Faksimile 0646 | Seite 1468
Faksimile 0646 | Seite 1468
Faksimile 0646 | Seite 1468
Faksimile 0646 | Seite 1468
Faksimile 0646 | Seite 1468
Walt
II. Wált, f.; –en:
in Zsstzgn: Ge-: (s. Anm.) die (befugte oder unbefugte) Macht, deren Walten man oder Etwas sich fügen muß, und —: die zwingende Ausübung und Anwendung solcher Macht, woran sich vrwdte Bedd. reihn, z. B. (ineinandergreifend):
1) in Bezug auf das mit solcher Macht bekleidete, Macht habende Subj. (persönl. oder sachl.) als mächtig, herrschend etc.:
a) Die G. Gottes (versch. 4c), des Herrschers, Kaisers, der Obrigkeit, des Richters etc.; obrigkeitliche, richterliche, elterliche G. etc.; Gott .., schaffe mir Recht durch deine G. Ps. 54, 3; 66, 7 etc.; So sei der Ring sogleich gebildet! | man pflanze auf die Schwerter der G. Sch. 528b; Soviel in den Inseln G. ausüben (vgl. 4) und Herrschaft. V. Od. 1, 246; Daß er [Barbarossa] durch die kaiserliche G. .. sein Gemüth nicht geändert. Zinkgräf 1, 25 etc., auch (vgl. 3) in seltner Mz.: Die Fürstenthümer .. | mit allen Hoheitsrechten und G–en. Sch. 666a etc. (s. Gewaltsame), vgl. (veralt.): Es sind zwo gleiche G. [die des Bindens und Lösens] gegeneinander .. in demselben Spruch. Luther 5, 220b (s. b) in Bezug auf die Wirkung: Gespenster . ., | die meiner Tochter liebliche G. | mir zaubrisch oft und leicht hinweggebannt. G. 1A, 300 etc.
b) Die G. einer Sache, als mächtig wirkend; Das Hintertheil zerbrach von der G. der Wellen. Ap. 27, 41; Die G. der Beispiele. Adelung; [Das] verschlingt des wilden Augenblicks G. G. 11, 6; Seines Mundes Lächeln, | seiner Augen G. 148; Von der Gewalt der erfüllten Thatsache. Lewald W. 1, 338; Prüft der Stoffe G., der Magnete Hassen und Lieben. Sch. 76b; Ich hörte staunend die G. des Mundes, | der etc. 412b; Ihrer Thränen weibliche G. 414b; Darf ich ohne Zittern mich der süßen | G. des trunknen Herzens überlassen? 492a; Erprobe .. die G. der rührenden Mutterbitte! 514a; Die G. der näheren Sonne | weichte das .. Wachs. V. Ov. 2, 66 etc.; auch in seltner Mz. (s. 3): Nun fühlt sie tief des Blicks G–en | und unverwandt schaut sie hinauf. G. 4, 102 etc. (s. 4b, Schluß).
c) Die G., Etwas zu thun, die G. dazu haben, bekommen, Einem geben etc.; Denen, so G. haben zu tödten. Sir. 9, 18; Ich habe völlige G. [vgl. Vollmacht], sie drucken zu lassen, wie und wann ich will. L. 6, 1; Der Teufel hat G., sich zu verkleiden | in lockende Gestalt. Schlegel Haml. 2, 2 etc., vgl. (veralt.): G. = das die Vollmacht enthaltende Dokument. Zinkgräf 1, 268 etc.
d) G. über Einen oder Etwas, z. B.: Er gab ihnen G. und Macht über alle Teufel und daß sie Seuche heilen konnten. Luk. 9, 1; Der Obrigkeit, die G. über ihn hat. Röm. 13, 1; Laß deinem Weibe nicht G. über dich, daß sie nicht dein Herr werde. Sir. 9, 2 etc.; G. 11, 112; Diese Menschen .. üben eine unglaubliche G. über alle Geschöpfe. 22, 401; Die sinnl. Lüste haben größtentheils mehr G. über die Seelen als die verständlichen Vergnügungen. Mendelssohn Ph. 1, 77; Daß die Furcht keine G. über sie erhielt. Wackern. 4, 1301²⁴ etc., auch: Hat wirklich G. aufs Herz. Claudius 1, 33 etc. und mit objekt. Genit.: Der des Todes G. hat. Hebr. 2, 14; Seines Leibes hat ja nicht der Eigner | G. vom Dämon, sondern er, der ihn gekauft. V. Ar. 3, 297; Der Schwarm, | deß ich G. dir gab. Sh. 1, 78 etc.
