Wächter
Uberwachtheit
wachtsam
Wä́chter, m., –s; uv.; 1) Jemand, dessen Amt es ist,. Wache zu halten (s. Wache 3a), näher best. durch Zsstzg. (s. d.), z. B. = Nacht-W.:
Der W. ruft erst 12 Uhr an. Jos. 2; Lieb. 83 etc.; ferner: W. bei Kranken (s. Kranken-W.) etc.; Der W. des Steins. R. 9, 72; Der W. [Hüter] der Schafe. A. 2, 199; Ein Wartmann oder W. auf der Wart. 1, 370a etc. Weibl.: W–in, doch auch: Die Mutter, als W., | schürt nickend den Torf. 78 etc. — 2) (s. 1) von Thieren, z. B.:
a) Wo ist ein gewächiger [wachsamrer] W. [als der Hund]? 73b; Die eigne Race aber unterscheidet | den schlauen Spürer, den getreuen W. etc. [unter den Hunden]. 568a etc. und so als Name bes. von Schäferhunden: W. scharrt die Erde. 517a; 2, 87; 92 etc. —
b) Naturgesch.: Art Eidechsen, die beim Anblick von Krokodilen pfeifen und so gleichsam den Menschen warnen (Warner), Ameiva. 6, 620 etc., s. Pinnen-W. — 3) auch sachl.:
a) s. Kustos 2. —
b) Färb. = Stahl 4c. —
c) Glash.: W., W.-Stück, eine Probescheibe, nach deren Ausfall die Temperatur des Glasofens zu regulieren. —
d) Bergb.: eine Vorrichtung, die Geschwindigkeit des Kunstrads danach zu erkennen und zu regeln. —
e) Wasserb.: eine Vorrichtung, wodurch bei rückkehrender Fluth sich die Siehlthüren von selbst schließen etc., s. Zsstzg. — Zsstzgn. ohne Bem. zu 1, z. B.: Ánker- [3]: s. wachen 3a. — der Matrose, welcher die Wache im Boot hält, wenn es vor Anker oder an der Backspiere oder hinterm Schiff liegt, s. Pavian 2b. — zur Brandwache gehörig, z. B. in Mecklenburg dem Nacht-W. bei- u. untergeordnet, vgl.: Schar-, Feuer-W. — dessen Amt es ist, darauf zu wachen, daß Alles ehrbar zugeht: Hier dulden E. | jetzt keine Masken mehr. (Schelm von Bergen); E–in. 15, 97, (vgl.: Keuschheits-, Tugend-W.). —
Bōōts-: Bránd-: Ehren-: Féld-: 1) Flurschütz. 1, 306. —
2) [2] = Wachtelkönig. — Fēūer-: Nacht-W. 526b, vgl. Brand-W. — Frāūen-: z. B. im Harem. 1, 163. — Gáng-: auf dem Gang, Flur eines Gefängnisses etc. Wache haltend. Unt. 77. — Grénz-: DBr. 14 etc. — Hōch-: auf einer Höhe Wacht haltend (s. Hochwacht). 21, 93 etc. — Jūgend-: Seine schöne Frau und ihre J. 6, 116. — Kajütten-: Schiffsjunge, der dem Kapitän zur Aufwartung in der Kajütte dient. — Kēūschheits-: (s. Ehren-, Frauen-W.). 15, 177. — Kránken-: vgl. Krankenwärter. — Kúnd- [3] (gw. ohne Uml.): = Kerkedortjen; K. der Marsleesegel = Niederholer; K. am Boot, ein dünnes Tau am Achter-Ende des an der Seite des Schiffs liegenden Boots, um dies dicht heranholen zu können. — Küsten-: D. 6, 75. — Lēīn-, Līēn-: der letzte Leinläufer (s. d.), der die Leine, wenn sie irgendwo hängen bleibt, loshebt. — Mít-: mit Einem Wache haltend: B. 2, 131. — Míttel-: im mittlern Thor etc. Fat. 2, 22. — Nácht-: Einer der nächtlich Wache hält, z. B. [2]: Ein Schrei des Uhu, des traurigen N–s. 294a; Unsre N., die Hahnen. 148 etc.; bes. aber [1]: Einer, der nächtlich die Straßenpolicei ausübt, die Stunden abruft etc. 3, 212; 219; 1, 203 etc., s. A. 2, 38; Gel. 59 etc., (s. Feuer-, Still-W. etc.). Sprchw., mit Bezug auf die niedre Stufe des N–s in der Rang- ordnung, zur Bez. des Schlechtesten: Bei Jhnen ist immer Alles entweder gleich „Supra“ oder „unterm N.“ Z. 2, 324. — Pínnen- [2]: Die Steckmuscheln (Pinna). . . Gewöhnlich findet sich ein .. Krebslein in diesen Muscheln, das man P. nennt etc. Dergleichen Wächter haben auch die Kamm-Muscheln etc. 5, 349. — Schār-: Einer von der Scharwache (s. d.); Brand-W. Empf. 3, 105; Mit einem Sch., welcher die ganze Nacht im Flecken hin und her gewachtet. f. d. 13, 436 etc. — Schíld-: veralt. = Schildwache. 7, 11. — Sêgel-: dichterisch für Steuermann etc. 2, 249. — Stíll-: (oberd.) Nacht-W. — Témpel-: DBr. 61. — Thōr-: 34, 143; Den Zollwärter und Th. E. 1, 53 etc. — Thǖr-: In Wien nennt man die Th. Hausmeister. Gv. 443, s. Portier etc. — Thúrm-: z. B. Wächter auf einem Leuchtthurm etc.: Th.-Lied. — Tūgend-: vgl. Keuschheits-W. u. ä. m. —
Uberwáchtheit, f.: s. überwachen 2. —
Wáchtsam, a.: s. wachsam.
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