Faksimile 0620 | Seite 1442
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Wachs
II. Wáchs (spr. war), m., –es; (–e):
das Wachsen, Wachsthum, z. B.: Die Zeit seines [des Baums] Wachsthums. .. Der stärkste W. ist im Junio. Döbel 3, 23a; Beginnet .. der junge W. sich hervorzuthun. 181a; Wenn das Holz seinen völligen W. hat. 184b etc., nam. Zsstzgn., vgl. die von Wuchs und zu denen mit Vors. die entsprechenden von wachsen, z. B. (theilweis mit schwankendem Geschlecht): Ált(en)-: veralt., mund- artlich, neben Walt-W. (ahd. waltowahso etc.), und wie in der Schriftspr. noch zuw. Haar-W. (s. d.), das Ende des thierischen Muskels, s. Grimm; Wurm; Schm. 4, 14; 74; Stalder 1, 99 etc. An-: das Anwachsen und Anwachsende. Über den A. unsrer Anzahl nicht im mindesten beunruhigt. Forster R. 1, 128; In diesem Alter fühlen wir den A. unsrer Kräfte zu sehr als daß wir ihre Abnahme befürchten sollten. Gelert Mor. 1, 382; Hagedorn 1, 101; L. 9, 1; V. 4, 145; Schon ist dem Dorf-A–e [der heranwachsenden Dorfjugend] bestellt ein verständiger Lehrer. 1, 86; Niemals mehret sie A., | nie auch schwindet die Zahl. Od. 12, 130; Ant. 1, 353; Sh. 1, 81; Eine auszehrende Krankheit, deren schneller A. gar bald wenig Hoffnung ließ. W. 2, 90; 29, 142 etc. Āūf-: Dadurch ein ganzes Land nicht schlechten A. nimmt. Fleming 62; Daß dabei fast der ganze A. [im Wald] verderbt werden konnte. Gotthelf Sch. 255; Der junge A. [die heranwachsende Jugend, junge Generation]. Jselin Tr. 276; Mühlpforth Leich. 251 etc. Bēīn-: Knochen- auswuchs. Seuter 59; 285; häufiger: Beingewächs. 284; Falke Th. 1, 111b. Dúrch- m., n.: Pflanzenn., s. Durchbruch 4. Fórt-: Nebst dem Ursprung, F. und der endl. Auflösung. Mendelssohn 4, 2, 42. Grās-: Ertrag an Gras (s. Wies-, Obst-W. etc.): Nur auf den G. und auf die darin zu nutzende Weide .. gesehen. Erbvgl. Beil. 49. Hāār-: s..Alt-W., z. B. Unter dem linken Arm am H. Heinse K. 1, 287; 342; A. 1, 157 etc. Jāhr-: die jährige (heurige) Ernte in Bezug auf den Ertrag: Wie der J. daselbst gerathen. Möser Ph. 1, 13. Míß-: (s. Mißernte) z. B. Klinger F. 152; Wodurch in Verbindung mit .. M. . . bald Mangel entstand. JvMüler 1, 471; Das ist zum M. der Zu-W. [doppeltes Unglück etc.]. Rückert Mak. 1, 59; Waldau N. 2, 72; Theurung und M. Zinkgräf 1, 158. Nāch-: s. Nachwuchs, z. B.: Der N. des Heues (s. Grummet) etc. Öbst-: Obstertrag (vgl. Gras-, Reb-W. etc.): Ward .. solcher O., daß sich die Bäume davon bogen. Hammer RH. 323. Rêb-: [Es ist dort] kein R. Zinkgräf 1,, 304, es wachsen dort keine Reben etc., s. Wein-W. Um-: Gras, welches rings um die Acker oder Weinberge wächst. Stalder 2, 426. Wált-: s. Alt-W. Wēīn-: s. Reb-, Obst-W. etc., z. B.: Wo der Boden für den W. zu trocken. Forster R. 1, 17; Fruchtbar an .. W. Franck (Wackern. 3, 334³³); War solcher guter W. in Jtalia. Hammer RH. 325; Dafür gerieth der W. wohl. Matthisson A. 9, 103; Olearius Reis. 78b; 284b; Stumpf 658a; Weckherlin 261 etc. Wīēder-: Zu abermaligem Anflug und W. unfähig gemacht. .. Ereignet sich dennoch mit der Zeit einiger W. Fleming J. 40a, daß wieder Etwas wächst. Wīēs-: s. Gras-W., z. B. Umzäunungen . ., die zwar auf keine Gärten, aber doch auf spärlichen, sorgfältig gehüteten W. deuteten. G. 19, 45 etc., gw.: Wiese wachs. 14, 208; 26, 118; Erbvgl. 9; Beil. 46; Forster A. 1, 327; Er schwatzt vom Ackerbau, von Wiesewachs, von Saaten. Hagedorn 2, 175; Hier sitzt ein Jeder auf seinem Kampe, hat sein Holz, sein Feld, sein Wiesewachs um sich. Immermann M. 1, 261; Weiße Kom. Op. 3, 251; Der Kurfürst .. schenkte Herrn J. eine große schöne Wiesewachs, welche etc. Zinkgräf 2, 34 etc.; auch: Reich an Herden und Wiesen wachs. Görres H. 1, XI, IX; Goltz 3, 26 etc., vgl.: Reizenden Anblick von Wald und Wiesenwuchs. G. 21, 175. Wíld-: was auf unbebauten Feldern, Lehden etc. wild wächst. Wúnder-: wunderbarer Wachsthum und —: Ertrag desselben: Genießen .. | den W. der folgenreichen Saat. G. 6, 133 etc. Zū-:
1) der Ertrag der Einem zuwachsenden Früchte. Adelung; gw. aber:
2) das Zunehmen, die Vermehrung durch Wachsen und: Das, worum Etwas so zunimmt: Ense D. 5, 385; Dein Z. an Einsichten. Garve Pfl. 1, 2; Da ist ein Kind .. ein Z. von Kräften. Gotthelf Sch. 63; Da ich ein .. Stubenmädchen brauche . ., eins von unserm eignen Z–e [s. Auf-W.] zu haben. Kretschmann 5, 88; Weder Z. noch Abnahme. Mendelssohn Morg. 187; „Emilia“ ist ein Rock auf den Z. gemacht, in den das Publikum noch hineinwachsen muß. (L. 13, 380) Nicolai; Sch. 636b; 800b; 804b; W. 15, 187; 27, 15; 35, 85 etc.; in seltner Mz.: Die versch. Bibliothekstheile, Zuwächse. G. Br. 314b etc.; Holland mit einem passenden Gebiets-Z. Scherr Bl. 3, 329; Länder-Z. Volksz. 12, 187; Macht-Z. 184; Oppen- heim 12, 13 etc.