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wandt Wandtheit Wandtnis Wandtschaft wandtschaftlich Wandung
Wándt, a.:
in Zsstzg. mit Vors., eig. als Partic. von wenden (s. d.) und Zsstzn (s. d.), hier nur bes. aufgeführt, insofern sie entschieden adjektiv. Natur gewonnen (s. nam. Schm. 4, 103): Be-:
1) gw. in der Verbind.: Es ist um (Fleming 125; 503 etc.) oder mit (Kant Anthr. 14; Wackern. 2, 322⁵ etc.) Etwas so b., beschaffen, es verhält sich damit so; Es ist mit ihnen „bewand“ als mit Jerusalem. Olearius B. 39a; Gleichwohl ist es wirklich so b. Wackern. 4, 880¹³ etc.; ferner: Bei so b–en Sachen. (W. 3, 183; Luc. 6, 401 etc.), Umständen (W. 1, 2; HB. 1, 106 etc.); seltner: Bei so b–er Zeit. Logau 1, 8, 36 etc., s. Bewand; Bewandtnis. 2) veralt. st. ver-w. (s. d. 2); Den B–en des Glaubens. Luther Br. 1, 410 = Glaubensverwandten etc. Ge-:
1) mit Leichtigkeit und Geschick sich nach Erfordern der Sache und der Umstände zu wenden und zu bewegen wissend: Meinem listigen Vater, | der in Ränken und Schwänken und allen Streichen g. war. G. 5, 180; Du bist g., die Wege mir zu kürzen. 12, 96; Mich nun g. und klug nach der Sache umzuthun. 22, 405; Zum g–en, abwiegenden Weltmann. 16, 312; Dem g–en Tischer. 4, 57; Seine g–este | .. Tochter. 2, 49; 6, 353; G–e Tapferkeit. 13, 125; Mommsen 2, 198; Der g–e Barbier. Platen 2, 213; Der g. wie Keiner die höchsten | Rahen erklomm und g. am ergriffenen Taue herabglitt. V. Ov. 1, 192; Gelenk und g. Zschokke N. 3, 5 etc.
a) Dazu: Verrenkung ist ihnen G–heit der Glieder. Börne 2, 267; G. 5, 69; Die höchste G–heit und Schicklichkeit des geselligen Lebens auf die Bühne zu verpflanzen. G. 22, 49; Eine die augenblicklichen Umstände benutzende G–heit. 27, 269; 331; G–heit der Gestalt. 35, 251; 27, 60; Die G–heit, im gesellschaftlichen Tone zu sprechen. Kant Anthr. 22; Mit aller Pfiffigkeit, G–heit. L. Nath. 3, 4; Niebuhr Nachg. 193; In einseitiger Schätzung überrheinischer G–heit. Prutz GschTh. 293; Meine G–heit im Dichten. Rückert Mak. 1, 107; 77; Die G–heit ihres Geistes. W. 9, 280; 23, 312 etc., auch zuw. in Mz.: Bei deinen übrigen Talenten und G–heiten. Rahel 2, 145 etc.
b) Doppelzsstzgn z. B. losere mit vortretendem Adv.: Klug- (Sch. 65b), kühn- (G. 6, 24), leicht- (Kl. M. 10, 337), schnell- (Sch. 68b), viel- (53b) g. etc., ferner z. B.: Der unterrichtete, denk-g–e Fürst. Gutzkow R. 5, 280; Mehr Formen-E–heit als Gedankenfülle. Monatbl. 1, 336a; Geistes-g., -G–heit; Meinem Kollegen, dem geschäfts-g–eren Geheimrath Voigt. G. 27, 30; Ein kenntnis-g–er Künstler. 24, 168; Die Kletter-G–heit. Gartenl. 10, 374a; Körper- G–heit; Lavier-g–e Jolle. Freiligrath SW. 5, 360; Lebens-g–e Edelleute. G. 21, 225; 18, 104 etc.; Als malerei-g–en Mechaniker. Gutzkow R. 7, 452; Der sprach- und sinn-g–e Mann [Übersetzer]. G. 33, 314; So möcht’ ich selbst in künstlichen Sonetten | in sprach- g–er Maße kühnem Stolze | das Beste .. reimen. 2, 229; Taschenspieler- G–heit; Der ist des Laufens un-g. HSachs 1, 531c; Durchaus nicht un-g. im Umgang. König DFam. 1, 13 etc.; Bei aller Un-G–heit im Benehmen. 12; Die Un-G–heit eines bildungsarmen Dichters. Heine 7, 242; Ihre Steifheit und Un-G–heit. Klinger F. 102; Pestalozzi 4, 140; 362 etc.; Ihrem weltg–en Geiste. G. 15, 93; 12, 21; Lewald Bfr. 1, 225; Welt-g., in Pfiffen und Kniffen geübt. Prutz GschTh. 86 etc.; In der freien Sicherheit der Welt-G–heit. Gartenl. 10, 114a etc.
