auf die Erde w. 20, 193 etc., bes. Partic. Präs. (versch. e): Sie freuten sich Beide des hohen w–den Kornes. 5, 75; 3, 56; [Wo die Sonne] den Wald mit w–den Lichtern durchquickt. 15, 290; Mit w–dem Schatten des Pfirsichs. 1, 52; 4, 29 etc., — gw. aber mit dem Nbnbegriff des Abweichens von etwas inne zu Haltendem etc., z. B.:
b) mit Ortsangabe des Woher, Wohin etc. (s. schwanken a), z. B.: Wanke weder zur Rechten noch zur Linken. 4, 27 etc.; Hierhin und dorthin w. Rev. 31; 5, 92 etc.; Von Einem zum Andern w. Luc. 6, 143 etc.; Zwischen zwei Parteien etc. (wählend) w. Jt. 2, 199; 315a etc.; Sein Leib wankt rückwärts. D. 140; Seht den Trunkenbold in schrägen| Linien durch die Gasse w. 3, 92; Julie wankte an den Sarg. 3, 263; Wo die Natur aus ihren Grenzen wanket, | da irret alle Wissenschaft. 379a etc. — Ferner ohne solche Angabe, eig. und übertr., z. B.:
c) Sie taumelten und wanketen wie ein Trunkener. 107, 27; 38, 17; 69, 24; 6, 17 ff.; 10, 23 etc.; Der feste Boden wankt, die Thürme schwanken. 13, 348; Wo er [der Regent] wankt, wankt das gemeine Wesen etc. 246; 7, 46 etc.; Alles wankt und Alles weicht. 2, 854²); Ich stand die Wacht und wankte [wich] nicht. 293b; Der Glaube ist .. ein Standfest des Herzen, der nicht wanket, wackelt, bebet, zappelt, noch zweifelt; es weicht nicht, zuckt nicht. 8, 139b; 1, 387a etc.; 2, 158; Rost. 90a; Der Subalternen Treue wankt, es w. | schon ganze Regimenter. 356b; 100a; Vor denen das furchtloseste aller Gemüther gewankt hatte. 793a; Unschlüssig w. 896aetc.; Dem Gehenden w. die Kniee. Od. 13, 34; Il. 18, 31; Daß Don Sylvio, wo nicht völlig wankte, doch ziemlich erschüttert wurde. 2, 49; Luc. 6, 238; Westf. 1, 91 etc. —
d) Einen oder Etwas w. 3, 354; 11, 250; 17, 71 etc.) oder w–d 3, 47; 13, 307; 5, 226a) machen (s. d. 1o; 0). —
e) substant. Jnfin.: Ein solches W. und Schweben. 18, 269; Es soll dein Degen | mich nicht zum Weichen, | zum W. bringen. 8, 35; Ohne 3, 630), sonder G. 369) W. etc.; Die Nutation oder das W. der Erdachse 234): eine kleine Bewegung, vorzüglich durch den Mond erzeugt (798). —
f) adjekt. Partic. Präs. (vgl. a): Die w–den Säulen. Rev. 117; Rebellentreue ist w–d. 174b; Marschieren in einem knie-w–den Paradeschritt. 1, 33; Eine nie- (oder nimmer-) w–de Überzeugung etc.; Un-w–den Muthes. 199a; 5, 62; Darauf man gewiß, un-w–d fußen und gründen könne. 3, 749³) etc. —
g) vereinzelt für f auch Partic. Präter.: Auf der Marmorsäule nie gewanktem Grunde. Byr. 1, 69 etc.; Wenn man ungewankt bei der Hauptfrage bleibt. 6, 458b (vgl. 3, 707b). —
h) ugw. refl.: s. schleichen 1, Schluß. — Zsstzgn vgl. schwanken, weichen, gehen etc., z. B.: Nicht abw–d vom Ziel. 3, 18; Ps. 114, 5 etc.; Langsam wankt das Zünglein [der Wage] auf und ab [odernieder]. 9, 206; 4, 185 etc.; Angewankt kommen (s. d. 5b); Wankte an einem Stabe ein Greis daher. Schr. 4, 180; 2, 33 etc.; Dahin-, einher-w.; Das Saftgrün | duftiger Wiesen durchwänkt vonmanchem brennenden Mohnhaupt. D. 2, 26; Pflanzungen . ., von einzelnen Jammergestalten durchwänkt. Rep. 3, 100 etc.; Da er .. durch das brausende Gehölze . . unter dem .. Tannengrün dürchwankte. 7, 165 etc.; Entwanke | dem Wonnebett. 26b; 16, 302 etc.; Das Ministerium wankte seinem Untergang entgegen. Lut. 2, 58; Sie wankten sich zur Umarmung entgegen. 4, 51; Bl. 1, 131 etc.; Hin- Gd. 1, 203); hin- und her- (oder wieder-. 2, 14; 2, 109); heraus- 238a); hin- und herüber- (815b), zu dieser Meinung hinüber- (815a); herum- Bl. 1, 42); herunter-(Sch. 703a), hervor- M. 1, 455) etc. w.; Vor ihrem Herrn hineilten sie; er nach-w–d etc. Jl. 18, 421 etc.; Mitnieder-w–den Blumen besteckt. Hesp. 14; Dein [der Sonne] Schatten um wänkt den wolken- umflorten Himmel. 1, 359; Blumen, die den Quell um-w. 68; Selige Gefühle | fühl’ ich mich um-w. 6, 261; Mus. 44; Dort umwankt mich noch ein Schimmer | wie ein Geist. 2. 82; Ep. 1, 28; 292; 3, 217 etc.; An dem Gestad’ úm-w–d. Od. 13, 220; Umher-w.; Vorüber-w. Dr. 19; So willwankte ich den ganzen Tag, ohne mit mir einig zu werden. 5, 261, ich war w–d in meinem Willensentschluß, unschlüssig; Auf Einen zu-w. Soll 3, 306; Bürgth. 2, 162; Sie wankte wieder zurück zu ihrem Sitze. Par. 2, 308 etc. —
Daß keine Seitenschüsse (W.) vorkommen. 3, 438, insofern der Schütze (wankend) nicht die Richtung innehält (vgl.: Das Abwänkerlein: kleiner Fehler.
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