Walge
Walgen
Wálg~e, f.; –n:
1) (veralt.) wallende Flüssigkeit, Schwall: Das ertrinkt nicht in Wassers-W–n. 4, 69). —
2) Steinschneid.: die umrollende Schnurscheibe der Schleifmaschine. —
~en: mund- artl.: 1) tr.: wälzen, rollen; refl., intr.: sich wälzen, rollen, s. Belege ferner z. B.: Von Wein rasen, balgen, w. [oder zu 2?]. Garg. 3; Den Teig ausw. 3, 156a), -wälgen. 1, 171b etc., auch: Balge es mit der Milch zw. den Händen. Kräut. 934 etc.; Wann er’s lang genug herum gerollt und gewalgert. B. 174a; Sie walgerten ihn hin und her. M. 277; Was ich von Steinen ihrer Größe .. halber nicht ertragen mochte, Das walgert ich herbei. K. 741 etc.; Daß ein Stein in einem Augenblick sich selber einen hohen Berg hinab welgert, da man ihn in einem ganzen Tag nicht wieder hinauf wälzen kann. 1, 156; Eine Masse .., die man auswälgern kann. Ök. 2, 1552; Den Kuchen auswälchern, kneten etc. Fr. 1, 231, s. Walgerholz, daneben: Die Mägde rollten mit ihren Wergelhölzern den Teig. 4, 63, s. wargeln etc. 4, 153; 517; auch: Sich um(me) welkern. v. 107³ etc. (s. Anm. 2 und Weller). —
2) intr. (s. 1): das dem Erbrechen vorangehnde Wühlen empfinden, wobei der Magen sich gleichsam umkehrt (die sog. antiperistaltische Bewegung), s. 5, 172 (auch Fortbild.); und z. B.: Einen von Unlust | krankhaft w–den Magen. H. 2, 117.
Anm. Weitverzweigt ist mit der Grundbed. rollen, wälzen, rund sein etc., ein Stamm w–l, wozu versch. Auslaute treten, s. goth. valvjan, lat. volvere, russ. Ba.rЬ etc., z. B. (vgl. nam. 1, 789; 2, 422 etc., s. auch 3, 1009²⁰ ff.):
1) Ahd., wellan, mhd. willen (wal, gewollen), dazu:
a) wël, verstärkt sin(e)wël, rund (s. d., Anm.). —
b) ahd. wëlla, mhd. wëlle, was sich rollt, wälzt, Welle = Woge (russ. ЬoⅡa); Reisbündel; Walze etc., s. auch Weller, wellern, mit Nbnf.: Wälger(n), s. Schalholz 3. —
c) ahd. wallan, mhd. wallen, wallen (s. d. 1, versch. d) = wogen; sich in — oder wie in — Wellen (s. b) bewegen, vgl. goth. vulan, sieden; Anm. zu quellen und schwelen; dazu mhd. wal(m), das Aufwallen, der Wall etc. und faktit. wellen, wällen (wallen machen) etc. —
d) ahd. wallôn, mhd. wallen, wallen (s. d. 2, versch. c) = gehn, wandern (etwa zunächst: sich umtreiben?, nach Andern zsgzogen aus watalôn, s. waten). —
e) ahd. wuoljan, mhd. wüelen, wühlen. —
f) Wulst, ahd. wulsta, mhd. wulste. —
g) wahrsch. auch Wolle (als die sich rollende, kräuselnde), goth. vulla, ahd. wolla, mhd. wolle, slaw. B0a, vgl. lat. vellus, Fließ. —
h) in der Bed. = walgen 2 und faktit. dazu: ahd. willôn, wullon, mhd. wüllen, willen, auch: mir unwillet (vgl. wühlen; Unwille). Dazu: „Das Gewelle, in Bezug auf den Habicht: Brechmittel und Gebrochnes.“ s. Gewölle und z. B.: Ein Narr läuft wieder zu seiner Schell, | gleichwie ein Hund zu seinem „Gewäll“. N. 84³⁴ 26, 11); 81⁴⁴. —
2) Mhd. wilgen (walc, gewolgen); walgen, ahd. waljōn, walge(r)n, s. 1a; b; dazu mhd. wulger, f., etwas durch Walgern gebildetes Wulstförmiges, z. B. Gänsenudel (s. d.). bei Gänsewälger. —
3) Ahd. walchan, mhd. walken, walken, mit der Grundbed. wälzen (ags. vealcan) etc., dazu wohl auch Wolke, f. (hervorgegangen aus der Mz. des sächl.) ahd. wolchan, mhd. wolken etc. —
4) Goth. valtjan, ahd. walzan, welzan, walzôn, mhd. walzen, welzen, walzen, wälzen etc. —
5) auch wohl — obgleich urspr. mit anlautendem hw — ahd. walbón, sich wälzen, umdrehn etc.; mhd. welben, wölben; dazu Gewölbe, ahd. giwilibe, gewelbe, mhd. gewelbe; ferner ahd. walbo, mhd. walbe (wolbe, wulbe), Walm, vgl. auch Wolm.
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