Faksimile 0642 | Seite 1464
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Gewäld Gewäld~e walden Wälder Gewäld(thum Waldicht gewäld(ig Gewäld(ine hinterwäldisch Wäldler Gewäld(ner Waldung Wale Gewäld(en
Gewä́ld(~eGewä́ld(~e), n., –s; -e:
Waldung, Wald (vgl. Gehölz etc.): Der Turtelwittwe im G. Freiligrath SW. 3, 96; Moscherosch 1, 280; Schweifen im G–e. Uhland 426; Allein im wildesten G–e schlafen. Zinkgräf 1, 116 etc.; Durchstrich ..des Hoch-G–es Kranz. Reithard 71 etc.
Wálden, tr. etc.:
mundartl., s. Wald 2; 3; vgl. (mit Uml.): An eilnelm gewäldten [bewaldeten, waldigen] Ort. Werder Tass. 3, 6, s. Waldung. Zsstzg.: Be-: mit Wald bedecken, z. B.: Man muß die Berge wieder b. Oppenheim 1, 54 (Roßmäßler); 55; Bis die Berge sich wieder b. etc.; bes. oft pass. Partic.: Seine bebuschten und bewaldeten Ufer. G. 23, 115; V. Ov. 1, 155 etc.; Dun- kel- (Gartenl. 9, 287b), düster- (G. 22, 371), grün- (Hartmann Unst. 2, 153), schwarz- (Kürnberger N. 2, 181) etc., tannen- (Spielhagen Pr. 5, 33) bewaldet etc.; auch: Nach der Art ihrer Bewaldung oder Begrasung. Kohl A. 1, 194; Der ursachliche Zusammenhang zw. Bewaldung und Bewässerung. Oppenheim 1, 50 etc.; Mit der Wieder- bewaldung der Berge. 54 etc., dann auch (s. Waldung): Die Bewaldung, die .. bis zum Fuße des Gebirgs reiche. Dahlmann Dän. 2, 108; Von den Quellbewaldungen des Rheins. Oppenheim 1, 55 etc. Ent-: des Waldes entkleiden, berauben (Ggstz. be-w.): Auf entwaldeten Berghöhen. 54; 56 etc.; Kahle Felsen, auf welchen keine Kunst der Waldkultur die sinnlose Entwaldung durch Wiederbewaldung gutmachen kann. 54; Die unheilvollen Folgen einer Höhenentwaldung. 55 etc.; Die ganzen Thäler und Berge Dalmatiens wurden von den Venetianern völlig entwaldet. Kohl A. 2, 110; Grube 3, 255 etc. Über-: mit Wald überdecken: In diesem Thal stand ehemals ein kleines Jägerhaus, man sah’s vor Blüthen kaum, so überwaldet war’s und weinumrankt. Eichendorf 3, 295. Um-: rings be-w., bes. Partic. pass.: Zur umwaldeten Bucht. Matthisson 102; V. Od. 10, 308; Gipfel der grün- umwaldeten Samos. Il. 13, 12 etc.; ferner: Ringsher kränzen die Fluth Umwaldungen. Ov. 1, 286; Ländl. 2, 491 etc.
Wä́lder, m., –s; uv.:
s. Wald 1a; Wäldler.
~thum, n., –(e)s; 0:
(selten) Heut sieht er [der Kuckuck] sich hier außen um, | doch lobt er nur sein W. KMayer 249, den Wald, Waldaufenthalt.
Wáld~icht: I. n., –(e)s; –e:
waldiges Dickicht. II. a.: s. waldig.
~ig, a.:
1) bewaldet, waldbewachsen: Mehr bebuschte als w–e Höhen. G. 18, 287; Sucht im nahen Wald den aller-w–sten Ort. W. 15, 8 etc. (Waldigte Hügel. Arndt Gd. 157; WHumboldt 3, 179 etc.; Waldicht. W. 25, 65; Zachariä Tag. 4; 68 etc.; veralt.: Die wäldige Jnsel. Schaidenreißer 35b; 36b etc.). Zsstzg. z. B.: Durch dickw–e Räum’. V. Il. 10, 362; Inmitten eichen-w–er Auen. Zille MFr. 52; Die fels-w–en Gebirge. Hausbl. (56) 1, 220; 78 etc.; Gipfelfels hoch-w–er Schlünde. G. 6, 88; Ur-w–e Gegenden, auch (bildl.): Wie inmitten solchen ursprünglichen Daseins ein gesundes Herz selbst wieder urkräftig, ich möchte sagen, ur-w. wird. König SeltsGsch. 324 etc. 2) (selten) Ein w–er Ölstab. V. Ov. 1, 120, im Wald gewachsen (baculum silvestre), vgl. wildern.