e) (vgl. d und 4) Verkauft er sie unter die G. Sissera. 1. Sam. 12, 9; Deine Magd ist unter deiner G. 1. Mos. 16, 6 = in deiner G. Mendels- sohn; Unter der blinden G. des Naturtriebs stehen. Sch. 1128b etc.; Einer oder Etwas ist, steht in Jemandes G. [Hand, Macht, hängt von ihm ab etc.]; Ihn, es in seiner G. haben, beherrschen etc.: Des Menschen Thun stehet nicht in seiner G. und stehet in Niemandes Macht, wie etc. Jer. 10, 27; Tob. 3, 21; Ps. 139, 13 etc.; Ist Das in menschlicher G.? Göckingk 1, 15; Luther 6, 328b; Wie wir ganz in der G. des wüsten Meeres sind. Steffens (Wackern. 4, 1304³); Männer, die sich selbst in der G. haben. Tieck N. 3, 109; W. Luc. 5, 309; Ein Dichter, der die Sprache sehr in seiner G. hat etc.
f) Aus welcher G. [„,Vollmacht“. Eß] oder in wessen Namen habt ihr Das gethan? Ap. 4, 7; Daß dieser Affe aus G. des Teufels spricht. .. Herauszubringen, aus was Kraft er wahrsagt. Tieck DQ. 2, 194 etc.
2) (s. 1a) Die G., personif., s. namentl. Macht 1f, ferner z. B.: Die höchste der Göttinnen, die G., | mir zu erringen. Sch. 240b etc.; auch (s. 4): O fasse mich, G., mit ehrnen Fäusten! etc. G. 13, 341 etc.
3) Etwas, dem und insofern ihm G. (1a) innewohnt, z. B.: Wenn eine G., der Nichts das Gegengewicht hält, sie [die Unordnungl nährt. Gent Rev. 48 etc.; hier auch mit häufiger Mz.: Mit sämmtlichen Potentaten, größern und geringern Mächten und G–en. G. 21, 232; Mit Dumouriez und den höchsten G–en Übereinkommen getroffen. 25, 81; Die Sternenwelt .., an der die himmlischen | G–en wirkend auf und nieder wandeln. Sch. 341b; Die seligen G–en. Zedlitz Todtenkr. Str. 88 etc.
4) die zwingende Macht in Bezug auf das unterm Zwang stehnde und darunter leidende etc. Obj., s. 1e, vgl. gewaltsam etc. und als Ggstz. Recht II 4a; ferner z. B.:
a) G. und Unrecht leiden müssen. 5. Mos. 28, 29 etc.; Schreien, wenn ihnen viel G. geschieht. Hiob 35, 9 etc.; Über G. oder: G.! schreien; Sich über G. beklagen etc.; Einem G. (und Unrecht) thun. 1. Sam. 12, 3 ff.; Luk. 3, 14; Jer. 7, 6; 22, 3 etc. (vgl. b); G. üben. Jes. 10, 2; Sir. 20, 4 etc.; Die, die G. an euch üben. Jak. 2, 6; Die unberechtigte G., die man gegen einen Menschen ausübt. Lewald W. 2, 94 etc.; Bist du nicht willig, so brauch ich G. G. 1, 147; 21, 199; Sch. 414a etc.; G. anwenden; Zur G. greifen etc.; Sich der G. erwehren; Einen (oder sich) vor G. schützen, schirmen etc.; Gegen G. ist Nichts zu machen; G. geht für Recht (Luther 5, 270b), über Recht (W. 31, 412) etc.; Hier ist G.! entsetzliche G.! G. 13, 303; Die ihr, mit leerem Stolz, | durchs Recht G. zu bänd’gen euch berühmt. 313; Beschöne nicht die G., womit du ein wehrloses Weib zu zwingen denkst. 34, 201 (13, 76); Wir uns abtrotzen lassen durch G. (s. a), | was wir der Güte weigerten? Sch. 530a; Das ist schreiende G.! 536a; Seiner wilden Lust genugzuthun, | erlaubte sich der Freche gar G. 619a; G. durch G. abzuwenden (s. a). 883b; 150b etc.
