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Wand
I. Wánd, f.; Wände; -:
1) eine senkrecht stehnde, ebne Fläche als eine der einschließenden Grenzen eines Raums:
a) bes. von Wohnräumen und Bauten etc.: Die vier Wände eines Hauses (s. Mauer), einer Stube, Kammer etc.; Eine W. (auf-)führen, ziehen etc.; Schrieben .. auf die getünchte W. Dan. 5, 5 etc.; Bei den Weinbergen, da auf beiden Seiten Wände waren etc. 4. Mos. 22, 24; Wer sieht es diesen kahlen Wänden an, | daß eine Königin hier wohnt? Sch. 405b; Der Tempel heitre Wände | glänzen schon in Festespracht. 56b; Nur eine dünne W. | trennt sie. W. 20, 180 etc., s. das Folg., bes. d und Zsstzg.
b) (s. a) Spanische W., ein Schirm von der Ausdehnung einer W., der je nach dem Bedürfnis aufgestellt oder zusammengelegt und weggenommen werden kann. G. 16, 25; Platen 4, 97; Stahr Par. 2, 308 etc.
c) allgemeiner: Die Wände eines Kastens, einer Bettstelle, einer Laffette etc.; Einen Räuchaltar. . . Sein Dach und seine Wände. 2. Mos. 30, 3 etc.; Die Rapperte bestehen aus zwei aufrechtstehenden Seitenstücken oder Wänden, welche etc. Bobrik 554a; Bestandstück am hintern Theil des Gießinstruments: . die W. etc. Karmarsch 3, 178 etc., s. die folg. Nummern; auch bildl., z. B.: Die Wände seines Hauptes und seiner Brust wurden tempelweit (vgl. a). Immermann M. 3, 159 etc.
d) sprchw. zu a, z. B.: In oder zw. den vier Wänden (vgl. Pfahl 1); Die vier Wände beschreien (s. d. 2) etc.; Der Horcher an der W. | hört seine eigne Schand; Man muß den Teufel (s. d. 1k) nicht an die W. malen; Sind wir Zunftmeister etwa nur an die W. hingemalt [s. d.]? W. 14, 159 etc.; Der Wirth schreibt die Zeche an die W. (vgl. Kreide 1), vgl. (veralt.): Er macht dem Wirth bei den acht Gulden an die W. Wackern. 3, 452¹¹ etc.; Muß man’s doch an der W. greifen (s. d. 1b), daß etc. Luther 6, 316b; 9a etc.; Alles, was an die W. pisst (s. d. 2) oder brünzlet (JvMüller 6, 409), die W. bepisst (s. d.) etc.; Etwas den Wänden vorerzählen (W. 10, 294), vier kalten, tauben Wänden sagen (Göckingk Lieb. 148) etc.; Wände hoch (s. d. 1d) springen, vor Freude; Vor Schmerz die Wände angehn (s. d. 8a), anrennen, mit dem Kopf (s. d. 2n) an die W. rennen etc.; Mit dem Kopf (s. d. 2n) durch die W. wollen; Er ist so dumm, man kann mit ihm Wände einrennen (vgl. Bock 7) etc.; An den Wänden gehn, von Trunknen oder wie trunken (veralt.), s. Zarncke Br. 303; ferner in Bezug auf bleiches Aussehn: Du siehst ja aus wie eine neugekalkte W. Willkomm Sag. 1, 269, auch bloß: Was ist dir? wirst du nicht wie die W.? Sch. 108b; Blaß, bleich, weiß wie die W.; seltner: Blaß wie W. Schubart 2, 104 etc. An 1 schließen sich im Besondern (2—9) folg. Anwend.:
2) eine durch Glätte und steiles Ansteigen einer Wand (1a) ähnliche Felsmasse, z. B.:
a) Der Name Abhang wird bis zu einem Winkel von 45 Grad gebraucht; darüber und bis zu 70 heißt man die Seiten Abstürze und bei noch größerem Neigungswinkel Wände. Oken 1, 544 etc.; Sehr steile und glatte Felswände, die sie „glänzende Wände“ nennen. Kohl A. 1, 264; Zwischen der hochsiämmigen Waldsteige und der links abschüssigen W. junger, dicht verwachsener Fichten. König Mar. 1, 106; Schroffe Wände gemsenhaft erklimmend. Platen 4, 281; Schmarda 1, 436; Schücking Gschw. 1, 25 etc. Daher: Bergb.:
b) W. nennt der Bergmann eine glatte Felsmasse, die in der Grube in einer größern Ausdehnung entweder eine Seite derselben bildet oder in die Grube hereingestürzt ist; im letztern Falle sagt man z. B.: es sei eine W. hereingebrochen oder sie habe einen Berg- arbeiter erdrückt (angelehnt). .. Die W. ist entweder eine taube oder eine Erz-W. Scheuchenstuel 258 (s. d).