~īne, f.; 0:
Name weiblicher Jagd- (Leit-) Hunde. Adelung (vgl. Waldmann 2).
Hinterwäldisch, a.:
s. Hinterwäldler.
Wä́ld~ler, m., –s; uv.:
Bewohner eines „Walds“ (s. d. 1a), insofern damit ein geographisches Gebiet bez. wird (s. Wäldner), bes. auch in Amerika = Squatter (s. d.), z. B. Gartenl. 9, 26a etc., bestimmter: Der eingeborne Hinter-W. oder „Pioneer“. Briefe Nordamer. 190 (Hinterwälder. 173); Zu den „Backwoodmen“ oder Hinter-W–n. Gerstäcker Miss. 3, 210; DMus. 1, 1, 78; Sealsfield Leg. 1, 214 etc. (mit Fortbild.: Seiner hinterwäldischen Mitbürger. 13; Aus der rohen hinterwälderischen Blockhütte. Scherr Pilg. 1, 191; Ein Stück hinterwäldlerischen Humors. Bl. 1, 246); ferner: Fenzt ein Ur- W. seine Felder in eine Hecke. Auerbach Leb. 1, 146 etc., übertr.: Er ist ein Ur-W., hat keine Augen für Damen. Wolfsohn 2, 12 etc. (Urwäldlerisch etc.).
~ner, m., –s; Uv.:
zuw. = Wäldler, z. B. Grube 3, 204; Wenngleich der Schnee sehr tief liegt, laufen die W. doch mit ihren Fußrädlein über Berg und Thal. Lehmann Meißn. Ob.-Erzgeb. 180 etc.; ferner = walddurchstreifender Weidmann. Klaj (Wackern. 2, 414⁴).
Wáldung, f.; –en; –s-:
1) bewaldete (s. d.) Fläche, Wald. Burmeiser gB. 2, 255; Freiligrath H. 252; Dies Vorgehölz ging zuletzt allmählich in eine dunklere W. über. Gutzkow R. 5, 276; Eine Karte . .worauf .. insbesondere die W–en, Weiden etc. verzeichnet. Möser Ph. 2, 108; Durch die Heide streift er nach der öden | riesigen W. Platen 4, 317; Schacht B. 311; Aus der Hälfte der so benutzten W–en erlösete ich die ganze Kaufsumme. Zschokke N. 3, 185 etc.
2) dichterisch wie Wald 2 = Holz als Stoffname, z. B.: Der aufgeschichteten W. ungeheures Gerüste zusammenstürzend erregte | mächtige Gluth. G. 5, 95; V. Il. 23, 139; 163 etc. Zsstzg. s. die von walden, ferner zu 1, z. B. (vgl. die von Wald): In der großen Berg-W. Sila. V. Ländl. 3, 421; Die Ausrodung der Ebenen-W–en. Oppenheim 1, 54; In diesen hohen Fels-W–en. König 15, 285; Kirschbaum-W–en. Fallmerayer Or. 1, 221; In den Wälderbesitz theilen sich . . der Staat, die Gemeinde und dev Privatmann, man unterscheidet Staats-W–en, Kommunal- [od. Gemeinde-] W–en und Privat-W–en. Oppenheim 1, 50; In den dürren und steifen Nadelholz- W–en. Burmeister gB. 2, 188; Ranken-W. V. 3, 86; Eichen-Schäl-W–en. Nat.–Ztg. 16, 88; Die Schweiz ist reich an Hochwäldern, arm an Schlag-W. MvKnonau 1, 88; Durch die Nacht der Ulmen-W. Tiedge 2, 66 etc.
Wāl~e, ~en: s. Wahl-e, -en.