a) bes. oft: Mit G. (vgl. 5b), z. B.: G. vertreiben (G. 20, 78 etc.), Einem Etwas nehmen (1. Mos. 31, 35 etc.), Etwas ertrotzen (Platen 4, 154; Sch. 106b); Der Narr soll in Güte kommen, daß man ihn nicht einmal mit G. holt. Gutzkow R. 4, 289; Mit G. oder aber bittweis. Zinkgräf 1, 149; Mit G. wirst du wahrlich keinen Freund weder bekommen noch behalten. W. 22, 128 etc.
b) G. anthun (s. d. 3) mit Dat., z. B.: Ich habe mir schon eben die G. angethan, die ich dir nun über dich selbst zumuthe. G. 15, 13; Ohne der Geschichte die mindeste G. anzuthun. 33, 97; Jedoch that er sich die äußerste G. an. W. 1, 70; 6, 73; 9, 22 etc.; Einer Nonne G. angethan. Platen 5, 58 etc. (s. nothzüchtigen); Den Begriff der Anmuth aus der griech. Fabel zu entwickeln . ., ohne ihr G. anzuthun. Sch. 1109b; Der Wahrheit G. anzuthun. 770b; W. 4, 194 etc.; Er that, um sein Wort zu halten, | G. an seiner Sehnsucht G–en. Rückert N. 28.
c) (mundartl.) Der G. [s. Anm.] Gottes: jede schwere Schickung, Unglück, Krankheit, bes. .. der Schlagfluß. .. In Tirol versteht man unter Gottes G. Elementarereignisse, als Schneelawinen, Bergbrüche, Wildbäche. Schm., vgl. Adelung.
5) adverbiell:
a) (s. 1) Aus aller G. [aus Leibeskräften etc.] lachen, schreien. Adelung etc.
b) (s. a) Der Weizen wachset mit G. PGerhard (Wackern. 2, 479³), mächtig, gewaltig, sehr; Wenn nun erst das Frühjahr mit G. eintritt. G. 23, 256 etc., ferner (s. 4a) = durchaus; so daß nichts Andres möglich ist: Sie fuhren immerzu und wollten mit G. neue Länder entdecken. Eichendorf 3, 229; Welch ein heller Ton | zieht mit G. das Glas von meinem Munde? G. 11, 33; Er habe das bisher unüberwindliche Zaudern des Herrn mit G. zur That nöthigen wollen. 22, 233; Ein verborgnes Geschwür . ., das sie mit aller G. aufgestochen wissen wollen. L. 6, 261; Der Text und die Meinung S. Pauli fordern und erzwingen’s mit G. Luther 5, 143b etc., mundartl. auch: Über G.; über allen, über Teufels G. Schm.
6) (s. 5) mundartl. (vgl. lat. vis; frz. force) = gewaltige, große Menge. Schm.; Was eine große G. Fische da muß gefangen werden. Kantzow 2403 etc.; auch: etwas Gewaltiges, Großes, Bedeutendes etc. Schm.