2) = ver-w. (s. d. 2), veralt., auch in den meisten Zsstzg., z. B.: Die ihm gefreundet und g. sind. Keisersberg Par. 66b; Er ist dir an-g. Spinn. 56d; Der alten Teutschen und etlichen deren „angewanthen“ Nationen. Zinkgräf 1, 283 etc. (s. Haltaus 28); Meine liebsten Brüder und „blut- gewanten“. Waldis Ps. V; Ders. (Wackern. 2, 44¹²) etc. und nam. noch schwzr. —: Zu-g.: als verbunden zugehörig, z. B.: Wo nicht Kantone, wenigstens Zu-G–e, Schirmlande. Jv Müller 15, 63; Die Schweiz mit ihren zug–en Orten. 1, 382; 6, 145; 159; 24, 231; W. 15, 288 etc.; dann auch z. B.: Die übrigen zu-g–en nichtdeutschen Provinzen. Görres V. 83; Mommsen 2, 284; Die Hörigen als die Zu-G–en der einzelnen Bürgerhäuser. 1, 64 etc.; auch: Von je war alles deutsche Land | dem Sängerthume zu-g. KMayer 215 etc. Seltne Fortbild.: Die andern Universitäten . . würden als reine Zu-G–heiten .. zu betrachten sein. Fichte 8, 170. Ver-:
1) ab-, weg-, um-gewendet, z. B.:
a) auf die der rechten entgegengesetzten (oder die Rück-) Seite gewendet (vgl. äbicht), nam. von der Hand (vgl.: Mit verwendeter Hand. Müllner 2, 162), z. B.: Stieß mit der anderen v–en Hand den Ehinger zurück. Immermann M. 3, 311; Engel 7, 151 etc., dann auch z. B.: Die Arme, die sich dem Schreckbilde -ver-w. entgegengeworfen. 8, 348; Das erhält sie dann unbeweglich in ihrer peinlichen halb-v–en Stellung. 7, 223 etc.
b) (s. a) seltner: Eine Aussicht . ., die auf beiden Seiten durch hohe v–e Berge gesperrt wird. Stilling 1, 6, quer davorliegend.
c) (Bergb.) V–es Joch (s. d. 6c).
d) im Ggstz.: un-v. (versch. 2, Zsstzg.), nam. oft vom Blick etc., dann auch allgemeiner: ohne den Blick, das Ohr, den Geist, sich etc. von Etwas als dem Ziel abzuwenden, vgl.: Ihr Auge hing darauf fest und unabgewandt. Bodmer 45 und unverrückt (s. verrücken 4d; e), z. B.:
a) Un-v. rückschauend. Cham. 4, 70; Eichendorff 3, 22; 23; Das Aug’, | aufs Meer geheftet, starr und un-v. Freiligrath 1, 33; Un-v. schaut sie hinauf. G. 4, 102; 14, 223; Nach lebensthät’gen Zwecken un-v–en Blick. 6, 345; Opitz 1, 16; Wissend, schauend un-v. | muß ich mein Geschick vollenden. Sch. 62a; Von Musarion die Augen un-v., | fing jetzt Th. an. W. 3, 32; 25, 61; Luc. 5, 5; 6, 106 etc. 8) Un-v. | ist Sined’s Ohr und dennoch schwindet ihm | der Jnhalt weg. Denis 11; Horcht unv. W. 20, 144 etc. γ) Brütete un-v. über dem Zweifel, ob etc. Keller gH. 4, 473; Sicher und un-v. schritt Pompejus auf den Bruch [mit Cäsar] zu. Mommsen 3, 329; Israel’s Hort wacht un-v. Opitz Ps. 121; 119; Daß sie zum Jsensteine kämen un-v. Simrock N. 445; Die un-v–e Sanders, deutsches Wörterb. II. Vorsorge. W. 8, 157; Eine un-v–e Beschäftigung der Gedanken mit dem nämlichen Gegenstand. 19, 335 etc. Dazu: d) (selten) Die Unverwandtheit des Blicks etc.