c) (s. b) Man sucht eine Felsmasse guter bauwürdiger Beschaffenheit, die durch „Lose“ [Klüfte] von der Gesammtmasse genügend getrennt erscheint. Einen solchen Felsenkörper nennen die Steinbrecher eine W. .. Die W. schreit [s. d. 1c]. Gartenl. 10, 153 etc.
d) (s. b) Indem man von den größeren in der Grube gewonnenen Stücken („Wänden“) das taube Gestein abschlägt. Karmarsch 2, 640; W.-Pocher: ein Schlägel des Bergmanns, um damit größere Gesteinstücke (Wände) zu zerschlagen. Scheuchenstuel 258 etc. und verallgemeint = Fels-, Steinmasse: Sie fanden am Gestad . keine W. oder Wacken [s. d.], darauf sie ihre Pfannen setzen konnten. Mathesius (Wackern. 3, 420³⁵) etc.
3) Büchsenmach. (s. 1c) die Erhabenheiten eines gezognen Rohrs (s. Ggstz. Drall II). 4) Meteorol. (s. 1a) eine Form der Wolken: Paries, die W., wenn nämlich ganz am Ende des Horizonts Schichtstreifen so gedrängt über einander liegen, daß kein Zwischenraum sich bemerken lässt etc. G. 40, 316; Trotz der dunkeln W., die dort am Himmel aufzieht. Mügge Standp. 149. 5) (s. 1c) bei Höhlungen des thierischen Körpers die sie einschließenden Flächen, z. B.: Wände oder Flächen unterscheidet man am Magen zwei, eine vordere und eine hintere. Bock An. 808; Wände der Harnblase, s. 863 etc., s. 6; 7b. 6) Pferd.: (s. 5) Die Horn-W., welche, trichter- artig gebildet, die weichen Theile des Hufs bekleidet und schützt . ., wird eingetheilt in die eig. W. und in die Eckstreben. Die eig. W. zerfällt wieder in eine äußere und eine innere Hälfte und jede dieser wieder in eine Zehen-, Seiten- und Fersen-W. etc. Falke Th. 1, 412b, s. auch Fleisch-, Trachten-W. 7) weidm.: W.:
a) eine Reihe aufgestellter Netze und Tücher [s. 1a; b; 8 und Schlag- W. etc.].
b) [s. 5; 6] die äußere scharfe Seite der Schale des Wildes.
c) die Rippenstücke eines zerlegten Wildes. Laube Br. 299. 8) (vgl. 7a) Fisch.: Was er .. in der Netze Wänden gefangen führt. Hagedorn 1, 107 etc., so auch: W. oder Want auf Heringsbüsen = Netz. Bobrik 726b. 9) Schiff.: die Gesammtheit stehnder Taue, welche einen Mast oder eine Stenge nach den Seiten hin festhalten (s. auch W.-Tau; Webeleine, vergl. Pardune und Stag): [Der Pisangschoß ward] an die W. des Hauptmasts festgemacht. Forster R. 1, 193; Das Schiff scheint stark besetzt zu sein, seine Wände hängen voll Volk. Mügge GsN. 2, 406 etc. Oft: Want, Mz.: Wanten, z. B.: Freytag B. 2, 309; Gartenl. 10, 419a; 435b; Die Wanten erhalten nach den Masten und Stengen, zu deren Haltung sie dienen, ihre Benennung: Große Want; Fock-; Besahn-; große Stenge- oder Mars-; Vorstenge-; Kreuzstenge-; große Bram-; Vorbram-; Kreuzbram-Want. Bobrik 725 ff.; Unterwanten: die Wanten des großen, des Fock- und des Besahnmasts; Steile Wanten, s. Puttingstaue.