7) Doppelzsstzgn, nam. zu 1, vgl. Zsstzg. von Macht, Kraft etc., z. B.: All-G.: Ihrer [der Liebe] A. Boie (Matthisson A. 8, 141); Platen 2, 212; Kleinmuth, der .. Fürsten unter Ferdinand’s A. beugte. Sch. 503b; W. 8, 100; 17, 88; 31, 137; Die A. der Sympathie. 10, 78; 11, 100 etc.; Staats-A. Scherr Bl. 2, 336, auch [5b]: Jch liebe sie mit A. Heine 7, 248, allgewaltig, unendlich etc. und selten [3]: Haben sich die A–en [auf dem Wiener Kongreß] | endlich schöpferisch entschieden, | aufzuzeichnen, zu entfalten | allgemeinen ew’gen Frieden? G. 6, 36 (vergl. Ense D. 5, 90). Weil sie mit ihrer Amts- G. [1a] sich brüsten. Shakspeare 6, 257; Der Kaiser als Inhaber der bedeutendsten Amts-G–en. Oppenheim 10, 279. Aufsichts- G. der Behörden. 12, 5. Durchzuckte der Schlag mit Blitzes-G. [1b] ganz Europa. Scherr Bl. 1, 201. Alles .. einer kaiserlichen Central- G. hinzugeben. Görres V. 89. Weil keine Disciplinar-G. .. einzugreifen sucht. Gartenl. 12, 519b. In Genf, wo man weder Eigen-G. [1a] noch Papstthum duldet. Sturz 1, 151; 234 etc. [Wolken] durch Erd-G. [1b] herabgezogen. G. 40, 340; Ihn der Erd-G. [dem Jrdischen] mächtig zu entziehen. Humboldt K. 1, 384. Die poetische Begeisterung überfiel ihn mitunter mit einer Fieber-G. [1b = fieberhaft]. Monatbl. 1, 181a. Die rauschende Fluth-G. [1b] | drängt ans Ufer die weißen Wellen. Heine Lied. 351. Was mir mit Frauen-G. abgelispelt wird. Zelter 5, 52. Geist(e)s-G. [1b]. Görres V. 40; G. 6, 17; Dem Walde und dessen Geister- G–en fühlte er sich hingegeben. Kinkel E. 24. Des Basses Grund-G. [in der Musik]. G. 11, 85. Nur voran mit Glücks-G.! 6, 17 [mit waltendem Glück]. Nicht die leichten Streifer bloß, | die Haupt-G. [3] der Schotten fürchten wir. Schlegel Sh. 7, 21; Einen Senat .. mit der Haupt-G. [1a] zu betrauen. Waldau N. 2, 303. Die kühn bedrohen ihre Stadt mit Herrsch-G. [1a]. WHumboldt 3, 80; HKleist Hint. 130 etc.; Herrscher-G. Görres V. 33. Hoch-G. G. 10, 309, hohe G., wie sie ein hoher Herrscher hat etc. Die heimlichen Greuel der Hof-G. Gervinus Lit. 5, 674 (vgl. Kamarilla etc.). Die legitime Königs-G. Scherr Bl. 1, 323 (ähnl.: Fürsten-, Kaiser-G. etc.). Die Kriegs-G. [1a] in dieses Mannes [Wallenstein’s] Händen. Sch. 388a etc.; Keine Kriegs-G. [4], keine Feindesnoth . ., die .. mehr schade. Zinkgräf 1, 322. Der Landes-G. den geringsten Widerstand entgegenzustellen. Oppenheim 12, 3. Diese Lebens-G. [1b, Lebhaftigkeit, Lebendigkeit meiner Phantasie etc.]. G. 20, 259. Bis nach und nach diese untergeordneten Gegenstände durch diese Macht- G. [1a, mächtig schaltende G.] des Künstlers selbständig erschienen. 31, 188; 19, 73; Übertrug sie ihm volle Macht-G., über die Verwendung des öffentlichen Schatzes zu gebieten. W. 8, 246; Vermöge dieser willkürlichen Macht-G. 31, 130 etc. Rettung aus des Todes Nacht-G. [1a]. G. 13, 315 etc.; Flieht .. die Nacht-G–en! [3, die nächtlichen Mächte, bösen Geister etc.]. Werner Febr. 17. Den menschlichen Willen . ., als Vermögen der Gattung im Vh. zu der ganzen Natur-G. [1b; 3]. Sch. 1131b. Ober-G. [1a]: G., die man über Andre hat, wodurch man ihnen überlegen ist etc. (vgl. Über-G.): Seine O. war verhasst. Ense D. 6, 570; Ihr die O. streitig zu machen. Gentz Rev. 30; Die O. gehört der Gemeinde. JvMüler 14, 114; So groß ist die O. der Tugend. Pfeffel Pr. 8, 40; Rückert Mak. 1, 169; Seiner Beredtsamkeit, die ihm .. eine so große O. über zwei Könige gab. Sch. 798a; 793b; V. Il. 2, 206; Heine 8, 240 etc., auch [3]: Der König ist hier nicht mehr die erhabene O., die von der Höhe des Thrones dem Kampfe der Parteien zuschauet. 