2) durch Beziehungen der Gemeinschaft mit Einem oder Etwas verbunden, in solcher Beziehung stehnd, zunächst von Pers., dann auch (s. c) von mehr oder minder Personificiertem:
a) Die Beziehungen der Gemeinschaft und Berührung können natürlich sehr verschieden sein und theils als solche bes. hervorgehoben werden (s. Zsstzg.), theils unbez. bleiben (s. b): Ich bin mir allernächst ver-w. [mir selbst der Nächste]. Brant N. 58¹²; Obberührter lutherischen Religion v–e und zugethane Prediger. Erbvgl. Beil. 13; Ob du unsern Mosleminen | auch recht eig. ver-w. G. 4, 140; Ein Physikus ist ver-w. mit dem höchsten Ernst. 6, 333; V–e Herzen. 13, 132; Endlich ward er mit dem traurigen Gedanken immer mehr ver-w. und befreundet. 14, 124; Was von Weltgeistlichen, Edelleuten, Künstlern einigermaßen mit der Literatur ver-w. ist. 23, 64; Einen Mann, der seiner Kleidung nach mit Malta ver-w. sein konnte [einem Malteser glich]. 384; Eine geistreiche, in Hochschätzung Byron’s mit uns v–e Freundin. 33, 161; Einen Mann, der uns schon längst durch Lieb’ und Freundschaft ver-w. war. 320; Die, so mir .. mit Gunst und Lieb ver-w. Hutten (Wackern. 3, 214⁴²); Von einem Schuldner sagt man, er sei dem Gläubiger ver-w. Jablonsky 1275a; Daß solch .. frevele Gebot auch Diejenigen mit schwerem Gemüthe ausrichten . ., die unsrer Sache nicht „verwand“ sind. Luther 6, 12b; Die erwählete Pers., als den Papisten und Feinden verwand und vereidet. 8, 4a; Dann ich und dein Vater mit Herbergschaft viel Jahr bei einander ver-w. sein. Schaidenreißer 2b; Wir sein erstlich mit Lieb und Freundschaft .., folgends auch mit Kundschaft .. mit einander verbunden gewesen und itzund hat uns die Reis noch v–er gemacht. 64a; Flohn wir nicht, als wären wir v–er | .. glühend an einander? Sch.. 3b; Die Stadt Solothurn, so .. den Eidgenossen mit besonderer Nachbarschaft und Freundlichkeit ver-w. war. Stumpf 726a; Ihnen mit Nachbarschaft und Sprach ver-w. 308a; Eine . . Stadt, dem Reich ver-w. 391a etc.; Wie fühl ich mich ver-w. zu euch | und wie entfremdet! Wackenroder Kl. 194; Der Mensch .. von einer Seite den Geistern des Äthers ver-w. W. 29, 22 etc.; s. b; d.