Anm. Ahd., mhd. want, zu winden, goth. vindan, ahd. wintan, mhd. winden mit dem faktit. wenden, goth. vandjan, ahd. wantjan, wentan, mhd. wenden. Zum selben Stamm gehörte das mundartl. Abwand, f. (Mz.: Ab- wanten): Ort am Ende des Ackers, wo beim Pflügen „umgewendet“ wird. Schm. 4, 102, vgl. ebd.: Anwand (s. u.: Zsstzg.), ahd. anawanta, mhd. anewant, anewande und Gewand, Mz.: Gewanden = Ackerbeet etc. (s. Gewende). Gewand in seiner gw. Bed. = Kleid, ahd. giwant, mhd. gewant, gehört zu winden (das um den Leib Gewundne oder zu Windende), vgl. von goth. vithan, ahd. wëtan, mhd. witen, jochen, binden (s. Weide, Wette etc., vgl. russ. BⅡТЬ, winden; B, Buua, Wiede etc.) das gleichbedeutende ahd., mhd. wât etc., s. in Anm. zu leinen I die wechselnden Formen Lein-, Lin-Wand, -Wad (wie denn Graff 1, 738 wat als Wurzel zu wëtan und wintan aufstellt), ferner Wand (s. Il) wie Ge- wand, nam. in der ältern Sprache als Zeugstoff mit Zsstzg. Leinwand (s. o.), Beiderwand, Halbwand, mit schwankendem Geschlecht (wohl veranlasst durch Vermischung mit Wat, s. o.). Ferner giebt es für die Zsstzgn von wenden (s. o.) ebenfalls entsprechende Zsstzgn von Wand (s. d.) m. Zum Stamm winden, wenden gehören außer dem bereits Erwähnten: Winde, f., ahd. winta, mhd. winde; Windel, f.; ahd. wintila, mhd. windel; wendig, a. (nam. in Zsstzg. ahd. wendîg, mhd. wendec; Wandel, ahd. wantal(a), mhd. wandel; wandeln, ahd. wantalōn, mhd. wandelen; wandern, mhd. wandern etc. Nach Wackern. Gl. 608 auch Wunde, ahd. wunta, mhd. wunde „zu winden, umwickeln, wie lat. vulnus zu volvere“.
Zsstzg. s. 9, ferner nam. was unbez. bleibt zu 1a (vgl. die von Mauer), leicht zu mehren und zu verstehn nach folg. Bsp. (vgl. auch II; III): Áb-: s. [Anm.].
Ábtritts-: v. Sh. 3, 261. Álpen- [2a]: Herwegh 1, 176; bildl. Sch.84a.— Án-: s. [Anm.]: Ackergrenze, Rain (s. d., vgl. Saum 2b, Anwänder und A–s-Recht), z. B.: Die Raine, Anwände. Auerbach D. 2, 478; Als er einen Bauern ackern sah, so seinen Rock auf die A. geleget. Hammer RH. 321; Auf den Rainen oder Anwenden. Möser Ph. 3, 211 etc. (Dazu: Anwänder: der Besitzer des angrenzenden Ackers, Ackernachbar. Auerbach D. 4, 328). In der ältern Spr. auch allgemeiner = Grenze; ferner, wie Gewand = Ackerbeet, s. Schm.; Grimm; Wurm; Haltaus etc.
Āūßen-: Lenz Nat. 3, 62 etc. Bāūch- [5]: Natur 13, 182b, vgl.: Magenwände. 178a.
Bāūm-: eine mit Bäumen versehene oder daraus bestehende Wand: Campe Rob. 1, 110; 2, 21 etc. (vgl. Buchen-, Dornen-W.); auch von Koulissen: Auf einer Bühne Felsen- und Baumwände an einander zu schieben. JV. 42, 170.
Bêbe-: z. B. [1c, Schluß]: Unsres Herzens B. G. 6, 62.
Bēīder-: s. II.
Bēīn-: [1c; 5]: Knochen-W.: Zwischen den Beinwänden seines Kopfes. IP. 7, 215.
Bérg-:
1) [2a]. Freiligrath 2, 222; Zwischen dunkelbewaldeten Bergwänden. Gartenl. 9, 287b; Eine lothrechte B. Steffens Malk. 1, 5 etc.; Das Wetter thürmt sich an der Berges-W. Ruge Rev. 2, 29 etc.
