Faksimile 0660 | Seite 1482
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Wange wangeen wangeig
Wánge, f.; –n; –n-:
1) Die W., gena, ist der erhabenste Theil des Antlitzes etc. Bock An. 34 (s. Backe II 1), z. B.: Ich hielt .. dar .. meine W–n Denen, die mich rauften. Jes. 50, 6; Deine W–n sind wie der Ritz am Granatapfel. Hohel. 4, 3; Soll ich nach Philisterart | mir Kinn und W. putzen? Cham. 3, 197; G. 30, 29; Hagedorn 2, 188; 192; 193; [Das] entfaltete eine Rose mehr auf den jugendlich verschämten W–n. Thümmel 5, 171; Uz 2, 117; W. 11, 274; Die lilienglatte | bartlose W. 20, 116; 234 etc.
a) Verkl.: Seine Wängelein Rubinen. 10, 151 etc.; Ist Eine, die so lieben Mund, | liebrunde Wänglein hat? G. 1, 14 etc.; Lilien ihre Wängel. Görres H. 1, 80; Glatte, rosenrothe Wängel. W. 12, 85 etc.; Er hat keine schönen Wängelchen. Prutz Mus. 3, 187 etc.
b) Zsstzg., z. B.: Die lieben rothen Apfel-W–n. Tieck 10, 80; Diese lichte Atlas-W., die so schön erröthete. Pfeffel Pr. 9, 57; Mit der Feuer-W. [glühnden W.] voll Rosen. IP. 22, 118; 21, 101; Haar-W–n [bärtige]. Ders. (Wackern. 4, 935¹²); So färbt | die edle Röthe seine Helden-W–n. Sch. 615b; Was auf dieser Jugend-W. lacht, heitert etc. H.; Die Grübchen in den Kinder-W–n. Polko NN. 4, 103; Den Rosenschimmer auf Lilien-W–n. BSternau; Ihre Milch- und Rosen-W–n. Kretschmann 5, 285; Ihre Pfirsich-W–n. Alexis Neap. 48; Rosen- W–n. Sch. 261a; Schlegel Gd. 1, 325; V. 1, 110; W. 3, 36; 20, 144 etc.; So lange | noch ihre Silber-W. | die junge Frühe schminkt. Tiedge Ep. 1, 224 etc.
2) (s. 1 und Backe 3; 4)
a) die W–n bedeckende Theile, z. B.: Jeder Unmaskierte mußte .. sich mindestens eine W. oder Nase (s. d. 2a) kaufen. Gutzkow R. 4, 235; Die eherne W. des Helms. V. Od. 24, 523 (Variante: Des Helms erzwangige Kuppel) = Des Helms erzstrahlende W–n. Wiedasch etc. (vgl. schwzr.: Wängerli, kleines Kopfkissen).
b) vielfach techn. als Bez. der Seitentheile, z. B.: Die W–n eines Hammers (s. Scheuchenstuel 119); eines Hobels (Karmarsch M. 2, 130); des Gestells einer Drehbank (1, 288); des Rietblatts im Webstuhl (2, 345); eines Masts etc. (Bobrik 722b, vgl. Schale 13a; Schwalpe); der Mastspuren (723a); des Geschlitzes (s. d.) der Kunststangen (Jablonsky 1337a); eines Rahmens (G. 38, 75); bergmännischer Örter (s. d. III 2q. Karmarsch 1, 168 und z. B.: Daß bei den neun versch. Durchschlägen Sohle und W–n .. auf einander trafen. Gartenl. 12, 575a) etc.; Während noch andere Leute die eisernen mit langen Stielen versehenen W–n, welche den Zweck haben, das seitliche Überlaufen des Glases [beim Glasgießen] über die Lineale zu verhüten, fest gegen die Walze und die Lineale andrücken. Kar- marsch 2, 155; Die Jünglinge, welche die Bahre . . getragen, saßen ruhend auf den Trage-W–en derselben. Keller gH. 3, 155; Die Treppen-W–n des Berliner Schauspielhauses. D Museum 1, 2, 916 etc.
~en, tr.:
W., be-w., mit Wangen (s. d. 2) versehn, nam. Schiff.: Einen Mast, eine Rah (be-)w. Bobrik 109b; 723a.
~īg, a.:
in Zsstzg.: mit so und so beschaffnen Wangen (s. d., nam.
1) versehen, z. B. v. Pers.: Blaß- (Rückert Mak. 1, 99; Schwegler [46] 67 etc.); bleich-; blühend- (Pláten 1, 268); glatt- (G. 10, 200; V. Th. 5, 90); hohl- (B. 66b); mond- (Görres H. 1, 82); rosen- (70; B. 144a; Kl. Od. 1, 38; Rückert Rost. 6a etc.); roth- (Möricke N. 361); sonnen- (Görres H. 1, 22); voll- (Auerbach Ab. 3; Klinger Th. 2, 247; Gris. 132 etc.) w., auch z. B.: Erz-w. (s. Wange 2a); Die purpur-w–en Äpfel. Salis Gd. 37 etc. und (ugw.): An purpur-w–en Schiffen. Wiedasch Od. 9, 125 etc.
Anm. Wange, ahd. wanga, n., mhd. wange, n., f., noch neutr.: Schlug ihn der König ans Wang. Uhland V. 464, s. nam. Schm. 4, 115; davon versch.: Wang, m., n.: ein von Natur mit Vegetation bestandnes Terrain etc. 114; ferner: Mit Einem holwangen: ihn heimlich begünstigen, da das Gegentheil geschehen sollte etc. 116; Der Holwanger; Bist auch ein Helwanger meines Manns. HSachs G. 2, 139 etc., s. Graff 1, 894 ff.; Benecke 3, 501b ff.