b) (s. a) bes. oft: durch Familienbande (Sippschaft) verbunden, vgl.: Dem Mann, der ihr als Bruder oder Ohm, | als Vetter oder sonst als Sipp ver-w. L. Nath. 4, 7; Ihnen Beiden mit was Sippschaft ver-w. Stumpf 431b; Zu ihren v–en Blutsfreunden. 320b etc. In diesem Sinn heute so überwiegend, daß andre Anwendungen (s. a), nam. ohne nähere Bestimmungen (bes. in Zsstzgn), gemieden werden: Jemand ist mit Einem, ist ihm (veralt., mundartl.: zu ihm, an ihn) verw., nah, entfernt, im so und so vielten Grade ver-w.; Der nah-v–e Meuchelmörder. G. 13, 25; Nahe-ver-w. zu dem seligen Sch. Steub DTr. 2, 42; Wie er an Kaiser Adolphum .. ver-w.? .. „Er ist mir so nah ver-w. als Adam und Eva an Euch ver-w. Weidner 207 etc. Die nächsten V–en bez. man gw. durch bestimmtere, eigne Ausdrücke (vgl. Eltern, Kind, Geschwister, Gatte etc.), daher seltner: Zum Bruder .. sagte ..Assad: | Vielgeliebter, durch dieselbe Mutter | mir V–er, meines Auges Apfel! Platen 4, 278 etc. (s. d).
c) auch von Nichtpersönlichem: Das stets fortquillende Leben wird auch immer v–e Blüthen in der Poesie treiben. Auerbach SchV. 9; Baumartige v–e Formen. Burmeister Gsch. 362; V–e Gesinnung. Ense D. 6, 363; Das Gehörige, welches ver-w. ist mit dem Schicklichen. G. 3, 195; In so nah-v–er Sache [die uns Beiden gemeinsam ist; Beide berührt]. 12, 125; Er erfüllt | mit einer zwei v–e Pflichten. 13, 119; Hier sind Recht und Unrecht nah-v. 152; Statt Freud’ und Glück v–e Schmerzen. 167; Wenn Sie diese Ihre wunderlichen [die chemischen] Wesen ver-w. nennen etc. 15, 41 ff.; Nach den Schuppen zu urtheilen, sollte die Frucht mit den Tannenzapfen ver-w. sein. 18, 2; Daß ich kaum mehr schlingen konnte .., auch die so nah-v–e Brust zu leiden schien. 21, 5; Der Religion und der ihr so nah-v–en Sittenlehre. 75; In einem näher- oder ferner-v–en Sinn. 209; Nah- oder fern-v–e Naturen. 30, 288; Nah-v–e Zwecke. 283; Die Physik mit andern ihr v–en Wissenschaften. 39, 338: Abpassen und verpassen sind einander ver-w. Lenau A. 157; Sch. 770a; V. Sh. 2, 186 etc.
d) substant., vgl. (in Betreff der Form) Bedienter, Anm., z. B. (s. c): In manchem Granitgeschiebe fand ich Geschwister und V–e meiner Kabinettsstücke. G. 23, 7 etc.; ferner (s. a): V–e sind sich alle starke Seelen. Sch. 352a; Was für ein Thor ich war, Gesellen dieser Art .. für Weise, für V–en [korrekter: V–e] | der Götter anzusehn! W. 3, 48; Die sämmtlichen V–en | der Brüderschaft, die S. Kathrinens Fest zu Ehren hier ihr Wachs verbrannten. 11, 166 etc. und (veraltend) in Bezug auf staatliche Genossenschaft, z. B.: Wir [die Fürsten] befehlen .. unsern Prälaten, Grafen etc. .., Räthen der Städte, Gemeinden und sonst unsern Unterthanen und V–en hiemit etc. Luther 1, VI; Die treuen Landsessen und des Churfürstenthums Glieder und V–en. 5, 267a; Denen von Schweiz und ihren V–en. Stumpf 344a U. v., bes. aber zu b, im Allgm. keines Belegs bedürftig; Mz. ohne Artikel: V–e. G. 27, 336; Eigennützige V–e. Gotter 3, 33; Viel V–e. Simrock Gudr. 208 etc., minder korrekt: Viel V–en, aber wenig Freunde. Weidner 51 etc., vgl.: Seine eigne V–e. Börne Frz. 62, korrekter: V–en; ferner: Ein entfernter V–er (Kompert Pfl. 1, 8) oder: V–e etc.; weibl.: Eine V–e des Fürsten. G. 33, 226; Ein Mädchen . ., V–e des Alonzo. 