2) [2b; d] taube Wand (s. Berg 7). Bétt- [1c]: Die brokatene hintere B. G. 26, 334. Blēīch-: mit Lehm ausgekleibte Wand (s. Bleiche 6; Weller-W.). Bōgen-: Unter dem Brückenthurm, an einer B. G. 20, 179. Brétter-: Tschudi Th. 48; Winkell 1, 364 etc., auch: Brett-W. G. 29, 157 etc.; Bohlen-W.; Planken-W. etc. Būchen-: s. Baum-W.: Wie hohe Buchenwände Einen einschließen. G. 14, 67; 68 etc. Búsch-[2a]: buschbewachsne Wand. Falmerayer Br. 1,241, vgl. Baum-W.— Dóppel-: doppelte: Jeder dieser Behälter wird durch eine D. in 2 Abtheilungen getheilt. Karmarsch 3, 331 etc. Dórn(en)-: vgl. Baum-W., nam. (s. gradieren 1): 2, 464 (= Gradier- W. ebd.); Mitscherlich 2, 1, 69 etc. Eīs- [2a]: Kohl A. 2, 375; Tschudi Th. 1, 567. Epheu-: epheubewachsne etc. Erd-: z. B. [2a] Ringsum von steil abstürzenden Erdwänden eingeengt. Kürnberger N. 2, 147 etc., auch von den Wänden des Fundaments in der Erde. G. 15, 75. Erz- [2b; d]. Fách-: aus Fachwerk (s. d.). Féls- [2a]: Cham. 3, 175; 313; Freiligrath 1, 69; G. 2, 45; Matthisson 105; Sch. 532b; 533a; V. 2, 105 etc. Felsen-W. B. 9b; G. 6, 304; 11, 142; 13, 235; 23, 373; Heine Lied. 137; Musüus M. 1, 112; Sch. 135b; 546a etc. Férsen- [6]. Flēīsch- [6]: Die F. .. wird von der Horn-W. bedeckt, mit welcher sie sich durch die Fleischblättchen verbindet und sie durch feine Gefäße ernährt. Falke Th. 1, 296. Flūthen-: eine aus Fluthen gebildete Wand (s. 2. Mos. 14, 22) Pyrker 6. Gebírgs- [2a]: Die schroffe G. 99; 197. Gīēbel-: Wand der Giebelseite. Immermann M. 1, 100. Glās-: gläserne Zwischen-W. Campe. Glétscher- [2a]. Reithard 10. Gnēīs- [2a]: Der Gletscher .. eingefasst von .. Gneiswänden. Gartenl. 12, 534a. Gradīēr-: s. Dorn-W. Granīt- [2a]: Gartenl. 12, 608a. Hāūpt-: im Gegensatz zu Neben-W. (s. d.) etc., z. B. [7a]: Einen großen Lerchenfang. .. Hierzu werden 4Hauptwände .. gestrickt ..: die vörderste .., die hinterste Quer-W. . ., die Seitenwände. Döbel 2, 205a etc. Hêêr-: eine dicht, wie eine Wand, geschloßne Heeresmasse. Scherenberg Waterlo 66. Hínter-: Rück(en)- W., Ggstz: Vorder-W., z. B.: Die H. des Ofens. Karmarsch 3, 511 etc. Hólz-: Niebuhr Nachg. 194. Hórn- [6]: auch „Huf-W.“ Falke Th. 1, 420. Hügel- [2a]: Schücking Mark. 2, 46. Jāgd- [7a]. Kavallerīē-: (s. Heer-W.) Ense B. 3, 43. Kêhr-: Spund-W. einer Schleuse. Knóchen-: s. Bein-W. Krēīde- [2a]: Die stickele Kreiden-W. Kosegarten Rh. 2, 108. Laffétten- [1c]: Hackländer SKr. 160. Lāger- [2b]:
1) festes, keiner Zimmerung bedürfendes Gestein. 2) das den Zimmerhölzern als Grundlage dienende Gestein. Lä́ngen-: in der Längenrichtung (Ggstz. Quer-W.). IWiggers Unt. 17. Lêhm-: aus Lehm (vgl. Bleich-W.). Freytag Soll 2, 311 etc.; Leimen-W. G. 1, 122; 12, 18; FMüller F. 55 etc. Lēīn-: s. II. Lēīnwand-: eine Wand aus Leinwand, z. B. die eines Zelts. Freiligrath 1, 254; ferner = Koulisse (s. d.). Seydelmann 305, vgl.: Zwischen den leinwandenen Wänden eines Theaters. Ziehen Nordd. 1, 255. Māgen-: s. Bauch-W. Mármor-: Uz 2, 70. Māūer-: gemauerte Wand. Falmerayer Or. 1, 136. Míttel-: eine in der Mitte befindliche Wand, „auch bildlich, z. B.: Die Menschen sind halb Dummheit, halb Verstand | und gleichsam zwischen Vieh und Geist die M. Bodner 65 (vgl. Mittelstufe); Aufhebung der M. [vgl. Scheide-W.] zwischen der jüdischen und heidnischen Welt. Lavater (Wackern. 4, 534³²) etc. Myrten-: (vgl. Baum-W.). W. 16, 87. Nêbel- [4]: G. 40, 322; Humboldt K. 1, 199. Nêben-: (s. Haupt-W.). Gotthelf G. 206. Plánken-: s. Brett-W. Póch-:
1) [2d] das zu pochende Gestein. 2) [2d] Pochsohle (vgl. Scheide-W. 2). 3) [1c] Seite des Pochkastens. Préß- [1c]: Seiten-W. einer Presse. Quêr-: s. Ggstz. Längen-, Haupt-W. Ránken-: (vgl. Baum-W.): Um den Wald die wüsten Rankenwände | sammt Dorn und Distel haben fortgemusst. Freiligrath SW. 1, 432. Rêben-: (s. Epheu-W.). Redwitz Anm. V. Rêgen- [4]: Lichtenberg 4, 320. Ríppen- [5]: Die äußere Platte jedes Pleura-Sackes .., die R. Bock An. 790. Rōh- [2d]: ein Gestein von sehr geringem Eisengehalt. Scheuchenstuel 195. Rück-: Hinter-W., z.B. Franke K. 143 [1c]; G. 40, 213 [2b]; Jene Terrasse, deren R. dichte gestutzte Bosketts .. bildeten. Gutzkow R. 5, 306; 4, 6 etc., auch: Die Rücken-W. des Kanapé’s [1c]. W. 11, 253 etc. Schēīde-:
1) eine scheidende, trennende Wand (eig. und übertr.) Nautili mit gelappten Scheidewänden. Burmeister Gsch. 514; 381 etc.; Scheidewände, welche die Eitelkeit und der Wahn oft zwischen Menschen und Menschen setzt. Ense D. 1, 28; Der Etikette bange Sch. | ist zwischen Sohn und Vater eingesunken. Sch. 255a; 307a; 786b; W. 10, 149; 20, 221 etc.
2) [2d] die steinerne (oder eiserne) Unterlage, worauf die Erze geschieden werden. Schêr-: Scheide-W. 1 (eig.): Daß die leichten Steine ein Gebäude wenig belasten, weßhalb sie sich .. zu Scherwänden ganz vorzüglich eignen. Karmarsch 3, 483. Schēūnen-. Schīēfer- [2b]. Schírm-: eine als Schirm dienende Wand, z. B. [1b]; ferner: Ihren Rücken umgab frisches Eichengebüsch mit einer undurchdringbaren Sch. Scherr Priest. 200. Schlāg-: [7a]: s. Schlaggarn etc.: Döbel 2, 243b; 261; 3, 169b; Laube Br. 282. Schlēīch-: Sch.: Hecken und Brettwände, hinter welchen man an Wild schleicht. 285. Schrōt-: Eine Art Blockhaus aus gespaltenen Baumstämmen („Schrotwänden“). Gutzkow Unt. 2, 2, 40a. Sēīten-: im Ggstz. zu Vorder- und Hinter-W.: Die Seitenwände dieses Kastens [1c]. Karmarsch 2, 65; Döbel 2, 300a [7a], s. Haupt-W. Spalīēr-: s. Spalier 1. Spríng- [7a]: ein Garn der Vogelsteller, das, berührt, zuspringt, zufällt. Spúnd-: aus zusammengespundeten Pfählen, Bohlen. Stēīge-: Bretter-W. mit Zwischenräumen oder Latten zu Steigübungen dienend. Stēīl-: steile Wand, z. B. [2a]. Falmerayer Or. 1, 206 etc. Stēīn-:
1) steinerne. 2) [2a]. Stóllen- [2b]: s. Ulm. Stūben-: G. 22, 49. Tapēten-: s. Teppich-W. Tárus-: (s. Baum- W.). Sch. 47b. Téppich-: Durch zwiefach Schloß und T. | huscht sie davon. Freiligrath 2, 152; W. 12, 126. Thāl- [2a]: Kohl A. 3, 151; Kürnberger N. 2, 190; Volger EE. 253. Theāter-: z. B. = Koulisse. G. 16, 29; Prutz Gsch. Th. 390. Thúrm-: Sch. 485a. Tráchten- [6]: s. Tracht 13. Tréppen- [1c]: Möricke N. 419; Stahr Par. 1, 169 etc. Ǖfer- [2a]: Das rothe Kliff, d. i. die U. jenes Mittelstücks der Insel Silt. Nat.–Ztg. 17, 447. Vōr-: (Ggstz.: Hinter-, Rück-W.). Karmarsch 1, 246; 3, 669 etc., häufiger (vgl. III): Vorder-W. 526 etc. Wéller-: Fach-W. mit Lehmstaken (s. wellern). Wólken- [4]: Geibel 64; Gerstäcker BlW. 107; G. 40, 326 etc. Zêhen- [6]. Zwíschen-: Mittel-W. Stahr Jt. 2, 103 etc.