355. Bei dem Schwanken der Partei-G–en [3]. G. 29, 159; Wie verborgen ihr | zu mächtiger Partei-G. [1a] euch hebt. 13, 283. Pfaffen-G. [1a] schnürt ihnen die Seele zusammen. Platen 4, 248, ähnl.: Priester-G. Der Augen treffende Pfeil-G. [1b]. G. 10, 296. Einer der größten Federschurken, der je in unserm Lande Dintenkünste und Radier-G. [4] ausgeübt. Pestalozzi 2, 265. Der .. Sprache | gab ich .. Rede- G. [1b]. Platen 2, 276. Die Reichs-G. [1a]. Scherr Bl. 1, 26. Die Riesen-G. [1a] ergrimmter Titanen. Kosegarten D. 2, 86. Trug uns die . . Fluth .. mit Ruder-G. [1b]. V. Od. 11, 640. Ringt die Hände vor Schmerzens-G. [1b]. Heine Lied. 198. Ohne Genehm der Staats-G. [3]. Droysen A. 3, 493. Meine Straf-G. [1c] trifft nur befleckte Seelen. W. 20, 47; Luc. 3, 132. Sturm-G. [1b]: Ein schwaches Rohr, geknickt durch St. Cham. 4, 26; 3, 342; Es reißen St–en | aus mit der Wurzel Bäume. Daumer H. 1, 8; Schnaubt’s heran mit St. G. 12, 39; Schwegler (47) 534. Er sank . durch Troer-G. [1a] hin. V. Od. 14, 367. Über- G.: überwiegende Gewalt etc. (s. Ober-G.): Wo die französische U. so allseitig drohte. G. 27, 145; 33, 285; Juden bekräftigen die Ü. der Erziehung über umgebende ungleichartige Zeiten und Völker. IP. 36, 28; Als hätte das Volk seine Fürsten nur darum mit Ü. bewaffnet, damit es vor ihm zittern müsse. Sturz 2, 97 etc. Der Kampf des Menschen gegen die Ur-G–en der Elemente etc. Voll-G. [1a]: volle, unbeschränkte G., z. B.: Mit kaiserlicher V. Bodenstedt 2, 70; Demokr. St. 239; Der ersten Liebe V–en. Kinkel 223; Mommsen 3, 307; Bis der Sturm in seiner V. hereinbricht. Spielhagen Pr. 4, 47; 8, 81 etc. Waffen-G. Monatbl. 2, 4b. Willkür-G. [1a, nach Willkür schaltende]. Ense T. 4, 248. Winds-G. [1b] (m.) Wackern. 2, 160³⁵, vgl.: Sturm-, Ruder-G. Nach Wunsch-G. Wackern. 2, 125⁴⁰. Mit des Elements Wuth-G. [1b]. Kinkel 176. Durch die Zauber-G. [zauberhafte G.] seiner Lyra. W. Luc. 4, 407. Frei von jeder Zeit-G. [1b]. Sch. 72aetc. Zwing- G., vgl.: Mit unumschränkter Zwingwalt. Jahn M. 100 etc. Mǖhe-: Mühewaltung (s. d.): Er wolle sein gut Geld nicht verlieren, vielleicht sammt der M. Gotthelf Sch. 204. Zwing-: s. Ge-W. 7, Schluß.
Anm. Walten, goth. valdan, ahd. waltan, mhd. walten (vgl. lat. valere), urspr. starkformig (Präterit. goth. vaivald, ahd. wialt, mhd. wielt, so noch bei HSachs etc., s. Schm. 4, 73, auch Partic.: gewalten. Tschudi Chr. 1, 172 etc.); dazu Walt I (s. d.) und II, bes. Gewalt, ahd. gawalt, f.; m.; mhd. gewalt, f.; m. Das masc. noch häufig im ältern Nhd. und mundartl., s. Schm.; Zarncke Br. 323b; 345a (339a) etc. und z. B.: Rächet den ge- walt an eurem Volk geübet. 1. Macc. 2, 67 etc.; SClara EfA. 1, 111 etc.; Fischart B. 27b; 34a etc.; Luther 1, 96b; 98a; 6, 384b; 500b; Wider allen unrechten Gewalt. Wider unrechte Gewalt. SW. 64, 271; Ryff Th. 99 etc.; HSachs G. 2, 124 etc.; Schaidenreißer 10b; 41a; 64b etc.; Stumpf 221a; 334a; 579b etc.; Wackern. 3, 219²⁴; 228³³; 554³⁴ etc.; Zinkgräf 1, 127; 267; 3, 26; 105; Zwingli 2, 1; 6; 13; 29 etc.