8, 21; Als Freundin und V–e. Hebel 3, 302; Sch. 428a etc., doch auch nicht selten: Seine Verwandtin. Alexis H. 1, 1, 130; Forster R. 1, 249; vHorn Pollm. 100; JGJacobi 3, 80; Klinger F. 325; Miller Siegw. 342; Möser Ph. 2, 78; 300; 3, 50; Mühlbach NLeb. 1, 249; DMuseum 1, 2, 445: Olearius Reis. 8a; Paalzow Th. 1, 226; Margarethe erklärt sich über ihren Neffen mit der Zärtlichkeit der mütterlichen V–in. Sch. 676a; Leben von der Gnade einer stolzen gebieterischen V–in. ebd. (Von der Gnade seiner An-V–in. b); ChSchiller 1, 32; Spielhagen Pr. 7, 289; Spindler V. 3, 85; Steffens Erl. 5, 107; Temme SchwM. 3, 99; Tieck NK. 3, 125; Weidner 367; W. 19, 229; 22, 197; Zachariä 1, 252; Zschokke 1, 150 etc. Zsstzg. zahlreich, nam. zu a, vgl. die von Genoß I, I, z. B. abgesehn von Zusammenschiebungen wie nah-, fern-v. (s. o.): Niemand der Helmstädter Akademie-V–en. G. 27, 195. Amts-V–e. Schm. 4, 104. Einem an-v. [b]; Aus an-v–em Blut. Mühlpforth Leich. 106 etc. und bes. substant. [d]: Ein An- V–er; Ist nicht der Grödner ein An-V–er zu [gw.: von] dem Plaschur? [oder mit Genit.] Spindler V. 1, 51 etc.; Die An-V–en; auch (statt: An-V–e ohne Artikel): Ein Dutzend An-V–en. G. 1, 169; Bluts- und An-V–en. Günther 617; Das Kind, | dessen An-V–en seinthalb in großem Leide sind. Simrock Gudr. 67 etc.; weibl.: Eine An-V–e von Ihnen. L. Samps. 2, 8; Von einer An-V–en. ..Wie heißt Ihre An-V–e? 3, 2; W. 2, 46 etc. (Eine weibliche An-V–e. Hackländer Tag. 1, 286, wo der Zusatz durch die schon im Artikel liegende Geschlechtsbez. überflüssig ist, vgl. in der Mz.: Die weiblichen (An-)V–en), auch nicht selten: Eine Anverwandtin der Wirthin. Gellert 4, 282; 3, 314; L. 4, 395; 399; Samps. 1, 7; Oehlen- schläger Corr. 151; Rabner Br. 54; Sch. 76b (s. o.); FLSchröder Btr. 3, 1, 144; Stilling 4, 226; Temme SchwM. 3, 158; W. 19, 336 etc., auch bildl.: Die .. Logik sammt ihrer nahen An-V–in, der . . Metaphysik. Leib- nitz 1, 376 etc. [Dramen] dem Publikum sinn- und art- v. [c]. G. 27, 290. Bergwerks-V–e werden .. Personen genannt, die mit den Bergwerken in irgend einer nähern oder entfernteren Verbindung stehen, also die Besitzer, ihre Beamte, Aufseher, Arbeiter, Verleger etc. Scheuchenstuel 35. Bei seinen Berufs-V–en und Kollegen. Stilling 4, 113. Der bluts-v–en [b] Königin. Sch. 414a, bes. oft substant. [d]: Nicht als Bluts-V–e, vielmehr als Geistes- und Seelen-V–e. G. 15, 41; Bluts-, Stamm- und Landes-V–e. 33, 60; Die eigne Bluts-V–e [weibl.]. Sch. 415a; W. Luc. 6, 119 etc.; seltner: Blut-V–e. G. 25, 131; Rückert Rost. 89 etc. Bundes-v–e [a] Staaten (Fallmerayer Mor. 1, 34), Städte (W. 34, 272; Sch. 878b etc.); Ihre Bundes-V–en [d]. 864b; 898b etc.; Die Bunds- V–en. Echtermeyer 123; Eine Bunds-V–in. Sch. 266a etc. Keiner unsrer .. Angehörigen, fremd, heimisch oder Dienst-V–er, s. Zarncke Br. 330a; Haltaus 226 etc. In Pelops Land, | erdewie see-v. G. 12, 217, als Halb- insel. Die Garten-V–en. 1, 248, die einem Garten entsproßnen Blumen. Beide Väter waren gastv. [Gastfreunde]. 188. Unter Geistes- und Gefühls- V–en. 22, . . . Diesem edlen Geist- und Zeit-V–en. 186 33, 37; häufiger: Mit Geistes-V–en. 25, 158; 15, 41 (s. bluts-v.); Ein Geistes-V–er Kleist’s. Heine 5, 9; W. 30, 232 etc. Die Dämonen, seine Geschlechts-V–en. W. 18, 19. Stamm- und glaubens-v–e Völker. Schmarda 1, 20; Die Glaubens-V–e. Sch. 417a. Handwerks- oder Professions-V–e (vgl. Kunst-V–e). Zu den Haus-V–en [b; d] des Nepoten. G. 23, 196. Heiraths-v. [b]. Campe, gw.: verschwägert. Ein Kanzlei-V–er bedurfte soviel Muth, sich in den Divan zu bewegen als ein Held zur Schlacht. G. 4, 189; Kanzlei- V–e. 19, 11; IP. 7, 82; Platen 4, 98 etc. Die Augsburgischen Konfessions-V–en. Zinkgräf 2, 38. Die mehrsten [Musici] müssen es von ihren Kunst-V–en noch hören, daß etc. L. 7, 118; Daß sich Kunst-V–e von solchen Talenten Mühe geben, sein Werk auszufeilen. Mendelssohn 4, 2, 363; G. 27, 195; W. 22, 135; 34, 111; Luc. 1, 257; 5, 395; 6, 100 etc. In der Nähe von Freunden, Familien und Landes-V–en. G. Br. 364b, s. bluts-v. Seine [Luther’s] Mit-V–en, Anhänger etc. Luther 1, 461a; 6, 327b etc. Den Sängern und Musik-V–en. G. 24, 75. Es sehen ihre Nacht die stillen Nacht-V–en, | Cimmerien erkennt’s, daß ihm der Tag gebricht. Mühlpforth Geistl. 12. Hermotimus, beim Hermes! dessen Namens- V–er du bist. W. Luc. 5, 22; 275 etc. (s. Namensvetter). [Für die Blatternimpfung] war er mit verständigen Ärzten und Polizei-V–en bemüht. G. 18, 339. Ein Professions-V–er. Musäus Ph. 2, 180; W. 17, 104; Ihre Professions-V–innen. Luc. 3, 342. Ein Nürnberger Raths-V–er [Glied des Stadtraths]. Bahrdt 2, 22; G. 20, 20; Nicolai 1, 172; Ramler F. 3, 272 etc. Reichs-V–e. Jablonsky 1275a, vgl. Bundes-v. Alle christlichen Religions-V–en. G. 27, 425; Sch. 831b etc. Roß-v–en Wespen und Hornissen. V. Ländl. 4, 829. Das Schattenhafte und Schatten-V–e der Farbe. G. 39, 398. Schreiberei-V–e, s. Kanzlei-v. Ein Physikus | mit seinen Schul-V–en. G. 3, 123. Die Nicht-Schutz-V–en. 26, 41 (vgl. Beisaß etc.); Da sie eine bloße Schutz-V–e ist [keine Bürgerin]. W. 21, 165; 23, 313; 14, 15; Die Poeten, die Maler und alle übrigen Schutz-V–en der Musen. W. 13, 89 etc. See-v., s. erde-v. Den seelen-v–en Zeitgenossen. Guhrauer Less. 2, 208; Die seelen-v–este Lektüre. IP. 2, 182; Wehl Allrw. 291 etc., s. bluts-v. Seiten-V–e [b; d], V–e einer Seitenlinie (s. d.). Sinn-v–e Wörter, synonyme (s. d.). Mehr gehindert . . durch falsche Mit- und Einwirkung der Sinnes-V–en als durch den Widerstand der Entgegengesinnten. G. 22, 380; 290 etc. Die nachbarlichen und sprach-v–en Stämme. Heine 14, 160. Einem Stall-V–en. G. 18, 123, der sich mit Pferden beschäftigt etc. Schleswig-Holstein, stamm-v.; Bei Annäherung von Stamm-V–en. G. 27, 289; Stammes-V–e (s. bluts-v.). 33, 60; Der Nagelroche so wie seine Stamm- V–en. Natur 4, 67b. Seine Schüler und Studien- V–en. G. 22, 35. Mit thierischen oder mit thier-v–en Geschöpfen. 31, 277 etc. Die aus dieser Ehe erzeugten Kinder sind den übrigen von ihrem Vater bürgerlich un-v. Möser Ph. 4, 122 etc. (versch. 1d). Die Unions- V–en. Sch. 894b. Auf dem Gebiete der ur-v–en Sprachem Oppenheim 11, 96. Meiner Gattin vettersames, vaterland-v–es Blut. Droysen A. 1, 299. Unsre Verlags-V–en. G. 26, 184, die durch den Verlag (s. d. 2) mit uns Verbundnen. Wahl-v–e chemische Stoffe, in Wahlverwandtschaft (s. d.) stehnd, oft übertr.: Die wahl-v–e Natur, die in meiner Brust ihr Echo suchte. Heine Reis. 3, 36; Die wahl-v–este Ähnlichkeit zwischen Berlioz und dem tollen Britten. Lut. 2, 272; 97; Wahl-v–e Zeitgenossen. 194; Die Wahl-V–en des preußischen Tugendbundes. König Jer. 3, 16 1; Monatbl. 2, 226b; Daß unsre Seelen wahl-v. Platen 4, 22; Scherr Nem. 2, 128; Spielhagen Pr. 1, 295; Vischer Ästh. 2, 172 etc. Haben die Philosophen den Haß .. ihrer Wissenschafts- V–en .. auf sich gezogen. G. 30, 36; 40, 246 etc. Zehent-v., zehentpflichtig. Unter Hackert’s Zeit- V–en. 30, 249; 32, 45; Kretschmann 2, 26; Ein zeit-v–er Schriftsteller. L. 8, 338; 67; 12, 418; 6, 527; 4, 319; Mendelssohn 4, 2, 405; Der zeit-v–en Meister. Ramler 52 etc. Daß Palissot seine literarischen Zunft-V–en .. durchzog. G. 29, 342; W. 14, 14 etc.
~heit, f.; –en:
s. gewandt 1a; b; verwandt 1dd.
~nis, f.; –se (n., –ses; –se):
in Zsstzg.: Be-: Das, wie Etwas bewandt (s. d.) ist, Beschaffenheit etc.: Was für eine (Forster R. 1, 173; Br. 2, 140; G. 38, 74; Gutzkow R. 8, 107; L. 5, 50; W. 14, 175 etc.) oder welche (Danzel 244; Gutzkow R. 3, 131; Waldau N. 3, 162 etc.), welch elende (Vogt Köhl. IV) B. hat es damit?; Wenn’s die B. hat. W. 11, 85; Es hat damit ähnliche (Heinse A. 1, 288 etc.), gleiche (W. 9, 93), dieselbe (G. 3, 205), folgende (Schelling 2, 2, 476), eine andre (Forster R. 1, 74; Platen 4, 400; W. 29, 178; 32, 200 etc.), eine eigene (Heine Sal. 1, 112; Immermann M. 2, 122; Mendelssohn 4, 1, 233) B.; Daß es mit den Zimmern .. eine doch sonderbare, seine ganze Neugier spannende B. haben müsse. Gutzkow R. 1, 310; Bei unserm Engländer hat es eine ganz andere B. Eschenburg Sh. 506 (W.) etc., auch: Was es für ein B. [neutr.] habe mit etc. Burmeister Gsch. 564; Waldau N. 1, 235; Zschokke 8, 120 etc.; ferner: Bei solcher (W. 27, 157), bei dieser (13, 148; 16, 165; 7, 114; Att. 4, 1, 84) B. (der Sache); Nach B. (Zschokke 8, 149 etc.) der Umstände (Erbvgl. 73) etc.; Die nähere B. jener Schrift. Ense D. 5, 262; Über die wahre B. der Sache aufgeklärt. Möricke N. 20; Schlegel Sh. 6, 351; Ein jeder Zustand sieht im vor’gen seinen Grund | und macht vom folgenden uns die B. kund. W. 25, 67; Luc. 6, 134 etc. Ver-: veralt. = Verwandtschaft, z. B. fem. Luther 6, 354b; SW. 61, 231; 270; Spate 2, 13 etc., auch: An-V. Lohenstein A. 1, 153 etc.
~schaft, f.; –en; –s-:
in Zsstzg.: Be-: veralt. statt Bewandnis. Opitz Arg. 2, 349. Ver-:
1) das Verwandtsein und: eine Gesammtheit von Verwandten: Sie sind süß - ., die V–en des Bluts ..; aber wieviel süßer noch sind die V–en der Seele! Engel 1, 247; Manche Bezüge und V–en unorganischer Wesen unter einander. G. 15, 255; „Herr Oheim!“ Basta, Schatz! verbitte die V. Müllner 7, 237 etc.
2) eine Gesammtheit von Verwandten (s. d. 2b), vgl. Sippschaft, Magschaft (Mogschaft. Luther 2, 174a), z. B.: Die Familie von Loen zeigte sich als eine angenehme, zutrauliche V. G. 27, 61; Fiel mir von weiter V. her das Erbe .. zu. Keller gH. 4, 7; Ein Mühmchen aus seiner eigenen V. L. 7, 97 etc.; auch übertr. (s. 1): [Die Veterinär-] Anstalten eben wegen ihrer anrüchigen V. [Schinderei etc.] desto kräftiger schützen. G. Br. 312 etc. Zsstzg. nam. zu 1, s. die von verwandt 2, z. B.: Die Bande der An-V. und Verschwägerung. W. 27, 9; 16, 53; 31, 250 etc.; Was ist mir Bluts-V., Völkerrecht? Sch. 428a; Grabbe Herm. 77 etc.; Geistes-V. G. 22, 220; Namens-V–en. 28, 7; Diese Natur- und Wahl- V–en. 15, 46; Eine Sympathie und Seelen-V. zwischen dir und ihr. W. 17, 135; Ausdrücke, die durch ihre Zweideutigkeiten und Sinn-V–en eine Menge von Irrthümern veranlasten. Forster Voln. 159; Die Stamm-V. dieser Völker erhellt aus der Ur-V. ihrer Sprachen; In diesem Fahrenlassen und Ergreifen, in diesem Fliehen und Suchen [der chemischen Stoffe] glaubt man wirklich eine höhere Bestimmung zu sehen; man traut solchen Wesen eine Art von Wollen und Wählen zu und hält das Kunstwort Wahl- V–en für vollkommen gerechtfertigt. G. 15, 44; 43; III; Geist und Herz, Verstand und Sinn suchte sich mit nothwendiger Wahl-V. 22, 220; Es müsse auch zwischen Seelen eine gewisse Wahl-V. geben .., durch welche sie willkürlos zusammengezogen würden. Zschokke 1, 246 U. V.
~schaftlich, a.:
in Zsstzg.: Ver-: der Verwandtschaft gemäß, darauf bezüglich etc.: V–e Beziehungen, Empfindungen, Gefühle etc.; Eine wahl-v–e Ähnlichkeit zwischen den französischen Republikanern und den englischen Puritanern. Heine 11, 193; Sich gegenseitig wahl-v. anzuziehen. Spielhagen Ver. 86; Hoh. 4, 104 etc.
Wándung: s. wanden und Zsstzg.